Organisationsgestaltung und -entwicklung
Kapitel 3: Ansätze zur Veränderung der Unternehmensorganisation
Kapitel 3: Ansätze zur Veränderung der Unternehmensorganisation
Kartei Details
Karten | 23 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2016 / 25.08.2018 |
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Herausforderungen für die Organisation von Unternehmen (7 Stück)
- Globalisierung
- Flexibilisierung der Organisation und Outsourcing
- Management von übergreifenden Geschäftsprozessen und Netzwerken
- Sicherung der Compliance der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette (Supply Chain)
- Internationalisierung der Arbeits- und Führungskräfte
- Entwicklung einer Unternehmenskultur
- Neue Formen der Arbeitsorganisation und des Personalmanagement
--> Stärkung der Transformationsfähigkeit = einer der wichtigesten Erfolgsfaktoren von Unternehmen
Abgrenzung: Transformationen und Restrukturierungen
Langfristige Transformationen (1,5 - 5 Jahre):
- Auslöser: Strategiewechsel und wachstumsorientierte Veränderungen (z. B. Wachstum, Kundenzufriedenheit)
- klarer Strategie-, Produkt- und Marktfokus
- häufig Mehrfachziele: Innovationsfähigkeit, Kundennähe etc.
kurzfristige Restrukturierungen (1 - 2,5 Jahre):
- Fokus auf Flexibilisierung der Kosten und der Organisation sowie stärkere Integration und Transparenz
- in der Regel durch lanfristig wirkende Maßnahmen ergänzt (Restrukturierung --> Transformation)
- meist kostenintensiv
- Ziele: Kostenflexibilisierung, horizontale und vertikale Integration
Vorgehen in der Klausur (Restrukturierung und Transformationsprozesse)
- Gliederung ruhig in Klausur aufschreiben
- kurze Einleitung (1 - 2 Sätze)
- Abgrenzung und Definition der Begrifflichkeiten (Wann ist was erforderlich und warum?)
- Ziel Bewertunskriterien ableiten --> Faktoren (Do´s and Dont´s)
- Bewertung
- Fazit
Veränderung von Organisationen - Do´s and Dont´s (erfolgskritische Faktoren)
bei Transformationsprozessen
Transformationsprozesse
große Bedeutung:
- anhaltende und umfassene Top-Management Unterstützung
- klare Vision und konkrete Zielvorgaben
- Umfassendes Chancemanagement
- frühzeitige Berücksichtigung kultureller Aspekte
geringe Bedeutung:
- Incentivierung -- > Anreize (vor allem monetär)
- dominante Projektorganisation
Veränderung von Organisationen - Do´s and Dont´s (erfolgskritische Faktoren)
bei Restrukturierungsprozessen
Restrukturierungsprozesse:
große Bedeutung:
- klare Zielsetzung und Definition
- klare Entscheidungen und stringente, sichtbare Führung durch das Top-Management
- Top-Down-Vorgehen
- umfassendes Programmmanagement
geringe Bedeutung:
- Chance Management
- Incentivierung --> Anreize (vor allem monetär)
- gemeinsam getragene Akzeptanz im Unternehmen
Handlungsempfehlungen für den Erfolg von Veränderungsprozessen (6 Stück)
Vorgehen, Ziele, Strategic Fit etc.
- Vorgehen: Transformation vs. Restrukturierung
- Ziele: eindeutige Zieldefinition, umfassende Kommunikation, verbindliche Vorgaben für Verantwortliche
- Strategic Fit: Zielbild muss strategsische Ziele des Unternehmens unterstützen
- Leadership: Vorstand (vor allem CEO) müssen Treiber sein, päsent sein und glaubwürdig handeln
- Chance Management: nachhaltige Veränderung nur durch umfassendes Chancemanagement --> Kommunikation ist wesentliches Instrument
- Cultural Fit: Berücksichtigung der besonderen Kultur des Unternehmens
Formen des Wandels
Wandel 1. Ordnung: gradual Chance --> evolutionär
Wandel 2. Ordnung: radical Chance --> revolutionär z. B. Transformation und Restrukturierung
--> Evolutorische und revolutionäre Entwicklungsphasen wechseln sich häufig ab!
