PEM1
Personalmanagement
Personalmanagement
Kartei Details
Karten | 114 |
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Lernende | 27 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 03.01.2014 / 12.01.2021 |
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Nenne die 6 Phasen im Schritt Personalauswahl.
- Anforderungen
- Kriterien
- Verfahren
- Planung
- Durchführung
- Entscheidung
Es gibt verschiedene Verfahren der Personalauswahl. Nach welchen Kriterien kann ein Verfahren gewählt werden?
- Selektionskriterien für die Stelle
- Akzeptanz/Angemessenheit der Methode
- Möglichkeiten/fähigkeiten der involvierten Mitarbeitenden
- Administrativer Aufwand
- Zeitfaktor
- Genauigkeit (Validität)
- Reliabilität/Reproduzierbarkeit
- Objektivität
Vorteile / Nachteile von Bewerbungsunterlagen? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- geringer Aufwand
- geringe Kompetenz bei Auswertung
- hohe Bewerberakzeptanz
Nachteile:
- "Halo Effekt" (Erster Eindruck überstrahlt spätere Informationen)
- Analogieschluss (z.B Übertragung von Schulnoten auf Berufserfolg)
- geringe Validität bei Lebensläufen (was stimmt davon?)
Ziel: generellen Eindruck von Bewerberin gewinnen als Basis der Vorselektion.
Vorteile / Nachteile biographischer Fragebogen? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- geringer Aufwand
- geringe Kompetenz bei Auswertung nötig
- hohe Bewerberakzeptanz
Nachteile:
- geringe Generalisierbarkeit
- geringe Vergleichbarkeit
- geringe Validität bei Lebensläufen
Ziel: Informationen über Einstellung, Erfahrungen und die persönliche Entwicklung werden gesammelt, um Vorhersagen von künftigen Arbeitsverhalten machen zu können.
Vorteile / Nachteile von Interviews? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- geringer Aufwand
- geringe Kompetenz bei Beurteilung
- hohe Validität bei strukturierten Interviews
- hohe Akzeptanz
Nachteile:
- geringe Objektivität (Emotionen, Sender-Empfänger Probleme)
- Geringe Vergleichbarkeit (keine Norm)
Ziel: Einschätzung zu künftigem Verhalten und Persönlichkeit; Überprüfung der Angaben aus den Bewerbungsunterlagen
Fehler: Halo, Effekt, Similar to me-Effekt, Stereotyping, Annahmen treffen, ungenügende/irrelevante Infos sammeln
Vorteile / Nachteile von Intelligenztests? (Instrument Personalauswahl)
Vorteile
- sehr hohe Validität
- hohe Vergleichbarkeit
- geringer Aufwand
Nachteile
- Universalität und Generalität
- mittlere Auswertungskompetenz
- mittlere Akzeptanz
Ziel: Aussagen über intellektuelle Fähigkeiten
Vorteile / Nachteile von Leistungstests? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- hohe Validität bei anforderungsgerechter Anwendung
- hohe Vergleichbarkeit
Nachteile
- mittlere Kompetenzen
- mittlere Akzeptanz
- mittlerer Aufwand
- eingeschränkte Anwendungsmöglichkeit
Ziel: Aussagen über einzelne Fähigkeiten (Konzentrationsfähigkeit, Reaktionszeit, Ausdauer)
Vorteile / Nachteile von Persönlichkeitstests? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- hohe Vergleichbarkeit
- geringer Aufwand
- mittlere Akzeptanz
Nachteile:
- Probleme der sozialen Erwünschtheit
- eher allgemeiner Natur
- geringe Validität
Ziel: Bestimmung verschiedener Persönlichkeitsmerkmale. Erkennen von psychologischen Merkmalen wie z.B Durchsetzungsvermögen, Toleranz, Einfühlungsvermögen
Vorteile / Nachteile Arbeitsprobe? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- mittlerer Aufwand
- hoher Informationsgehalt über die Bewerberin
- hohe Akzeptanz
Nachteile:
- sehr spezifisch
- z.T. hoher Aufwand
- z.T. hohe Kompetenzen
Ziel: Begutachtung einer Stichprobe des beruflichen Verhaltens
Vorteile / Nachteile Assessment Center? (Instrument der Personalauswahl)
Vorteile:
- Überfachliche Eigenschaften, Beurteilungsbereich werden sichtbar
- Teilnehmende bekommen Rückmeldung zu Stärken/Schwächen
- Hohe Vergleichbarkeit und Akzeptanz
- Verbesserte Validität bei Personalentscheidungen
Nachteile:
- Hoher Aufwand bei Erstellung und Durchführung
- Hohe Kompetenz
- Hohe Kosten
Ziel: Bewerber sollen Aufgaben der angestrebten Position in Form von Rollenübungen und Fallstudien tatsächlich "leben"
Welche Ziele hat die Personalbeurteilung?
