Pädagogik und Entwicklungspsychologie, Abschlussprüfung
Alle Lernziele und Antworten für die Abschlussprüfung der Klasse 15s
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Kartei Details
Karten | 87 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 09.04.2015 / 24.05.2025 |
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Beschreibe den vernächlässigten Erziehungsstil und dessen Auswirkungen
Vernachlässigender Stil Distanziert und kaum Einflussnahme
• Unbeteiligt an Erziehung
• Wenig emotionale Zuwendung und wenig Interesse
• Kaum Lenkung
• Wenig Verpflichtungsgefühl gegenüber dem Kind
Auswirkungen: Schneidet in allen Bereichen am schlechtesten ab! Kann man hier überhaupt von «Erziehung» sprechen?
Defnition pädagogischer Bezug und die Bedeutung in der heutigen Zeit
Unter dem pädagogischen Bezug versteht man die, aus verschiedenen Forschungen resultierten Erkenntnis, dass die emotionale Beziehung zwischen Erzieher und zu Erziehenden eine überaus wichtige Rolle spielt. Dies wird auch in den emotionalen Dimensionen nach Tausch und Tausch aufgegriffen.
Diese positive Beziehung entsteht durch Wertschätzung, Verständnis und Echtheit.
Beschreibe die Aspekte für die Herstellung einer positiven emotionalen Beziehung und die Auswirkungen dieser Beziehung
Folgen einer positiven, emotionalen Beziehung sind:
- seelische Gesundheit, seelisches und körperliches Wohlbefinden, dies führt zur Akzeptanz des eigenen Lebens
- Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheiten und Ängste werden vermindert; es entsteht ein gesundes SWG, Selbstachtung und Selbstvertrauen
- optimistische Lebensgrundhaltung, lernen mit sich selbst und der Umwelt auseinanderzusetzen
- positives Gefühl zu sich selbst und den Mitmenschen, Akzeptanz von anderen und Bereitschaft zur Kooperation
- Geistige Entwicklung, selbstständiges Denken und Urteilen sowie die Leistungsmotivation werden begünstigt
Begriff Erziehungsmassnahmen
Unter Erziehungsmassnahmen versteht man alle Handlungen des Erziehers, mit denen er versucht, das Verhalten des zu Erziehenden relativ dauerhaft dahin gehend zu verändern, dass es seinen gesetzten Erziehungszielen entspricht.
Über den Begriff Erziehungsnassnahmen hinaus geht der Terminus Erziehungsmethoden. Eine Methode ist ein planmässiges Vorgehen zur Erreichung eines Zieles.
Erkläre die indirekten und direkten Erziehungsmassnahmen und Beispiele dazu.
Direkte Erziehungsmassnahmen
Alle Massnhamen, mit denen ein Erzieher versucht, unmittelbar- gleichsam von „Angesicht zu Angesicht“- Einfluss auf den zu Erziehenden zu nehmen
Belohnung, Ermahnung oder Tadel
Indirekte Erziehungsmassnahmen
Alle Massnahmen, bei denen der beabsichtige Einfluss über eine Situation, ein Objekt oder über die entsprechenden Gestaltung der Umwelt geschieht
Das Spiel, ein Film oder eine TV-Sendung
Erkläre die unterstüzenden Erziehungsmassnahmen , deren Wirkung , Probleme und Tipps
Lob und Belohnung lösen beim zu Erziehenden eine angenehme Wirkung aus und mit ihnen soll die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht werden.
Es gibt zwei Arten von Belohnung
Belohnung 1. Art= Darbietung einer Angenehmen Verhaltenskonsequenz, Beispiel: man erhält eine Tafelschokolade
Belohnung 2. Art= Beenden eines unangenehmen Zustandes oder die Verhinderung eines solchen, Bespiel: man muss nicht den Abwasch machen
Erkläre die gegenwirkende Erziehungsmassnahmen , deren Wirkung , Probleme und Tipps
Gegenwirkende Erziehungsmassnahmen sind alle Handlungen eins Erziehers, durch die ein unangenehmer Zustand eintritt bzw. entsteht oder ein angenehmer Zustand beseitigt, weggenommen bzw. entfernt wird und dadurch eine Verhaltensweise abgebaut bzw. verlernt wird.
