Physische Geographie Klausuraufgaben

Grundlagen der Geographie an der Uni Bonn

Grundlagen der Geographie an der Uni Bonn


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Langue Deutsch
Catégorie Géographie
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.01.2015 / 14.03.2021
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Nennen Sie die Eigenschaften rhyolothischer Lava.

  • 800 -1000°C (d.h. niedrigeTemperatur)
  • hoher Kieselsäuregehalt (d.h. extrem sauer)
  • sehr zäh (je nach Gasgehalt)
  • hohe Viskosität (langsame Ausbreitung, Akkumulation)

Nennen Sie dir drei häufigsten Elemente der Gesamterde und der Erdkruste.

Gesamterde:

  • Eisen (35%)
  • Sauerstoff (30%)
  • Silizium (15%)

Erdkruste:

  • Sauerstoff (46%)
  • Silizium (28%)
  • Aluminium (8%)

Die schweren Elemente sanken in der Bildungsphase der Erde in Richtung Kern ab.

Füllen Sie folgende Abbildung richtig aus.

  1. Verwitterung und Abtragung
  2. Ablagerung im Meer oder am Festland
  3. Hebung
  4. Sediment (Lockergestein)
  5. Versenkung und Diagenese
  6. Sediment (Festgestein)
  7. Metamorphit
  8. Hebung
  9. Aufschmelzung (Anathexis)
  10. Magma
  11. Magmatit
  12. Zunahme von Druck und Temperatur
  13. Zunahme von Druck und Temperatur mit zunehmender Tiefe
  14. Hebung

Füllen Sie folgende Graphik zur Bodengenese auf dem Ausgangsmaterial Löss aus. Tragen Sie jeweils die Horizontabfolgen, die Bodentypen und die dominierenden Bodenbildungsprozesse ein.

  1. Ah
  2. C / Löss
  3. Rohboden
  4. Entkalkung, Humifizierung, Remineralisierung
  5. Ah
  6. Löss
  7. Pararendzina
  8. Entkalkung, Humifizierung, Remineralisierung
  9. Ah
  10. Bv
  11. Löss
  12. Braunerde
  13. verbraunung
  14. Ah
  15. Al
  16. Bt
  17. Bv
  18. Löss
  19. Parabraunerde
  20. Lessivierung
  21. Ah
  22. (Al) Sw
  23. (Bt) Sd
  24. Pseudogley
  25. Vergleyung

Erläutern Sie in einem kurzen Fließtext die zeitliche Bodengenese im Schaubild unter Zuhilfenahme der in Aufgabe 5.1 genannten Prozesse – wie wird aus Boden A Boden E und wieso?

- A: Niederschlag und leicht zunehmende Vegetationsdecke auf Löss• → Entkalkung der oberen Zentimeter durch chemische Verwitterung, vor allem Karbonatverwitterung, und Auswaschung des Kalkes aus Löss (Rückstand von Ton und Quarzkörnern); • Humifizierung, Prozess der Huminstoffbildung bei der Zersetzung der abgestorbenen, organischen Substanz; Remineralisierung, Zerlegung der abgestorbenen, organischen Substanz in Mineralien • → zunehmende Versauerung des Bodens • → Entstehung einer Pararendzina

• B: oben genannte Prozesse laufen noch ab, es kommt zusätzlich zur • Verbraunung, Oxidation von eisenhaltigen Mineralen → braune bis rotbraune Färbung des nun entstandenen B‐Horizontes • → Entstehung einer Braunerde 

• C: es kommt zusätzlich zur Lessivierung (Tonverlagerung) durch das Sickerwasser erfolgte Verlagerung von Tonteilchen in tiefere Bodenbereiche • → Tonanreicherung im Unterboden (B t ), Tonverarmung im Oberboden (Al ) • → Entstehung einer Parabraunerde 

