Physische Geographie Klausuraufgaben, Biogeographie

Zusammenfassung der Vorlesung + Klausuraufgaben Biogeographie Uni Bonn

Zusammenfassung der Vorlesung + Klausuraufgaben Biogeographie Uni Bonn


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Geographie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.01.2015 / 31.07.2020
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Zählen Sie die verschiedenen Ökozonen der Erde auf.

  • Polare/subpolare Zone
    • Eiswüsten
    • Tundren und Frostschuttgebiete
    • Hocharktische Tundra
    • Niderarktische Tundra
  • Boreale Zone
    • Waldtundra
    • Flechtenwald
    • Geschlossener borealer Nadelwald
      • Immergrüner borealer Nadelwald (dunkle Taiga)
      • Sommergrüner borealer Nadelwald (helle Taiga)
  • Feuchte Mittelbreiten
    • Sommergrüner Laub- und Mischwald
    • Temperater Regenwald
      • Immergrüner Laub- und Mischwald
      • Temperater Nadelwald
  • Trockene Mittelbreiten
    • Wüsten und Halbwüsten
    • Grassteppen
    • Waldsteppe
    • Langgrassteppe
    • Mischgrassteppe
    • Kurzgrassteppe
    • Temperate Wüste
  • Winterfeuchte Subtropen
    • Hartlaubwald und -strauchformation
  • Immerfeuchte Suptropen
    • Subtropischer Regenwald
    • Lorbeerwald
  • Tropisch/ subtropische Trockengebiete
    • Wüsten und Halbwüsten
    • Winterfeuchte Gras- und Strauchsteppen (Subtropen)
    • Sommerfeuchte Dornsavannen (Tropen) und Dornsteppen (Suptroben)
  • Sommerfeuchte Tropen
    • Trockensavannen
    • Feuchtsavannen
  • Immerfeuchte Tropen
    • tropischer Regenwald

Vergleichen Sie die immerfeuchten Tropen mit der borealen Zone

Ist eigentlich vorgegeben, man muss nur < oder > eintragen.

Nennen und erläutern Sie kurz die Morphologischen und physiognomischen Anpassungen der Pflanzen.

Xerophyten:

  • Trockenheit ausweichen oder
  • Trockenheit aushalten (Blatt- und Stammsukkulenz)

Hygrophyten:

  • Hohe Feuchte ertragend (z.B. durch aktive Verdunstung)

Hydrophyten:

  • Pflanzen die im Wasser leben

Halophyten:

  • Anpassung an hohen Salzgehalt

Physiognomische Klassifikationen: Lebensformtypen

Lebensformen nach Raunkiaer 1905

Phanerophyten (Makrophaneophyten): Überdauerungsknospen mehr als 30cm über dem Boden. Vorallem Bäume und Sträucher.

  • Sukkulente
  • Nanophanerophyten
  • Krautige Phanerophyten

Chamaephyten: Knospen, die zwischen 30-100 cm über dem Boden liegen. Meist vor Schnee geschützt und bodennahes Mikroklima.

  • Zwergsträucher
  • Halbsträucher
  • Polsterpflanzen

Hemikryptophyten: Überdauerungsknospen direkt an der Bodenoberfläche, sodass sie durch Laubschicht geschützt.

  • Rosettenstauden
  • Schaftstauden

Kryptophyten

  • Geophyten: Bilden im Boden verborgene Überdauerungsorgane und -knospen. Besonders gut geschützt
    • Wurzel- Geophyten
    • Zwiebel- Geophyten
    • Rhizom- Geophyten
  • Helophyten
  • Hdydrophyten (Pflanzen die im Wasser leben)

Therophyten: einmal blühende, krautige Arten.

Muster: Floristische Klassifikationen

Strukturiereung durch...

... Abiotische Umwelt

  • Licht
  • Temperatur
  • Wasser
  • Nährstoffe
  • Methodik: Zeigerwerte nach Ellenberg (1992)
    • Lichtzahl (L)
    • Feuchtezahl (F)
    • Reaktionszahl (R)
    • Stickstoffzahl (N)
    • Salzzahl (S)
    • Temperaturzahl (T)
    • Kontinentalitätszahl (K)

Muster: Floristische Klassifikationen

Strukturiereung durch...

biotische Interaktionen

                                        Art A                   Art B

Konkurrenz                 schlecht             schlecht                  negativ für beide seiten

                                       mittel                  schlecht                 für den einen schlechter als für den  andern

