Optik 3.3 Gleisichtgläser
S. 5-22
S. 5-22
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Physik |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 13.09.2016 / 13.09.2023 |
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Was sind Mehrstärkengläser?
Mehrstärkengläser ermöglichen dem presbyopen Brillenträger das deutliche Sehen in zwei, drei oder mehreren Distanzbereichen. Mit Mehrstärkengläsern wird der für den älteren, ametropen Brillenträger lästige Wechsel zwischen der Fern- und der Nahbrille vermieden.
Nenne die 4 Untergruppen der Mehrstärkengläser
Progressivgläser (Gleitsichtgläser),
Nahkomfortgläser (Officegläser, Raumgläser, Computergläser, degressive Nahgläser),
Bifokalgäser
und Trifokalgläser.
Was ist der Fernbereich?
Der obere Bereich eines Gleitsichtglases dient dem Sehen in die Ferne. Im Fernbereich hat das Brillenglas die korrigierende Wirkung für die Fehlsichtig-keit bzw. keine dioptrische Wirkung, wenn das Auge des Brillenträgers emmetrop ist.
Was ist die Progressionszone?
Die Progressionszone wird auch als Progressionskanal, nur als Kanal, oder seltener als Progressionskorridor bezeichnet. In der Progressionszone steigt die sphärische Wirkung nach unten kontinuierlich an, bis die volle Addition erreicht ist. Der Progressionsbereich ermöglicht das Sehen in mittleren Entfernungen. Die Breite der Progressionszone hängt von der Konzeption des Gleitsichtglases und der Wirkung des Nahzusatzes ab.
Die Progressionszone ist umso schmaler, je kürzer sie ist und je höher die Addition ist.
Was ist der Nahbereich?
Im Nahbereich ist die volle Addition erreicht. Die Nahwirkung setzt sich somit zusammen aus der Fernwirkung und dem Nahzusatz (Addition). Der Nahbereich ist seitlich in Abhängigkeit vom Glasdesign, von der Fernkorrektur und der Addition mehr oder weniger eingeschränkt.
Was ist der Randbereich?
Durch das Oberflächendesign der Progressionszone d. h. wegen des sich nach unten verändernden Radius der progressiven Glasfläche(n) - werden im Randbereich Flächenastigmatismen hervorgerufen, welche den Visus reduzieren und zudem die Schaukelbewegungen hervorrufen.
Wie wird die Progression erreicht?
- Die Progression wird durch eine Radienänderung erzielt. Durch diese Radienänderung entstehen seitlich der Progressionszone Flächenastigmatismen. Diese Flächenastigmatismen verhindern neben der Progressionszone eine scharfe Abbildung. Zudem erzeugen sie den sogenannten Schaukeleffekt.
- Da bei einer Vorderflächenprogression der vertikale Radius kleiner wird, werden die horizontalen Radien im unteren Glasbereich ebenfalls kleiner. Diese Radienänderung müssen wegpoliert werden, was zu den Flächenastigmatismen führt.
Welche Daten werden durch Mikrogravuren frstgehalten?
- Die Glashorizontale wird durch Quadrate, Rechtecke, Kreise, Rauten, Ellipsen usw. markiert. Die entsprechenden Markierungen haben normalerweise einen Abstand von 34 mm - auch wenn dies nicht normiert ist.
- Die Addition ist unter der temporalen Markierung meistens als zweistellige Zahl angegeben.
- Hinweise zum Glasmaterial, zur Basiskurve oder die Glasbezeichnung können unter der nasalen Markierung nasal als Kürzel sichtbar sein. Beim obenstehenden Glas bedeutet die erste Zahl von „46“ (also das „4“) die Basiskurve (Basis ≈ +4,0 dpt) und die zweite Zahl (also das „6“) die Brechzahl (n e ≈ 1,6).
Über was gibt die Stempfelmarkierung auskunft?
- Der Fern-Bezugspunkt (B F )In B F sind optische Werte für die Ferne, d. h. Sphäre, Zylinder und Achse zu messen.
- Das Zentrierkreuz (Z) Das Zentrierkreuz soll normalerweise in der Nullblickrichtung und bei natürlicher Kopf- und Körperhaltung auf die Pupillenmitte - bzw. bei dezentrierter Pupille auf die Irismitte - zentriert werden.
- Der Prismen-Bezugspunkt (B P ) Die Wirkung des Dickenreduktionsprismas und eines unter Umständen benötigten Korrektionsprismas muss im Prismen-Bezugspunkt (B P ) gemessen werden!
- Der Bezugspunkt für die Nähe (B N ) . Bei der Messung mit dem Scheitelbrechwertmesser ist das Konvex-Messverfahren anzuwenden!
Was ist der Hauptmeridian?