Strafe Bestrafung
Wie bei Lob und Belohnung spricht man auch bei Strafen und Bestrafung von 1. und 2. Art.
Bestrafung 1. Art: Darbietung einer unangenehmen Verhaltenskonsequenz, bsp. Man muss den Abwasch machen
Bestrafung 2. Art: Beenden eines angenehmen Zustandes oder die Verwehrung der Möglichkeit, eine solchen zu erreichen, bsp.: Man darf nicht mehr Fernsehe schauen
Probleme von Strafen und Bestrafung
· Strafen bewirken nur selten einen Rückgang der Verhaltenshäufigkeit. Die bestrafte Person reagiert in der Regel mit Flucht und Vermeidungslernen.
· Die Beziehung zwischen Erzieher und zu Erziehenden kann leiden.
· Häufige Strafen führen zu feindseligem und aggressivem Verhalten führen.
· Strafen bieten keine Möglichkeit zu Einsicht.
· Strafe kann auch als Verstärker dienen, insbesondere, wenn sie die einzige Form von Zuwendung für ein Kind darstellt.
· Durch Modelllernen kann der zu Erziehende ein falsches Verhalten lernen.
· Häufige Strafen signalisieren dem zu Erziehenden seine Unzulänglichkeiten.
Was gibt es neben Bestrafung (Erziehugnsmassnahmen)
Wiedergutmachung
Wiedergutmachung bedeutet, den verursachten Schaden in Ordnung zu bringen bzw. das Fehlverhalten zu bereinigen. Strafen sind nur sinnvoll, wenn folgendes beachtet wird.
· Der zu Erziehende muss wissen, wofür und warum er bestraft wird.
· Das Ausmass der Strafe muss dem Grad des unerwünschten Verhaltens, für das bestraft wird, angemessen sein.
· Die Strafe dar nicht in launenhafter Weise und unabhängig vom Fehlerhalten gegeben werden.
· Die Strafe muss gerecht sein und in einem Zusammenhang zum Fehlverhalten stehen.
· Die Strafe muss entpersönlich sein.
Sachliche Folge
Mit sachlicher Folge wird eine unangenehme Konsequenz verstanden, die unmittelbar aus eines bestimmten Verhaltensweise, Handlung oder einem Sachverhalten hervorgeht und so zu einer Verhaltensänderung bewegt.
Erkläre das Spiel als Erziehungsmassnahme
Das Spiel ist eine aus der Neugierde und dem Bewegungsdrang des Kindes entstehende, lustvoll erlebte und freudebereitende sowie freiwillig, selbstbestimmte und zweckfreie Tätigkeit.
- Es finden Lernprozesse statt, die für die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von grosser Bedeutung sind.
-Durch das Spiel werden, mit Spass und Freude, alle Bereiche gefördert, welche die Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung des Kindes ausmachen.
Nebst dem hat das Spiel noch eine heilende Kraft. Durch das Spiel lernen Kinder mit ihren Konflikte auszuspielen und zu verarbeiten sowie Angst, Stress, Spannungen und Aggressionen abzubauen.
Welche Arten des Spiel gibt es?
Funktionsspiele, die der Übung von körperlichen und geistigen Funktionen dienen.
Gestaltungsspiele, bi denen das Kind mithilfe von bestimmten Spielgegenständen etwas schafft bzw. konstruiert.
Interaktionsspiel, die der Kontaktaufnahme mit anderen Personen, dem Kennenlernen, dem Angstabbau, der Entspannung oder auch dem Training des Durchsetzungsvermögens dienen.
Darstellende Spiele, zu denen unterschiedlichste Arten von Rollenspiele, Theaterspiele oder Figurenspiele gehören.
Regelspiele, bei denen man festgelegte Regeln einhalten muss.
