Physische Geographie Klausuraufgaben
Grundlagen der Geographie an der Uni Bonn
Grundlagen der Geographie an der Uni Bonn
Kartei Details
Karten | 64 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geographie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.01.2015 / 14.03.2021 |
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Das Wasser, zerlegt in Kationen H+ und Anionen OH-, reagiert mit dem Silikatmaterial durch den Austausch des H+ - Ions gegen ein Kation des Minerals, der sich seinerseits mit dem Anion OH- zu einem Hydroxid verbindet.
Bei der Hydration lagern sich Wassermoleküle in das Kristallgitter ein und lösen einzelne Moleküle aus dem Verband ohne die chemische Zusammensetzung des Ausgangsmaterials zu zersetzen.
Bei der Hydrolyse findet eine Verbindung statt und bei der Hydration verändert sich nicht das Material, sondern geht in Lösung.
Spaltung einer (bio)chemischen Verbindung durch Reaktion mit Wasser.
Nennen Sie zwei bodenbildende Prozesse und die Dauer ihrer Entwicklung.
- Lessivierung( bis zu ca. 100.000 Jahre) (=Tonverlagerung)
- Verbraunung( bis zu 10.000 Jahre) (=Oxidierung bzw. Verfärbung)
- Vergleyung (Hydromorphierung)
- Gesteinsaufbereitung durch physikalische und chemische Verwitterungsprozesse
- Entkalkung
- Podsolierung
- Remineralisierung und Humifizierung
- Bodendurch- und entmischung (Turbation)
Der Bodentyp/Die Bodenart (falschen Begriff durchstreichen) Parabraunerde ist durch die Horizontabfolge xxxxxxxxxxxxx gekennzeichnet. Dominanter bodenbildener Prozess ist die xxxxxxx, was das Phänomen der xxxxxxx beschreibt. Setzt sich dieser Prozess fort, kann es zur Entwicklung des Bodentyps/der Bodenart xxxxxxx kommen, der die Horizonabfolge xxxxxx aufweist.
Der Bodentyp der Parabraunerde ist gekennzeichnet durch die Horizontabfolge_Ah-Al-Bt-C_. Dominanter bodenbildener Prozess ist die __Lessivierung_, was das Phänomen der _Tonverlagerung_ beschreibt. Setzt sich dieser Prozess fort, kann es zur Entwicklung des Bodentyps _Pseudogley_ kommen, der die Horizontabfolge _Ah-Sw-Sd-_ aufweist.
Nennen Sie die 3 Gesteinsgruppen und jeweils 1 konkretes Beispiel.
- Magmatit: Granit
- Sediment: Buntsandstein
- Metamorphit: Marmor
Berechnen Sie den Abfluss eines Fließgewässers mit rechteckigem Querschnitt (in m/s) mit einer Breite von 0,2km und einer Tiefe von 200cm. Die Fließgeschwindigkeit beträgt 800 m/s.
Abfluss eines Fließgewässers:
- Breite: 0,2 km entspricht 200m
- Tiefe: 200cm entspricht 2m
- \(Q = v*A\)
- A = 200m * 2m = 400m²
- v = 800m/s
- Q = 400m²*800m/s = 320000m³/s
Nennen Sie die Reaktionsgleichungen der Kohlensäurebildung und der Carbonatverwitterung. Was zeichnet diese beiden Reaktionen aus?
- H2O + CO2 -> <- H2CO3 (Kohlensäure);
- physikalisch gelöstes CO2 verbindet sich mit Wasser (H2O) zu Kohlensäure (H2CO3). Durch die Reaktion der Kohlensäure mit dem Kalk bildet sich das leicht lösliche Calciumhydrogencarbonat CA(HCO3)2
- H2CO3 + CaCO3 -> <- Ca2+ + 2(HCO3) - ;
- Kohlensäure und Kalk wird zu Calcium- und Hydrogencarbonat- Ionen in Lösung
- CaCO3 + H2O + CO2 -><- Ca(HCO3)2
- fertige Kalklösung
- Beide Reaktionen sind reversibel, reagieren in beide Richtungen. Es entstehen wasserlösliche Stoffe, die wieder ausgefällt werden können.
Xxxxxxxx, xxxxxxx und xxxxxxx sind Vertreter der physikalischen Verwitterung.
- Frostverwitterung
- Insolationsverwitterung
- Salzsprengung
Zählen Sie die chemischen Verwitterungen auf.
- Lösung
- Hydrolyse (Silikatverwitterung, Bsp: Kaffeemaschine)
- Feldspatverwitterung
- Tonmineralneubildung
- Karbonatverwitterung
- Oxidationsverwitterung
Nennen Sie vier Kriterien für die Definition geomorphologischer Systeme.
