Rettungsdienst Pathologie
Auswahl der im RD vorkommenden Erkrankungen/Verletzungen
Auswahl der im RD vorkommenden Erkrankungen/Verletzungen
Set of flashcards Details
Flashcards | 397 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical science/Pharmaceutics |
Level | Other |
Created / Updated | 17.04.2016 / 09.04.2025 |
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Anurie/Oligurie
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Katecholamine (z.B. Dopamin i.v. per Perfusor)
- Flüssigkeitsoptimierung bei Dehydratation, z.B. initial 500–1.000 ml NaCl 0,9%-Lsg. i.v. (kaliumfreie Infusionen)
- bei bekannter Überwässerung Diuretika, z.B. 20–100 mg Lasix® i.v.
Akutes Skrotum
Ursachen
- Hodentorsion
- Nebenhodenentzündung (Epididymitis)
- Hodenentzündung (Orchitis)
- inkarzerierte Leistenhernie
Akutes Skrotum
Symptome
- Schmerzen in einer Skrotalhälfte mit Ausstrahlung in den Unterbauch
- Übelkeit und Brechreiz (vegetative Begleiterscheinungen)
- Betroffenes Skrotum schwillt stark
Akutes Skrotum
Maßnahmen/Monitoring
- RR, Puls, SaO2, Temperatur
Akutes Skrotum
Basismaßnahmen und Lagerung
- Lagerung mit leicht gespreizten Beinen flach auf dem Rücken
Akutes Skrotum
Erweiterte Maßnahmen
- i.v. Zugang und Laborblutentnahme
Akutes Skrotum
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Analgesie: Piritramid (z.B. Dipidolor®) 7,5–15 mg i.v.
- Versuch der manuellen Detorquierung in suffizienter Analgesie
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Ursachen
- direkte Gewalteinwirkung (penetrierende Verletzung der Körperflanke)
- indirekte Gewalteinwirkung (stumpfes Bauchtrauma, Polytrauma)
- Unfallmechanismus beachten als Hinweis für Verletzungen der Körperflanke
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Symptome
- Abwehrspannun
- Schmerzen, Prellmarken
- Hämaturie
- Klopfschmerz Nierenlager
- Schocksymptomatik
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Maßnahmen/Monitoring
- RR, Puls, EKG, SaO2
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Basismaßnahmen und Lagerung
- Lagerung in leichter Seitenlage auf die gesunde Körperseite mit angewinkelten Knien, um die Bauchdecke zu entspannen und dadurch Schmerzen zu reduzieren, bzw. bei Blutdruckabfall in flacher Rückenlage und mit Knierolle
- O2-Gabe über Maske oder Nasensonde 8–10 Liter/Min.
- Wärmeerhaltung
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Erweiterte Maßnahmen
- i.v. Zugang und Laborblutentnahme
Verletzungen des Urogenitaltrakts
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Analgesie: Piritramid (z.B. Dipidolor®) 7,5–15 mg i.v. (cave: kein Novalgin® wegen gefäßerweiternder Wirkung und Gefahr des RR-Abfalls)
- Volumentherapie: kristalloide Infusionen (z.B. Vollelektrolytlösung) 500–1.500 ml i.v., kolloidale Infusionen (z.B. HAES 6%®) 500–1.000 ml i.v. im Verhältnis 1:2 (kolloid:kristalloid)
- Narkose mit Etomidat (Hypnomodate®) 20 mg i.v., Midazolam (Dormicum®) 5 mg i.v. und Fentanyl 0,1–0,3 mg i.v. (cave: kein Trapanal® wegen RR-Abfalls)
Verätzung des Auges
Ursachen
- Verätzung durch Laugen: Kolliquationsnekrose
- Verätzung durch Säuren: Koagulationsnekrose
Verätzung des Auges
Symptome
- Laugenverätzung: meistens durch die völlige Zerstörung und Perforation des Auges gekennzeichnet
- Säureverätzung: Lidschwellung, Lidkrampf, geschwollene Bindehäute, Hornhautödem und Hornhauteintrübung