Definition Medium
Instrument zur Informationsübertragung und/oder Hilfsmittel zur Kommunikation
Definition Rezipient
Leser, Hörer oder Zuschauer eines Mediums
Definitin Massenmedien
Medien für ein grösseres Publikum z.B. TV, Radio, Internet, Telefon, Zeitungen
Definition Medienpädagogik
Erzieherische Fragen, Probleme und Themen im Zusammenhang mit Medien
Definition Medienerziehung
Erziehung zur Handhabung von und kritischem Umgang mit Medien (Teilgebiet der Medienpädagogik)
Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik
Die Medienerziehung leistet einen wichtigen Beitrag zur Sozialisation junger Menschen. Sie soll Kindern und Jugendlichen verdeutlichen, dass Medien die politische und moralische Beschaffenheit einer Gesellschaft widerspiegeln und dass Medien gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen können. Das Ziel ist ein mündiger Rezipient: bewusste Auswahl von Medien, kritische Beurteilung, Auswirkungen auf sich und die Gesellschaft reflektieren
Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen heute
Art: Am häufigsten werden Handys und das Internet genutzt, gefolgt vom PC. Unbeliebt ist die Zeitung, aber auch der TV spricht heute nur noch wenige Jugendliche an, im Vergleich zum Internet. Die digitalen Medien werden sehr häufig beansprucht.
Medienwirkung, Erkläre
Wirkungszusammenhänge
Gefahren
Eine Wirkung von Medien liegt dann vor, wenn sich Verhaltensweisen, Einstellungen und Befindlichkeiten der Rezipienten aufgrund medialer Inhalte verändern.
Medienwissenschaftler gehen davon aus, dass kein Medium beim Rezipienten ohne Wirkung ausbleibt.
Wirkungszusammenhänge:
- Bis ca. 6 Jahre: alles wird real gesehen und auf sich bezogen (Realismus und Egozentrismus)
- Jugendliche und Erwachsene können Medieninhalte bewusst reflektieren
- Medieninhalte können auf Gefühlsprozesse, Denkprozesse und die körperliche Befindlichkeit wirken
- Medien wirken oft nicht alleine oder zwingend auf bestimmte Verhaltensweisen, sie können aber vorhandenen Bereitschaften fördern
Gefahren durch Medien:
- Physiologische Auswirkungen: Nervosität, Verdauungsprobleme, Neigung zu Übergewicht, Kreislaufprobleme, Haltungsfehler, Augenschäden (Sehschärfe), Kopfschmerzen, Schlafstörungen à Körperliche Auswirkungen werden oft durch Bewegungsmangel bedingt!
- Veränderung der Gehirnstruktur: Negative Auswirkungen auf Schulleistungen v.a. aufgrund Konzentrations- und Leseschwächen.
- Absinken der Schulleistungen: Noten der «Vielseher» tiefer als die Noten der «Wenigseher».
- Veränderung des Weltbildes: Bei «Vielsehern» wird das Weltbild stark durch den Medienkonsum beeinflusst, ein nicht-reales Weltbild kann entstehen.
- Isolation: Weniger Aktivitäten mit Familie und Peers. Mögliche Konsequenzen: Mangelnde soziale Fähigkeiten.
- Angst- und Schockreaktionen: Weitere Folgen davon können Konzentrationsprobleme, Unruhe und Schlafstörungen sein.
- Ethische Abstumpfung: Überlastung durch digitale Informationen kann dazu führen, dass Mitgefühl und Toleranz verlorengeht
- Sucht: Exzessives Konsumverhalten mit Kontrollverlust
Erkläre die wissenschaftlich bestätigten Medienwirungsthesen zu dem Thema Gewalt
- Stimulationsthese: Enthemmung und Anregung zur Nachahmung. Besonders nach frustrierenden Erlebnissen.
- Imitationsthese: Lernen von Gewalt und Aggression durch Nachahmung – sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura.
- Habitualisierungsthese: Verändertes Weltbild. Gleichgültigkeit und Abstumpfung gegenüber Gewalt. Gewaltanwendung als eigenes Mittel zur Problemlösung gesehen.
Medienkompetenz und Faktoren, welche diese Beeinflussen
Medienkompetenz als Ziel der Medienerziehung bedeutet die Fähigkeit zur Bedienung und Handhabung von Medien, die Gestaltung von und mit Medien sowie die Fähigkeit zum kritischen Umgang. Faktoren:
• Alter des Rezipienten (insbesondere für Kinder im Vorschulalter!)
• Menge der medialen Aussagen (häufiger Konsum, lange Konsumdauer beeinträchtigen die Verarbeitung)
• Sozialer Zusammenhang (gemeinsame Kommunikation über konsumierte Inhalte)
• Mediale Aussage (Schnelligkeit der Bilder, Art der Sprache, etc.)
