PHZH Entwicklungspsychologie

PHZH Entwicklungspsychologie (unvollständig)

PHZH Entwicklungspsychologie (unvollständig)


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Flashcards 46
Students 55
Language Deutsch
Category Educational Science
Level University
Created / Updated 09.06.2014 / 05.09.2023
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Kognitive Theorie Piagets:
Was beinhalten die vier diskontinuierlichen Entwicklungsstufen?

Sensumotorisch / 0-2 Jahre /  Sinneserfahrungen und Motorisches Verhalten

Präoperational / 2-6 Jahre /  Theory of mind 

Konkret operational / 7-11 Jahre / mehrdimensionales Denken

Formal operational / ab 12 Jahren / abstraktes Denken

Kognitive Theorie Piagets:
Welches sind die vier Neopiagetianische Theorien?

Sensumotorisches Verarbeitungsstadium

Interrelationales Verarbeitungsstadium - Relationen von Personen, Ereignissen und Objekten

Dimensionales Verarbeitungsstadium - systematische Beziehungen zwischen Dimensionen

Abstraktes Verarbeitungsstadium

Kognitive Theorie Piagets:
Welche instanzen (von innen nach aussen) hat die systemtheoretische Theorie?

Mikrosystem - Familie oder Schule oder Kollegen (direkte Betroffenheit)
Mesosystem - Familie und Schule oder Kollegen und Schule
Exosystem - Freunde der Eltern (passive Beteiligung)
Makrosystem -  Einflüsse von Subkulturen
Chronosystem

Wie heissen die drei Methoden zur Erfassung von Entwicklungen

Querschnittsmethode: Einmalige Stichproben unterschiedlicher Altersgruppen
Längsschnittsmethode: Mehrere Stichproben zu unterschieldichen Zeitpunkten
Konvergenzmodell/Kohorten-Sequenz-Modell: Mischung beiden Methoden

Anlage und Umwelt (Entwicklungssteuerung):

Welche Faktoren beeinflussen sich wechselseitig?

Endogene (von den Genen her), Exogene (von der Umwelt her) und Autogene Faktoren (Selbststeuerungen) beeinflussen sich wechselseitig.

Anlage und Umwelt:

Wie heissen die drei Anlagewirkungen?

Es lassen sich aktive, passive und evozierende Auswirkungen von Genen unterscheiden. 
Aktive Anlagewirkung - Selbstaktivität - Ein Kind sucht sich selbst seine Umgebung aus
Passive Anlagewirkung - Weitergabe - Das Kind wird durch seine Umwelt beeinflusst (Familie schafft sich entsprechende Voraussetzung)
Evozierende Anlagewirkung - - Die Umwelt reagiert auf das Individuum (wird im steigenden Alter von grösserer Bedeutung)

Anlage und Umwelt:
Wovon handelt der epigenetische Rahmen?

  1. Gene sind nicht statistisch, sondern unterliegen Steuerungsmechanismen, welche von der Umwelt beein- flusst werden. Die Aktivierungsmuster sind auch vererbbar

    Das Verhalten tauscht sich in zwei Richtungen aus -> Verhalten zu Umwelt und Verhalten zu Genaktivierung

Motorik und Sensorikentwicklung:
Welches sind die drei angeborenen Reflexe?

Saugreflex - Anklammerung an Mutter
Rooting Reflex - Kind wendet sich berührungen zu in der Hoffnung auf Nahrung
Saugreflex - Überlebensnotwendig (Nahrung, Brust)
 

Motorik und Sensorentwicklung:
Welche Reflexe verschwinden NICHT mit steigendem Alter?

Rückziehreflex und Blinzelreaktion

Motorik und Sensorikentwicklung:
Wie ist der Ablauf des allgemeinen Prinzips der Motorikentwicklung?

Allgemeines Prinzip der Motorikentwicklung

  1. einzelne Bewegungsabfolgen lernen

  2. Koordination einzelner Bewegungen

  3. Integration der Bewegungen in längere Verhaltensketten

  4. Zunehmende Automatisierung (mit der Zeit)

  5. Zunehmende Verfeinerung (ggf.) 
    Die Motorikentwicklung ist als Interaktion von Reifung und Lernen aufzufassen, wie sich bei- spielsweise bei blind geborenen Kindern zeigen lässt, deren Motorikleistungen aufgrund einge- schränkter Umwelterfahrungen teilweise verzögert sind. 

