PMOB
Projekt Management and Organizational Behavior
Projekt Management and Organizational Behavior
Kartei Details
Karten | 191 |
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Lernende | 19 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.01.2015 / 16.01.2020 |
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Was beinhaltet die Zielsetzungstheorie von Locke & Latham?
Annahme:
- Ziele mobilisieren Energie, bestärken das Errichten von Handlungsplänen, bestärken Ausdauer und Hartnäckigkeit der Zielerreichung.
- Handeln wird von Zielen beeinflusst / geleitet.
-> Wie müssen Ziele beschaffen sein, damit das Handeln zu optimalen Leistungen führt?
Grundthese: Ziele sollten
- schwierig und herausfordernd sein
- präzise und spezifisch formuliert sein
Wie sieht der Prozess der Beuurteilung der Zielereichung aus?
Was sind häufige Fehler in der Beurteilung im Performance Management?
- Tendenz zur Mitte
- Härte- / Nachsicht-Effekt
- Ähnlichkeits-Effekt
- Halo-Effekt
- Recency- / Primacy-Effekt
Was sind Masstabsprobleme bei der Beurteilung im Performance Management?
Massstabsprobleme beziehen sich auf unbewusste Verzerrungen der Beurteiler durch verschiedene Anspruchsniveaus bzw. Massstäbe:
− Tendenz zur Mitte: Der Beurteiler wählt überproportional häufig mittlere Urteilswerte auf den Skalen.
− Härte-Effekt (sog. Tendenz zur Strenge): Beurteiler haben ein zu hohes Anspruchsniveau. Dies führt zu überproportional schlechteren Einstufungen auf den Skalen.
− Nachsicht-Effekt (sog. Tendenz zur Milde): Beurteiler haben ein zu niedriges Anspruchsniveau. Dies führt zu überproportional besseren Einstufungen auf den Skalen.
− Ähnlichkeits-Effekt (sog. Sympathiefehler): Beurteiler bewerten besonders ähnlich wirkende Mitarbeiter unbewusst besser als andere, z.B. ähnlich bzgl. Nationalität, Alter, Interessen.
Was sind Wahrnehmungsverzerrungen bei der Beurteilung im Performance Management?
Wahrnehmungsverzerrungen stellen unbewusste Übertreibungen eines Beurteilers dar, die sich in verschiedene Richtungen entwickeln:
− Recency-Effekt (sog. Nikolaus-Effekt): Der Beurteiler stellt bei der Bewertung speziell auf Ereignisse ab, die erst kürzlich stattgefunden haben.
− Primacy-Effekt (sog. First-Impression-Effekt): Die in der Beurteilungsperiode bzw. -sequenz zuerst erhaltenen Informationen bzw. Eindrücke erzielen auf den Beurteiler eine grössere Wirkung als später erhaltene und werden von daher unbewusst bei der Bewertung übergewichtet.
− Halo-Effekt (sog. Überstrahlungs-Effekt): Ein Beurteilungsmerkmal (z.B. Wortgewandtheit) strahlt durch eine (unbewusste) Überwertung durch den Beurteiler auf mehrere andere Beurteilungsmerkmale (z.B. Integrität, Sozialverhalten, Zuverlässigkeit), so dass der Beurteiler letztendlich nur ein Merkmal tatsächlich bewertet.
Welche Massnahmen werden auf Grund der Leistungsbeurteilung getroffen?
− Leistungsabhängige Entlohnung / Sicherstellung der Motivation
− Sicherstellung der Fähigkeiten
− Ergebnissteuerung
Für was braucht man organisationale Gerechtigkeit?
Weshalb organisationale Gerechtigkeit?
− Menschen reagieren sensibel auf ungerechte Behandlung, unabhängig davon, ob das erzielte Ergebnis zu ihrem Vor- oder Nachteil ist.
− Menschen akzeptieren Ergebnisse, die sie als fair wahrnehmen, sogar wenn diese Ergebnisse nicht alle gewünschte Dinge liefern.
− Unfaire Behandlung führt zu erhöhten Fehlzeiten, vermehrtem Diebstahl und Fluktuation.
− Faire Behandlung erhöht die Arbeitsleistung, die Identifikation mit der Organisation und das Vertrauen in Vorgesetzte und Unternehmen.
In welchen Bereichen ist Gerechtigkeit besonders relevant?
− Mitarbeiterauswahl, Beförderungen, Entlohnung, Gestaltung von Beschwerdeprozessen, Entlassungen, Restrukturierungen…
Mit was hängt die Wahrgenommene distributive Gerechtikeit am Arbeitsplatz zusammen?
− Arbeitsplatzzufriedenheit
− Bezahlungszufriedenheit,
− Arbeitsleistung,
− Häufigkeit des Fernbleibens und
− Neigung zu Arbeitsplatzwechsel
Wie sieht die Equity-Theorie von Adams in der Verteilungsgerechtigkeit aus?
- Arbeitnehmer stellt permanent Vergleiche zwischen seinen Leistungen für das Unternehmen (Input) und dem dafür vom Unternehmen erhaltenen Outcome (Lohn, Sicherheit, Status, Sozialleistungen) und dem Input seiner Kollegen und deren Outcome an.
- Das Verhalten und die Motivation des Arbeitnehmers hängt davon ab, ob er sich „gerecht“ oder „ungerecht“ gegenüber seinen Kollegen behandelt fühlt.
Ergebnisse der Equity-Theorie
Voraussagen bei ungerechter Entlohnung:
− Überbezahlte Arbeiter im Stundenlohn produzieren mehr.
− Überbezahlte Arbeiter im Stücklohn produzieren weniger, aber mit besserer Qualität.
