Personalcontrolling und Vergütungssysteme
Zusammenfassung des Skripts HRM
Zusammenfassung des Skripts HRM
Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.06.2016 / 18.01.2017 |
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Definition "Kennzahl"
Zahlengröße, die einen quantitativ messbaren, relevanten Sachverhalt in einfacher, verdichteter Form wiedergibt.
- Daten: einzelne, einen Sachverhalt abbildende Merkmale (Anzahl der Beschäftigten)
- Kennzahlen: Kobmination von Daten z. B. Durschnitt (Beschäftigte / Jahr)
- Werte: verschiedene Ausprägungen von Kennzahlen (2004 = 7.662, 2003 = 7.167)
Vergleichsmöglichkeiten von Kennzahlen
- Periodenvergleich
- Soll - Ist - Vergleich
- Betriebsvergleiche (z. B. Benchmarking)
Kennzahlenanalyse und Kennzahlenbildung (5 Phasen)
Phase 1: Interessierender Sachverhalt (Informationsbedarfsermittlung)
Phase 2: Definition von Kennzahlen
(Informationsbeschaffung)
Phase 3: Erhebung der Daten
(Informationsaufbereitung)
Phase 4: Analyse der Kennzahlenwerte
(Informationsbereitstellung)
Phase 5: Aktionsplanung
Bildung und Analyse von Kennzahlen (Beispiel Krankenstand)
Zu jeder Kennzahl ergeben sich unterschiedliche Klärungsbedarfe, die bei Missachtung zu Fehlern und Nicht-Vergleichbarkeit führen
Anzahl der Krankheitstage x 100 geteilt durch Summer der Soll-Arbeitstage
Fragestellungen:
- Welche Fehlzeiten gelten als AU? --> MuSchu, Reha etc.
- Welche Zeiten werden als Fehlzeiten angerechnet? --> Tage / Stunden
- Welcher Zeitraum wird betrachtet?
- Nur Stammbelegschaft, oder auch Zeitarbeitskräfte, freie Mitarbeiter?
Kennzahlen zu Personalbedarf und Personalstruktur
Personalbedarf: (vier unterschiedliche Arten)
- quantitativ: Anteil benötigter Arbeitskräfte
- qualitativ: Qualifikation und Leistungsbereitschaft der benötigten Arbeitskraft
- zeitlich: Zeitpunkt, zu dem die Arbeitskraft benötigt wird
- räumlich: Einsatzort / Funktionsbereich der benötigten Arbeitskraft
Personalstruktur: Gliederungsmerkmale in Bezug auf Qualifikation, Frauenanteil, Behindertenanteil, durch Betriebszugehörigkeit und das Durschnittsalter
Verfahren der Personalbedarfsermittlung
Globale Bedarfsermittlung:
- vergangenheitsbezogen (Erfahrungswerte, Fortschreibung, Trendextrapolation)
- nicht vergangenzeitsbezogen/prognostisch (Ableitung aus zentralen Bezugsgrößen, wie z.B. Umsatz, Wertschöpfung, Voraussetzung: konstantes Verhältnis der Bezugsgrößen zum P-Bestand)
Detaillierte Bedarfsermittlung:
- organisationsbezogen (Differenzierung auf Basis des Stellenplans)
- produktionsprogrammbezogen (Tätigkeit, Zeitbedarf u. Häufigkeit muss bekannt sein)
Kennzahlen zur Personalbeschaffung (Definition & Beispiele)
Definition: Die Personalbeschaffung hat das Ziel, Mitarbeiter in der erforderlichen Anzahl und mit der erforderlichen Fähigkeit, für den richtigen Einsatzort zur richtigen Zeit zu beschaffen
Beispielkennzahlen:
- Bewerbungsquote: Bewerbungen / Einstellungen x 100 (%)
- Frühfluktuationsquote: beendte AVs in der Probezeit / Anzahl der Einstellungen x 100 (%)
- Personalbeschaffungskosten: Gesamtkosten der Personalbeschaffung / Anzahl der Eintritte
- Grad der Personaldeckung: tatsächliche Einstellungen / benötigte Anzahl der Mitarbeiter x 100 (%)
Kennzahlen zum Personaleinsatz (Definition & Beispiele)
Definition: Mit dem Personaleinsatz endet die Bereitstellung von Mitarbeitern
Kennzahlenbeispiel:
- Leistungsgrad: Beobachtete Ist-Leistung / Normalleistung x 100 (%)
- Überstundenquote: Überstunden / Normal-Arbeitsstunden x 100 (%)
Kennzahlen zur Personalentwicklung (Definition & Beispiele)
Definition: Vertiefung und Erweiterung der Qualifikationen & Kenntnisse der MA im Sinne des Unternehmen, um eine Steigerung des Qualifikationspotentials zu erhalten.
