Organisationsgestaltung & -entwicklung
Organisationsgestaltung & -entwicklung
Organisationsgestaltung & -entwicklung
Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.07.2016 / 18.06.2022 |
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Welche Arten von Veränderungsprozessen gibt es?
1. Einführung neuer Organisations- und Führungsstrukturen
2. Strategische Neuausrichtung
3. Einführung neuer IT-Strukturen und -Systeme
4. Zusammenführung von Unternehmen
5. Einführung von Prozessmanagement
Welche Faktoren umfasst das 7-S-Modell?
1. Harte Faktoren:
Strategie, Struktur, Systeme
2. Weiche Faktoren:
Spezialkenntnisse, Selbstverständnis, Stil, Stammpersonal
Welche Formen der Primärorganisation gibt es und welche Spezialisierungsmerkmale haben sie?
Die Primärorganisation gibt die "Hauptstruktur" vor.
organisatorisch:
1. Funktionale Organisation - Verrichtung (Spezialisierungsvorteile nutzen)
2. Divisionale Organisation - Objekte, z.B. Produkte, Kunden, Regionen (Schaffung homogener Bereiche)
3. Matrix- oder Tensororganisation Verrichtung und Objekte (schnelle Abstimmung, konstruktive Kritik)
rechtlich:
4. Holdingorganisation - rechtlich selbstständige Unternehmen (z.B. Thyssen Krupp)
Welche Formen der Sekundärorganisation gibt es und welche Spezialisierungsmerkmale haben sie?
Die Sekundärorganisation ist eine Querschnittsorganisation, die die Primärorganisation ergänzt. Sie mildert die Nachteile der einzelnen Primärorganisationsformen ab.
1. Produktmanagement - Produkte
2. Kundenmanagement - Kunden
3. Funktionsmanagement - Funktionen
4. Projektmanagement - Projekte
5. Strategische Geschäftseinheiten - Strategie
6. Prozessmanagement - Prozesse
Welche internen und externen Einflüsse berücksichtigt die "richtige" Unternehmensorganisation?
1. Externe Orientierung: Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Markt- und Wettbewerbsorientierung
2. Interne Orientierung: Effizienz der Führungsprozesse, der Leistungsprozesse, der Human Ressourcen, der Sachressourcen
Was kennzeichnet die funktionale Organisation?
1. Verrichtungsorganisation mit Gliederung der Aufgaben nach Funktionsbereichen
2. Einlinienprinzip
3. Entscheidungszentralisierung
4. i.d.R. geringe Breite des Produktprogramms
5. Häufig im frühen Entwicklungsstadium eines Unternehmens zur Aufteilung der Unternehmensleitungsaufgabe
6. Ausnutzung von Spezialisierungsvorteilen und Realisierung von economies of Scale
Welche Vor- und Nachteile hat die Funktionale Organisation?
Vorteile:
1. einfache, überschaubare Sruktur
2. Nutzung von Spezialisierungseffekten (Economies-of-Scale, Erfahrungskurve)
3. in sich gechlossene, klar abgegrenzteund damit gut kontrollierbare Funktionsbereiche
Nachteile:
1. Vielzahl an Schnittstellen und Interdependenzen -> erhebliche Koordinationsprobleme
2. Gefahr von Bereichsegoismen und Suboptimierungen
3. Überlastung der Unternehmensführung
4. Überbetonung des Spezialisiertentums
5. eingeschränkte Möglichkeit der Personalentwicklung
-> geeignet für KMUs mit einem überschaubaren und homogenen Leistungsprogramm in einer stabilen Unternehmensumwelt
Was kennzeichnet die Divisionale Organisation?
1. Gliederung nach Objekten
2. Arten der Divisionen: Produktorientiert, regionale Merkmale, Kundenorientiert
3. Autonomiegrade: Cost-, Profit-, Investment-Center
4. Unterstützung der Divisions durch Zentralbereiche
5. Realsierung von Verbundeffekten innerhalb der Divisions
6. Einliniensystem
Welche Vor- und Nachteile hat die Divisionale Organisation?
