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Produktions- und Kostentheorie
Produktions- und Kostentheorie
Kartei Details
Karten | 60 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.10.2014 / 07.10.2014 |
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Was für Ziele gibt es?
- Formalziele
- Sachziele
Definition Beschaffung
Unter Beschaffung wird im weitesten Sinn der Betriebswirtschaftslehre sowohl der Einkauf als auch die Beschaffungslogistik verstanden. Unter Beschaffungsumfängen versteht man Güter, Dienstleistungen und Rechte.
Definition Produktion
Produktion, (v. lat.: producere = hervor führen), Fertigung, Fabrikation, im rechtlichen Sprachgebrauch die Herstellung, sind die vom Menschen (Produzent) mittels Arbeit bewirkten Prozesse der Transformation, die aus natürlichen wie bereits produzierten Ausgangsstoffen (Material) unter Einsatz von Energie, Arbeitskraft und bestimmten Produktionsmitteln lagerbare Wirtschafts- oder Gebrauchsgüter (Ökonomisches Gut) erzeugen.
Definition Logistik
Die Logistik befasst sich mit Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Prozessen der Güter-, Informations-, Energie-, Geld- und Personenströme entlang der Wertschöpfungskette sowie der Lieferkette.
Logistik als Querschnittsfunktion
Die Logistik ist allgemein als Querschnittsfunktion zu betrachten. Das bedeutet, sie ist nicht auf einen spezifischen Bereich oder eine Abteilung begrenzt, sondern betrifft alle Unternehmensbereiche. Ein Unternehmen besteht in Aufbau aus Einkauf, Produktion und Vertrieb. Sie haben die Aufgaben Beschaffung, Produktion und Absatz. In jeder Abteilung wird es notwendig die 6 R anzuwenden. Also die richtige Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Qualität und richtiger Menge zu den richtigen Kosten bereitzustellen.
Produktion im weitesten Sinne
● Jede Kombination von Produktionsfaktoren in sämtlichen betrieblichen Funktionen = gesamter betrieblicher Leistungsprozess
●Beschaffung, Transport, Lagerhaltung, Fertigung von Gütern (Ausführen von Dienstleistungen), Verwaltung, Kontrolle, Absatz, Investition/Finanzierung ….
Produktion im engeren Sinne
●Gewinnung und Bearbeitung von Rohstoffe, Herstellung von Erzeugnissen, Ausführen von Dienstleistungen = betriebliche Leistungserstellung
●Beschaffung, Transport, Lagerhaltung, Fertigung von Gütern (Ausführen von Dienstleistungen), Verwaltung, Kontrolle
●Absatz und Investition/Finanzierung sind dann eigene betriebliche Teilbereiche neben der Leistungserstellung
Produktion im engsten Sinne
●Gleichsetzung des Begriffes „Produktion“ mit dem Begriff „Fertigung“ (Fabrikation, Herstellung von Gütern)
●Nichtbeachtung der Leistungserstellung durch Dienstleistungsbetriebe (Ausführung von Dienstleistungen, z.B. in Handels-, bank-, Verkehrs- oder Versicherungsbetrieben)
●Häufiger Sprachgebrauch: Gleichsetzung von Produktion mit „industrieller Fertigung“
Value Chain
.
Supply chain
.
Value Chain
.
Wertschöpfung
Wertschöpfung
●ist das originäre Ziel produktiver Tätigkeit.
●vorhandene Güter werden in Güter mit höherem Nutzen transformiert und damit - in einer Geldwirtschaft - in Güter höheren Geldwertes.
●Der geschaffene Mehrwert wird zu Einkommen.
Wertschöpfung als Kennzahl
●misst den Ertrag wirtschaftlicher Tätigkeit als Differenz zwischen der Leistung einer Wirtschaftseinheit und der zur Leistungserstellung verbrauchten Vorleistung.
●Wertschöpfung = Leistung - Vorleistung
Prozessdarstellung
Funktionsgestaltung vs. Prozessgestaltung
funktionale Gliederung:
- Kunde als Störgröße
- starre Organisationsstruktur
- Strukturgestaltung steht im Vordergrund
- Steuerung der Abläufe durch Koordinationsmanager
Prozessorientierte Gliederung
- auf Kunden ausgerichtete Ziele
- flexible Organisationsstruktur
- Verhaltensgestaltung steht im Vordergrund
- flexible Steuerung der Abläufe durch Workflow-Manager
Geschäftsprozesse 1
Geschäftsprozesse
- sind logisch zusammengehörende Aktivitäten, die für das Unternehmen einen Beitrag zur Wertschöpfung leistet und sich in der Regel am Kunden orientiert
- stellt die inhaltlich abgeschlossene, zeitliche und sachlogische Abfolge der Funktionen dar, die zur Bearbeitung eines betriebwirtschaftlich relevanten Objekts ausgeführt werden
- Prozess = Abfolge von Aktivitäten, die zu einem Produkt / einer Leistung führen
Geschäftsprozesse 2
Ein Geschäftsprozess
- stellt in einem UN eine zusammenhängende Bearbeitungseinheit dar. Er wird durch ein Startereignis (oder eine Kombination von Ereignissen) ausgelöst und erzeugt ein definiertes, betriebliches Ereignis.