Motorik und Sensorikentwicklung:
Durch welche zwei Methoden kann man bei Sauglingen Sinnesleistungen nachweisen?

Habituations-Dishabituations-Paradigma
Präferenzparadigma

Motorik und Sensorikentwicklung:
Was ist die Intermodale (bzw. crossmodale) Wahrnehmung ?

Kind hört etwas und greift danach

Motorik und Sensorikentwicklung:
Es gibt neben der elterlichen Sensitivität (wahrnehmen, reagieren, etc.) weitere Verhaltensweisen, die dem elterlichen Fürsorgeverhalten zuzurechnen sind. 
Wovon handelt Intuitives Elternprogramm ? Welche 3 Verhalten gehören dazu?

  • Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfensters
    Ereignisse ←→ Konsequenz muss innerhalb einer gewissen zeitlichen Kontingenz auftauchen (<1s)

  • −  Verbales und präverbales Verhalten der Eltern
    Ammensprache (hohe Stimmlage, übertriebene Intonation) als Hilfe für den Säugling zur Lautbil- dung und Informationsaufnahme

  • −  Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt
    → positive Vokalisation des Kindes und dialogische Interaktion. Unterstützt Verhaltensregulation

  • −  Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes
    → angemessenes Fürsorgeverhalten (Wärme und Sicherheit gewährleisten) → stellt auch früh- kindliche Lernerfahrungen bereit 

Motorik und Sensorikentwicklung:
Wie heissen die vier Bindungsphasen?

Vorphase der Bindung / 0-6Wochen / Bindungsverhalten bei jeder Person

Entstehende Bindung / 6W-6-8Monate / Zunehmend spezifische Reaktionen auf Vertraute. Erwartungen an das Verhalten der HBP

Ausgeprägte Bindung / 8M-1,5 Jahre / aktive Kontaktaufnahme zur HBP, Unbehagen+Protest bei fremden

Reziproke Beziehungen / ab 1.5 bis 2 Jahre / Entstehung eines Arbeitsmodell zum Bindungsverhalten, Akzeptieren von Trennungssituationen

Motorik und Sensorikentwicklung:
Was beinhalten die vier Bindungsqualitäten?

Sichere Bindung - vermissen der HBP und freude bei Wiederkehr
unsicher vermeidende Bindung - indifferent gegenüber HBT, beunruhigung, kaum Kummer
unsicher ambivalente Bindung - wut oder gewalt kommt vor
desorganisiert desorientierte Bindung - widersprüchliche Verhaltensmuster

Kognition:
Diese soziokulturelle Theorie geht davon aus, dass Kinder nicht nur mit angeborenen allgemeinen Lernfähigkeiten ausge- stattet sind, sondern dass sie in einzelnen Inhaltsbereichen ein intuitives Kernwissen haben 
In welchen Bereichen haben Kinder durch intuition vergleichsweise ein höhere Kognitive Leistungen?

  1. privilegierte Wissensdomänen wie bspw. Physik, Biologie und Psychologie (bspw. Theory of Mind)

Kognition:
Wie nennt sich die Bildung von Erwartungen von zusammenhängenden Reizen

Antizipation

Kognition:
Was sind die Frühkindliche Lern-und Gedächtnisleistungen ?

Habituation - Gewöhnung an alten Reizen und Neugierde bei neuen Reizen
Assoziationsler - Zusammenhängen von Reizen ->Erwartung
Kontingenzlernen - Erkennung von eigenem Verhalten und deren Konsequenz, Anpassung des Verhaltens

Kognition:
Wovon handelt das Soliditätsprinzip?

Intuitive Physik: Objekte haben feste Masse und können sich nicht durchdringen

Kognition:
Wovon handelt das Kontinuitätsprinzip?

Ein stetiges übergangsloses Fortlaufen. zBsp Die Natur funktioniert nicht Sprunghaft.

Kognition: 
Was beinhalten die vier Kategorieklassen bzw. Klassenhierarchieren 

Ontologische Ebene - Unbelebte Objekte
Übergeordnete Ebene - Fahrzeuge (Globale Ebene)
Basisebene - Schiffe
Untergeordnete Ebene - Ruderboote


Neugeborene und wenig Wochen alte Kinder tref- fen zunächst globalere Unterscheidungen (bspw. Fahrzeuge vs. Tiere).

Kognition:
Welche drei Arten des schlussfolgerndem Denken gibt es?