Parasitismus               gut                       schlecht                gut für Parasiten, negativ für den Wirt

Mutualismus:

Parabiose                    gut                       mittel

Symbiose                    gut                       gut                           zusammenleben für beide Vorteil

Muster: Floristische Klassifikationen

Strukturiereung durch...

biotische Interaktionen: Konkurrenz

Strategietypen: K-r- System (McArthur & Wilson) bzw. CSR- System (Grime)

C = K : Konkurrenzstrategen --> Arten mit hoher Konkurrenzkraft. Haben wenig Stress und Störung. Wenige Nachkommen. Vorwiegend in stabilen Vegetationseinheiten. Bsp: Bäume, Sträucher, Stauden

R = r  : Ruderalstrategen --> ein- bis wenigjährige Pflanzen mit raschem Wachstum und hoher Reproduktionsrate; meist Selbstbestäuber und Windausbreiter

S :  Stresstoleranz- Strategen --> meist langlebig, kleinwüchsige Arten, Stress herrscht vor. Produktivität und Reproduktionsrate sind begrenzt. extreme Standorte. Bsp: Kakteen?

Strukturierung durch dynamische Prozesse: Ausbreitung

Unterschied Ausbreitung und Verbreitung!

Wodurch erfolgt die Ausbreitung?

Ausbreitung = Vergrößerung des Siedlungsgebietes

Verbreitung = Siedlungsgebiet

Ausbreitung erfolgt durch Diaspore (=Ausbreitungseinheiten)

  • Samen
  • Früchte
  • Sporen
  • bewurzelungsfähige Pflanzenteile

Strukturierung durch dynamische Prozesse: Ausbreitung

Ausbreitung:

  • Allocherie (passiv):
    • Anemochorie (durch Wind) --> Löwenzahn
    • Hydrochorie (durch Wasser) --> Kokospalme
    • Hemerochorie (durch Menschen)
    • Zoochorie (durch Tiere) --> Eberesche
      • Epizoochorie (anhaftend) --> Große Klette
      • Endozoochorie (als Nahrung)
        • Myrmekochorie (speziell durch Ameisen)
  • Autochorie (aktiv)
    • Ballochorie (Selbststreuung)
    • Blastochorie (Selbstablegung)

Beispiele noch unter Vorbehalt und nicht vollständig

1. Die natürliche Komponente

Biotische Interaktionen

Herbivorie: Verzehr von lebenden Pflanzen(teilen) durch tierische Organismen

Auswirkungen auf: Pflanzenwachstum, Aus- und Verbreitung von Pflanzenarten und damit auch auf Artenzusammensetzung und Diversität --> gilt insbesondere für Großherbivoren!

1. Die natürliche Komponente:

Muster im Raum und deren Dynamik

Wanderung

Wanderung (Migration): "Gerichtete, bestimmten Regeln oder Verhaltensmustern folgende Bewegungen aller oder zumindest vieler Individuen einer Population im Raum." --> Ungleich Ausbreitung!!!!

Warum?

  • Nahrungssuche
  • Vermeidung ungünstiger Lebensbedingungen
  • Reproduktion

Wie?

  • Einsetzen und Rhythmik von äußeren (z.B. Tageslänge) oder inneren (z.B. Brunft) Impulsen gesteuert
  • rhythmisch wiederkehrendes Ereignis
  • alles zwischen wenigen 100 Metern (Amphibien), über Hunderte Kilometer (Rentiere) bis zu 17.000km (Küstenseeschwalbe)

1. Die natürliche Komponente: Dynamik und Selbstregulation

Definieren Sie den Begriff Kapazität bzw. Tragfähigkeit

Kapazität bzw. Tragfähigkeit: Die maximale Zahl von Organismen einer Art (Populationsgröße), die in einem bestimmten Raum für unbegrenzte Zeit existieren können, ohne den Raum nachhaltig zu schädigen.

2. Die Folgen der Beweidung - Störung und Resilienz

Welche Arten von Störungen gibt es?