Vergleich Längsschnitt- und Querschnittmethode
Bei der Längsschnittmethode wird dieselbe Stichprobe, zum Beispiel Kinder einer Altersstufe, hinsichtlich ihrer Entwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg zu ver. Zeitpunkten (z.B jeden Monat) beobachtet. Vorteile: genaue Aussage über Entwicklungsverlauf möglich Nachteil: extremer Zeitaufwand, Ausscheiden von Personen lassen sich nicht vermeiden
Bei der Querschnittmethode nimmt man insgesamt mehrere Stichproben, jedoch aus jeweils ver. Altersstufen (z.B eine 4 jährige, eine 5 jährige, 7 jährige, etc.) Diese werden zum gleichen Zeitpunkt auf ihr Entwicklungsstadium beobachtet. Vorteile: lässt sich relativ leicht anwenden, führt schnell zu einem Ergebnis Nachteile: nicht möglich eine Aussage über den Verlauf
Zentrale Einflussfaktoren der Entwicklung und ihr Zusammenspiel (Reifung und Lernen
Endogene Faktoren=Anlage
Reifung, genetische Faktoren, Programm der Entwicklung, von innen verursacht, Erziehung hat keinen grossen Einfluss
Anlage: genetische Ausstattung eines Lebewesens, die bei der Befruchtung festgelegt wird
Autogene Faktoren= Selbststeuerung
lernen, aktive Auseinandersetzung, von sich aus, Mensch-Gestalter der eigenen Entwicklung
Selbststeuerung: alle Kräfte, mit denen das Individuum als aktives Wesen „von sich aus“ Entwicklungsprozesse herbeiführt und seine Entwicklung beeinflusst.
Exogene Faktoren= Umwelt (natürliche, kulturelle, ökonomische, soziale)
von aussen verursacht, Mensch als Produkt seiner Erfahrung, Schrittmacher der Entwicklung, Umwelteinflüsse
Umwelt: alle direkten und indirekten Einflüsse, denen ein Lebewesen von der Befruchtung der Eizelle bis zu seinem Tode von aussen her ausgesetzt ist.
Definition Reifung: Mit Reifung wird in der Entwicklungspsychologie der nicht beobachtbare Prozess der Änderung des Organismus aufgrund von genetischen Faktoren bezeichnet.
Definition Lernen: Lernen ist ein nicht beobachtbarer Prozess, der durch Erfahrung und Übung zustande kommt. Durch ihn wird Verhalten und Erleben relativ dauerhaft erworben, verändert sowie gespeichert.
Zusammenwirkung: Wo keine Funktionsreife vorhanden ist, kann kein Lernprozess wirksam werden; wo kein Lernvorgang vorhanden ist, bleiben Reifungen zurück. Dies ist gut zu zeigen an der Sprachentwicklung:: Voraussetzung für den Spracherwerb ist die Funktionsreife (Nervengewebe in den sprachzentren des Gehirns, etc). Die sprachlichen Reize wiederum ermöchlichen dann das Auslösen von Reifungsprozessen. =Wechselwirkung
Zusammenhang: Befunde aus Zwillingsstudien mit Reifungs- bzw. Lernprozess:
z.B Eineiige Zwillinge, die bekanntlich die gleichen genetischen Voraussetzungen haben und beide sehr streng erzogen werden, können aufgrund der Selbststeuerung durchaus ver. Persönlichkeitsmerkmale entwickeln.
Konzept der Kritischen und sensiblen Phase
Eine kritische Phase ist ein bestimmter Zeitraum in der Entwicklung eines Lebewesens, in welchem bestimmte Verhaltensweisen dauerhaft festgelegt werden bzw. bestimmte Entwicklungen sich grundlegend vollziehen und deshalb ausserhalb dieses Zeitraumes nicht mehr geändert werden können. Beim Menschen zum Beispiel während der embryonalen Entwicklung (Entwicklung Organe), erste Lebensjahr (emotionale Bindungen), lernen einer Muttersprache max. bis zum 12. Lebensjahr.