− Unterbezahlte Arbeiter produzieren mit geringerer Qualität, unabhängig davon, ob sie im Stücklohn oder Stundenlohn sind, wenn sie im Stücklohn sind produzieren sie aber mehr.
Was sind die Aussagen der prozeduralen Fairness?
Je gerechter Entscheidungsverfahren beurteilt werden …
- desto eher werden die Entscheidungen akzeptiert und auch langfristig eingehalten,
- desto zufriedener sind die Personen mit den Ergebnissen
- desto legitimer wird die entscheidungsfällende Autorität wahrgenommen und desto mehr Akzeptanz und Loyalität werden ihr gegenüber gezeigt,
- desto grösser ist die Bereitschaft, persönliche Ziele den Zielen des Kollektivs / der Organisation unterzuordnen.
Dies alles gilt auch dann, wenn die Entscheidungen nicht zum Vorteil der betroffenen Personen ausfallen, sondern für sie ungünstig sind
Was sind die 7 Kriterien der prozeduralen Gerechtigkeit (Verfahrensgerechtigkeit)?
Stimme (Voice):
gewährt den Betroffenen die Möglichkeit, Ihren Standpunkt und ihre Argumente den Entscheidungsträgern zu präsentieren.
Prozesskontrolle: Betroffene sind bereit, Kontrolle in der Entscheidungsphase aufzugeben, solange sie Kontrolle im Sinne von Voice in der Prozessphase haben. Damit wird auch der Prozess als fair wahrgenommen.
Unvoreingenommenheit / Neutralität:
wird nicht von persönlichen Eigeninteressen des Entscheiders beeinflusst
Konsistenz:
wird für alle Personen und zu allen Zeitpunkten konsistent angewendet und basiert auf nachvollziehbaren Entscheidungsregeln
Korrigierbarkeit:
enthält formale Möglichkeiten, um fehlerhafte Entscheidungen zu korrigieren. Berufungs- und Einspruchsrecht
Akkuratheit / Genauigkeit:
stellt sicher, dass korrekte und genaue Informationen für die Entscheidung ausgeschöpft werden.
Repräsentativität:
berücksichtigt die Bedürfnisse und Meinungen aller von der Entscheidung betroffenen Parteien.
Ethische Rechtfertigung:
entspricht den gängigen ethischen und moralischen Werten.
Aus was setzt sich die interaktionale Fairness zusammen?
Informationelle Fairness:
Kommunikationsverhalten: Werden Entscheidungen verständlich erläutert und nachvollziehbar begründet?
Interpersonelle Fairness:
Zwischenmenschlicher Umgang: Geht der Vorgesetzte mit den Mitarbeitern höflich um und zeigt respektvolles Verhalten?
Was bewirkt die interaktionale Fairness?
Konsequenzen interaktionaler Fairness:
- Vorgesetzte und Autoritätspersonen werden positiver eingeschätzt
- Vertrauen in die Vorgesetzten steigt
- Negative Reaktionen werden verringert
- wenn Unternehmen Entlassungen durchführen müssen
-bei Reorganisationen, Firmenzusammenschlüssen oder Unternehmensverkäufen
-wenn Lohnkürzungen anstehen
Auswirkungen mangelnder interaktionaler Fairness:
− Verringerung des freiwilligen Engagements für das Unternehmen
− Erhöhte Gefahr von Racheakten (Diebstahl, üble Nachrede)
− Vermehrtes Rückzugsverhalten (Absentismus, Kündigungsbereitschaft)
Was sind Punkte der Checkliste für interaktionale Fairness?
− In welchem Ausmass hat er Sie höflich behandelt?
− In welchem Ausmass hat er Ihnen gezeigt, dass er Sie schätzt?
− In welchem Ausmass hat er Sie rücksichtsvoll behandelt?
− In welchem Ausmass hat er Ihnen die Bewertung gut erklärt?
− In welchem Ausmass hat er rasch auf Ihre Fragen reagiert?
− In welchem Ausmass ist er im Gespräch auf Ihre persönlichen Wünsche eingegangen?
Was sind die Ziele von Funktionsstufenmodellen bei der Grundlohn findung?
− Ermittlung des relativen Werts / Bedeutung einer Position („gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“)
− Liefern interne Vergleiche basierend auf fairen, stichhaltigen und konsistenten Beurteilungen
− Grundlage für Marktvergleich
− Die Funktionsstufe gilt zusätzlich als Grundlage für weitere HC Managementprozesse (z.B. Benefits / variabler Anteil, Kompetenzenordnung, interne Kommunikationskaskade, Zutritt zu Managementveranstaltungen…)
Welche vier Eigenschaften besitzt das Funktionsstufenmodell in der Grundlohnfindung?
− Systematisch: Relativer Wert einer Position wird über sachliche Kriterien bestimmt
− Bezogen auf die Position und nicht die Person: Bewertet wird der Positionsinhalt und nicht die Person bzw. deren Leistung
− Interne und externe Vergleiche: Vergleich von Positionen innerhalb einer Organisation und auf dem Arbeitsmarkt
− Wertend: Trotz sachlicher Kriterien bleibt ein Spielraum in den Bewertungen
Wie setzten sich Summarische Einstufungsverfahren in der Grundlohn findung zusammen?
Arbeitsschwierigkeit / Wertbeitrag wird durch gesamthaftes Schätzen der Arbeitsanforderungen bewertet
− Job Ranking: Einordnung der Positionen nach “Wichtigste Position - am wenigsten wichtige Position“
− Job Classification: Anzahl Stufen ist festgelegt worden, jede Stufe wird grob umschrieben, Positionen werden der Beschreibung zugeordnet, die am ehesten zutrifft
− Paired Comparison Ranking: Jede Position wird mit jeder verglichen und bewertet