- Objektivierung der Arbeitsleistung
- Verbesserung der Führungsqualität
- MbO (Führen mit klaren Zielen)-> Transparenz bezüglich der Leistungserwartung
- Potenzialnutzung/-ermittlung, Aufdeckung Entwicklungsbedarf
- Steigerung der Leistung bzw. Leistungerfüllung, Steuerung des Verhaltens
- Aufdecken von Schwachstellen in der Organisation (Leistungsstörungen)
- Feedback: Würdigung der Zielerreichung
Welche Aufgaben hat die Personalbeurteilung?
- als Basis für Personalentwicklung
- Führungsinstrument: Klärung/Beurteilung Leistung, Verhalten
- zur Lohnbestimmung/Bonus
- Planung Personaleinsatz
- als Motivationsfaktor
- Verbesserung der Zusammenarbeit
- Klärung von Karrierewünschen
- Grundlage für personelle Entscheidungen
Welche Probleme bei der Personalbeurteilung gibt es?
- Arbeitsbelastung
-> Zeitintensiv: Beurteilungssystem muss entwickelt werden, Vorgesetzte müssen geschult werden - Konflikte
-> Differierende Ansichten zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten können zu Auseinandersetzujngen führen - Fehlerträchtigkeit
IMMER subjektiv (falls auf Beobachtung basierend) -> Entgegenwirken mit Schulung
Welche 3 Zeitebenen der Personalbeurteilung gibt es?
- Day-to-day-Feedback
ungeplant, unmittelbar, im täglichen Ablauf - Leistungsbeurteilung
vergangenheitsorientierte Regelbeurteilung - Potenzialbeurteilung
Zukunftsbezogene Aussagen auf Grund vergangenheitsbezogener Leistung
Welche Quellen der Personalbeurteilung gibt es (Wer beurteilt)?
- Abwärtsbeurteilung
- Aufwärtsbeurteilung
- Seitwärtsbeurteilung
- Selbstbeurteilung
- 360° Beurteilung
Welche zwei Regelmässigkeiten der Personalbeurteilung werden unterschieden?
Regelmässige Beurteilung -> Kontinuierlich, in bestimmten Frequenzen, z.B 1/2 jährlich
Anlassbedingte Beurteilung -> Situations- und ereignisbezogen, z.B Ablauf Probezeit, Versetzung, Beförderung, Zwischenzeugnis
Welche fünf Systeme/Verfahren zur Personalbeurteilung gibt es?
- Freie Beurteilung
- Rangordnungsverfahren
- Einstufungsverfahren
- Zielorientierte Verfahren (MbO)
- Verhaltensorientierte Einstufungsverfahren
Beschreibe das Rangordnungsverfahren zur Personalbeurteilung.