Vorteile:
1. Entlastung der Unternehmensführung -> stärkere Konzentration auf strategische Fragen
2. ganzheitliche Delegation von Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen
3. bessere Koordination und schnellere Entscheidungsfindung innerhalb der Divisions
4. Divisions können auf Umweltänderungen flexibel reagieren
5. weit gehende unternehmerische Selbstständigkeit der Spartenleiter -> höhere Motivation & Erfolgsbeurteilung
6. vielfältige Möglichkeiten der PE
Nachteile:
1. Gefahr des Spartenegoismus & einer kurzfristigen Gewinn- und Rentabilitätsorientierung
2. suboptimale Ressourcenallokationen & Doppelarbeiten möglich
3. Mehrbedarf an Leitungsstellen
4. Zentralfunktionen zur übergreifenden Koordination der Divisions erforderlich
5. Gefahr von unproduktiven Konflikten zw. den Divisons und zw. den Divisions und der Zentralfunktionen
-> geeignet für mittlere und große Mehrproduktunternehmen, die sich in einer dynamischen Unternehmensumwelt befinden
Was kennzeichnet die Matrixorganisation?
1. Matrixstellen werden typischerweise horizontal nach Funktionen und vertikal nach Objekten gegliedert
2. Matrixschnittpunkte als gemeinsam zu bewältigende Problembereiche (Lösung: Matrixteams)
3. Institutionalisierte Konflikte (gezielte Herbeiführung)
Welche Vor- und Nachteile hat die Matrixorganisation?
Vorteile:
1. ganzheitlich, innovative Problemlösungen uner Berücksichtigung von unterschiedlichen Standpunkten sind möglich
2. Entlastung der Unternehmensführung durch spezialisierte Leitungsfunktionen innerhalb der versch. Dimensionen
3. kurze Kommunikationswege
4. flexible Anpassung der Organisation an die Markt- und Wettberwerbserfordernisse
5. Hierarchie steht nicht im Vordergrund
6. vielfältige Möglichkeiten der PE
Nachteile:
1. problematische Kompetenzabgrenzung durch die Mehrfachunterstellung der Ausführungsstellen -> Kompetenzkonflikte & Machtkämpfe
2. schwierige & zeitintensive Koordinations- und Entscheidungsprozesse
3. Gefahr zu vieler Kompromisse
4. hohe Informationsverarbeitungskapazität erforderlich
5. Bürokratisierungstendenzen
6. großer Bedarf an qualifizierten Führungskräften
-> für große Mehrproduktunternehmen, die sich in einer dynamischen Unternehmensumwelt befinden
Was kennzeichnet das Produktmanagement?
1. Produkt-Markt-Querschnittsfunktion gegenüber den Funktionen
2. Vorteilhaft bei einem heterogenen Produktprogramm mit dynamischen Märkten
3. Produktbezogene Sekundärstruktur (Produktmanager)
4. Als Teil des Marketings liegt der Fokus auf der Koordination aller Vertribs- und Marketingaktivitäten
5. Bei funktionsübergreifender Zuordnung werden zusätzlich F&E sowie Produktion koordiniert
-> Stärkung einer marktorientierten Sichtweise in der Unternehmensorganisation
Was kennzeichnet das Kundenmanagement?
1. Stärkung der Kundenbeziehung durch ein institutionalisiertes Kundenmanagement
2. Bestandteil eines umfassenden CRM
3. Vorteilhaft bei begrenzter, heterogener Anzahl von Kunden
4. Kundenezogene Sekundärstruktur mit Bündelung aller kundenbezogenen Aktivitäten bei einem Kundenmanager (KAM)
5. Zuordnung erfolgt i.d.R. zum operativen Vertrieb mit Fokus auf den Auftragsabwicklungsprozess
-> Stärkung einer marktorientierten Sichtweise in der Unternehmensorganisation
Was kennzeichnet das Funktionsmanagement?