Beispielkennzahlen:
- Ausbildungsquote: Anzahl der Azubis / Geamtzahl der Beschäftigten x 100 (%)
- Jährliche Weiterbildungszeit pro MA: Anzahl der Weiterbildungstage / Gesamtzahl der Beschäftigten
Kennzahlen zum Bildungscontrolling (5 Stufen)
1. Stufe der Zufriedenheit: Dies kann durch Seminarbewertungsbogen, Flipchart-Abfrage erhoben werden.
2. Stufe des Lernerfolg: Ein Fragebogen, Interview mit dem Teilnehmer, Befragung vom Vorgesetzten, Rollenspiele zeigen auf, ob sich eine Veränderung beim Teilnehmer ergeben hat.
3. Transfererfolg: Die Umsetzung des Gelernten in der täglichen Arbeit lässt sich durch konkrete Umsetzungsziele erreichen, die zwischen Teilnehmer und Vorgesetztem vereinbart werden. Nach einer ebenfalls vereinbarten Zeit sollten diese dann überprüft werden.
4. Unternehmenserfolg: Am einfachsten messbar ist die direkte Auswirkung auf den Unternehmenserfolg bei quantitativen Zahlen wie Umsatzsteigerung oder Senkung der Fehlerquote. In anderen Bereichen agieren viele Unternehmen mit Fragebogen oder Gesprächen, die allerdings die subjektive Einschätzung der Befragten wiedergeben.
5. Return on Investment: monetäre Bewertung der Ergebnisse und Gegenüberstellung der Kosten
Kennzahlen zur Personalerhaltung & Leistungsstimulation (Beispiele)
Fluktuationsquote: BDA-Formel / Schlüter-Formel
Fluktuationskosten
Krankheitsquote
Lohngruppenstruktur
Grundsätze die ein Vergütungssystem erfüllen muss
Leistungs- und anforderungsgerechte Löhne und Gehälter werden immer beliebter. Diese Vergütungssysteme sollen die Mitarbeiter motivieren, darum müssen sie im Sinner der Unternehmen und der Mitarbeiter gestaltet werden.
Grundsätze die ein Vergütungssystem erfüllen muss:
- Akzeptanz der MA
- Motivation ermöglichen
- sich an der Leistung des MA orientieren
- sich am Arbeitsplatz orientieren
- Transparenz
Kennzahlen zu Personalkosten
Aus der Lohn- und Gehaltskostenbuchhaltung können die Personalkosten ermittelt werden.