- besteht aus einer zusammenhängenden Folge von Tätigkeiten (Aktivitäten), die zeitlich/logisch voneinander abhängen. Sie laufen in einfachen Fällen linear ab, meistens mit Verzweigungen und Schleifen.
- Die Tätigkeiten befinden sich in einem von drei Zuständen:
- noch nicht begonnen
- in Bearbeitung
- abgeschlossen
- IT-gestützte Anwendungssysteme sollen effiziente Geschäftsprozesse unterstützen
Prozessorientiere Organisation
Ablauf der Aufgabenerfüllung solle im Mittelpunkt stehen: Wie werden Leistungen erstellt ?
- Beschreibung von Abläufen: Bearbeitungsvorgänge, -reihenfolgen, -zeiten
- Analyse von Informationsflüssen, Transportflüssen, Zwischenlager, Genehmigungsverfahren, Zyklen, Prozesskosten usw.
Ziele:
- durchgängige, effiziente Prozesse (z.B. vom Beschaffungs- bis zum Absatzmarkt) mit möglicht wenig Schnittstellen
- Optimierung des Kundennutzens
Generell:
- Die Modellierung von Geschäftsprozessen hilft bei der Analyse
- DV-Systeme sollten die Umsetzung unterstützen
- Organisationsstrukturen
Geschäftsprozesse und ihre Modellierung 1
- DV-Anwendungen sollen nicht nur Einzelfunktionen abbilden, sondern Geschäftsprozesse unterstützen
Definition Geschäftsprozess:
- Ein Geschäftsprozess ist eine Abfolge von betrieblichen Ereignissen und Funktionen, die zur Erreichung eines Ergebnisses durchlaufen werden.
- Ein Geschäftsprozess wird durch ein oder mehrere Ereignisse gestartet und durch ein oder mehrere Ereignisse abgeschlossen.
Geschäftsprozesse und ihre Modellierung 2
Wichtige Methoden der Geschäftsprozess-Modellierung
- EPK-Methode (Ereignisgesteuerte Prozesskette)
- In den letzten Jahren Konkurrenz durch BPMN (= Business Process Model and Notation), seit 2006 international standardisiert
- Hier: Betrachtung der EPK-Methode
–Semiformale, graphische Modellierungssprache
–1992 von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Scheer entwickelt
–Hoher Verbreitungsgrad in Deutschland durch ARIS-Toolset
–Ziel: Formalisierung betrieblicher Vorgänge zur systematischen Untersuchung
–Vorgehen: Objekte (Ereignisse und Funktionen) werden in gerichteten Graphen mit Pfeilen verbunden, um die Abläufe zu modellieren
Zusammenfassung Geschäftsprozesse
- Die Betrachtung von Geschäftsprozessen, also derAblauforganisation ist für Unternehmen essentiell
- Durch Arbeitsorganisationen gemäß Aufbauorganisationen sind Prozesse oft nicht transaparent
- (e)EPKs sind eine Technik zur Darstellung und Dokumentation von Prozessen
Prozessoptimierung
Geschäftsprozesse gestalten
Geschäftsprozesse
- sind fast nie statisch oder unveränderbar
- sie können verändert/gestaltet werden
- je nach verfügbarer Technologie un Freiheitsgrad der Organisation werden Geschäftsprozesse optimiert/ gestaltet/ verändert
- Wesentliche Ziele bei der Gestaltung sind:
Zeiteffizienz (insbesondere Durchlaufzeit)
Kosten
Qualität
Güter vs. Dienstleistungen
Güter:
- Materieller Output
- Lagerungsfähig, im Voraus produzierbar
- Zuerst Erstellung des Produkts, dann Kundenerfahrung
- Bei Erstellung der Leistung ist die Anwesenheit des Kunden nicht notwendig
- Herstellungsprozesse richten sich nach ökonomischen und materialbedingten Vorgaben
- Messung der Qualität des Produkts oftmals standardisiert
- Beispiel: Handwerksbetriebe
Dienstleistungen:
- immaterieller Output
- Lager im engeren Sinne nicht möglich, jedoch Verschiebung der Dienstleistungsproduktion in aufkommensschwache Zeiten (z.B. Flugreisen, Urlaube)
- Erbringung der Leistung und Kundenerfahrung häufig gleichzeitig
- Erfordert in der Regel dsie Physische Anwesenheit des Objekt-(dienstleistungen an Objekten) oder Subjektfaktors (Dienstleistungen an Menschen)bei Erstellung
- Höhere Anforderungen bezüglich Gestaltung der Prozesse (umgangsformen,Umweltgestaltung,Kundenorientierung)
- Messung der Qualität der Leistung erfolgt oft subjektiv durch den Kunden
- Beispiele: Banken, Versicherungen,Transportunternehmenn,Gastronomie,Friseure,Handelsunternehmen
Produktionsfaktoren
Produktionsfaktoren sind alle materiellen und immateriellen Mittel und Leistungen, die an der Bereitstellung von Gütern mitwirken. Dabei ist zwischen volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Betrachtung zu unterscheiden.