1. Bereichsübergreifende Koordination
2. ergänzt die Primärorganisation um handlungsorientierte Querschnittsfunktionen
3. Querschntittsfunktionen erhalten i.d.R. ein funktionales Weisungsrecht, z.T auch ein disziplinarisches
4. Bspw.: Logistik, QM, Controlling
Was kennzeichnet das Projektmanagement?
1. Ziel: effiziente Projektdurchführung
2. Zielgerichtete undordnungsgemäße Abwicklung des Projekts
3. Laufende Berichterstattung ggü. Auftraggeber
4. Projektbezogene fachliche Weisungsbefugnis
5. Entschiedung über finanzielle Mittel
6. Kompetenzen des PM können erweitert werden oder Aufgaben, verantwortung & Kompetenzen an Projektmitarbeiter delegiert werden
Welche Konzerntypen gibt es?
Stammhauskonzern: 1 herrschendes und 1 oder mehrere abhängige Unternehmen unter der einheitlichen Leitung des herrschenden Unternehmens zusammengefasst; einzelne Unternehmen sind Konzernunternehmen
Holdingkonzern: Unternehmen, die dauerhafte Beteiligung an 1 oder mehreren rechtlich selbstständigen Unternehmen hält; Grundfunktion der Holding: Beteiligungsverwaltung und -finanzierung; unterschiedliche Führungsfunktion
In welche vier Archetypen kann ein Holdingkonzern unterteilt werden?
1. Finanzholding
a) Verwaltungsholding - reines Portfolio-Management von Finanzbeteiligungen unter Renditegesichtspunkten
b) Betreuungsholding - Management von Unternehmensbeteiligung über finanzielle Zielvorgaben sowie die Bestellung/ Abberufung des Managements
2. Management-Holding
c) Strategische Managementholding - Leistung des Gesamtkonzens über finanzielle und strategische Zielvorgaben; Besetzung von Leitungs- / Aufsichtspositionen; Koordination der Unternehmensbereiche
d) Operative Managementholding: Festlegen von Konzern- und Geschäftsbereichszielen und -strategien, Zentralisation wesentlicher Unternehmensfunktionen; stark am Tagesgeschäft orientiert
von oben nach unter zunehmend:
Führungstiefe der Holdingfunktion, Zentralisierungsgrad im Konzern, Umfang der Holdingfunktion, Personelle Ausstattung der Holding
welchen Aufgabenumfang haben die Finanz- und Management-Holding?
Finanz-Holding:
1. Verwaltung des Beteiligungsportfolios
2. Steuerliche Optimierung
3. Lenkung der Finanzströme
4. Konzernentwicklung
5. Eventuell gemeinsame externe Kommunikation
6. Übergreifende Verwaltungsfunktionen z.b. Rewe, HR
Management-Holding:
1. Strategische Führung des Konzerns
2. Synergie-Management
3. Genehmigung/ Überwachung von Strategien,operativen Plänen, Budgets
4. Finanzierung, Kapital-, Liquiditäts- und Erfolsplanung + Kontrolle
5. Festlegung F&E + Investitionsschwerpunkte
6. Führungskräfteauswahl, -berufung und -entwicklung
7. Zentrale Funktionen mit fachlicher Richtlinienkompetenz, ggfs. operative Dienstleistungen
Welche vier Typen der Zentralfunktionen können unterschieden werden?