Induktiv - vom Besonderen auf das Allgemeine (fliegende Vögel - alle Vögel fliegen)
Deduktiv - Vom Allgemeinen auf das Besondere (Vögel fliegen, aber auch Hühner)
Analogie - Zusammenhang zweier Objekte mit weiteren zwei Objekten (Wasser+Flasche entspricht Zahnpasta+Tube)
 

Kognition:

  • Welche Metakognitive Fähigkeiten  werden Unterschieden?

1) Wissen über mentale Zustände
 

2)Metagedächtnis
Es findet hier wieder eine Unterscheidung statt. Beide Formen des Metagedächtnisses entwickeln sich parallel bis ins Erwachsenenalter

  • Prozedurales Metagedächtnis
    Beinhaltet Überwachungsprozesse, sowie Kontroll- und Selbstregulationsprozesse

  • Deklaratives Metagedächtnis
    Beinhaltet Wissen über die eigenen kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen sowie über Aufgaben- und Strategiemerkmale (Bsp.: Kinder überschätzen zunächst ihre eigenen Fähigkeiten, danach werden sie immer realistischer eingesetzt) 

Emotionen:
Zähle die acht Basisemotionen auf

Wut, Trauer, Freude, Überaschung, Ekel, Angst, Vertrauen, Neugierde

Emotionen:
Wovon geht der soziokulturelle Ansatz bei Emotionen aus?

Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Kultur spielen eine entscheidende Rolle, sodass Emotionen durch das soziale konstruiert werden. Emotionen werden abhängig der Kultur mit sozialen Situationen assoziiert.

Emotionen:
Welches sind selbstbewusste Emotionen?

Stolz, Scham, Eifersucht, Schuldbewusstsein und Verlegenheit entstehen aus dem objektiven Selbstbewusstsein. Regeln und Normen des sozialen Umfelds spielen ebenfalls eine Rolle.

Emotionen: 
Wie verhält sich die emotionsregulation im Säuglingsalter?

  • Stark angewiesen auf interpsychische Regulation: Angemessene Reaktionen der Umwelt auf Signa- le (Soziales Referenzieren = Bezugspunkt bei Bezugsperson finden und ggf. anpassen) 

  • Erste Formen intrapsychischer Emotionsregulation:

    • −  Selbstberuhigung (Daumenlutschen, Sich- Einkuscheln)

    • −  Ablenkung, Weglaufen 

Emotionen: 
Wie verhält sich die emotionsregulation im Vorschulalter?

  • Wechsel von der inter- zur intrapsychischen Regulation (Trotzdem: Kleinkind noch stark angewie- sen auf Unterstützung und Ermunterung bei der Emotionsregulation) auch in der Jugend festzu- stellen.

  • Höhere Erwartungen der Umwelt bezüglich Emotionsregulation (z.B. Warten können, Frustratio- nen ertragen)

  •  Allmähliche Entkopplung des eigenen inneren Erlebens und des von anderen wahrnehmbaren Emotionsausdrucks 

Sprache:
Wie ist der Ablauf der Sprachproduktion?

1.Kommunikation mit Gesten
2. Blabbern (angepasst an Laute und Rhytmik der Umgebung)
3. Einwortphase (1 Jahr)
4. Aneinanderkettung von Worten und übergeneralisierung von Worten und Vereinfachung (fant für elefant)
5. Rapider Wortschatzanstieg
6. Telegraphische Sprache (angewiesen auf Hilfe der HBP)
7. Syntaxentwicklung (Tiefenstruktur, Oberflächenstruktur, Übergeneralisierung)
8. Sprachpragmatik (anfangs egozentrischer Sprachgebrauch)

Selbstkonzept:
Was ist das duale System?

Das Subjekt "me" und das Objekt "I"

Selbstkonzept:
Der psychoanalitysche Ansatz unterscheidet vier Indentitäten. Wie heissen sie?

Diffuse Identität - Keine Vorstellung von sich / dahinvegetieren
Übernommene Identität - Mitläuferisch und unüberlegt sich auf eine Identität festlegen
Moratorium - Identitätskrise, Dilemma
Erarbeitete Identität -  Ende der Krise -> Selbstwahrnehmung und Selbstfindung (stabilstes Stadium)

Selbstkonzept:
Wie funktioniert das hierarchische Selbstknzept nach Shavelson?

