PETEOU-I

PsyPaton

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Kartei Details

Karten 297
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.04.2015 / 26.05.2015
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Wodurch zeichnen sich die unterschiedlichen  5 Typen von Alkoholikern (Jellinek) aus? (3)

Die einzelnen Typen zeichnen sich u.a. aus durch ihre spezifische Kombination folgender Merkmale:

  • Art der Abhängigkeit (psychisch und/oder körperlich),
  • Allfälliger Kontrollverlust (Fähigkeit/Unfähigkeit mit dem Trinken zu stoppen, bis ein Vollrausch erreicht ist),
  • Fähigkeit/Unfähigkeit zur Abstinenz (evtl. befristet).

Welche 5 Typen von Alkoholiker werden nach Jellinek unterschieden? (5)

  1. Konflikt-,Sorgen- , Erleichterungs-trinker (Alpha)
  2. Gelegenheits-Trinker (Beta)
  3. Süchtiger Trinker (Gamma)
  4. Spiegel-Trinker (Delta)
  5. episodischer Trinker, "Quartals-Säufer" (Epsilon)

Welches ist das Trinkverhalten eines Konflikt-,Sorgen- , Erleichterungs-trinker (Alpha)? (3)

  • Trinker mit nur psychischer Abhängigkeit, welcher vor allem in psychischen Stress– resp. Konfliktsituationen zur Flasche greift.
  • Das Trinkverhalten ist zwar charakterisiert durch undisziplinierten Konsum, jedoch ohne Kontrollverlust.
  • Alpha-Typ-Trinker haben die Fähigkeit zur Abstinenz, sie sind nicht krank, aber gefährdet.

Welches ist das Trinkverhalten eines Gelegenheits-Trinker (Beta)? (3)

  • Bei diesem Typ ist das Trinkverhalten sehr vom sozialen Umfeld und von damit verbundenen Situationen abhängig. Er pflegt einen "alkoholnahen" Lebensstil (z.B. bei Feiern, Jubiläen, beim Fernsehen usw.), sucht und nutzt also gern entsprechende Gelegenheiten.
  • Das Trinken erfolgt allerdings auch hier ohne Kontrollverlust.
  • Auch der Beta-Typ ist nicht krank, es besteht die Fähigkeit zur Abstinenz, aber ebenfalls eine gewisse Gefährdung.

Welches ist das Trinkverhalten eines Süchtigen Trinker (Gamma)? (3)

  • Diese Betroffenen sind sowohl psychisch als auch körperlich abhängig.
  • Dabei ist das Trinkverhalten geprägt durch Kontrollverlust.
  • Dennoch besteht die Fähigkeit zu befristeten Abstinenzen

Welches ist das Trinkverhalten eines Spiegel-Trinker (Delta)? (2)

  • Trinker mit ausgeprägter körperlicher Abhängigkeit ohne Fähigkeit zur Abstinenz, aber kaum Kontrollverlust, selbst bei hohen Mengen.
  • Er muss einen ständigen Blutalkoholspiegel aufrecht erhalten, um sich wohl zu fühlen und unauffällig zu sein.

Welches ist das Trinkverhalten eines episodischen Trinkers, "Quartals-Säufer" (Epsilon)? (6)

  • Die Betroffenen verspüren in zeitlichen Abständen einen unwiderstehlichen Drang nach Alkohol.
  • Sie zeigen vor allem eine psychische Abhängigkeit.
  • Wenn sie trinken, so verfallen sie gleich in mehrtägige Alkoholexzesse mit Kontrollverlust.
  • Dazwischen besteht aber oft wochenlang immer noch die Fähigkeit zur Abstinenz. Zwischen den einzelnen Trinkphasen bleibt das Trinkverhalten also unauffällig.
  • Die Intervalle sind von unterschiedlicher Dauer. Dem phasenhaften Verlauf können depressive Verstimmungszustände zugrunde liegen.
  • Die Folgeschäden liegen eher auf sozialem Gebiet.