Abgrenzung revolutionärer und evolutionärer Wandel
1. Grundidee:
R: hoher Problemdruck
E: schrittweise Veränderung
2. Ziele
R: erhebliche ökonomische Effizienz
E: ökonimische und soziale Effizienz
3. Charakteristik des Wandels
R: radikale Neugestaltung, zeitlich begrenzt
E: KVP
4. Transformationsphilosophie:
R: synoptisches, geplantes Vorgehen
E: inkrementales, selbstgelenktes Vorgehen
5. Selbstverständnis der Führung
R: rationaler Planer, autoritärer Macher
E: Prozessmoderator, Coach
Rolle der MA:
R: Manövriermasse
E: Mitgestalter
Veränderungswiderstände - Hemmnisse und Ursachen
Hemmnisse des Wandels:
- wirtschaftlicher Erfolg der Vergangenheit
- persönliche Vorbehalte
Ursachen interner Widerstände:
- kein harmonisierendes Ziel- und Wertesystem zw. Unternehmen und MA
- kein übereinstimmendes Problemverständnis und -bewusstsein
- Informationsstand nicht ausreichend durch mangelnde Kommunikation
- Vertrauen zur Integration fehlt
- keine aktive Beteiligung der Betroffenen
- Veränderung = zusätzliche Arbeit
Veränderungswiderstände: Überwindungsmaßnahmen
- rechtzeitige und offene Kommunikation
- aktive Beteiligung der vom Wandel betroffenen
- vertrauensvolles Kommunikations- und Arbeitsklima
- Vermeidung von revolutionären Ansätzen
- Early wins sichtbar machen
- Fehler zulassen
Verlauf eines Veränderungsprozesses aus Sicht der betroffenen Personen (7 Schritte)
- Schock
- Verneinung
- Einsicht
- Akzeptanz
- Ausprobieren
- Erkenntnis
- Integration
Chance Management Aspekte / Handlungsfelder: Fokus auf Organisation und Kultur
Organisation: Strukturen / Prozesse
--> Organiastionsgestaltung mit Fokus auf umfassende Veränderung von Strukturen und Prozessen
Kultur: Werte / Verhalten / Kommunikation / Zusammenarbeit
--> Organisationsentwicklung mit Fokus auf langfristige Veränderung der Unternehmenskultur
Strategie: Vision, Mission
Technologie: Systeme, Verfahren, Methoden, Instrumente
--> Optimaler Fit: simultane Betrachtung des Gesamtzusammenhanges der Handlungsfelder, umfassende Abstimmung des dynamischen Systems, Berücksichtigung von Wechselwirkungen
Ausmaß des Wandels im Chance Management (Abgrenzung)
Wandel 1. Ordnung (gradual change):
- inkrementelle (schrittweise) Veränderung der Arbeitsweise einer Organisation oder einzelner Bereiche (evolutionär)
- Ziele der Organisationsentwicklung
Wandel 2. Ordnung (radical change):
- einschneidende, radikale Veränderung der gesamten Organisation oder großer Bereiche (revolutionär)
- z. B. Transformation und Restrukturierung
- Ziele der Organisationsplanung / Organisationsgestaltung
Definition Chance Management
Chance Management ist die zielgerichtete Analyse, Planung, Realisierung, Evalurierung und laufende Weiterentwicklung von ganzheitlichen Veränderungsmaßnahmen in Unternehmen.
