Pflanzenkulturtypen und deren Etablierung

ZHAW Pflanzenzellkulturtechnik (Lektion 2)

ZHAW Pflanzenzellkulturtechnik (Lektion 2)


Set of flashcards Details

Flashcards 13
Language Deutsch
Category Biology
Level University
Created / Updated 11.10.2016 / 23.01.2019
Weblink
https://card2brain.ch/box/pflanzenkulturtypen_und_deren_etablierung
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/pflanzenkulturtypen_und_deren_etablierung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Welche Formen von PCTCs (pflanzenzell- und gewebekulturtechnik) gibt es?

Kalluskultur

Suspensionskultur

Hairy Roots

Embryokultur

Protoplastenkultur

Was sind  Kalluskulturen? Wie wird Kallus gewonnen und was ist dazu notwendig?

  • Gewebekultur
  • bedingt eine vorgängige Oberflächensterilisation

Durch steriles verletzen von Pflanzenmaterial. Platzieren des Explanates auf einem festmedium (mit wachstumshormonen) und Inkubation (25°C, Petrischale, dunkel oder leichte Beleuchtung). Verdopplungszeit um 7 Tage bei sigmoidem Wachstum (bröckliger Kallus). Alle 3-4 Wochen subkulturen machen weil es ansonsten zu morphogenetischen Veränderungen kommt. 

Wie erfolgt die Oberflächensterilisation von Pflanzenmaterial für Kalluskulturen?

Vorsterilisation: Reinigen mit Leitungswasser und Abreiben mit Ethanol

Sterilisation: Einlegen in 0.5% bis 10%ige Hypochloridlösung mit Zusätzen für 5-30 min.

Nachsterilisation: 3 maliges wachen mit sterilem Wasser

Verholztes Material zusätzlich Ultraschallbehandlung

Was bedeuten folgende Kalluskultur-Morphologien?

  1. weisser oder gelber kallus
  2. grüner oder roter Kallus
  3. brauner Kallus
  4. Harter Kallus  

  1. Ohne Licht Inkubiert
  2. Mit Licht inkubiert
  3. höchste Zeit für Subkultur
  4. Problematisch: Lösung Methode nach Evans verwenden. Anwendung eines Festmediums mit erhöhter Auxinkonzentration, Zugabe von Pectinase in flüssiges Wachstumsmedium bzw. wiederholte Passagen in flüssigem Wachstumsmedium 

Was ist eine Suspensionskultur

  • in flüssigem Nährmedium kultivierte Kallusfragmente
  • Zeigen Wachstumsraten über 10g/d Frischgewicht
  • Verdopplungszeit von 0,5-5 Tage
  • Subkulturen alle 8 bis 14 Tage

Wie wird aus einer Suspensionskultur eine subkultur gemacht? Wie kann es haltbargemacht werden (bis 6  Monate)?

  • 1/3 Inokulum aus Stammkolben zu 2/3 frischem Wachstumsmedium geben
  • Alle vierteljahre sigmoides Wachstum, genetische Stabilität für Wachstum und Produktbildung überprüfen 
  • Langzeithaltbarmachung (max. 6 Monate)
    • T-Flasche mit 3-fachem Saccharosegehalt im Medium in Kühlschrank lagern

Was passiert wenn keine Subkultur gemacht wird? 

  • Zellteilung wird vermindert
  • Zellelongation aktiviert → Änderung der Morphologie möglich
  • Neigt zu genetischer Instabilität mit zunehmender Kultivierungszeit

Wann kommt es zu vermehrter Aggregatbildung in Suspensionskulturen? Was sind die Folgen

  • Durch Sekretion extrazellulären Polysacchariden nach der Zellteilung
  • in späteren Wachstumsphasen

Folgen

  • Sekundärmetabolitproduktion unterstützen
  • Kann Sauerstoff- und Nährstofflimitationen während des Wachstums verursachen

Was sind Hairy Roots und welche Merkmale haben solche Kulturen?

Sind auf Agar oder in Suspension wachsende, sterile Wurzeln 

Merkmale

  • Verdopplungszeit von 1 bis 8 d
  • hoher Verzweigungsgrad
  • hohe Konzentrationen von Wirkstoffen
  • Langzeitstabile Wirkstoffproduktion (genetisch/biochemisch)
  • benötigen nur einfache Nährmedien ohne Phytohormone

Wir wird eine Hairy Roots Kultur angelegt?

  1. Sterilisation 
  2. Infektion eines Blatt- oder Stengel-explantats mit A. rhizogenes Stämmen (Ri-Plasmid wird übertragen und in Pflanzengenom integriert)
  3. Entwicklung eines Wurzelsystems an der Infektionsseite bei Kultivierung auf Agar-Platten 

Welche Nachteile haben Kulturen mit Hairy-Roots? (Wirtschaftlich und Kulturell)

Wirtschaftlich

  • Ablehnende Haltung zur Nutzung für kosmetische Produkte 

Kulturell

  • Morphologischer Charakter (hohe Gewebeintegrität) kompliziert ihre in vitro Kultivierung 

Was sind Embryokulturen? 

  • Differenzierte Organkultur
  • Somatische Embryonen 
    • direkte Embryogenese (aus Zelle oder Gewebe)
    • indirekte Embryogenese (vorausgehende Kallusbildung)

Wasm sind Protoplasten? Für was sind sie Ausgangspunkt/basis? 

  • Zellen ohne Zellwand
  • Ausgangsbasis für Regeneration über Stufen Kallus, Sprossbildung, Wurzelbildung und Pflanze
  • Ausgangspunkt für Transformation pflanzlicher Zellen