Unter Vorbehalt:
- äolische Prozesse
- glaziale Prozesse
- periglaziale Prozesse (unvergletschert, aber von Frost geprägt)
- fluviale Prozesse
Nennen und beschreiben Sie die Komponente der Gletscherbewegung und ihre Folgen.
- Eismassen, die aus festem Niederschlag entstanden sind und dem Gefälle des Untergrundes zunächst basal gleiten und später hangab und talauswärts fließen.
- Durch Zugspannung entstehen Querspalten und Eistürme
- und durch Druckspannung Ogiven. Detersion, Detraktion
Nennen Sie die allgemeine Bodenabtragsgleichung und die darin enthaltenen Faktoren. Nennen Sie landwirtschaftliche Maßnahmen, mit denen der C- Faktor reduziert werden kann.
A=R*K*L*S*C*P
- A= mittlere langjähriger Bodenabtrag
- R= Regen und Abflussfaktor
- K= Bodenerodierbarkeit
- L= Hanglängenfaktor
- S= Hangneigungsfaktor
- C= Bodenbedeckungs- und Bodenbearbeitungsfaktor
- P= Bodenschutzfaktor
Landwirtschaftliche Maßnahmen durch Mulchen, Frucht, Fruchtfolge, Zwischenfrucht, Untersaaten und Direktsaaten
Die Coulomb'sche Gleichung lautet T = c+tau * tan(phi). Bennen Sie die Komponenten. Erklären Sie, welche dieser Komponenten zu den resistenten und welche zu den erosiven Komponenten des System gehören.
- T = Scherfestigkeit beim Bruch
- c = Kohäsion
- tau = Normalsapnnung
- tan phi = innerer Reibungswinkel
- Erosiv = T
- Resistent= c, tau, tan phi
Definieren Sie den Begriff des globalen Stoffkreislaufes zwischen den Sphären des Erdsystems. Nennen Sie Komponenten des Kohlenstoffkreislaufs.
- Der globale Stoffkreislauf findet statt zwischen der Kyrosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und Geosphäre
- Die antreibenden Kräfte sind solare Einstrahlung und nuklearer Zerfall
- Beim Kohlenstoffkreislauf (CO2) wird Kohlenstoff im Eis, im Meer, in der Vegetation und im Boden gespeichert
- Durch verschiedene Prozesse (Vulkanausbruch, Verbrennung von Pflanzen, Abschmelzen des Meereises und anthropogene Effekte) gelangt CO2 in Umlauf
- Bei verschiedenen Prozessen gelangt er wieder zurück in die Speicher, so dass immer ein reger Wandel herrscht.
Nennen Sie die wichtigsten Charakteristika (Genese und Eigenschaften) von Tonminealen.
- Genese durch Verwitterung von Primärmineralen;
- 2- & 3- Schicht- Tonminerale;
- Bestehen aus Tetraeder und Oktaeder;
- 3-Schicht-Tonminerale besitzen hohe KAK und sind sehr quellfähig;
- Aus 3-Schicht Tonmineral (Smectit) kann durch Lösung von Silizium 2-Schicht- Tonmineral (Kaolinit) durch Lösung von Silizium
Definieren Sie die Begriffe Bodentyp und Bodenart.
Bodentyp:
- Böden mit identischem Entwicklungsstatus der sich durch bestimmte Horizontkombinationen ausdrückt
Bodenart:
- Differenzierung von Böden nach den dominanten Korngrößengemischen.
Nennen und charakterisieren Sie die 3 Typen der fluvialen Fracht.
Lösungsfracht:
- Quelle: Chemische Verwitterung
- Transport chemisch gelöst molekular
Suspensionsfracht:
- Quelle: Bodenerosion
- Transport: schwebend durch turbulenzen
- Material: Schluff und Ton (auch Feinsand)
Geröllfracht:
- Quelle: Hangdenutation
- Transport: stoßend, rollend und springend
- Material: Sand und Kies
Definieren Sie das Phänomen der glazialen Serie und nennen Sie ihre Bestandteile.
- entwickeltes Diagramm zur Beschreibung der idealtypischen räumlichen Anordnung der vom Eis und seinen Schmelzwässern geschaffenen, aus Lockermaterial bestehenden Landformen, des Alpenvorlandes.
- Zu den wichtigsten Komponenten der glazialen Serie gehören:
- Grundmoräne
- Endmoräne
- Sander/ Schotterfeld
- Urstromtal
Erläutern Sie die Phasen des glaziologischen Haushaltsjahres und die Begriffe Massenbilanz und Gleichgewichtslinie.