Wie ist der Verlauf bei Störungen durch Alkohol?

Erste Alkoholintoxikationen erfahren Menschen häufig als Jugendliche mit durchschnittlich 15 Jahren. Der Beginn einer Alkoholabhängigkeit liegt meist in den Zwanzigern, die dazugehörenden Störungen manifestieren sich voll in den späten Dreissigern. Es ist also selten, dass erste Entzugserscheinungen schon auftreten, bevor sich verschiedene andere Aspekte der Abhängigkeit entwickelt haben.

F10.0 Störungen durch Alkohol: Akute Intoxikation

Welches ist das Charakteristische Muster bei einer akuten Intoxikation?

Das Ansteigen des Blutalkoholspiegels ist in der Regel mit Gesprächigkeit, gesteigertem Wohlbefinden, einer heiteren und enthemmten Stimmung und gesteigertem Selbstbewusstsein, manchmal auch mit Streitlust verbunden.

Später beim Absinken des Spiegels wirken Betroffene zunehmend niedergeschlagen, zurückgezogen und kognitiv beeinträchtigt.

Allgemeine ICD-10-Kriterien für F10.0 Störungen durch Alkohol: Akute Intoxikation (3)

G1. Deutlicher Nachweis des kürzlich erfolgten Konsums, ausreichend für Intoxikation.

G2. Symptome für Intoxikation, vereinbar mit den bekannten Wirkungen, mit klinisch relevanten Störungen von Bewusstsein, Kognition, Wahrnehmung, Affekten oder Verhalten.

G3. Nicht erklärbar durch eine vom Substanzgebrauch unabhängige körperliche Krankheit, und nicht durch eine andere psychische oder Verhaltensstörung.

Spezifische ICD-10-Kriterien für F10.0 Störungen durch Alkohol: Akute Intoxikation (7)

A.
Die allgemeinen Kriterien für eine akute Intoxikation sind erfüllt.
B.
Funktionsgestörtes Verhalten, deut-lich an mindestens einem der fol-genden Merkmale:
1.
Enthemmung
2.
Streitlust
3.
Aggressivität
4.
Affektlabilität
5.
Aufmerksamkeitsstörung
6.
Einschränkung der Urteilsfähigkeit
7.
Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit
C.
Mindestens eines der folgenden An-zeichen:

  1. Gangunsicherheit
  2. Standunsicherheit
  3. verwaschene Sprache
  4. Nystagmus
  5. Bewusstseinsminderung (z. B. Somnolenz, Koma)
  6. Gesichtsröte
  7. konjunktivale Injektion

ICD-10 Kriterien für F10.2 Störungen durch Alkohol: Abhängigkeitssyndrom (6 + 1)

Allgemein

A.
3 oder mehr der folgenden Krite-rien, mindestens einen Monat lang oder innerhalb von zwölf Monaten wiederholt aufgetreten:

  1. Starkes Verlangen, die Substanz zu konsumieren.
  2. Verminderte Kontrolle über den Substanzgebrauch
  3. Körperliches Entzugssyndrom bei Absetzen oder Vermeidung oder Milderung durch Gebrauch derselben oder einer sehr ähnlichen Substanz.
  4. Toleranzentwicklung gegenüber den Wirkungen der Substanz
  5. Einengung auf den Substanzgebrauch
  6. Anhaltender Substanzgebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen

Spzeifisch: In der ICD-10 existieren keine auf spezifische Substanzen bezogenen Kriterien für das Abhängigkeitssyndrom.