Abgrenzung Organisationsgestaltung und -entwicklung
Organisationsgestaltung: technologisch orientierter Ansatz / struktureller Ansatz
- Hauptziel: Optimierte Strukturen und Prozesse
- Im Mittelpunkt: Strategie, Struktur, Systeme
- Methode: z. B. Systems Engeneering (Problemerkenntnis / Anstoß, Systemplanung, Systemrealisation, Kontrolle und Weiterentwicklung)
- Revolutionäres Vorgehen: Wandel als Ausnahmezustand: Ganzheitlich rationaler Entwurd einer neuen Organisation "auf dem Reisbrett"; Top-Down Ansatz mit kurzfristiger Umsetzung
Organisationsentwicklung: Verhaltensorientierter Ansatz
- Hauptziel: Positives Organisationsklima (Annahme eines optimistischen Menschenbildes) / Bedürfnisbefriedigung der Mitarbeiter harmonisiert mit den Unternehmenszielen
- Im Mittelpunkt: Unternehmenskultur
- Methode: z. B. Drei-Phasen-Ansatz von Lewin (Auftauen, Verändern, Einfrieren)
- Evolutioäres Vorgehen: Kontunuität mit der Vergangenheit: mittel- bis langfristiger Prozess zur Veränderung der handelnden Personen
Vorgehen bei der Organisationsgestaltung (6 Schritte)
1. Situationsanalyse - Systematische Untersuchung und Beschreibung des als problematisch empfundenen Ist-Zustands
2. Organisationsanalyse - Systematische Analyse der internen Struktur und Abläufe
3. Organisationsdiagnose - Identifikation von Stärken und Schwächen
4. Zielformulierung
5. Lösungssuche
6. Bewertung (z. B. mittels Nutzwertanalyse)
Drei W's als Bezugsrahmen des organisatorischen Wandels
1. Wandlungsbedarf: Ausgangspunkt des Veränderungsprozessess
2. Wandlungsbereitschaft: Einstellungen & Verhalten der Organisationsmitglieder
3. Wandlungsfähigkeit : Wissen & Können von Einzelpersonen, Organisationseinheit oder Unternehmen
Das Problem der "Realitätslücke"
Realitätslücke zwischen Verhaltensänderung und tatsächlicher organisatorischer Veränderung
- organisatorische Veränderung zu schnell: bisherige Verhaltensmuster stoßen auf eine veränderte Realität
- organisatorische Verönderung zu langsam: bereits geändertes Verhalten trifft auf alte Strukturen und Abläufe
Folgen: Desorientierung, Gelaubwürdigkeitsverlust, Demotivierung
Chance Management als integrierter Ansatz
Verbindung von psychologischer mit der Sachebene
Sachebene: Analyse, Planung, Umsetzung, Kontrolle und Weiterentwicklung
Psychologische Ebene: Auftauen, Verändern, Einfrieren
--> zeitl. und inhaltl. Abstimmung der Organisationsgestaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen
--> Masterplan bei komplexen Veränderungsmaßnahmen (Einbindung der MA & konsequente Durchführung)
Phasenschema des Wandels
1. Situationsanalyse
2. Zielformulierung/ -anpassung
3. Alternativensuche und -bewertung
4. Konzepterstellung
5. Realisierung
6. Implementation
7. Review und KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
-> dauerhaft begleitet von Prozess- und Implementierungscontrolling + Wandel der Unternehmenskultur
Probleme und Eignung von Organisationsgestaltung
Probleme:
- Top-Down Ansatz vernachlässigt Implementierungsprobleme
- geringe Beteilugung der MA
- Vernachlässigung kultureller Aspekte
Eignung:
- Neu- / Erstgründung
- Reorganisation / Restrukturierung von größeren Einheiten
- Zeitdruck
- Verhindert "Zerreden" von Lösungen
Probleme und Eignung der Organisationsentwicklung
Probleme:
- hoher Zeitaufwand
- Ergebnisoffenes Vorgehen
- Konsensorientierung kann sachgerechte Lösung erschweren (Versandung von Neuerungen)
- Grenzen der Anwednung in großen Systemen
Eignung:
- Mitarbeitermotivierung zur Erhöhung der Akzeptanz des Wandels
- Inkrementelle, langfristige Veränderung
Change-Management-Phasen nach John P. Kotter
1. Dringlichkeit aufzeigen
2. Führungskoalition aufbauen
3. Vision und Strategie entwickeln
4. Die Vision kommunizieren
5. Hindernisse aus dem Weg räumen
6. Kurzfristige Erfolge sichtbar machen
7. Veränderung weiter antreiben
8. Veränderungen in der Unternehmens-Kultur verankern