- MA werden der Reihe nach aufgelistet
- Relativer Vergleich ist möglich
- Basis: definierte Beurteilungskriterien
- Nur möglich innerhalb Gruppen mit ähnlichen Tätigkeiten und wenig Personen
- Soll zur Leistung motivieren
- Führt zu Konkurrenzdenken -> negativen Effekt auf Teamgeist
- Verwendet z. B. bei Beratungsunternehmen
Beschreibe das Einstufungsverfahren zur Personalbeurteilung.
- Vordefiniertes Formular mit Kriterien und Ausprägungsskalen
- Ermöglicht interindividuelle Vergleichbarkeit
- Verfahren dominiert heute in der Wirtschaft
- Nachteil 1: Aufwändiges Erstellungsverfahren für Beurteilungskriterien und Skalen
- Nachteil 2: Beurteilende interpretieren die Kriterien individuell
- Nachteil 3: Tendenz der Beurteilenden milde zu urteilen
Beschreibe das Zielorientierte Verfahren zur Personalbeurteilung.
- Beurteilung erfolgt über Zielsetzung (MbO)
- Beurteilung erfolgt durch «Soll-Ist-Vergleich»
- Vorteil: Transparenz, Selbstkontrolle, Ziele = Grundlage der Leistungsbeurteilung, grosser Handlungsspielraum
- Im Vorfeld Zielvereinbarung
- Ziele in Ableitung der Unternehmensziele und in Übereinstimmung der Fähigkeiten und Motivation des MA
- Schwierigkeit: Zurechenbarkeit der Zielerreichung/Zielnichterreichung nicht einfach
Beschreibe das Verhaltensorientierte Verfahren zur Personalbeurteilung.
- Beurteilung erfolgt über Verhaltensmerkmale: z. B. Einsatzbereitschaft, Kommunikationsverhalten, Sozialverhalten
- Beurteilung erfolgt durch «Ist-Soll-Vergleich»
- Verhaltensmerkmale stammen aus dem Kompetenzprofil der Unternehmung
- Zu beurteilenden Merkmale werden im Vorfeld gemeinsam mit MA bestimmt
- Verhaltensbeurteilung kann unabhängig von Zielerreichung erfolgen
Welche Fehler können bei der Personalbeurteilung entstehen?
- Vorurteile
- Halo-/Horn-Effekt (Einmalige gute/schlechte Leistung überstrahlt
- Nikolaus-Effekt (MA strengen sich kurzfristig an, weil bald beurteilt wird)
- Hierarchie-Effekt (Höhergestellte bekommen höhere Leistungsstufen)
- Tendenz zur Mitte (vorwiegend mittlere Beurteilung)
- Tenndenz zur Milde
- Tendenz zur Strenge
- Recency-Effekt (Beurteilerin lässt sich von kürzlich Vorgefallenem beeinflussen)
- Similar to me-error (Personen, die Ähnlichkeiten mit der beurteilenden Person aufweisen, werden höher eingeschätzt)
Was können Gründe für Personalentwicklung sein?
- Aufstiegsqualifizierung
- Qualifizierungsbedarf durch Organisationsveränderung
- Veränderungen im Personalbestand
- erschwerte Personalgewinnung
- Globalisierung und technologische Entwicklungen
- Führungs- und Fachkräftemangel
Ziele der Personalentwicklung aus Sicht des Unternehmens?
- Verbessern der Arbeitsleistung von Führungskräften bzw. Mitarbeitern
- Sichern des Bestandes an Führungskräften bzw. Mitarbeitern in qualitativer Hinsicht
- Erhöhen der Anpassungsfähigkeit der Führungskräfte bzw. der Mitarbeiter hinsichtlich neuer Anforderungen
- Steigern der Attraktivität als Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt
- Steigern der Identifikation der Führungskräfte und Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen
Ziele der Personalentwicklung aus Sicht der Beschäftigten?
-
Steigern der Motivation und der Zufriedenheit
-
Gewährleisten von Möglichkeiten zur Verbesserung persönlicher und fachlicher Qualifikationen
-
Schaffen von Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung (z. B. durch Übernahme größerer Verantwortung und neuer/erweiterter Aufgaben)
-
Steigern der individuellen Mobilität auf dem Arbeitsmarkt
-
Verbessern der Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Unternehmens
Weshalb ist ein stimmiger Personaleinsatz wichtig?