- direkte Personalkosten: Entgelte und Personalnebenkosten
- indirekte Personalkosten: HR und Sachmitteletat
Beispielkennzahlen:
- Personalkosten je Stunde / je Mitarbeiter
- Personalintensität: Personalkosten / Umsatz
Kennzahlen zum Ideenmanagement/Vorschlagswesen
- Beteiligungsquote
- Realisierungsquote
- Einsparungsquote
Kennzahlen zur Personalfreisetzung
Reduzierung des Personals, um eine Überdeckung zu verhindern
Beispielkennzahlen:
- Sozialplankosten pro Mitarbeiter
- Abfindungsaufwand je Mitarbeiter
Instrumentenorientierte & Akteursorientierte Kennzahlensysteme (Abgrenzung)
Instrumentenorientierter Ansatz:
- Effizienz der Instrumente des Personalmanagements im Fokus
- Für jedes Instrument des Personalmanagements werden Kennzahlen entwickelt (z. B. Personaleinsatz --> Überstundenquote)
Akteursorientierter Ansatz:
- bezieht sich auf Effizienzkriterien idealisierter Akteure im Personalmanagement
- unternehmensbezogene Effizienz (z. B. Führungskräfte) wird der mitarbeiterbezogenen bzw. sozialen Effizienz (z. B. Mitarbeiter) gegenüber gestellt --> Verhältnis konfliktär
Beide Ansätze: Mehr oder weniger subjektive Auswahl der Kennzahlen
Akteursorientierte Kennzahlensysteme: Kriterien und Indikatoren der Effizienz des Personalmanagements
Unternehmensbezogene Effizienz:
- Personalbereitstellung ( z. B. Arbeitsmarktpotenzial, Arbeitgeberimage)
- Arbeitsproduktivität (Arbeitsmenge, Qualität)
- Arbeitsrentabilität (Entgelthöhe, Umsatz pro MA)
- Strategieimplementierung (Qualifikation und Motivation)
Mitarbeiterbezogene Effizienz:
- Arbeitszufriedenheit: Fluktuation, Streiks usw.
Kennzahlensysteme – Humanvermögensrechnung (HVR)
Grundlage: Mitarbeiter sind Investitionsgut und als Vermögensgegenstände zu aktivieren.
Für Mitarbeiter wird Zeitwert berechnet als Differenz von
- dem diskontierten Wert der künftigen Beiträge zum Unternehmenserfolg und
- den periodenbezogenen sowie den investiven Personalaufwendungen
Aktuelle Bedeutung im Kontext der ressourcenbasierten Managementansätze
- Das Humanvermögen soll bei der Unternehmenswertberechnung berücksichtigt werden.
- Durch Human Capital Management wird die Identifikation, Entwicklung und der gewinnbringende Einsatz des Humanvermögens angestrebt
• Funktionaler Ansatz des Personalcontrolling
Humanvermögensrechungsverfahren
Inputorientierte Verfahren
- Bewertung zu historischen Kosten (Akquisitions- und Lernkosten)
- Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten (histor. Kosten + Fluktuationskosten für Suche, Abfindung, Entlassung)
Outputorientierte Verfahren
- Methode der künftigen Leistungsbeiträge (erwarteter realisierbarer Mitarbeiterwert: Wertbeitrag des Einzelnen + Wahrscheinlichkeit des Verbleibens)
--> Kombination mehrerer Bewertungsverfahren in der "Saarbrücker Formel"
Saarbrücker Formel - Hintergrund und Merkmale
Hintergrund/Argumentation:
- Ohne Personalentwicklung droht Wissensverlust.
- Durch up-to-date-Qualifizierung bleiben Mitarbeiter wertvolle Humankapitalträger.
- Aktivierung des Humanvermögens über die vorhandene Mitarbeitermotivation. Je geringer die Motivation, um so geringer das verfügbare Humankapital.
Merkmale der Saarbrücker Formel:
- Periodenbezogen, jedoch nicht Ausweis in der Bilanz – aber im Geschäftsbericht, Personalbericht, HR-Reporting
- Bildung von Jobfamilien, da Retention und Motivation ungleich verteilt sind und anschließend Summenbildung für das Gesamtunternehmen
- Motivationswerte ermittelt über Mitarbeiterbefragung
- Ein betriebs-/branchenübergreifender Vergleich ist intendiert
Drei Bewertungsansätze:
- Marktansatz: Erlaubt Aussagen darüber, wie sich der Wert der MA über Marktpreise ausdrückt
- Accountingansatz: Investitionen in Humanvermögen und entsprechende Abschreibungen (Wissensverlust)
- Indikatorenansatz: Wert der Belegschaft über mehrere, nicht monetäre Größen
Das Human Capital nimmt nach der Saarbrücker Formel Werte größer oder gleich Null an und ist umso größer, je...