 

F10.3 Störungen durch Alkohol: Entzugssyndrom: Sichtbare Entzugssymptome (6)

  1. Tremor
  2. Schwitzen
  3. Erbrechen
  4. Abweichungen vom gesunden Schlafverhalten
  5. Unruhe
  6. Krämpfe

F10.3 Störungen durch Alkohol: Entzugssyndrom: von aussen nicht direkt sichtbare Entzugssymptome (5)

  1. Übelkeit
  2. Kopfschmerzen
  3. Schwächegefühl
  4. Halluzinationen/Illusionen
  5. Kardiovaskuläre Effekte

Allgemeine ICD-10 Kriterien für F10.3 Störungen durch Alkohol: Entzugssyndrom (3)

G1. Nachweis des Absetzens oder Reduzierens einer Substanz, nach wiederholtem Konsum, der meist langanhaltend und/oder in hoher Menge erfolgte.

G2. Symptome und Anzeichen, die den bekannten Merkmalen eines Entzugssyndroms entsprechen

G3. Nicht erklärbar durch eine vom Substanzgebrauch unabhängige körperliche Krankheit, und nicht durch eine andere psychische oder Verhaltensstörung

Allgemeine ICD-10 Kriterien für F10.3 Störungen durch Alkohol: Entzugssyndrom (2 + 10)

A. Die allgemeinen Kriterien für ein Entzugssyndrom sind erfüllt.
B.Drei der folgenden Symptome:

  1. Tremor der vorgehaltenen Hände, der Zunge oder der Augenlider
  2. Schwitzen
  3. Übelkeit, Würgen und Erbrechen
  4. Tachykardie oder Hypertonie
  5. Psychomotorische Unruhe
  6. Kopfschmerzen
  7. Insomnie
  8. Krankheitsgefühl oder Schwäche
  9. Vorübergehende optische, taktile oder akustische Halluzinationen oder Illusionen
  10. Krampfanfälle (Grand mal)

Wie äussert sich die Rauschwirkung (= aktuelle Intoxikation) bei Cannabis?

Die Rauschwirkung von Cannabis variiert stark und wird erheblich von der gerade bestehenden Grundstimmung des Konsumenten beeinflusst.  Sie reicht von Verhaltens- und Wahrnehmungsstörungen, verändertes Zeiterleben, Euphorie, Enthemmung, Angst, Unruhe oder Misstrauen bis hin zu paranoiden Vorstellungen. Der Konsum kann auch das Zeiterleben verändern sowie Urteilsfähigkeit und Reaktionszeiten negativ beeinträchtigen.
Bei zu hohen Dosen können auch Halluzinationen sowie Depersonalisations- und Derealisationsphänomene auftreten.

Welches sind vegetative Wirkungen einer akuten  Cannabis Intoxikation? (4)

  • Appetitsteigerung
  • Trockener Mund
  • Beschleunigter Puls
  • Eine Rötung der sonst weissen Augenbindehaut

Weshalb wird Cannabis nicht zu den Halluzinogenen gezählt?

Cannabis wird nicht zu den Halluzinogenen gezählt, da es sich hinsichtlich seiner psychischen und Verhaltenseffekte deutlich von diesen unterscheidet

Wie ist der Verlauf einer F12 Störungen durch Cannabinoide? (4)

  • Langanhaltender starker Konsum von Cannabis kann zu bedeutenden Beeinträch-tigungen bei der Bewältigung des Alltags führen.
  • Es kann eine psychische Abhängigkeit mit Tendenz zur Dosissteigerung entstehen. Zur Euphorie kommt dann häufig eine Antriebsminderung, was zu einer eigentlichen Wesensveränderung der Betroffenen führen kann.
  • Leistungsschwäche, Kritikschwäche und sozialer Rückzug sind die Folgen.
  • Nach längeren Phasen starken Konsums können Entzugssymptome auftreten. Einzeln oder kombiniert kann bei Betroffenen eine generelle Angst, übermässige Reizbarkeit, Schwitzen und Muskelschmerzen auftreten.

