OPM Kapitel 4

Lernkontrollfragen

Lernkontrollfragen


Kartei Details

Karten 17
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 08.12.2014 / 12.12.2015
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Welche Teilprozesse umfasst eine integrierte Materialwirtschaft bzw. Logistik?

  • Integrierte Materialwirtschaft:

    • Material:

      • Beschaffung

      • Transport

      • Lagerhaltung

      • Wiederverwendung

      • Entsorgung

    • Materialfluss:

      • Planung

      • Steuerung

  • Logistik:

    • Umfasst neben der Materialwirtschaft (Waren/Güter) auch die Elemente Personen, Energie und Informationen

Was sind die Sachziele einer integrierten Materialwirtschaft und/oder Logistik?

  • Die richtigen Objekte,

  • in der richtigen Menge,

  • zum richtigen Zeitpunkt,

  • in der erforderlichen Qualität,

  • am richtigen Ort,

  • zu minimalen Kosten und

  • geringem Ressourcenverbrauch.

Welche Sachgüter umfasst der Begriff „Material“?

  • Betriebsstoffe

    • Heizöl, Druckluft, Strom usw.

  • Hilfsstoffe

    • Reinigungsmittel, Klebstoff, Toner usw.

  • Rohstoffe

    • Grundstoffe, Rohmaterial usw.

  • Halbfabrikate

    • Einzelteile, Baugruppen usw.

  • Fertigprodukte

    • Handelsware, selber hergestellte Produkte inkl. Zubehör

Weswegen ist eine effiziente und effektive Nutzung von Materialressourcen ökonomisch sinnvoll? Welcher Lösungsansatz verfolgt das Cradle-to-Cradle-Konzept?

Rohstoffverknappung und steigende Preise erfordern die effiziente und effektive Nutzung von Materialressourcen über den gesamten Lebenszyklus.

Das Cradle-to-Cradle-Konzept versucht, die negativen Aspekte der Abfallerzeugung zu vermeiden und den Wert der Materialien in Kreisläufen zu erhalten.

Was ist der Zweck der ABC-Analyse? Welche prinzipiellen Massnahmen resultieren für die A- und C-Gruppe?

ABC-Analyse = Methode zur Aufwand-Nutzen-Optimierung.

Entsprechend dem Pareto-Prinzip sind Optimierungsmassnahmen für A-Objekte interessanter als für C-Objekte.

  • A-Gruppe

    • Hohe Aufmerksamkeit

    • Effektivität steht im Vordergrund

  • C-Gruppe

    • Leistungsangebot standardisieren

    • Effizienz steht im Vordergrund

Nenne Sie die Vorgehensschritte einer ABC-Klassifikation!

  1. Festlegung des zu analysierenden Objektes (z.B. Material)

  2. Definition des Bewertungskriteriums (z.B. Lagerwert)

  3. Bewertung aller Objekte nach dem festgelegten Kriterium

  4. Berechnung des Wertanteils jedes Objektes in % des Gesamtwertes

  5. Sortieren der Objekte nach dem Wert in absteigender Reihenfolge

  6. Aufsummierung der prozentualen Wertanteile

  7. Berechnung des Mengenanteils jedes Objekts in % der Gesamtmenge

  8. Kumulierung der prozentualen Mengenanteile

  9. Einteilung in A-, B-, und C-Objekte

Was kann mit einer ABC-XYZ-Analyse in der Materialwirtschaft bestimmt werden?

  • XYZ-Analyse klassifiziert Güter anhand ihrer Verbrauchskontinuität

  • Wird in der Materialbedarfsplanung eingesetzt

  • Kombiniert man beide Analysen (ABC + XYZ), resultiert eine Matrix mit 9 Kategorien

  • Somit kann eine optimale Beschaffungsmethode bestimmt werden

Was stellen Sie in einem Produktgruppen-Portfolio dar und welche Massnahmen lassen sich daraus ableiten?

  • X-Achse: Beschaffungsrisiko

  • Y-Achse: Einfluss auf Geschäftserfolg

  • 4 Quadranten:

Schlüsselprodukte (B-Teile)                       /              Strategische Produkte (A-Teile)

Standardprodukte (C-Teile)                       /              Engpassprodukte (B-Teile)

Mit diesem Instrument kann die Beschaffungsstrategie für die verschiedenen Produktgruppen bestimmt werden.

Was kann mit einem Produktgruppen-Lieferanten-Portfolio bestimmt werden?

Optimierungspotenziale bezüglich Übereinstimmung der Lieferantenkategorie mit den zu beschaffenden Produkten.