- je mehr Humankapitalträger (umgerechnet in FTEs) im Unternehmen sind
- je höher die marktüblichen Durchschnittsgehälter der Beschäftigten- gruppen sind
- ja aktueller und damit wertschöpfungsrelevanter das Wissen der Träger ist
- je höher die Investitionen in Personalentwicklungsmaßnahmen sind und
- je höher die Motivation der Mitarbeiter ist
Balanced Scorecards im HR-Bereich
genereller Ansatz: Integration von quantitativen (i.d.R. finanziellen) und qualitativen Kenngrößen in ein System, um mit wenigen Größen ein umfassendes Bild des Unternehmens zu erhalten und die Umsetzung von Strategien beurteilen zu können.
Balanced Scorecard von Kaplan/Norton (1992; 1993):
– 4 Perspektiven
- finanzwirtschaftliche Perspektive
- Kundenperspektive
- Lern- und Entwicklungsperspektive
- Interne Prozessperspektive
Notwendige Voraussetzung: Strategie liegt vor.
Anforderungen an eine BSC: Übersichtlichkeit, Ausgewogenheit, Operationalisierbarkeit, logische Verknüpfung
Balanced Scorecard – Anpassung an den HR-Bereich
Die Perspektiven (Finanzen, Kunde, interne Prozess und Lernen und Entwicklung) werden an die Bedingungen des Personalbereichs angepasst.
Zwei mögliche Vorgehensweisen:
1) Personalbezogene Wertschöpfungs- bzw. Leistungsmessung, beschränkt auf Zielgrößen des Personalmanagements innerhalb der BSC
2) Entwicklung einer BSC für die Personalabteilung als Wertschöpfungscenter
2. BSC für die Personalabteilung als Wertschöpfungscenter
Finanzperspektive: monetäre Betrachtung, "Geschäftsergebnis" der Personalabteilung (beim Einsatz von Verrechnungspreisen), Kosten-Nutzen-Verhältnis der eingesetzten Instrumente
Kundenperspektive: Fokus auf die internen Kunden (Führungskräfte und "einfache" Mitarbeiter) – wie werden von diesen die Leistungen der Personalabteilung beurteilt?
Lernen und Innovation: Vornehmliche Analyse der Qualifikationen der Mitarbeiter der Personalabteilung, des Entwicklungspotenzials und der Personalentwicklungsmaßnahmen
Interne Prozessebene: Analyse der Effizienz der von der Personalabteilung durchgeführten oder ausgelösten Prozesse
1. BSC für das Personalmanagement
Finanzperspektive: monetäre Betrachtung, "Geschäftsergebnis" der Personalabteilung (beim Einsatz von Verrechnungspreisen), Kosten-Nutzen-Verhältnis der eingesetzten Instrumente
Kundenperspektive: -
Lernen und Innovation: Maßnahmen zur Verbesserung der Innovativität / Mitarbeiterqualifikation / Mitarbeiterzufriedenheit
Interne Prozessebene: Effizienz und Qualität der Personalmanagementprozesse / Qualität der Führungsprozesse
Demografie und Altersstrukturanalysen
Einflussgrößen / Wirkungsebenen / Auswirkungen
Einflussgrößen:
- Geburtenrate
- Lebenswerwatrung
- Wanderungssaldo
Wirkungsebenen:
- Bevölkerung
- Erwerbspersonenpotential
- Beschäftigte in Unternehmen
Auswirkungen:
- Fachkräftemangel
- Ältere MA werden länger als bisher im Unternehmen bleiben
- Veränderte Belegschafts- und Altersstrukturen erfordern neue Strategien zur Sicherung der Arbeits- und Wettbewerbsfähigkeit
- quantitativ: Personalbeschaffungs-, Einsatz- und Freisetzungspolitik
- qualitativ: MA-Bindung, Kompetenzentwicklung, Gesundgeutserhaltung, Teamfähigkeit
Daten/Kennzahlen für eine Altersstrukturanalyse
- Geburtsdatum (oder Alter; evtl. + Eintrittsdatum/Betriebszugeh.)