Allgemeine und Spezifische ICD-10 Kriterien für F12.1 Schädlicher Gebrauch von Cannabinoiden (4 +

Allgemein

  • A. Klare Verantwortlichkeit resp. wesentlicher Beitrag des Substanzgebrauchs für die körperlichen und psychischen Schäden, einschl. der eingeschränkten Urteilsfähigkeit oder des gestörten Verhaltens, mit mögl. negativen Konsequenzen in den zwischenmenschlichen Beziehungen
  • B. Art der Schädigung klar feststell- und bezeichenbar
  • C. Gebrauchsmuster seit mind. einem Monat oder wiederholt in den letzten 12 Monaten
  • D. Auf die Störung treffen die Kriterien einer anderen psychischen oder Verhaltensstörung bedingt durch dieselbe Substanz zum gleichen Zeitpunkt nicht zu (ausser akute Intoxikation).

Spezifisch:

In der ICD-10 existieren keine auf spezifische Substanzen bezogene Kriterien für schädlichen Gebrauch.

Eigenschaften von Kokain (2)

  • Kokain gehört zu den Stimulanzien, also zu jenen Drogen mit aufputschender Wirkung.
  • Es birgt wegen seiner üblicherweise sehr positiv erlebten Wirkungen ein starkes psychisches Abhängigkeitspotenzial. → Sogar Einmal-Probierer berichten von dem sofort einsetzenden Wunsch nach mehr nach dem ersten Konsum.

Allgemeines zur Kategorie F14 Störungen durch Kokain (7)

  • Der Konsum von Kokain als Substanz zur Leistungssteigerung ist während des 20. Jahrhunderts ständig gewachsen
  • Probleme mit dieser Substanz ergaben sich aber erst durch den übermässigen Konsum in den Grossstädten der USA in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.
  • In Lateinamerika, werden ihre Blätter v.a. von der unteren Bevölkerungsschicht u.a. wegen des aufputschenden und des hungerstillenden Effekts gekaut.
  • Kokain wird meist als Szenedroge gesehen. Man verbindet sie mit Parties und der Modewelt.
  • Konsumiert wird die Droge prinzipiell in allen Schichten und Bevölkerungsgruppen.
  • Bei Kokain wird das enorme psychische Abhängigkeitspotenzial betont. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Konsum keine körperlichen Risiken mit sich bringt (sinkende Widerstandsfähigkeit des Körpers, evtl. Unterernährung wegen der Appetitminderung, Schädigung des Gehirns mit kognitiven Auswirkungen, Herz-Kreislauf-Schädigungen usw.).
  • Neuropharmakologisch ist die Hauptwirkung in der Blockade der Dopamin-Wiederaufnahme in die Nervenenden zu sehen. Diese Blockade resultiert in einer erhöhten Dopaminkonzentration im synaptischen Spalt, was zu einer erhöhten Aktivierung der Dopaminrezeptoren führt.

In welchen zwei grossen psychischen Bereichen entfaltet Kokain seine Wirkungen? (5 + 4)

Bereich der Affekte:

  • Gefühlen der Euphorie
  • gesteigerter Kontaktfreudigkeit
  • Enthemmung
  • Überzeugung der eigenen Grandiosität
  • bis zu starken Formen der Aggressivität und Streitlust.

Bereich der Wahrnehmung:

  • akustische, optische oder taktile Illusionen
  • akustische, optische oder taktile Halluzinationen
  • Dermatozoenwahn =  Überzeugung, dass sich Insekten unter der eigenen Haut bewegen.
  • Bei hohen Dosierungen kann es zu "Intoxikations-Psychosen" mit paranoiden Erlebnissen und Angstzuständen kommen

Welche vegetativen Reaktionen zeigen sich beim Konsum von Kokain auf? (6 + 1)

  • Pupillenerweiterung
  • Schweissausbrüche
  • Erhöhter Puls
  • Störungen im Tonus
  • Manchmal Krampfanfälle
  • Hungergefühle werden unterdrückt (was bei längerem Konsum zu Gewichtsverlust führen kann)

►Insgesamt sind es also Symptome, die mit der Vorbereitung des Körpers auf Aktivität zu tun haben.

