Knochen


Kartei Details

Karten 24
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.02.2015 / 10.02.2015
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5 Funktionen des Knochens

  • Teil des Bewegungsapparates
  • mechanischer Schutz (Herz, Lunge)
  • Überträger von Schalwellen - Gehörknöchelchen
  • Speicher für Calcium
  • Blutzellbildung: rotes Knochenmark

Zusammensetzung Knochen

  • 10 % H20
  • 65 % anorganisch
    • Hydroxylapatit
    • Calciumcarbonat
    • Magnesiumcarbonat
  • 25 % organisch
    • 95 % Kollagenfasern
    • 5 % Interzellulärsubstanz

Aufbau Knochen

  • außen: kompakte Schicht (Substantia compacta) 
  • innen:  Bälkchenwerk (Substantia spongiosa) bildet den Markraum 

3 Knochenarten mit Beispiel und Aufbau

  • Röhrenknochen (Extremitäten)
    • Mittelstück
    • Endstücke, mit Spongiosa gefüllt
  • platte, breite Knochen (Schulterblatt, Rippen)
    • zwei kompakte Schichten mit wenig Spongiosa im Raum
  • kurze Knochen (Wirbelsäule, Kniescheibe)
    • unregelmäßige Gestalt
    • viel Spongiosa, dünner Knochen mantel

Aufbaus eines Röhrenknochens

proximale Epiphyse

  • proximaler Gelenkknorpel 
  • proximale Epiphyse 
  • prox. Epiphysenfugenknorpel 

Diaphyse

  • Spongiosa schwamartiges Gewebe in der Compactahöhle
  • Compacta - dicke Schutzschicht
  • Cavum medullare (Markhöhle) 
  • Periost - Gewebeschicht mit ernährender und regenerativer Funktion für den Knochen
  • Spongiosa 

distale Epiphyse

  • distaler Epiphysenfugenknorpel 
  • distale Epiphyse  
  • distaler Gelenkknorpel  

Keimblätter der Embryonalentwicklung

1. Ektoderm      
  Haut, Nervensystem, Gastrointestinal Trakt, 
Sinnesepithelien (Ohr, Auge, Nase), u.a.  
 
2.   Mesoderm - mittleres Keimblatt 
      Bindegewebe, Knorpel, Knochen,  
      Muskulatur, Blutgefässe, Blutzellen u.a. 
 
3. Entoderm  
      Schilddrüse, Thymus, Leber, Pankreas,  
      Atmungsorgane, u.a.

Knochenneubildung und Abbau ausgehend von undifferenzierten Mesenchymzellen

 

Bildung: 

  • Fibrozyten
  • Knochenmark
  • Fettgewebe
  • Vorläuferzellen
    • Osteoblast + Mineralien (Ca2+) --> Osteozyt

Abbau

  • Vorläuferzellen
    • Makrophage - Monozyt --> Osteoklast, Ausschüttung proteolytische Enzyme, 100x schneller als Aufbau

Arten des Knochengewebes

Geflecht- oder Faserknochen 
 
•  verknöchertes Bindegewebe  
•  wenig anorganische Substanz, Matrix ohne erkennbare Ordnung 
•  Zwischenstufe bei chondraler (indirekter) Ossifikation 
•  während der Embryonalentwicklung angelegt  
•  nach der Geburt durch Lamellenknochen ersetzt 
•  in einigen Geweben bleibt er erhalten  (knöchernes Labyrinth (Ohr) und Teile des Gehörganges) 
 
Lamellenknochen 
 
•  nach statischen Gesichtspunkten parallel und zentrisch geschichtet 
•  Osteon (Havers-System) als strukturelle Grundlage  
•  metabolisch aktives Kalzium-Depot 

Osteonaufbau

  

Formen der Ossifikation

 

desmal/direkt

  • Vorläuferzellen -->  Osteoblasten -->  Mineralisation -->  Osteozyten 
  • Auflösung durch Osteoklasten 
  • Bei flachen Knochen (Schlüsselbein, Schädelknochen)
    • Vorläuferzellen -->  Osteoblasten --> Osteoid --> Mineralisation --> desmaler Knochen, außen neuer Osteoidsaum

echondral/indirekt

  • Chondroblasten wandeln sich in Osteoblasten um 
  • Chondroklasten lösen Knorpel auf 
  • bei Extremitätenknochen, Becken, Wirbelsäule 

Darstellung Knochenwachstum

Wachstum

Störung der Ossifikation 

Chondrodystrophie bsp. Zwerg und Dackel
 
• Störung der enchondralen Ossifikation 
• Verkürzung der langen Röhrenknochen 
• Desmale Ossifikation ist ungestört 
• wird autosomal-dominant vererbt 