Eine sensible Phase ist ein bestimmter Zeitraum in der Entwicklung, in welchem das Lebewesen für den Erwerb von bestimmten Verhaltensweisen besonders empfänglich ist, die ausserhalb dieses Zeitraumes zwar schwierig, aber bis zu einem gewissen Grad wieder verändert werden können. Beim Menschen zum Beispiel in der Zeit der Reinlichkeitserziehung, 2. und 3. Lebensjahr=Trotzphase (Selbstständigkeit und Autonomie), 4. und 5. Lebensjahr (Einstellung zu Sexualität).
Definitin Motorik und die zwei Kategorien der Motorik
Der Begriff Motorik bezeichnet die Gesamtheit aller Bewegungsabläufe eines Organismus.
Die Motorik kann in zwei Unterkategorien geteilt werden: Unter Grobmotorik versteht man die Bewegung von Rumpf, Bauch, ecken, Rücken, Schultern, Armen, Beinen und Kopf. Zur Feinmotorik zählen die Bewegungen von Fingern und Zehen sowie des Gesichts.
Erkläre das Model der moralischen Entwicklung nach Kohlberg
Präkonventionelle Moral= Moralische Entscheide werden durch drohende Strafen und mächtge Autoritäten oder mit eigenem Interesse begründet. Interessen anderer werden nur im Austausch eigener Interessen berücksichtigt.
Konventionelle Moral= Tendenz zur Einhaltung wichtiger Sozialbeziehungen.
Postkonventionelle Moral= System wird nicht als gegeben angesehen und fraglos verteidigt, sondern als wandelbar. Es werden eigene Prinzipien und Werte definiert, mit denen man sich indentifiziert. Der Egozentrismus wird überwunden.
(ERGÄNZUNGEN FOLGEN)
Erkläre das moralische Model der Entwicklung nach Piaget
Model der moralischen Entwicklung nach Piaget
- Einfacher moralischer Realismus (5 Jahre, alles was bestraft wird, ist erlaubt und damit gut. Alles bestrafte schlecht) dies entspricht vom Alter her der Präoperatorische Stufe
- Heteronome Moral (schulfähigen Alter, alles gut was Autoritätspersonen gutheissen) entspricht der konkret-operatorischen Stufe
- Autonome Moral (10-11 Jahren, Entw. nach der einen Moralvorstellungen) entspricht der formal-operatorischen Stufe
Entwicklung des Spielverhaltens
Was lässt sich daraus ablesen?
Die Entwicklung des Spielverhaltens als Beispiel für die Entwicklung des Sozialverhaltens beschreiben können.
ab Geburt - Unbeteiligt sein - Kinder sind am Spiel wenig interessiert.
ab 1 Jahr - Alleinspiel - Kinder stapelt alleine Bauklötze.
ab 2 Jahren - Zuschauen - Kinder beobachten sich gegenseitig beim spielen.
ab 2,5 Jahren - Parallelspiel - Kinder spielen nebeneinander Bauklötze, aber ohne interaktion.
ab 3 Jahren - Assoziiertes Spiel - Kinder spielen Duplo und sie tauschen zwischendurch Teile aus, aber jeder spielt für sich.
ab 5 Jahren - organisiertes Spiel - Kinder spielen Räuber und Polizist
ab 7 Jahren - Teamspiel - Kinder spieln Fussball.
Kritische Beurteilung an der Theorie von Piaget
Kritik an der Theorie
· Kinder unterschätzt (z.B. Objektpermanenz bereit früher festgestellt, Kinder im prä. op. Stadium nicht zwangsläufig egozentrisch, Kinder können früher addieren + physikalische Gesetzte begreifen.
· Entwicklung stärker von Schulbildung und soz.kultur. Abhängig als vom Alter
· Individuelle Schritte im Entwicklungstempo nicht berücksichtigt
· Nur Beschreibung, keine Erklärung
· Strake Fokussierung auf kognitive Entwicklung andere Bereiche vernachlässigt
· Keine Hinweise für die praktische Entwicklung
Kritische Beurteilung der Forschung von Piaget
· Kinder unterschätzt, verunsichert durch Art er Fragen, zu wenig selbst machen müsse
· . Kinder unterschätzt
· Verunsicherung durch Frageart, häufiges Fragen
· zu wenig selber machen lassen (Umschüttversuch)
· Begriffsverwendung in der Instruktion für Kinder unverständlich
· Viele Schlussfolgerungen aufgrund der Beobachtung der eigenen Kinder
· künstliche Situation (=Stress)
· In sensumotorischer Phase: fehlende motorische Fähigkeiten (Schluss auf fehlende kog. Kompetenzen)
Bedeutung der Theorie von Piaget für die Erziehung
Piaget selbst hat keine Erziehungsmassnahmen aufgestellt, jedoch lassen sich diese Massnahmen ableiten.