Beschreibt den Weg des konvergierenden Auges vom Fernbereich durch die Progressionszone zum Nahbereich zusätzliche Blickbewegungen. Somit liegen der Bezugspunkt für die Ferne, die Progressionszone und der Bezugspunkt für die Nähe auf dem Hauptmeridian.
Was sind die Orthogonalschnitte?
- Orthogonalschnitte sind horizontale Flächenschnitte, die in der jeweiligen Höhe die dioptrische Wirkung und den Flächenastigmatismus der Gleitsichtfläche wiedergeben. Orthogonalschnitte sind horizontale Flächenschnitte, die in der jeweiligen Höhe die dioptrische Wirkung und den Flächenastigmatismus der Gleitsichtfläche wiedergeben.
- Damit der Rand nicht „wellig“ wird, werden die Orthogonalschnitte in den Peripheriezonen verblendet (poliert), bis eine glatte Oberfläche entsteht. Als Resultat dieser Verblendung entstehen die Flächenastigmatismen, die Unschärfen und Schaukeleffekte in den Randbereichen hervorrufen.
Nenne die Zentrierempfehlung für Standartgleitsichtgläser
- HSA = 11 bis 16 mm
- Fassungsvorneigung = zwischen 7° und 12°
- Fassungsscheibenwinkel 4° bis 6°
- bei angepasster Fassung zentrieren
- auf Fern-PD zentrieren
- bei prismatischen Korrekturen die Zentrierung pro cm/m um 0,25 mm (bei HSA 12 mm) bis 0,3 mm (bei HSA 14 mm) entgegengesetzt der Basis kompensieren.
- Zentrierkreuze bei Nullblickrichtung und natürlicher Kopf- und Körperhaltung auf die Pupillenmitte bzw. auf die Irismitte zentrieren.
Was ist die Mindestanpasshöhe?
Die Mindestanpasshöhe für Standardgleitsichtgläser und für Kurzkanalgläser: Empfohlene Mindestanpasshöhe = Länge des Progressionskanals (d. h. Strecke vom Prismenbezugspunkt bis zum Bezugspunkt für die Nähe) + 6 mm
Wie ist die Herrstullung von Progressivgläsern?
Mit sogenannten Blanks. Das sind Brillengläser, deren Vorderseite als Gleitsichtglasfläche mit einer bestimmten Addition gefertigt ist. Die Rückseite bleibt vorerst unbearbeitet.
Die Rückfläche wird dann mit modernen CNC Maschienen ( 3D-Freiformtechnologie ) punktgenau bearbeitet.
Was hat der Satz von Minkwitz für eine Auswirkung?
- Bei einer doppelten Addition ist die Progressionszone (bei gleich bleibender Länge) nur noch halb so breit!
- Bei einer halbierten Länge des Progressionskanals ist der Pro-gressionskorridor (beo gleichbleibender Addition) nur nochhalb so breit.
- Je höher die Addition und je kürzer die Progressionszonesind, desto schmaler wird die Progressionszoner.
Was sind horizontalsymmetrische Gleitsichtgläser?
Verändern sich die auftretenden sphärischen und astigmatischen Abweichungen, sowie die prismatischen Höhendifferenzen - und somit auch der Visus - bei Blickbewegungen für beide Augen gleichmässig, so spricht man von horizontalsymmetrischen Gläsern. Alle aktuellen Gleitsichtgläser sind horizontalsymmetrisch.
Was ist der Flächenastigmatismus?
Um die Addition zu erhalten, müssen die Wirkradien in den Orthogonalschnitten (waagrecht) zwischen dem Bezugspunkt für die Ferne und dem Bezugspunkt für die Nähe bei einer Vorderflächenprogression immer kleiner und bei einer Rückflächenprogression immer grösser werden. Um einen welligen Randverlauf zu vermeiden, werden die Peripheriebereiche seitlich des Progressionskanals verblendet. Die daraus resultierenden Flächenastigmatismen überlagern sich mit dem Astigmatismus schiefer Bündel und erzeugen in den peripheren Zonen links und rechts von der Progressionszone die Randunschärfen.
Was bringt das Asphärisches und atorisches Konzept ?
(Bi)Asphäre
-reduziert Astigmatismus schiefer Bündel und Flächen-
astigmatismus
-Disign wird weicher -> Glasbereiche besser nutzbar
-ergibt dünnere und leichtere Gläser
Atorus
-torische Plusgläser ab +2.00dpt (stärlerer Jauptschnitt)
-reduziert die astigmatischen Fehler
-ergibt grössere Sehbereiche
Was sind die Abbildungsfehler im Fernberich?
Astigmatismus schiefer Bündel
Sphärische Abweichung, d. h. die Bildschale des Brillenglases hat nicht die gleiche Durchwölbung, wie die Fernpunktschale
Verzeichnung
Chromatische Aberration
Wegen der Progression sind die Abbildungsfehler von Gleitsichtgläsern jedoch modifiziert: