Pflanzenschutz: Krankheiten
Pilze, Bakterien und Viren: Charakteristische Merkmale, günstige Lebensbedingungen, aus Lebenszyklen oder Lebensweisen eine optimale Bekämpfung ableiten. Diagnose: Schäden untersuchen und Schadursachen spezifischen Krankheitserregern zuordnen
Pilze, Bakterien und Viren: Charakteristische Merkmale, günstige Lebensbedingungen, aus Lebenszyklen oder Lebensweisen eine optimale Bekämpfung ableiten. Diagnose: Schäden untersuchen und Schadursachen spezifischen Krankheitserregern zuordnen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 19 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Apprentissage |
Crée / Actualisé | 16.12.2014 / 18.03.2025 |
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Definieren Sie Pilze. Nennen Sie den Fachbegriff für Pilzerkrankungen
Pilze sind chlorophyllfreie, heterotrophe Organismen. Ihr Vegetationskörper besteht aus fadenartigen Gebilden, den Hyphen. Zusammen bilden sie ein Geflecht, das Myzel. Der Fachbegriff für Pilzerkrankungen heisst "Mykosen"
Was sind "Sklerotien"?
Es sind spezielle Formen von Pilzgeflechten, stark verflochtene und zusammengeballte, von Auge sichtbare Hyphenknäuel, die ungünstige Witterungsbedingungen überdauern können und der vegetativen Vermehrung dienen.
Wie können sich Pilze vermehren? Welche 2 Verbreitungsstrategien besitzen die meisten? Beschreiben und bezeichnen Sie die dazugehörigen Zeitfenster.
Sie vermehren sich einerseits geschlechtlich; die dafür notwendigen Sporen entstehen in den Dauerkörpern oder Fruchtkörpern. Andererseits können sie sich während der Vegetationszeit auch massenhaft ungeschlechtlich vermehren. Solche ungeschlechtlich entstandene Sporen werden als "Konidien" bezeichnet.
Den Zeitabschnitt der ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Pilzen nennt man Nebenfruchtform, den Abschnitt der geschlechtlichen Fortpflanzung Hauptfruchtform, welche die wesentlichen Erkennungsmerkmale zur Einordnung der Pilze trägt.
Die unterschiedliche Lebensweise von Pilzen erkennt man an ihren Ernährungsformen. Nehmen Sie eine Einteilung vor mit entsprechenden Fachbegriffen
Es gibt die Saprophyten,oder Fäulnisbewohner, die sich von toter organischer Substanz ernähren.
Obligate Parasiten können nur als Parasiten leben. Fakultative Parasiten hingegen leben als Saprophyten, gehen bei günstigen Bedingungen aber zum Parasitismus über.
Die Myzelien der meisten Pilze wachsen ins Innere des Wirtes, d.h. sie sind Endoparasiten, während nur wenige ihr Myzel auf der Pflanzenoberfläche ausbreiten, d.h. sie sind Ektoparasiten. Beide dringen mit speziellen Saughyphen, sogenannten Haustorien in die Wirtszellen ein und entziehen diesem Assimilate.
Definieren Sie chronologisch 3 Zeitabschnitte im Krankheitsverlauf eines Pilzbefalls (mit entsprechenden Fachbegriffen)
Während der Infektion keimen erste Sporen bis sich der Schadorganismus im Wirt festsetzt.
Im Zeitraum der Inkubationszeit breitet sich der Krankheitserreger im Wirt aus, ohne dass dieser äussere Symptome zeigt.
Während der Fruktifikation, der eigentlichen Erkrankung, kann der Pilz Sporen mit Sporenträgern bilden, die sich ablösen und über Wind oder Wasser verbreiten.
Ueber welche Pflanzenteile können Pilzphyphen in die Pflanze eindringen?
Was können sie besser als Bakterien, mit welchen 2 Strategien oder Hilfsmitteln?
Sie können über Pflanzenteile ohne Kutikula oder durch natürliche Pflanzkörperöffnungen wie Stomata oder Lentizellen eindringen, oder benützen Verletzungen der Pflanzen.
Im Vergleich zu Bakterien können Pilze eine intakte Kutikula durchdringen. Einerseits übt die Infektionshyphe Druck auf die Zellwand aus, andererseits setzen die Pilze auch Enzyme (Biokatalysatoren) frei, die einen Teil des pflanzlichen Gewebes zersetzen.
Beschreiben Sie einen Infektionsvorgang vom Moment an , anwelchem eine Pilzspore auf der Blattoberfläche landet.
Die Spore keimt nur bei Vorhandensein von Wasser und günstigen Temperaturen, oft in einem Wasserstropfen. Dann dringt die Keimhyphe in die Blattoberfläche ein, auch durch Druck auf die Zellwand oder mit Hilfe von Enzymen. Wenn der pflanzenpathogene Pilz im Blattinnern Myzele bilden konnte, benötigt er auf der Kutikula keine Feuchtigkeit mehr, und somit ist die Infektion abgeschlossen.
Wie nennt man an einer Pflanze die eigentliche, sichtbare Erkrankungsphase mit einem Pilz? Warum?
Die Phase der Fruktifikation, weil dann Sporenträger gebildet werden und sich die Sporen ablösen und durch Wind und Wasser verbreitet werden. Sporenträger sind zum Beispiel bei Waldpilzen sichtbare, grosse Fruchtkörper.
Welche Schwachpunkte machen Pflanzen gegenüber Pilzinfektionen besonders anfällig? Welche Voraussetzungen braucht es für den "Erfolg" einer Infektion?
1. Mangelhafte Ernährung oder Stickstoffüberschuss, dauerfeuchten Boden, Verletzungen der Kutikula.
2. Für eine erfolgreiche Infektion braucht es potenzielle Wirtspflanzen, eine grosse Sporendichte, Feuchtigkeit, eine minimale Blattnassdauer mit entsprechend günstigen Temperaturen
Definieren Sie "Bakterien". Wie vermehren sie sich und wie häufig? Wie klein sind sie?
Bakterien sind einzellige, kugel- oder stäbchenförmige Lebewesen. Sie vermehren sich durch Zellteilung alle 10 bis 25 Minuten. Sie sind 0,1 bis 15 Mikrometer klein. Sie bilden Schleim, welcher sie vor Austrocknung schützt.
Gelangen Bakterien wie Pilze in eine Pflanze? Nennen Sie mögliche Eintrittspforten. Wie leben pflanzenpathogene Bakterien?
Bakterien dringen nicht aktiv durch die Kutikula. Bewegliche, d.h. begeisselte Arten gelangen durch natürliche Spaltöffnungen (Stomata, Lentizellen) in die Pflanze. Ebenso durch Wurzelhaare oder die Blütennarben. Unbewegliche Arten gelangen nur über Wunden in die Pflanze. Pflanzenpathogene Bakterien leben parasitisch oder saprophytisch.
Beschreiben Sie kurz den Aufbau eines Bakteriums.
Eine Schleimhülle umhüllt die Bakterienzelle zum Schutz vor Witterungseinflüssen. Die Zellwand wird nach innen durch die Plasmahaut begrenzt. Mitten im Zellplasma liegt ein ringförmiges Chromosom ohne Zellkern. Bewegliche Arten sind begeisselt.
Zu welchen hauptsächlichen Schäden kann es je nach Bakterienart kommen (5) ? Geben Sie je 2 konkrete Beispiele.
1, Nassfäule: Die Zellwände lösen sich auf, das Gewebe verfault in nasser Form. Z.B.Gladiolen, Kartoffeln
2. Nekrosen: Die Zellen werden abgetötet. Z.B. Absterben von Rinde oder Blütentrieben bei Rindenbrand, Feuerbrand
3. Welke: Die Gefässe werden verstopft: Z.B. Plötzliches Absterben von Trieben bei Tomaten, Geranien
4. Tumor: Krankhaftes Zellwachstum. Z.B. Tumore oder Gallen bei Chrysanthemen, Rosen, Obstgehölzen
5. Bakterienfleckenkrankheiten: Braune oder schwarze Flecken mit öligem, verwaschenem Rand, z.B. Begonia elatior
Wie werden Bakterien auf andere Pflanzen übertragen? Was geschieht bei ihrer Ausbreitung in der Pflanze?
1. Uebertragen werden Bakterien durch Pflege- und Kulturmassnahmen, Wind, Wasser, infizierte Pflanzen, blütenbesuchende Insekten, saugende Insekten und Vögel
2. Durch Auflösung der Mittellamellen breiten sich Bakterien aktiv zwischen den Zellen aus. Im Xylem (Gefäss- oder Holzteil) werden Wasser und Nährstoffe aus der Wurzel zu den Blättern transportiert. in diesem Strom werden Bakterien etwa 5cm/Stunde passiv "mitgenommen"
Ueber welche Wege können Bakterien Pflanzen infizieren?
Ueber Wunden, Spaltöffnungen (Stomata) und Lentizellen (Kanäle im korkgewebe wo früher Stomata), Hydathoden (bei nicht ausreichender Transpiration infolge sehr hoher Luftfeuchtigkeit können Pflanzen durch Guttation in Tröpfchenform durch Wasserspalten, den Hydathoden, abgeben), Narben von Blatt- und Fruchtstielen, Blüten und die Wurzelhaare.
Was verstehen Sie unter Vektoren? Welchen Zusammenhang haben diese mit Bakterien?
Vektoren sind Lebewesen, die Krankheiten übertragen können. Dazu gehören Blattläuse, Thripse und weisse Fliegen, die alle nebst Viren auch Bakterien übertragen können.
Können Bakterien direkt bekämpft werden? Welche anderen Massnahmen gibt es?
Nein, befallene Pflanzenteile sind zu vernichten und Werkzeuge müssen regelmässig desinfiziert werden. Es können auch Antagonisten eingesetzt werden (bacillus subtilis), Pflanzenstärkungsmittel müssen benützt werden. Mutterpflanzen können über bakterienfreie Meristemkulturen angezogen werden. Befallene Pflanzen können unter Quarantäne gestellt, speziell gelagert und entsorgt werden. Vorbeugend chemische Massnahmen sind die Saatgutbeizung oder die Behandlung mit Kupferpräparaten. In der Schweiz ist die Anwendung von Antibiotika an Pflanzen verboten.
Nennen Sie 4 Bakteriosen, die im Garten- und Landschaftsbau bedeutend sind.
1. Bakterienkrebs an Erica, Brombeere oder Forsythia
2. Rindenbrand an Steinobst, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen
3. Feuerbrand an Kernobst
4. Die Bakterienwelke
Was versteht man unter einem Virus? In welcher Grössenordnung sind sie? Wie kann man ihn beobachten? Welche Lebewesen befallen sie nicht?
Ein Virus ist eine mit einer Eiweisshülle umgebene Erbinformation, der RNA, Ribonukleinsäure. Er bewegt sich also zwischen lebender und toter Materie. Er ist so klein (im Nanometerbereich), dass man ihn nur mit dem Elektronenmikroskop beobachten kann. Es gibt keine Lebewesen, die nicht von Viren befallen werden können.