- Absolutzahl aller Mitarbeiter am Jahresende (evtl. FTE, Jahresdurchschnitt)
- abgeleitet: Altersklassen (etwa: 10), Jüngere/Mittlere/Ältere, %-Anteil der Über-50-Jährigen
- Absolutzahlen/Prozentanteile von Mitarbeiter-Gruppen: differenziert nach Geschlecht, Funktion, Qualifikation, Abteilung/Standort, Gehaltsgruppe, Personengruppen: Azubis, Schwerbehinderte, Führungskräfte, Leistungsträger etc.
- Name/Personalnummer, für spätere gezielte/personenbezogene Maßnahmen
Analyse/Simulation/Planung
Statische Analyse
Vergleich von einzelnen Mitarbeitergruppen, Vergleich von Gruppen mit der Gesamtbelegschaft, Vergleiche von Gruppen untereinander, bevorstehende Austritte/Altersübergänge, Deckungslücken nach Altersklassen
Ergebnis: Detaillierte Strukturdaten, Informationen über aktuell kritische Bereiche.
Nutzen: Ist-Analyse mit ersten Hinweisen zur "Schiefe" bzw. "Steilheit" der Altersstruktur (balanciert, jugendzentriert, komprimiert, alterszentriert – Handlungsbedarf bei komprimierten und insb. bei alterszentrierten Strukturen).
Analyse/Simulation/Planung
Dynamische Simulation
Vorausberechnung/Simulation der aktuellen Daten für spätere Jahre
Ergebnis: Informationen/Daten über zukünftige Altersstrukturen bzw. hypothetische "Lebensdauer" des Unternehmens sowie Verlauf des "natürlichen" Personalabbaus (progressiv, degressiv, linear).
Nutzen: Frühwarnung, Aufschluss über zukünftig erwartete Personalstrukturen, zukünftige Anforderungen an die Personalpolitik und die Effektivität der P-Abteilung.
Analyse/Simulation/Planung
Planung
Vorausberechnung/Simulation unter zusätzlicher Berücksichtigung von Annahmen/Plandaten bezügl. Fluktuation/Einstellungen
Ergebnis: Spieltheoretische Erarbeitung von möglichen Verläufen und Ergebnissen unterschiedlicher Personalstrategien und ggf. (Vor-)Entscheidung für eine Variante, Überprüfung auf Realisierbarkeit (Mitarbeiterbindung, Arbeitgeber-Attraktivität etc.).
Nutzen: Grunddaten für die Personalpolitik (evtl. Änderungsbedarf), erhebliche Auswirkungen auf die (strategische) Personalplanung und die Wertschätzung der personellen Ressourcen im Unternehmen.
Bausteine für den demografischen Wandel
Analyse: Standortbestimmung des Unternehmens
Konzeption: Zielbestimmung, Strategie- und Maßnahmenplanung
Sicherung: laufende Evaluierung und Korrektur
Umsetzung: Einsatz verschiedener auf einander abgestimmter Maßnahmen im Bereich Personalpolitik, Organisation, Gesundheit, Qualifizierung, Führung und Motivation
Aspekte von Vergütungssystemen
- Auswirkungen auf Motivation und Leistung und Leistungsverhalten der Mitarbeiter
- Gerechtigkeitsempfinden der Arbeitnehmer + Angemessenheit bezüglich geforderter Leistung + Angemessenheit im Vergleich zu innerbetrieblichen Entgelten + Angemessenheit im Branchenvergleich
- Transparenz
- Auskömmlichkeit: Sicherung des Lebensunterhalts
- Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Unternehmens
- Direkte Beeinflussung von Personal-/Gesamtkosten des Unternehmens und Leistungsverhalten der Mitarbeiter
- Personalzusatzkosten kaum beeinflussbar
Personalzusatzkosten und Vergütungssystem
Personalzusatzkosten:
gesetzlich: Sozialversicherungsbeiträge, bezahlte Feiertage, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
tariflich / betrieblich: Urlaub, Sonderzahlungen, betriebliche Altersvorsorge
Vergütungssystem:
Vergütung = Grundvergütung + variable Vergütung + Nebenleistungen / Vorsorgeleistungen
Gesetzliche Regelungen zur Vergütung
Innerhalb der beschriebenen Grenzen können Arbeitgeber (AG) und Arbeitnehmer (AN) prinzipiell frei vereinbaren. Das gilt insbesondere dann, wenn der AG nicht tarifgebunden ist.