1. Eigenverwaltung der Holding: Holding = jur. Einheit und Muttergesellschaft; Grundfunktionen zum Betrieb der Holding als Firma, z.B. Personalverwaltung-Holding
2. Führung und Koordination Gruppen: (Stabs-)Funktionen zur übergeordneten Führung und Entwicklung der Gruppe; Fokus auf Gruppenverbund und Einzelfirmenportfolio; Richtlinienkompetenz, z.B. FKE, M&A
3. Standort-Dienstleistungen: standortbezogene Bündelung von Dienstleistungfunktionen, z.B. Kantine
4. Zentrale Dienstleistungen Gruppe: gebündelte Dienstleistungsfunktionen mit "Service"-Auftrag für die Einzelgesellschaften, Ziel: Kosten-/, Know-how-Synergien, Gruppenstandards, z.B. Marketing
Welche Möglichkeiten der Zuordnung von Zentralfunktionen gibt es?
1. Zuordnung zur Holding
- funktionsbezogene Bündelung von Eigenverwaltungs- Führungs-, und Dienstleistungsfunktionen in einer Abteilung
- Leistungserbringung für operative Gesellschaften gegen Umlage oder innerbetrieblichem Auftrag
2. Zuordnung zum "Biggest User"
- Zuordnung zur GEsellschaft mit den größten eigenen funktions-bezogenen Ressourcen
- Leistungserbringung gegen Pauschale oder interne Verrechnung
-> Einflussgrößen: Rolle der Holding, Geschäte und Charakteristika, Homogenität der Geschäfte, Standort-Struktur
Welche Vor- und Nachteile hat die Holdingorganisation?
Vorteile:
1. große strategische und strukturelle Flexibilität
2. flache Hierarchien sind möglich
3. klare Zuordnung von Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen
4. Nutzung steuerlicher Vorteile
5. Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns
Nachteile:
1. Gefahr von Widerständen der Tochtergesellschaften ggü. Holding
2. Tendenz zu übertriebener Kontrollaktivitäten der Holding
3. Emotionale Spannung zw. Mitarbeitern der Töchter und der Holding
-> geeignet für mittlere und große Mehrproduktunternehmen, mit Interesse an hohem Maß an strategischer und struktureller Felxibilität
Welche Mängel weisen "traditionalle" Organisationskonzepte auf?
- Funktions-, Hierarchiebarrieren, Operative Inseln
-> Funktionale Abschottung, Informationsfilterung, Koordinationsprobleme, Steuerungsprobleme
Wie ist Prozessorganisation definiert und welche Vorteile hat sie?
Prozessmanagement:
alle planerischen, organisatorischen und kontrollierbaren Maßnahmen zur zielgerichteten Steuerung der Wertschöpfungskette eines Unternehmens in Hinblick auf Kosten, Zeit, Qualität, Innovationsfähigkeit und Kundenzufriedenheit
Vorteile:
- Verringerung der gegenseitigen Abhängigkeiteinzelner Tätigkeiten sowie Schnittstellenproblematik
- Ganzheitliche Prozessverantwortung
- Motivationspotenziale, Kundenorientierung
- Konzentration auf wertschöpfende Aktivitäten
- ständige Optimierung der Abläufe (KVP)
Wie wird Prozess definiert?
Prozess: zeilgerichtete Erstellung einer Leistung durch eine Folge von logischen zusammenhängenden Aktivitäten, die innerhalb einer Zeitspanne nach bestimmten REgeln durchgeführt wird; z.B. Wertkettenmodell nach Porter
Welche Arten von Prozessen gibt es?
1. Managementprozesse
-> Planung, Steuerung und Controlling der Unternehmensaktivitäten (strategisch + operativ)
2. Geschäftsprozesse
-> Abgeleitet aus Kernkompetenzen, direkter Kundennutzenund messbarem Beitrag zur Wertschöpfung
3. Supportprozesse
-> Sicherstellung der Betriebsbereitschaft und Ausführung der Management- und Kernprozesse, kein direkter Kundennutzen
Wie erfolgt eine Ist-Prozess-Aufnahme?