VWL:
- Arbeit
- Grund und Boden (Natur)
- Kapital
- (Information)
BWL:
- Dispositive Faktoren (Planung/Organisation/Geschäftsleitung)
- Elementarfaktoren (objektbezogene menschl. Arbeitsleistung/Betriebsmittel/Betriebsstoffe/Werkstoffe)
Produktionsfunktion
- Definition
- allgemeine Form
- Beispiel
Produktionsfunktionen beschreiben in mathematisch-formaler Weise den mengenmäßigen Zusammenhang zwischen dem Faktoreinsatz (Input) und dem Faktorertrag (Output).
- allgemeine Form: x = f (r1, r2, … rn )
- Beispiel einer formalen Produktionsfunktion bei einem Produkt und zwei Produktionsfaktoren: x = 2*r1+ r2
Produktionsfunktion
- Produktionsmodell
- Klassifizierung von Produktionsmodellen
- Eine Produktionsfunktion stellt gleichzeitig die einfachste Form eines Produktionsmodells dar, das in der Regel aus unterschiedlichen Produktionsfunktionen und den bestehenden Restriktionen (Beschaffungsmöglichkeiten der Inputfaktoren, Absatzbeschränkungen etc.) besteht.
- Je nach Betrachtungsart kann man Produktionsmodelle nach unterschiedlichen Kriterien klassifizieren.
Berücksichtigung der Zeit
- Im Rahmen von statischen Produktionsmodellen werden die zu untersuchenden Beziehungen zwischen Outputgütern und Inputfaktoren für eine konstante Bezugsperiode betrachtet.
- Werden dagegen mehrere Zeitpunkte in die Analyse mit einbezogen, spricht man von dynamischen Modellen.
- Beispiele hierfür sind Lernprozesse, technologischer Fortschritt...
Anzahl der Fertigungsstufen
- Eine weitere Unterscheidung der Produktionsmodelle kann anhand der Anzahl der Fertigungsstufen erfolgen.
- Von einer einstufigen Fertigungsstufe spricht man, wenn zur Produktion des Outputs nur eine Fertigungsstufe (z.B. reine Montage) benötigt wird.
- In der Industrie ist aber häufiger der Fall anzutreffen, dass zur Fertigung der Endprodukte mehrere Stufen unter Beachtung von Zwischenprodukten benötigt werden.
- Die Ausführungen im Rahmen dieser Veranstaltung beschränken sich auf statische, deterministische, Einprodukt- und einstufige Produktionsmodelle!
- Da sich aus dieser Einschränkung nur noch Produktionsmodelle mit einer Produktionsfunktion ergeben, wird auch nur noch von Produktionsfunktion gesprochen.
Der Kostenbegriff
- Der im Rahmen Abgrenzung zwischen Auszahlung, Ausgabe, Aufwand und Kosten verwandte Kostenbegriff wird als wertmäßiger Kostenbegriff bezeichnet.
- Daneben werden in der betriebswirtschaftlichen Literatur noch eine Reihe weiterer Begriffe vorgeschlagen, von denen der so genannte pagatorische Kostenbegriff (Leistungsbezogen) der bekannteste ist.
- In der Kostenrechnungspraxis und in der betriebswirtschaftlichen Theorie verwendet man meist den wertmäßigen Kostenbegriff. Auf seine kürzeste Form gebracht lautet er:
Kosten = bewerteter leistungsbezogener Güterverbrauch