• D: es kommt zusätzlich zur Vergleyung, da der B t ‐Horizont so stark mit Tonmineralien angereichert ist, so dass nun eine Stauschicht vorliegt (S d ) • → Hydromorphierung durch Stauwasser, durch Stauwasser kommt es zu einem Sauerstoffmangel → Lösung von Mn/Fe; Nass‐/Trockenzyklen führen zu charakteristische Rostflecken • → Entstehung des Pseudogleys

Skizzieren Sie in das leere Diagramm das Hjulström‐Diagramm mit den drei Bereichen für Erosion, Transport und Ablagerung. Beschriften Sie die Linien entsprechend und geben Sie ungefähr die Grenze zwischen den Bodenarten Ton, Schluff, Sand und Kies im Diagramm an.  Beschreiben Sie das Diagramm und üben Sie Kritik aus. Wieso ist es dennoch okay?

  • zeigt an was mit verschiedenen Korngrößen bei verschiedenen mittleren Fließgeschwindigkeiten passiert
  • Ton & Kies erodieren erst bei hohen Geschwindigkeiten (Ton wegen Kohäsion, Kies wegen Gewicht/Größe)
  • wenn Ton einmal  erodiert, wird es immer transportiert
  • Kies hingegen wird fast immer abgelagert
  • Schluff & Sand leicht erodierbar
  • Schluff häufiger transportiert als abgelagert
  • bei Sand ist es genau anders herum
  • Diagramm argumentiert nur über mittlere Fließgeschwindigkeit
  • Effekte wie Turbulenzen sind nur unzureichend erfasst
  • Fließgeschwindigkeit an der Sohle ist eigentlich geringer als die mittlere Fließgeschwindigkeit
  • dennoch ist es ein verlässlicher, empirischer Anhaltspunkt für die Abschätzung der Sedimenttransportdynamik

Küstenklassifikation (nach Valentin 1952)

Vorgerückte Küsten: 

  • Aufgetauchte Küsten: Meeresbodenküsten
  • Aufgebaute Küsten: 
    • organisch gestaltet: Mangrovenküsten, Korallenküsten u. riffe
    • anorganische gestaltet: schwache Gezeiten: Haff-, Nehrungs- und Dünenwall Küste; starke Gezeiten: Watt-, Nehrungs- und Inselreihen Küsten; Delta-, Schwemmlandküsten

Zurückgewichene Küsten:

  • Untergetauchte Küsten
    • glazial gestaltet
      • erosiv: dirigierte Glazialerosion: Fjord-Schären-Küsten; freie Glazialerosion: Fjärd-Schären-Küsten
      • akkumulativ: Förden-, Bodden-Küsten
    • fluvial gestaltet: Ria-, Cala-, Canale und Vallone-Küsten
  • Zerstörte Küsten: Kliffreihenküsten

Grenzen Sie die Begriffe Isostasie und Eustasie voneinander ab. Beschreiben Sie nachfolgend, warum sich der skandinavische Schild rezent hebt. 

  • Isostasie: – Beschreibt den Gleichgewichtszustand zwischen Asthenosphäre und Lithosphäre, somit das Maß des Eintauchens der tektonischen Platten (Erdkruste) in den Erdmantel. 
  • Eustasie: - Beschreibt die Schwankung des Meeresspiegels aufgrund von Umverlagerung des Meerwassers in andere Teilsysteme der Hydrosphäre (bspw. Bindung von Meerwasser in (Inland‐)Eis), oder physikalischer Reaktion des Meerwassers (Erwärmung = Anstieg des Meeresspiegels, Abkühlung = Absinken des Meeresspiegels). 

Erklären Sie das Vorkommen von Süßwasserseen und Lagunen in unmittelbarer Nähe zu Ostseestränden. 

  • durch lateralen Versatz werden Haken ausgebildet
  • diese können zu Nehrungen werden
  • diese trennen Meeresbuchten ab
  • es bilden sich abgetrennte Lagunenbereiche, die bei ausreichender Zufuhr von Süßwasser nicht austrocknen, sondern kontinuierlich aussüßen

Wie funktioniert die Gletscherbewegung bei einem polythermalen Gletscher?