Allgemeine ICD-10 Kriterien für eine F14.0 Störungen durch Kokain: Akute Intoxikation (3)

G1. Deutlicher Nachweis des kürzlich erfolgten Konsums, ausreichend für Intoxikation.

G2. Symptome für Intoxikation, vereinbar mit den bekannten Wirkungen, mit klinisch relevanten Störungen von Bewusstsein, Kognition, Wahrnehmung, Affekten oder Verhalten.

G3. Nicht erklärbar durch eine vom Substanzgebrauch unabhängige körperliche Krankheit, und nicht besser erklärbar durch eine andere psychische oder Verhaltensstörung.

Spezigische ICD-10 Kriterien für eine F14.0 Störungen durch Kokain: Akute Intoxikation (3 + 11 + 11)

A. Die allgemeinen Kriterien für eine akute Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen, deutlich an mindestens einem der folgenden (psychischen) Merkmale:

  1. Euphorie und Gefühl von gesteigerter Energie
  2. Erhöhte Vigilanz
  3. Grandiose Überzeugungen oder Aktionen
  4. Beleidigendes Verhalten oder Aggressivität
  5. Streitlust
  6. Affektlabilität
  7. Repetitives, stereotypes Verhalten
  8. Akustische, optische oder taktile Illusionen
  9. Halluzinationen, gewöhnlich bei erhaltener Orientierung
  10. Paranoide Vorstellungen
  11. Beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mindestens zwei der folgenden (körperlichen) Anzeichen:

  1. Tachykardie (manchmal Bradykardie)
  2. Kardiale Arrhythmie
  3. Hypertonie (manchmal Hypotonie)
  4. Schweissausbrüche und Kälteschauer
  5. Übelkeit oder Erbrechen
  6. Gewichtsverlust
  7. Pupillenerweiterung
  8. Psychomotorische Unruhe (manchmal Verlangsamung)
  9. Muskelschwäche
  10. Schmerzen in der Brust
  11. Krampfanfälle

F14.3 Kokain-Entzugssyndrom: Allgemeines  Störungsbild (2)

Ähnlichkeit zur Depression: Fünf der acht Kriterien für das Kokainentzugssyndrom überschneiden sich mit den Kriterien für eine depressive Episode. Die depressiven Symptome und die Suizidideen stellen das ernsthafteste Problem beim Entzug dar.

Ein weiterer Hauptaspekt beim Entzug ist das heftige Verlangen (Craving) die Substanz erneut zu konsumieren. Dabei steht der Wunsch nach der Beseitigung der Entzugssymptome im Vordergrund. Aus dem selben Grund ist auch oft eine Selbstmedikation u.a. durch Alkohol oder Sedativa zu beobachten.

Allgemeine ICD-10 Kriterien  für das F14.3 Kokain-Entzugssyndrom (3)

G1. Nachweis des Absetzens oder Reduzierens einer Substanz, nach wiederholtem Konsum

G2. Symptome und Anzeichen, die den bekannten Merkmalen eines Entzugssyndroms entsprechen

G3. Nicht erklärbar durch eine vom Substanzgebrauch unabhängige körperliche Krankheit, und nicht besser erklärbar durch eine andere psychische oder Verhaltensstörung

Spezifische ICD-10 Kriterien  für das F14.3 Kokain-Entzugssyndrom (3 + 5)

A. Die allgemeinen Kriterien für ein Entzugssyndrom sind erfüllt.

B. Affektstörung (z. B. Traurigkeit oder Anhedonie)

C. Zwei der folgenden Symptome:

  1. Lethargie und Müdigkeit
  2. Psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe
  3. Verlangen (Craving) nach Kokain
  4. Appetitsteigerung
  5. Insomnie oder Hypersomnie bizarre oder unangenehme Träume

F20 Schizophrenie: Allgemeines zur Kategorie (2)

  • Der Begriff "Schizophrenie" stammt von Eugen Bleuler: Er sah die psychopathologische Besonderheit in einer Spaltung der verschiedensten psychischen Funktionen
  • Diese Aufzählungen schildern grob die ganze Bandbreite der schizophrenen Symptome. Die spezifischen Unterformen der Schizophrenie zeichnen sich dadurch aus, dass einige der Phänomene stärker in den Vordergrund treten, während andere kaum oder gar nicht vorhanden sind.