Störungen:

  • treibende Kräfte:
    • störungsähnliche Vorfälle
    • inhärente Störungen
  • Wirksamkeit:
    • periodisch, episodisch
  • Beispiele: endogen (von innen):
    • störungsähnliche Effekte: Wühltiere, phytophage Insekten, Pilze, herbivore Tiere
    • natürliche Störungsregime: Feuer, Gezeiten, Flussdynamik, Wind, Kryoturbation, Solifluktion, Lawinen
    • anthropogene Störungsregime: Mahd, Beweidung, Tritt, Ackerbau, Plaggenhieb
  • treibende Kräfte:
    • stochastische Störungen
  • Wirksamkeit:
    • einmalig, sporadisch
  • Beispiele: Exogen (von außen):
    • natürliche "Katastrophen": Bergsturz, Stürme, Invasoren, Gletschervorstoß, Erdbeben, Vulkanausbruch, Wanderdünen
    • anthropogene "Katastrophen": Kahlschlag, Brandrodung, Überbauung, Tagebau

2. Die Folgen der Beweidung - Störung und Resilienz

Störung ungleich Zerstörung!

  • ---> vielmehr Motor von dynamischen Prozessen!
  • ---> eine Ursache für räumliche Heterogenität von Ökosystemen
  • ---->Essentiell für die Biodiversität

Resilienz:

Fähigkeit eines Systems, Störungseinflüsse zu absorbieren und sich dabei dynamisch zu reorganisieren, so dass die gleichen Strukturen, Funktionen und Wechselwirkungen erhalten bleiben.

3. A Caribou's- Eye- View - Bewegungsmuster & Habitatselektion

Begriffe beschreiben:

Habitat, Nische, multivariate Konzepte
 

Habitat: Ressourcen und Bedingungen in einem Raum, die dazu führen, dass eine spezifische Art in diesem Raum überlebensfähig ist und sich reproduzieren kann (Hall et al. 1997) --> quasi die “Adresse” der Art im ökologischen Raum

Nische: früher häufig synonym zum Habitatsbegriff gebraucht, beschreibt heute v.a. die funktionalen Beziehungen, in denen die Art zum Ökosystem steht --> quasi der “Beruf” der Art im ökologischen Raum

multivariate Konzepte: nicht ein, sondern das Zusammenwirken vieler Faktoren ist ausschlaggebend

unterschiedliche raum-zeitliche Skalen und Organisationsebenen sind involviert

Allen'sche Regel

Bei gleichwarmigen Organismen ist die relaive Länge der Körperanhänge (Extremitäten, Schwänze, Ohren) in  kalten Klimazonen geringer als bei verwandten Arten und Unterarten in wärmeren Gebieten.

Grund: in kalten Gebieten ist es vorteilhaft eine geringere Körperoberfläche zu besitzen. Die Kühlung bei größeren Extremitäten funktioniert besser. Außerdem ist man mit langen Beinen weiter vom hitzestrahlenden Boden entfernt.

Wieso gibt es Tierwanderungen?

  • hoher Niederschlag --> Schnee vorallem im Norden im Winter (bis zu 4m)
  • Temperatur --> Ozeanität/ Kontinentalität
  • Sommer: kurz aber qualitativ und quantitativ gute Futterversorgung - hohe Primärproduktion --> Reproduktion
  • Winter: lange schlechte Futterversorgung - nur Lebenserhaltung (halbierter Energiebedarf)

Definieren Sie die Begriffe:

  1. Autökologie
  2. Demökologie
  3. Synökologie

  1. Autökologie: Ökologie des Einzelorganismus (Wirkung der Umwelt auf eine Art / Organismus)
  2. Demökologie: Wirkung von einer Population - auch Populationsökologie (Wechselwirkung innerhalb einer Population)
  3. Synökologie: Ökologie der Biozönose (Wechselwirkung zwischen verschiedenen Populationen, Bsp: Räuber - Beute Beziehung)

Ökologische Regeln:

Rapoport'sche Regel

  • mit zunehmenden Breitengrad, nimmt Arealgröße für Lebewesen zu
  • Nischenverfügbarkeit nimmt zu
  • abnehmende Artenzahl

Ökologische Regeln:

Gloger'sche Regel

  • Arten in Gebieten mit höherer Luftfeuchte häufig dunklere Pigmentierung
  • Grundumsatz am Tag: dunkel geringer, da Sonnenenergie besser aufgenommen
  • Bakterien zersetzen pigmentierte Federn langsamer

Ökologische Regeln:

Hesse'sche Regel

  • kältere Regionen --> größeres Herzgewicht/- volumen
  • größere Anstrengung für Grundumsatz

Ökologische Regeln:

Bergmann'sche Regel

  • kältere Regionen --> größer / mehr Gewicht
  • mehr Gewicht --> höhere Überlebenswahrscheinlichkeit bei geringeren Temperaturen