- glaziologisches Haushaltsjahr Dauer: Oktober eines Jahres bis zum September des nächsten Jahres
- 2 wichtige Phasen: Akkumulations- und Ablationsphase
- Akkumulation: Input von Schnee (schwerpunktmäßig im Winter)
- Ablation: Auftauen von Eismassen (scherpunktmäßig im Sommer)
- Gleichgewichtslinie trennt die beiden Gebiete
- Massenbilanz: Subtraktion von Akkumulation mit Ablation
- gibt Auskunft darüber ob ein Gletscher wächst oder schrumpft
Ein Gletscher ist ein Input/ Output- System von Masse und Energie. Nennen Sie derartige Massen- und Energiekomponenten des Inputs und Outputs.
Input von Energie und Masse:
- Niederschlag
- Fest- und Lockergestein
- Schwerkraft
- Solarstrahlung
- geothermale Wärme
Output von Energie und Masse:
- Wasserdampf
- Wasser
- Eis
- Lockergestein
- Wärme
Erläutern Sie die 4 wichtigsten Prozesse der Bodenerosion.
Splash- Effekt: Aufprallwirkung der Regentropfen
Interrillenerosion: Oberflächenabfluss mit Transport von Kleinkorngrößen
Rillenerosion: Mikrokanäle, die durch die nächste Bodenbearbeitung wieder beseitigt werden
Grabenerosion: Bis zu mehreren Meter tiefe Rillen, oft durch Veränderung der Rahmenbedingungen verursacht.
Definieren Sie die Begriffe Detersion und Detraktion bei der glazialen Erosion.
Detersion:
- Schleif-, Schramm- und Kratzwirkung von an der Unterseite des Gletschereises gefrorenen Grobsedimentkomponenten aller Größen am Gesteinsgrund unter dem Gletscher
Detraktion:
- herausbrechen von Gesteinsstücken des anstehenden, die von unten her an der Gletscherseite angefroren sind und beim weitergeben des Gletschers aus dem Festgesteinsverband herausgelöst werden.
Die Glazialerosion durch Sohlenschubspannung an der Basis von Gletschern kann durch die Gleichung \(\tau = (\delta*g*h-b)*tan(\varphi)\)beschrieben werden. Benennen Sie die Größen der Gleichung.
τ= Schubspannung (N/m^2)
δ= Dichte des Eises (Kg/m^2)
g= Schwerebeschleunigung (m/s^2)
h= Eismächtigkeit (m)
b= Wasserdruck an der Gletscherbasis im Untergrund (N/m^2)
tan φ= Winkel der inneren Reibung im Untergrundmaterial (-)
Erläutern Sie den Begriff "geomorphologisches Palimpsest".
- Unter einem geomorphologischen Palimsest versteh man hierarchisch verschachtelte Reliefformen.
- Junge Formen „ sitzen auf“ älteren Formen.
- Alte Formen können erhalten bleiben, obwohl die alten Prozesse längst nicht mehr wirken
Nennen Sie die Charakteristika eines Kaskadensystems.
Zu den Charakteristika eines Kaskadensystems gehört die Abfolge des Transportes und des Speichern.
D. h. Transport-> Speicher -> Transport -> Speicher usw. Explizite Zeitbetrachtung
Nennen Sie angewandte Probleme des periglazialen Raumes der Arktis und des Hochgebirges.
Arktis:
- Küstenerosion durch Permafrostschmelze
- Destabilisierung des Untergrundes
- Zerstörung der Infrastruktur
- Thermokarste (wenn isolierende Vegetationsschicht entfernt wird)
Alpen/ Hochgebirge:
- Murgangdispositionen
- Bergstürze
- Felsstürze
- periglaziale Murgänge
Beschreiben Sie den Sedimenttransport bei Gletschern.
- Supraglazial: über dem Eis/Gletscher
- englazial: Sediment wird im Gletscher mitgeführt
- subglazial: Sediment unter dem Eis
- Detersion: Schleif-, Schramm- und Kratzwirkung des angefrorenen Basisschutts
- Detraktion: herausbrechen von (angefrorenen) Gesteinsstücken
Charakterisieren Sie das Prozess- Response- System
- System ist gekennzeichnet durch die Wechselwirkung zwischen Form und Prozess (Rückkopplungssystem)
- Formveränderung bewirkt Prozessveränderung
- Selbstregulation
- explizite Zeitbetrachtung --> z.B. Hangsystem
Negative Rückkopplung zwischen 2 Sphären.
Antwort nicht unbedingt auf 2 Sphären bezogen...