- Mitarbeiter fühlen sich unter- oder überfordert
- Mitarbeiter kündigen allenfalls bereits am ersten Arbeitstag innerlich den Job.
- die Produktivität wird negativ beeinflusst.
- es werden Mehrkosten generiert.
Welche Informationen, Aktivitäten etc. erwartest du von deinem neuen Arbeitgeber ab Vertragsabschluss bis Ende Probezeit?
- Wartezeit (zwischen Vertragsabschluss und Stellenantritt)
Kontakt besteht zwischen MA und U über Infomaterial, Willkommensbrief, Personalhandbuch etc. - Erster Arbeitstag
Begrüssung, Vorstellungsrunde, Einführung in Räumlichkeiten, Übergabe Unterlagen, Zuweisung Götti, Einführungsprogramm, etc. - Probezeit
Einarbeitung in neues Tätigkeitsfeld. Feedback während Probezeit, Probezeitendgespräch.
Was versteht man unter Employability?
Fähigkeit sich verändernden Anforderungen und Arbeitswelten anzupassen.
Ist abhängig von Multikompetenzen (breites Spektrum an Fachqualifikationen) und Metakompetenzen.
Flexibilisierung (=Generalisten) / Professionalisierung (=Spezialisten)
Welche Argumente sprechen für eine Professionalisierung (=Spezialisten)?
- Stabile Marktbedingungen (Auftragslage, Marktlage, etc.)
- Sehr hoher Qualitätsstandard
- Hoher Spezialisierungsgrad der Mitarbeitenden
- Hohe Fachkompetenzen der Mitarbeiter als strategischer Vorteil
Welche Argumente sprechen für Flexibilisierung (=Generalisten)?
- Unternehmung ist in einem unsicheren Markt und will auf Veränderungen flexibel reagieren können.
- Stellenwechsel intern sind vom Management gewollt
- Unternehmen sucht nach Generalisten
Welche Formen bzw. Massnahmen der Arbeitsgestaltung gibt es?
Job-Rotation
Arbeitsplatzwechsel, Arbeitsaufgabenwechsel, Abbau von Monotonie, Erhöhung der Flexibilität.
Job-Enlargement
Aufgabenerweiterung, Reduktion der Spezialisierung, Steigerung von Sinnzusammenhang und Verantwortung.
Job-Enrichment
Aufgabenbereicherung, Zunahme von Führungsaufgaben, mehr Entscheidungsspielraum
Teilautonome Arbeitsgruppe
Gruppe übernimmt Verantwortung für den gesamten Arbeitsprozess, systematischer Arbeitsplatzwechsel im Team
Es gibt verschiedene Ansätze für die Arbeitsplatzgestaltung. Welche?
- Anthropometrischer Ansatz (Arbeitsplatzhöhe, Greifraum etc.)
- Physiologischer Ansatz (optimale Umgebungseinflüsse)
- Psychologische Ansätze (Farbgestaltung, Musik, Pflanzen etc.)
- Sicherheitstechnische Ansätze (Vorbeugung gegen Unfälle und Berufskrankheiten)
- Informationstechnische Ansätze
- Organisatorische Ansätze (z. B. zeitliche Bindung des Aufgabenträgers)
- Ergonomie
Was ist das Ziel der Ergonomie?
Ziel der Ergonomie ist die Harmonisierung von Humanität und Wirtschaftlichkeit im beruflichen Alltag.
--> Analyse der Tätigkeit
--> Messung der Belastung/Beanspruchung
--> Bewertung der Arbeit mit Kriterien
--> Ausführbarkeit, Erträglichkeit, Zumutbarkeit, Zufriedenheit
= Ergonomische Arbeitsgestaltung :)