Familie:
- Eltern können den Kindern optische und taktile Reize vermitteln
- Nötige Freiräume zum Spielen sollten vorhanden sein (zum Experimentieren und Üben)
- Eltern sollten viel mit den Kindern sprechen, Gegenstände mit Namen und Eigenschaften benennen
- Fehlurteile der Kinder sollten korrigiert werden, so gleicht das Kind das Ungleichgewicht durch Akkommodation aus und entwickelt sich weiter
Kindergärten/Schulen
- Gezielte Beobachtungen: Die Lernmöglichkeiten richtig abschätzen und den Lernstoff anpassen
- Stärken und Schwächen der Kinder berücksichtigen um Über- oder Unterforderung zu vermeiden
- Lerninhalte so aufbauen, dass ein kognitiver Konflikt entsteht. Dies fördert das eigene Nachdenken.
- Lernmaterial sollte anschaulich sein. Mehrere Sinne sollten beim Lernen beteiligt sein.
- Reines Reproduziere von Wissen ist aus der Sicht der Theorie von Piaget wenig sinnvoll. Weil wichtiger ist es, zu eigenem Wissen zu gelangen.
Wie heissen die vier Stufen in Piagets Model der kognitiven Entwicklung
Sensumotorische Stufe
Präoperatorische Stufe
Konkret-operatorische Stufe
Formal-operatorische Stufe
Beschreibe die Sensumotorische Stufe
Sensumotorische Stufe, Typische Merkmale: Sensumotorische Sequenzen, Erwerb von Objektpermanenz, Anfänge symbolisches Denken.
Die Senumotorische Entwicklung (Durch Reize hervorgerufenen Gesamtaktivität im Wahrnehmungs- und motorischen Bereich) gliedert sich in 6 Stufen:
Ø angeborene Reflexe und Gewohnheiten werden geübt
Ø aktive Wiederholung von Ereignissen, die zu einem angenehmen Ergebnis führen (primäre Kreisreaktion)
Ø Verknüpfung von Mittel und Zweck Handlung wird zweckorientiert ausgeführt (sekundäre Kreisreaktion)
Ø Handlungsschemata werden angewendet und ausprobiert
Ø Aktives Experimentieren: Neue Handlungschemata werden entwickelt (tertiäre Kreisreaktion)
Ø Probehandeln (mit der Zeit nur noch mental): Übergang von er sensumotorischen Intelligenz zur Vorstellung à Beginn des Denkens
Die wichtigste kognitive Funktion, die in dieser Phase erworben wird, ist die Objektpermanenz. Das Kind baut das Wissen auf, dass Objekte unabhängig von seinen Handlungen oder seinem Bewusstsein existieren können.
Beschreibe die präoperatorische Stufe
Präoperatorische Stufe, Typische Merkmale: Geprägt von Egozentrismus und Zentrierung, Verbessertes symbolische/anschauliches Denken.
Diese Altersstufe ist vom Kindlichen Realismus geprägt, für das Kind existiert nur das, was unmittelbar wahrnehmbar ist. Auch ist die Invarianz (=Erhaltung) noch nicht ausgebildet. Somit orientiert es sich nur an dem was es sieht. Auch die Zentrierung spielt in dieser Stufe eine grosse Rolle. So kann sich ein Kind nur auf eine Eigenschaft konzentrieren. In dieser Stufe ist das Kind noch stark geprägt vom Egozentrismus. Dabei sieh es seine eigene Person als Zentrum des Geschehens und alle Ereignisse werden nur ihn ihrer Bedeutung in Bezug auf die eigene Person gewertet. Somit ist das Kind noch nicht fähig die Perspektive einer andren Person einzunehmen.
Aufgaben à 3-Berge Modell, Knete, Umschütteln, Klassenbildung, kindliche Wirklichkeit können nicht gelöst werden.