Als negative Rückkoppelung wird ein Prozess bezeichnet, der durch seine Prozesshaftigkeit zu einer Verminderung der Intensität und Effektivität des Prozesses führt und schließlich zum Erliegen kommen kann. Als Beispiel kann ein Prozess-Reponse-System einer Felswand im Laufe der Erosion dienen. Durch die wachsende Schutthalde am Hangfuß wird die erosions-exponierte Fläche des Felsens kontinuierlich verkleinert, sodass der Erosionsprozess gleichermaßen abnimmt und bei einer fortschreitenden vollkommener Bedeckung der Wand schließlich zum Erliegen kommt.
Erläutern Sie den äolischen Prozess des Sedimenttransportes mithilfe einer Skizze und unter Benutzung der Fachtermini.
Nennen Sie 2 glaziale Erosions- und Akkumulationsformen.
Glaziale Erosionsformen:
- Rundhöcker
- Gletscherschliff
- Kar "Eiskeller"
- Trogtal
Glaziale Akkumulationsformen:
- Moränen
- Mittelmoräne
- Ufermoräne
- Endmoräne
- Satzendmoräne
- Stauchendmoräne
- Seitenmoräne
- Grundmoräne
Nennen Sie 4 Kriterien zur Klassifikation von gravitativen Massenbewegungen.
- Typ des Materials (lithologische Charakteristika)
- Bewegungstyp (Gleiten - Fallen - Fließen - Driften - Kippen)
- Geschwindigkeit der bewegten Masse
- Wassergehalt der bewegten Masse
- Verschiebungsgrößen, Tiefenlage und Ausbildung der Gleitfläche
- Ursachen
- Auslöser
Was sind die Voraussetzungen für die Karstbildung? Nennen Sie mindestens 4 Karstformen in Mitteleuropa.
- Vorhandensein von Wasser, Wasserwegsamkeit
- Lösliche Gesteine (Karbonatgesteine, Mineral Calcit CaCO_3; Sulfatgesteine, Anhydrit CaSO_4 und Gips CaSO_42H_2=; Sandsteine, Silikatgesteine)
- Korrosion von Kalk erfolgt durch CO_2 - haltiges Wasser (stammt aus der Bodenluft)
- In Abhängigkeit von CO_2- Gehalt und Temperatur können 100 bis 400 mg CaCO_3 aufgenommen (gelöst) werden
- Schwundloch
- Trockental
- Doline
- (Poljen)
- Permafrost Definition
- Periglaziale Prozesse
Permafrost:
- Thermische Bedingungen in Böden, Schutt und Festgestein von <0° an min. zwei aufeinander folgenden Jahren
Periglaziale Prozesse:
- Nicht- glaziale Prozesse, wirken durch Eis und oder Frostwechsel im Boden/Schutt/Fels
- Eis befindet sich im Porenraum des Bodens/Schuttes/Felsens
Welche Arten von Plattentypen gibt es? Welche Unterschiede gibt es?
Ozeanische und kontinentale Platten
kont ozean
Alter <3,5 Mrd. Jahren <250 Mio. Jahren
Mächtigkeit im Mittel 40km im Mittel 6km
Dichte 2,7 g/cm³ 3,2 g/cm³
vorw Gest Granit Basalt und Gabbro
Welche Arten von Pattengrenzen sind Ihnen bekannt? Nennen und beschreiben Sie diese kurz!
Divergierende: (konstruktive) Plattengrenze
- Neue Lithosphäre entsteht, da Konvektionsströme im Mantel die Platten auseinanderdriften lassen und das Magma durch die Schwächezone hochsteigt
- z.B. am Mittelozeanischen Rücken oder an der Ostafrikanischen Riftzone
Konvergierende: (destruktive) Plattengrenze
- zwei Platten bewegen sich aufeinander zu
- Folge: Überschiebung mit Subduktion, oder Kollision mit Orogenese
- Kontinent - Ozean: Subduktionszone
- Ozean - Ozean: Inselkette
- Kontinent - Kontinent: Gebirge
Transformstörung: (konservative Plattengrenze)
- die Lithospärenplatten schieben sich aneinander vorbei
- häufig ruckartig
- verbunden mit starkem Erdbeben
Nennen Sie die Eigenschaften und Typen Basaltischer Lava.
- 1000 -1200°C (d.h. hoheTemperatur)
- geringer Kieselsäuregehalt (d.h. basisch)
- dünnflüssig bis zäh (je nach Gasgehalt)
- schnelle, weite Ausdehnung (Basaltdecken)
Typen:
- Pahoehoe-Lava: strickförmig, dünnflüssig, hoherGasgehalt
- Aa-Lava: Krustenbildung, zähflüssig, geringer Gasgehalt