Übergeordnet ist das Globale Konzept.
Darunter folgen das
schulische Konzept / muttersprache, geschichte, mathematik, naturwissenschaft
soziale Selbstkonzept / Freunde, Andere
emotionale Selbstkonzept / Gefühle
körperliches Selbstkonzept / körperliche Fähigkeiten, Aussehen

 

Selbstkonzept:
Wie funktionieren die Informationstheoretische Ansätze des Selbstkonzeptes nach Filipp. (4 Phasen)

Phase 1: Vorbereitung / diskrimination selbstbezogener Informationen

Phase 2: Aneignung /  Enkodierung selbstbezogener Informationen (assimilation)

Phase 3: Speicherung / Speicherung selbstbezogener Informationen(strukturierte Repräsentation der Infos)

Phase 4: Erinnerung / Abruf selbstbezogener Informationen (aktualisierung handlungsleitender Erinnerung)

Selbstkonzept:
Aus welchen 5 Quellen nimmt man für den Aufbau und Wandel des Selbstkonzepts das Wissen?

von anderen:
direkte Prädikatenzuweisung / aus verbalen Äusserungen anderen
indirekte Prädikatenzuweisung / aus dem Verhalte anderer

selbstzuweisungen:
komparative Prädikatenzuweisung / sich vergleichen mit Anderen
reflexive Prädikatenzuweisung / sich selbst hinterfragen
ideationale Prädikatenzuweisung / "so will ich sein"
 

Selbstkonzept:
Wie fördert man das Selbstkonzept in der Schule?

  1. → Warmherziger Erziehungsstil
    → Angemessene Aufgaben und Forderungen
    → Fokus auf Lernprozesse und –strategien legen statt auf Noten
    → Öffentliche Bewertungen vermeiden
    → Individuelle Bezugsnorm verwenden
    → Ermutigende Attributionen machen (variabel, external)
    → Haltung vermitteln, dass sich Fähigkeiten entwickeln und veränderbar sind
     Geschlechtsstereotypische Bewertungen vermeiden 

Soziale Beziehungen:
WIe heissen die fünf Stufen (0-4) der Perspektivenübernahme und Theorie of mind

Stufe 0:
Egozentrische Perspektive / 3-6J / kein Bewusstsein über andere Perspektiven
Stufe 1:
Sozial-informative Rollenübernahme / 6-8J / Bewusstsein anderer Perspektiven, die aus anderen Situationen und Informationen entstehen
Stufe 2:
Selbstreflektierende Rollenübernahme / 8-10J / Bewusstsein, dass jeder über eigene und fremde Perspektiven nachdenken kann (Freundschaft als Schönwetterkooperation)
Stufe 3:
Wechselseitige Rollenübernahme / 10-12J / SIcht eines dritten Vorstellen können
Stufe 4:
Rollenübernahme im Rahmen des sozialen Systems / ab12J / Erkenntnis, dass Rollenübernahme nicht immer zu Konsenz führt und deswegen soziale Regeln nötig sind

Soziale Beziehungen:
Wie sind die Entwicklungsschritte auf dem Weg zur Theory of mind?

Säuglinge: Intuitive Unterscheidung zwischen belebtem und unbelebten Objektien

Ab 1,5 J   : Verschiedene Menschen können verschiedene Wünsche haben

Ab 2 J      :  Menschen handeln aufgrund innerer Prozesse (Menschenverstand)

Ab 3-5 J  : Theory of Mind -> Menschen können aufgrund richtiger und falscher Überzeugungen handeln. Kann Lügen.Referenzielle Kommunikation (auf Informationsstand einer anderer Person rücksicht nehmen)
 

Moral:
Was beinhaltet das moralische Entwicklungsmodell?

Präkonventionelles Stadium
1. Orientierung an Strafe und Gehorsam
2. Orientierung am Kosten-Nutzen-Prinzip

Konventionelles Stadium
3. Orientierung an interpersonellen Beziehungen 
4. Orientierung an sozialer Ordnung

Präkonventionelles Stadium
5. Orientierung an den rechten aller als Prinzip
6. Orientierung an universellen ethischen Prinzipien

Moral:
Was beinhaltet das Modell der Affektive Ansätze nach der kognitiven Wende ?

1. Globale Empathie 
2. egozentrische Empathie
3. Empathie für die Gefühle anderer Menschen
4. Empathie für die Lebensverhältnisse anderer Menschen

Moral:
Für das moralische Handeln gibt es die positive und negative Perspektive. Wie zeigen sie sich?

negative Perspektive: Orientierung an Lernmechanismen wie Belohnung und Strafe

positive Perspektive: Lenkung, Fehler dem Gegenüber einsichtig machen