- Sehverlust
Verätzung des Auges
Maßnahmen/Monitoring
- RR, Puls, SaO2
Verätzung des Auges
Basismaßnahmen und Lagerung
- schnellstens Augenspülung mit viel Flüssigkeit direkt ins Auge
- trockenes Auswischen bei festen Stoffen (z.B. ungelöschter Kalk)
- bei Lidkrampf Augentropfen Novesine® 0,4% (Lokalanästhetikum)
- Ektropionieren der Augenlider
Verätzung des Auges
Erweiterte Maßnahmen
- i.v. Zugang und Laborblutentnahme
- Vorstellung beim Augenarzt
Verätzung des Auges
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Novesine® 0,4% Augentropfen
Glaukomanfall
Ursachen
- Erhöhung des Augeninnendrucks
- Gefahr der Zerstörung des Sehnervs
Glaukomanfall
Symptome
- einseitige Augenrötung
- Pupille einseitig weit und lichtstarr
- hartes, pralles Auge
- Sehverschlechterung (Regenbogenrinnen) und Lichtscheuheit
- vegetative Begleitsymptome:
- Übelkei
- Erbrechen
- Kopfschmerz
- Hypertonie
- Tachykardie
Glaukomanfall
Maßnahmen/Monitoring
- RR, EKG, Puls, SaO2
Glaukomanfall
Basismaßnahmen und Lagerung
- betroffenes Auge steril abdecken
- Anlage eines (doppelseitigen) Augenverbandes zur Ruhigstellung
Glaukomanfall
Erweiterte Maßnahmen
- Vorstellung beim Augenarzt
Glaukomanfall
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Behandlung der vegetativen Symptome. Cave: Kein Atropin oder Metoclopramid (MCP)!
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Ursachen
- Hypertonie
- Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente (Marcumar®)
- Reizung der Nasenschleimhaut
- Defekte der Nasenscheidewand
- mechanische Einwirkung (Schlag, Aufprall)
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Symptome
- einseitige und spontane Blutung aus der Nase
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Maßnahmen/Monitoring
- RR, Puls, EKG, SaO2
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Basismaßnahmen und Lagerung
- Kompression der Nasenflügel, Nackenkühlung
- OHL (30–70° Drehpunkt Hüfte), angehobener Kopf
- Freimachen und Freihalten der Atemwege (ggf. absaugen)
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Erweiterte Maßnahmen
- i.v. Zugang und Laborblutentnahme
Blutung aus der Nase (Epistaxis)
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- Blutdrucksenkung bei Hypertonus, z.B. 10–50 mg Ebrantil® i.v.
- Tamponade mit in Otriven® oder Suprarenin® (1:10.000) getränkter Watte oder Mull (nicht bei Hypertonus, Herzerkrankungen)
- ggf. Infusionstherapie zur Bekämpfung eines evtl. Volumenmangels (z.B. 500–1.000 ml Vollelektrolytlösung)
Verlegung der oberen Luftwege
Ursachen
- Verletzungen, Stenose
- Fremdkörper, Tumoren
- Schleimhautschwellungen
Verlegung der oberen Luftwege
Symptome
- Atem- und Luftnot
- Todesangst
Verlegung der oberen Luftwege
Maßnahmen/Monitoring
- RR, Puls, EKG, SaO2
Verlegung der oberen Luftwege
Basismaßnahmen und Lagerung
- Freimachen und Freihalten der Atemwege (ggf. absaugen)
- O2-Gabe über Maske oder Nasensonde, 6–12 Liter/Min.
- OHL (30° Drehpunkt Hüfte)
- Sicherung der Atemfunktion
Verlegung der oberen Luftwege
Erweiterte Maßnahmen
- i.v. Zugang und Laborblutentnahme
Verlegung der oberen Luftwege
Medikamente und Dosierungsempfehlungen
- bei weiterer Therapieresistenz Narkoseeinleitung mit Etomidate (Hypnomidate®), Midazolam (Dormicum®) und Fentanyl®
- Intubation, Koniotomie, Nottracheotomie
- Infusionstherapie, z.B. 500 ml Vollelektrolytlösung i.v.