Nennen und erläutern Sie mind. vier typische Arten von Lagerbeständen!

  • Wareneingangslager

    • Angelieferte Ware, welche noch geprüft werden muss

  • Warenausgangslager

    • Güter, welche für die Auslieferung an den Kunden bereit gestellt sind

  • Pipeline-Lager

    • Lagerbestände im externen logistischen Fluss

  • Ware in Arbeit

    • Bestände, welche sich an Arbeitsplätzen befinden

  • Zwischenlager

    • Lager zwischen Produktionsstufen

  • Konsignationslager

    • Vom Lieferanten betriebenes Lager, welches sich beim Abnehmer befindet

  • Kommissionslager

    • Vom Abnehmer verwaltetes Lager, welches vom Lieferanten zur Verfügung gestellt wird

Nenne Sie je drei Argumente pro und contra Lager!

Nutzen Lager                                                        Aufwand Lager

Grössendegressionseffekt                                    Gebundenes Kapital

Spezialisierung Produktion (Senkung Kosten)      Bewirtschaftungskosten

Schutz vor Nachfrageunsicherheit                        Kosten verdeckter Fehler (z.B. Schwachstellen in der Produktion)

Erläutern Sie den Unterschied bezüglich Lagerhaltung zwischen dem Einperiodenmodell sowie den beiden Mehrperiodenmodellen!

  • Einperiodenmodell

    • Zeitungen, Frischprodukte

  • Mehrperiodenmodelle (Artikel können über mehrere Perioden genutzt werden)

    • Bestellpunkt-Modell

      • Bestellmenge bleibt konstant

      • Bestellzeitpunkt variabel > Meldebestand

    • Bestellrhythmus-Modell

      • Bestellmenge variabel

      • Bestellzeitpunkt konstant

Wie unterscheiden sich die drei prinzipiell unterschiedlichen Beschaffungsarten im Rahmen des Bestandsmanagements?

  • Prinzip der fallweisen Beschaffung (Order-to-Make)

    • Beschaffung, wenn materialbedarf besteht

  • Prinzip der Vorratsbeschaffung (Order-to-Stock)

    • Baut für die entsprechenden Materialen Warenlager auf

  • Prinzip der Produktionssynchronen Beschaffung (Just-in-Time, Just-in-Sequence)

    • Materialbereitstellung erfolgt zeit-, mengengerecht

Nenne Sie die wichtigsten Merkmale und Herausforderungen des JiT-Konzepts!

  • Fetigungssynchrone Beschaffung/Anlieferung

    • Lagerloser Zufluss des Materials

  • Kombination von kurzer Durchlaufzeit und minimalen Beständen

Wodurch unterscheiden sich „Just-in-Time“ und „Just-in-Sequence“?

JiS unterscheidet sich von JiT durch kürzere Bestell-/Reaktionszeit. Bei JiS werden Teile in der richtigen Reihenfolge (sequenzgerecht) angeliefert.

Erläutern Sie das Prinzip von Kanban! Was sind die Vorteile? Was die Voraussetzungen?

Bei Kanban wird der Materialbedarf direkt vom Verbraucher bei den vorgelagerten Lieferanten abgerufen (Hol-Prinzip/Pull-System). Pro Teil bestehen 2 Behälter, wobei die Menge pro Behälter dem Verbrauch während der Beschaffungszeit entspricht. Ist ein Behälter leer, wir eine Bestellung ausgelöst und zwischenzeitlich mit dem zweiten Behälter weiter gearbeitet.

Vorteile:

  • Selbststeuernder Regelkreis zur Sicherstellung der Materialverfügbarkeit

  • Kein Eingriff von zentralen, übergeordneten Instanzen

  • Materialbestände können auf niedrigem Niveau gehalten werden

Voraussetzungen:

  • Kontinuierlicher Bedarf

  • Beschaffung mit häufiger Wiederholung

Welche Güter eignen sich besonders für den Einsatz von E-Procurement? Wo liegen die Kosteneinsparpotenziale?

Vor allem bei standardisierten Niederpreisgüter besteht grosses Potenzial für den Einsatz von E-Procurement!

Typische Güter (Katalogware):

  • Indirekte Güter (MRO-Produkte)

  • Direkte Güter wir Rohstoffe, Vorleistungen, Handelsware

Operationale Einsparmöglichkeiten:

  • Verringerung manuelle Tätigkeiten

  • Reduktion Übertragungsfehler

Strategische Einsparpotenziale:

  • Verbesserung Kontroll- und Auswertemöglichkeiten

  • Möglichkeit der Einbindung von Lieferanten in Geschäftsprozesse