Beschreibe die konkret-operatorische Stufe
. Konkret-operatorische Stufe, Typische Merkmale: Verstehen des Invarianzprinzips, Schlussfolgerndes Denken bei konkreten Objekten
Das Kind begreift die Erhaltungskonzepte von Menge, Zahlen und Objekten. Sie können nun schlussfolgernd Denken, d.h. sie können z.B. einen Weg aufzeichnen. Das Denken wird unabhängig von der Wahrnehmung muss aber immer noch konkret und vorstellbar sein. Es werden Oberbegriffe gebildet.
Das Kind lernt die Reversibilität. Das Kind but ein Verständnis auf, dass geistige Operationen umgekehrt werden können.
Aufgaben à 3-Berge Modell, Knete, Umschütteln, Klassenbildung, kindliche Wirklichkeit können nun gelöst werden.
Beschreibe die Formal-operatorische Stufe
Formal-operatorische Stufe, Typische Merkmale: Abstraktes Schlussfolgern, hypothetisches Denken
Aufgaben à Algebra, Deduktion, Grössenvergleich, Proportionalität, Pendelaufgabe können gelöst werden.
Erkläre die Begriffe Assimilation, Akkomodation, Adaption und erkläre die entstehung von Schematas
Assimilation= die angeborene Tendenz Umweltgegebenheiten an den Organismus anzupassen
Akkomodation= den Organismus den Umweltgegebenheiten anzupassen
Schemata= Die Einordnung und Verarbeitung von Umwelteindrücken erfolgt nach Piaget anhand von kognitiven Schemata. Der Mensch verbindet verschiedene Schemata miteinander und erst dadurch wird der Umgang mit der komplexen Umwelt möglich. Die Verbindung von Schemata nennt er Denkstrukturen.
Adaption= Durch die Adaptation entstehen neue Strukturen. Der Mensch strebt danach ein Gleichgewicht zwischen den Schemata/Strukturen und der Umwelt an.
Falls nun ein Ungleichgewicht entsteht, ist der Mensch bestrebt wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Zuerst wird versucht die neue Situation in ein bekanntes Schema einzuordnen (Assimilation). Wenn das nicht funktioniert, werden die Schemata verändert (Akkommodation). Durch Veränderungen der Schemata und Strukturen kann sich ein Individuum weiterentwickeln.
Häufig vollziehen sich mehrere Durchgänge von Assimilations- und Akkommodationsprozessen bis ein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann. Es erfolgt also ein mehrstufiges Wechselspiel zwischen diesen beiden Prozessen.
Was ist der Grundgedanke von Piaget und warum wird er der kognitive Perspektive zugeordnet?
Piaget sucht die Wurzeln des Denkens in der frühen Kindheit. Intelligente Leitungen zeigen sich bereits bevor Denken im engeren Sinne von Operationen mit Vorstellungen, Symbolen oder sprachlichen Zeichen möglich ist. Dadurch, dass er sich mit der Blackbox befasst gehört der zur kognitiven Perspektive. Für ihn ist der Mensch aktiv.
Störungen bei der Entwicklung der Sprache
· Aphasien, durch Gehirnschädigungen bedingte Sprachstörungen; es erfolgt eine Unterteilung in motorische Aphasien (Betroffene versteht, kann trotz gesunden Sprechwerkzeugen nicht sprechen) und die sensorische Aphasie (Störung des Sprachverständnisses, Betroffene weiss nicht was mit einem Wort gemeint ist). Sie entstehen durch Verletzungen , Gehrinentzündungen, Durchblutungsstörungen, Operationen)
· Erkrankung/Missbildung der muskulären Sprechwerkzeuge, wie bsp. die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, eine zu lange Zunge, Deformation des Kiefers oder eine Anomalie der Stimmbänder
· Störung des Hörapperates, wie bsp. Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit, Taubstumheit (Sprache wird durch Nachahmung erlernt, fält das Gehör aus bevor die Sprachentw. abgeschlossen ist, so bildet sich auch das erlernte zurück)
· erworbene Störungen, wie bsp. Stottern, Mutismus (Seelenstummheit, das Kind könnte, aber will nicht sprechen. Gründe sind dem Kind nicht bewusst.)