  • Mischform aus kaltem und temperiertem Gletscher
  • Im Akkumulationsbereich meist warmes Eis und warme Basis und im Ablationsgebiet hauptsächlich kaltes Eis und kalte Basis
  • basales Gleiten in den warm-basierten Bereich und interne Deformation an den kalt- basierten Stellen

Pingo (Eiskernhügel)

Entstehung

  • es gibt einen Thermokarst- See der umgeben ist vom Permafrost. Unter dem See ist Talik (ungefrorener Boden)
  • das Wasser zieht immer mehr in den Boden àdrainierter Thermokarst- See
  • darüber friert das Wasser und stülpt den Boden nach oben
  • der Boden sprengt auf und der Berg sackt zusammen, sodass ein Pingowall entsteht

 

  • Entstehung 2er Typen
  • geschlossener Typ
  • offener Typ

Was ist ein Blockgletscher und wie kommt es zur Bildung dieser Landformen?

  • ganzjährig gefrorene, unverfestigte Materialien (z.B. Schutt), übersättigt mit Poreneis und Eislinsen
  • Ergebnis von Permafrostausbreitung in zunächst ungefrorenen Lockersubstraten
  • Fließverhalten ähnelt dem von Gletschern
  • erzeugt zungenartige Formen
  • Blockgletscher sind Teil des periglazialen Formenschatzes und Prozessgeschehens und sollten nicht mit von Toteis bedeckten Gletscherzungen verwechselt werden.
  • zur Bildung werden große Akkumulationen von grobem Lockersediment benötigt (können Hangschuttablagerungen, aber auch Moränen sein)

Nennen Sie die Definition von gravitativen Massenbewegungen.

  • Massenbewegungen sind bruchlose und bruchhafte hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest- und/oder Lockergesteinen unter Wirkung der Schwerkraft
  • Massenbewegungen können als schnelle (Bergsturz, Mure) oder langsame Ereignisse (Talzuschub, Sackung) auftreten

Welche Faktoren bereiten gravitative Massenbewegung vor, welche lösen sie aus?

Vorbereitende Faktoren:

  • Geologie
  • Klima
  • Boden
  • Vegetation
  • Hydrologie
  • Topographie
  • Mensch

Auslösende Faktoren

  • Niederschlag
    • Hohe Intensität
    • Lange Niederschlagsdauer
  • Erhöhter Porenwasserdruck
  • Erdbeben
  • Weitere Ursachen: Menschliche Aktivität (Straßenbau, Auflast, Bergbau, Entwaldung)

Für die Löslichkeit von CaCo3 spielt die Menge des im Wasser gelösten CO2 eine entscheidene Rolle. Nennen Sie verschiedene CO2- Quellen.

Calciumcarbonat --> CO2- Quellen

  • Luft
  • Komponente des Stoffwechsels von Pflanzen & Mikroorganismen
  • Mineralisierung organischer Substanz
  • Humushorizont des Bodens
  • Bodenluft

Was ist eine Karstquelle?

  • Das Niederschlagswasser der Karstgebiete versickert an vielen Stellen der Landoberfläche
  • Im Gebirgsinneren fokussiert sich das Wasser auf unterirdischen Hauptabflussbahnen und tritt gesammelt am Rande der Karstgebiete in unterschiedlichen Quellpositionen wieder aus

Was ist Löss?

  • feinkörniges, homogenes, meist ungeschichtetes Lockergestein
  • unverfestigt, aber standfest
  • gelblich- braun
  • Korngröße: 0.01 - 0.05- Schluff
  • in Mitteleuropa: 60-70% Quarz, 10-30% CaCO3, 10-20% Glimmer, Feldspat
  • entsteht typischerweise im periglazialem Bereich --> Pleistozän

Erklären Sie die Entstehung eines Steinpflasters.