1. Bestehende Informationen auswerten
-> Prozessdarstellung auf Vollständigkeit, Aktualität, Plausibilität prüfen
2. Detailanalyse in Workshops/ Einzelgesprächen
-> Workshop = interaktive Gruppenarbeit zur Entwicklung kreativer Ansätze, ergebnisorientiert
-> Interviewing = Tiefenbohrung möglich, Testen von Hypothesen, informationsorientiert
-> Aufnahme/ Abgleich der Prozesse
3. Dokumentation
-> Detaillierungsgrad, Kernprozess, Sub-Prozess, Teilprozess
Welche Möglichkeiten der Prozessdarstellung gibt es?
1. Flussdiagramm
-> skizziert den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte von der Auslösung bis zur Erfüllung, geeignet für gering komplexe Prozesse
2. Verkettungsdiagramm
-> Prozessereignis, Funktion des Prouzesses und die benötigte Information werden selektiert dargestellt, geeignet für Prozesse mittlerer Komplexität
3. Process-Mapping
-> alle Prozessbeteiligten und Prozessschritte werden dargestellt, Input und Output sowie quantitative Erhebungen, geeignet für Prozesse mittlerer Komplexität
Wie lassen sich Verbesserungspotenziale in Prozessen identifizieren?
- Identifikation und Analyse von Schwachstellen
- Erhebung und Auswertung von quantitativen Daten
- Identifikation und Analyse von Kundenanforderungen
- Benchmarking
- Auswertung Kundenbschwerden
- Auswertung Fehlerhäufigkeit
Welche Ansätze zur Prozessoptimierung gibt es?
1. Senkung der Durchlaufzeit
2. Streichen nicht wertschöpfender Preozesschritte
3. Reduzierung von Abstimmungsprozessen
4. Pull-Prinzip
5. Räumliche Optimierung
6. Systemoptimierung
7. Teamorientierung
8. Anpassung der Leistungsniveaus
Welche wichtigen Regeln gibt es beim Soll-Prozess-Design?
Regeln:
Fokus auf Kernprozesse
Kundenzufriedenheit ist das Hauptziel
einfache, kurze, EDV-gestützte Prozesse
Radikales Prozessdesign inkl. KVP statt marginaler Verbesserung
Welche Herausforderungen gibt es für die Organisation von Unternehmen?
1. Globalisierung: Organisations- und Führungsmodell + ges. Wertschöpfungskette
2. Flexibilisierung der Organisation und Outsourcing
3. Management übergreifender Geschäftsprozesse und Netzwerke
4. Sicherstellung Compliance
5. Internationalisierung der Arbeits- und Führungskräfte
6. Entwicklung einer Unternehmenskultur (einheitlich, Vertrauen)
7. Neue Formen der Arbeitsorganisation & globales Personalmanagement
Was kennzeichnet Transformationen und Restrukturierungen?
Transformation:
- langfristig (1,5 -5 Jahre)
- Strategiewechsel und wachstumsorientierte Veränderung als Auslöser
- Strategie-, Produkt-, Marktfokus
Restrukturierung:
- kurzsfristig (1 - 2,5 Jahre)
- i.d.R. ergänzt durch langfristige Maßnahmen
- Fokus auf Flexibilisierung der Kosten und der Organisation, stärkere Integration & Transparenz
Welche Faktoren sind erfolgskritisch bei einer Restrukturierung? Weche eher unbedeutend?
Große Bedeutung:
1. klare Zielsetzung und -definition
2. Klare Entscheidungen und stringente, sichtbare Führung durch das Top-Management
3. Top-Down-Vorgehen
4. Umfassendes Programm-Management
Geringe Bedeutung:
1. Change Management (Beteiligung)
2. Incentivierung (insb. monetär)
3. Gemeinsam getragene Akzeptanz im Unternehmen
Welche Faktoren sind erfolgskritisch bei einer Transformation? Weche eher unbedeutend?