Einschränkungen kann diese freie Vereinbarkeit erfahren durch:
- Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen (§ 5 Tarifvertragsrecht)
- Betriebliche Übung
- Sittenwidrigkeit wegen Missverhältnis zwischen Arbeit und Vergütung
- Verstoß gegen gesetzliches Verbot (z.B. Verzicht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall)
- Verstoß gegen Diskriminierungsverbot (AGG)
- Mindestlöhne auf der Basis des Arbeitnehmerentsendegesetzes oder des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes Aber (seit 2015: Mindestlohn)
Arbeitsbewertung und Entgeltdifferenzierung - Überblick
● Ziele und Formen von Arbeitsbewertung und Entgeltgestaltung stehen in engem Zusammenhang.
● Sie sollten ‚vom Ende her‘ gedacht werden – welchen Zweck verfolgt die Gestaltung des Entgelts:
- Erhaltung bzw. Erhöhung der Verbleibs- und Leistungsbereitschaft des Arbeitnehmers im Sinne der Anreiz-Beitrags-Theorie
- Induzierung eines (personal-)strategiekonformen Verhaltens des Arbeitsnehmers im Sinne der Prinzipal-Agenten-Theorie
● Sie sind oft für den größten Teil der Arbeitnehmer durch den Tarifvertrag geregelt --> Abweichungen sind nur zugunsten des Arbeitnehmers möglich / Mitstimmungsrecht des Betriebsrats zu beachten (§ 87, Abs. 1 BetrVG).
Arbeitsbewertung und Entgeltdifferenzierung
Kriterien / Form / Höhe
Wahl der Kriterien der Entgeltdifferenzierung:
- Arbeitsanforderungen
- Arbeitsleistung
- Unternehmenserfolg
- Qualifikation
- Sozialer und beruflicher Status
Wahl der Entgeltform:
- monetäre Anreize wie Lohn & Gehalt -/ Zulagen / Kapitalbeteiligung
- nicht-monetäre Anreize
Wahl der Entgelthöhe:
- direkte Personalkosten für Mitarbeiter und für Führungskräfte
- Personalzusatzkosten
- Wertschöpfungsverteilung
5 Kriterien der Entgeltdifferenzierung
anforderungsabhängig
- Arbeitsbewertung: analytisch versus summarisch; Reihung versus Stufung
leistungsabhängig
- Zeitlohn
- Prämienlohn
- Akkordlohn
- Pensumlohn
sozialstatusabhängig
- nach Familienstand
- nach Betriebszugehörigkeit
lebensabschnittsabhängig
- In frühen/späten Lebensabschnitten
- in mittleren Lebensabschnitten
hierarchieabhängig
- Führungskräfteentlohnung
Anforderungsabhängige Arbeitsbewertungsverfahren
- Rangfolgeverfahren: Auflistung aller Arbeitsplätze und Sortierung nach sinkendem Schwierigkeitsgrad
- Lohngruppenverfahren: Bildung von Lohngruppen und Beschreibung der Tätigkeiten
- Rangreihenverfahren: Anforderungsarten/-merkmale werden einzeln analysiert und bewertet
- Stufenwertzahlverfahren: Für jede Anforderungsart einer Arbeitsverrichtung oder eines Arbeitsplatzes werden Anforderungsstufen festgelegt, denen Wertzahlen bzw. Punkte zugeordnet werden. Unterschiedliche Gewichtungen sind möglich sowie unterschiedliche Unterteilung der Wertzahlen. Die Wertzahlsumme ermöglicht die Einordnung in eine Arbeitswertgruppe
Möglichkeiten der Entgeltpolitik
betriebliche Gestaltungsspielräume in Bezug auf …
- leistungsabhängige Zulagen zu der Vergütung
- erfolgsabhängige Zulagen zu der Vergütung
- freiwillige soziale Leistungen des Arbeitgebers
- die Gewährung immaterieller Anreize
und die spezifische Mischung dieser Vergütungsbestandteile.