  • entsteht durch kontinuierliche Deflation von feinem Sediment aus einem aus groben und feinen Konrgrößen bestehenden Bodengefüge
  • grobe Material kann nicht bewegt werden und sinkt durch die Ausblasung des umgebenden Fein- Sediments ab und bildet im Verbund mit weiterem Grobmaterial mit zunehmender Zeit ein geschlossenes Steinpflaster
  • dieses schützt das darunterliegende Fein-Sediment vor weiterem Abtrag

Erklären Sie die Entstehung eines Steinpflasters.

  • entsteht durch kontinuierliche Deflation von feinem Sediment aus einem aus groben und feinen Konrgrößen bestehenden Bodengefüge
  • grobe Material kann nicht bewegt werden und sinkt durch die Ausblasung des umgebenden Fein- Sediments ab und bildet im Verbund mit weiterem Grobmaterial mit zunehmender Zeit ein geschlossenes Steinpflaster
  • dieses schützt das darunterliegende Fein-Sediment vor weiterem Abtrag

Nennen Sie die Komponenten des Sedimenthaushaltes und veranschaulichen Sie diese in einem Schaubild. Formulieren Sie in ihren eigenen Worten, was unter einem Sedimentbudget verstanden wird.

  • Komponenten des Sedimenthaushaltes: Input/Eintrag (z.B. Felswand), Transport (z.B. glazial) Sedimentspeicher (z.B. Schutthalde) und Output/Austrag (z.B. fluvial) 
  • Unter einem Sedimentbudget versteht man die allumfassende Betrachtung eines geomorphologischen Systems hinsichtlich der dort stattfindenden Prozesse (Erosion, Denudation, Sedimentmobilisierung, Transport, Speicherung und Austrag) und der mengenmäßig quantifizierbaren Teilkomponenten (Sedimentquelle, Transfer, Ablagerung und Austrag).

Welche geomorphologischen Systemtypen gibt es?

  •  Statische Formsysteme (Geomorphologische Form, keine explizite Zeitbertrachtung)
  • Prozess- / Kaskadensysteme Verbundene Transportwege von Energie und/oder Material, Speicher von Energie und/oder Material, Explizite Zeitbetrachtung) 
  • Prozess-Reponse-System (Wechselwirkung zwischen Prozess und Form (Rückkopplung), Formveränderung bewirkt Prozessveränderung, Selbstregulation, Explizite Zeitbetrachtung)

Verschiedene Prozesse führen zu unterschiedlichen Speichertypen von Sedimenten. Geben Sie die vier Prozessbereiche mit einem dazugehörigen Speichertyp wider. 

Sedimentspeicher: Speichertyp:                                       Prozessbereich:

  • Schuttkegel, Schutthalde                                       gravitativ
  • Alluvion, Terrassen                                                 fluvial
  • Moränen                                                                    glazial
  • Lawinenkegel, Lawinenbahn                               nival

Nennen Sie Eisbildungstypen und - prozesse im Untergrund ("Bodeneis").

Segregationseis

  • Wanderung von Poren- und Kluftwasser zur Gefrierfront druch Dampfdruckgefälle in der Bodenluft
  • Eisschichten und -linsen bis 10m Mächtigkeit

Kluft- und Poreneis

  • Gefrieren von Poren- und Kluftwasser
  • Frostverwitterung

Was versteht man unter positivier Rückkopplung?

Verstärkung statt Dämpfung

Bei Starkregen kommt es zu Bodenerosion. Dabei wird ein Teil der Bodendecke abgetragen (response). Damit schwindet im Laufe der Zeit (undurchlässigen tieferen Untergrund vorausgesetzt) das Volumen, welches für die Infiltration zur Verfügung steht, wodurch der Anteil des oberflächlich abfließenden Wassers und damit die Bodenerosion (Prozess) ansteigt.
Positiv rückgekoppelte Systeme sind (im Gegensatz zu vielen negativen) in der Natur immer zeitlich begrenzt, da sonst der Prozess irgendwann unendliche Ausmaße annehmen müsste. Im Bsp.: sobald das komplette Infiltrationsvolumen abgetragen ist, erfolgt keine weitere Steigerung der Abflussmenge mehr.