Heilungsphase Knochen mit Zeit und Eigenschaft

  1. Hämatomkallus (1-5d) 
    • perifrakturelles Hämatom mit Gerinnungsvorgängen, "fibrinöse Verspannung" der Fragmente. Fraktur mobil
  2. Wundleimkallus (5-10d)
    • gelatinöse Masse mit Abbaustoffen  (Autolysine); Einwanderung von  Fibroblasten und Kapillaren in die Gerinnsel, Umwandlung des Hämatoms in unreifes Bindegewebe (Granulationsgewebe). Fraktur noch mobil; verschmälerter Bruchspalt durch  verstärkten Muskeltonus („Frakturkompression")  
  3. Granulationskallus (10-15d) 
    • Zelldifferenzierung mit Proliferation von Fibro-, Osteo- u. Chondroblasten sowie Bildung von interzellulären Fasersystemen, Osteoid, Chondroidmatrix.  Fraktur "zieht an" 
  4. provisorischer Kallus (15-21d)
    • Osteoklastentätigkeit, Ersatz nekrotischen Knochens an den Fragmentstümpfen durch Resorption und Neubildung.  Bildung einer Knochenmanschette zur Stabilisierung, Umwandlung von Kallus und Osteoid in verkalkte Knochentrabekel (enchondrale Ossifikation); Fraktur "federt", u. U. bewegungsstabil; Schwinden der  Schmerzen  
  5. endgültiger Kallus (21-60d)
    • Modellierung (v. a. durch Volumenabnahme) u. Konsolidierung der neu gebildeten Knochenmassen, Ersatz des Fasermarks durch Fettmark, Wiederherstellung der Markhöhle. Fraktur "fest" und belastungsstabil; röntg.: abgeschlossene Rekalzination ("knöcherne Heilung")

Knochenmark - Eigenschaften

Blutbildungsorgan 
 
• nur räumliche Beziehung zum Knochen 
• entsteht aus eingewanderten Myeloblasten und Hämozytoblasten aus 
  der Kambiumschicht des Periosts (Beinhaut) 

Knochenmark - Aufgaben

•  während des Wachstums 

  •  Vermehrung der Blutzellen entsprechend dem Körperwachstum 
  • rotes Knochenmark füllt alle zur Verfügung stehenden Markräume 

 •  bei ausgewachsenen Individuen 

  • nur Erhaltung der Zahl der Blutzellen 
  • rotes Knochenmark an den Endstücken der Röhrenknochen teilweise in „Fettmark“ (ca. 50 %) umgewandelt, das vorwiegend  Fettzellen enthält. 

Eigenschaften Calcium Homöostase

3Hormone des Stoffwechsels

• Knochen dienen als Calciumspeicher 
• Einbau durch Osteoblasten 
• Freisetzung durch Osteoklasten 

  • Calcitonin   (C-Zellen der Schilddrüse) 
  • Calcitriol   (aus Vit. D 3  in der Niere) 
  • Parathormon  (Nebenschilddrüse) 

Bildung Calcitrol

  • Cholekalziferol (Vitamin D3)-Aufnahme durch Nahrung oder Produktion in der Haut (UV) über Prävitamin D aus 7-Dehydrocholesterin
  • Leber: Modifikation zu 25-OH-Cholekalziferol
  • Niere: Modifikation zu 24, 25-(OH) 2 -Cholekalziferol (unwirksame Verbindung) oder 1, 25-(OH) 2 -Cholekalziferol = Calzitriol

Steuerung der Calciumhomöostase durch:

  • abweichende Zustände und Neuanpassung

  • Nebenschilddrüse steuert PTH-spiegel
  • Hypocalcämie, Hypercalcämie
  • Hypo: mehr PTH --> mehr Calcitrol (Niere), weniger Ca-Exkretion (Niere)--> höhere Ca-Resorption Dünndarm, Ca-Mobilisation Knochen
  • Hyper: umgekeht, zusätzlich Calcitonin-Bildung für gesteigerte Exkretion unf schlechtere Mobilisation

3 Störungen der Calcium Homöostase 

  • Hypocalcämische Gebärparese 
  • Rachitis, Osteomalazie 
  • Osteoporose 

3 Störungen der Calcium Homöostase 

  • Hypocalcämische Gebärparese 
  • Rachitis, Osteomalazie 
  • Osteoporose 

Erklärung Gebärparese und Lösung

  • durch Geburt erhöhter Ca-Bedarf für Laktation
  • Körper nicht darauf eingestellt plötzlich mehr Ca zu brauchen
  • zu geringe Resorption und Mangelerscheinung, bspw. Krämpfe

Lösung:

  • Senkung des Ca-Gehalts im Futter vor der eburt --> erhöhte Resorption in Dünndarm
  • Gabe von Vitamin D3 bei Geburt --> Calcitrol-Bildung--> deutlich verbesserte Resorption

Rachitis Ursache Folgen

Ursachen

  • erblich
  • zu wenig der Sonne ausgesetzt

Folgen

  • Vitamin D Mangel --> zu geringe Calcitrol Ausschüttung --> bspw. Wirbelsäulenkrümmung

Osteomalazie und seine Folgen

  • Vitamin-D-Mangel Erwachsene
  • lange Beine, gestauchter Rumpf 
  • Deformationen des Beckens 
  • u. a. Probleme bei Geburten 

Osteoporose Ursache Folgen

Ursache Östrogenmangel 

--> mit Frakturen einhergehender Verlust bzw. eine Verminderung von Knochenmasse-, struktur und -funktion  

--> verringerte Aktivität der Osteoblasten und reduzierte Hemmung der Aktivität der Osteoklasten 

---->>> Knochen wird poröser