Große Bedeutung:
1. Umfassende und anhaltende Top-Management-Unterstützung
2. Klare Vision und Zielvorgabe
3. Umfassesndes Changemangement
4. Explizite, frühzeitige Berücksichtigung kultureller Aspekte
Geringe Bedeutung:
1. Incentivierung
2. Dominante Projektorganisation / Programm Managment Office
Welche Handlungsempfehlungen gibt es für einen erfolgreichen Veränderungsprozess?
1. Vorgehen - Differenzierung: langfr. Transformation vs. kurzfr. Restrukturierung
2. Ziele - Eindezútigkeit, Ziel-Commitement, umfassende Kommunikation, verbindliche Vorgaben
3. Strategic-Fit - Zielbild unterstützt strategische Ziele des Unternehmens, sonst kein Commitment
4. Leadership - Vorstand und CEO = Treiber, Präsenz zeigen, glaubwürdig Handeln
5. Change Management - nachhaltige Veränderung nur mit umfassendem Change Management, Akzeptanz bei MA, Kommunikation!
6. Cultural Fit - Besonderheiten und Kultur des Unternehmens berücksichtigen
Welche Formen des Wandels gibt es?
Wandel 1. Ordnung (Organisationsentwicklung) = gradual Change
Wandel 2. Ordnung (Organisationsplanung, -gestaltung) = radical Change (Transformation & Restrukturierung)
-> je komplexer und intensiver der Veränderungsprozess, desto höher die Angst der Betroffenen
Welche Merkmale haben der revolutionäre und evolutionäre Wandel?
1. Grundidee:
R: hoher Problemdruck
E: schrittweise Veränderung
2. Ziele
R: erhebliche ökonomische Effizienz
E: ökonimische und soziale Effizienz
3. Charakteristik des Wandels
R: radikale Neugestaltung, zeitlich begrenzt
E: KVP
4. Transformationsphilosophie:
R: synoptisches, geplantes Vorgehen
E: inkrementales, selbstgelenktes Vorgehen
5. Selbstverständnis der Führung
R: rationaler Planer, autoritärer Macher
E: Prozessmoderator, Coach
Rolle der MA:
R: Manövriermasse
E: Mitgestalter
Welche Ursachen gibt es für interne Widerstände und welche Maßnahmen können zur Überwindung getroffen werden?
Ursachen:
- Problemverständnis und -bewusstsein fehlt
- mangelnde Kommunikation
- kein Vertrauen zu Initiatoren
- keine Beteiligung der Betroffenen
- Veränderung als persönliche Herabwürdigung
- Veränderung als zusätzliche Arbeit
Maßnahmen:
- rechtzeitig und offene Kommunikation
- aktive Beteiligung
- vertraunensvolles Kommunikations- und Arbeitsklima
- Schutz von Personen, die negativ vom Wandel betroffen sind
- Early wins sichtbar machen
- Fehler zulassen
- Einsatz interner / externer Berater
- schnelle Stabiliserung der erzielten Veränderung
Welche Aspekte adressiert Change Management?
1. Stratgie: Vision, Mission, Unternehmens- und Bereichsstrategien
2. Technologie: Systeme, Verfahren, Methoden, Instrumente
3. Organisation: Organisationsplanung mit Fokus auf Veränderung der Strukturen & Prozesse
4.Kultur: Werte, Verhalten, Kommunikation, Zusammenarbeit -> Organisationsentwicklung mit Fokus auf langfristiger Veränderung
-> Betrachtung des Gesamtzusammenhang und Berücksichtigung von Wechselwirkungen
Was kennzeichnet die Organisationsgestlatung und die Organisationsentwicklung?
Organisationsgestaltung:
- Technologisch orientierter Ansatz
- Hauptziel: optmierte Strukturen und Prozesse
- im Mittelpunkt: Strategie, Struktur, Systeme
- revolutionäres Vorgehen
Organisationsentwicklung:
- Verhaltensorientierter Ansatz
- Hauptziel: positives Organisationsklima
- im Mittelpunkt: Unternehmenskultur
- evolutionäres Vorgehen