F20 Schizophrenie: Charakteristische psychopathologische Symptome (6)

  1. Sinnestäuschungen (z.B. Halluzinationen)
  2. Wahn
  3. Formale Denkstörungen
  4. Ich-Störungen
  5. Störungen der Affektivität (z.B. Ängstlichkeit, Hoffnungslosigkeit)
  6. Antriebs- und psychomotorische Störungen

F20 Schizophrenie: Charakteristische psychopathologische Symptome: die 4  grossen A's nach Bleuler

  1. Assoziationen: steht für formale Denkstörungen wie Zerfahrenheit
  2. Affekte
  3. Ambivalenz: das Nebeneinander von positiven und negativen Gefühlen, Stimmungen, Absichten, Einstellungen usw.
  4. Autismus: Beharren auf einer "privaten Wirklichkeit" ohne bestätigenden und relativierenden Bezug zu anderen Menschen

F20 Schizophrenie: Welche Symptomklassen werden unterscheden? (3)

  1. positive oder Plus-Symptome (Exzesse von Gedanken, Gefühlen und Verhalten),
  2. negative oder Minus-Symptome (Defizite bei Gedanken, Gefühlen und Verhalten) und
  3. psychomotorische Symptome.

F20 Schizophrenie: Was gehört zu den positiven Symptomen? (3 + 1)

  • Wahnvorstellungen
  • desorganisiertes Denken und Sprechen
  • intensivierte Wahrnehmung und Halluzinationen

► Dies sind pathologische Überschussreaktionen oder zusätzliche bizarre Verhaltensweisen.

F20 Schizophrenie: Was gehört zu den negativen Symptomen? (5+1)

  • Spracharmut
  • abgestumpfter, flacher oder inadäquater Affekt
  • Freud- und Lustlosigkeit
  • Antriebsarmut
  • sozialer Rückzug

► Dies sind pathologische Defizite des Verhaltens

F20 Schizophrenie: Was gehört zu den psychomotorischen Symptomen? (3)

  • Verlust der Bewe-gungsspontaneität
  • Entwicklung selt-samer Grimassen, Gesten und Manierismen
  • katatone Symptome wie z.B. flexibilitas cerea

F20 Schizophrenie: Welches sind Symptome 1. Ranges? (4 + 1)

  • Dialogische und kommentierende Stimmen
  • Gedankenlautwerden, -entzug, -eingebung und -ausbreitung
  • Wahnwahrnehmungen
  • Gefühl des Gemachten, Beeinflussungserlebnisse (z.B. leibliche)

► Symptome 1. Ranges finden sich heute in den Diagnostikwerken. Sie haben sich wegen ihrer verlässlichen Erfassbarkeit als besonders bedeutsam für die Diagnose erwiesen: Gelten als Schizophrenie-Typisch

F20 Schizophrenie: Welches sind Symptome 2. Ranges? (4)

  • Wahneinfall
  • Sonstige Halluzinationen (Geräusche, visuelle Eindrücke, Geruch, Geschmack)
  • Affektveränderungen (depressive oder frohe Stimmungsabweichung, erlebte Gefühlsverarmung)
  • Ratlosigkeit

F20 Schizophrenie: Welche Erkrankungsstadien werden unterschieden? (1 + 3)

Das Vollbild der Schizophrenie kann akut auftreten oder sich schleichend entwickeln. Der Verlauf schwankt zwar von Person zu Person beträchtlich, doch viele Patienten durchlaufen 3 typische Stadien einer Episode:

  1. Prodromalphase
  2. Floride Phase
  3. Residualphase