O&F ZF
Fichier Détails
Cartes-fiches | 13 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.06.2015 / 18.06.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/of_modul_4_handhabung_von_entscheidungsproblemen
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/of_modul_4_handhabung_von_entscheidungsproblemen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
4.1 Grundlegendes zum Entscheidungsverhalten
Klassische vs. Moderne (deskriptive) Entscheidungstheorie
Klassische Entscheidungstheorie:
Entscheidung als Ergebnis eines rationale Optimierungskalküls ("Optimizing")
--> Entscheidungsprobleme werden "gelöst", kalkuliert, könnten vom Computer (besser) übernommen werden
Deskriptive Entscheidungstheorie:
Entscheidungsprobleme i.d.R. nicht gelöst, sondern lediglich "gehandhabt" ("Satisfizing")
--> wir suchen nur so lange nach Alternativen, bis wir eine finden, welche unseren Ansprüchen genügt --> nicht darüber hinaus, d.h. kein "optimizing"
- alle Optionen anzuschauen wäre viel zu aufwändig
- beschränkte Rationalität
Bounded Rationality
beschränkte Informationsverarbeitungskapazität
Merkmale individuellen Entscheidungsverhalten
(Ausgangssituation: beschränkte Informationsverarbeitungskapatizät)
Typisches Entscheidungsverhalten: "Muddling Through"
- kleine, inkrementelle Schritte
--> kleineres Ausmass, kleineres Risiko, weniger Unterstützung benötigt, leichter revidierbar - Beschränkte Alternativenwahl ohne Rücksicht auf "Vollständigkeit"
- Beschränkte Anzahl Konsequenzen ausgewählter Alternativen
- Anpassung der Problemdefinitionen selbst
- Zu lösende Probleme werden in Teil- und Nachfrageproblmen immer wieder angegangen. Eine endgültige Lösung wird nicht erwartet
- Probleme lässt das Individuum auf sich zukommen, selten verfolgt es systematisch langfristige Ziele
Suchverhalten im Entscheidungsprozess
- Nicht-Akzeptierbarkeit
Situation: Keine der bekannten Handlungsalternativen entspricht dem Anspruchsniveau
—> Suche nach Alternativen- Bsp.: Nur Bewerbungen von Berufsanfängern —> Suche nach weiteren Kandidaten
- Nicht-Vergleichbarkeit
Situation: bekannte Alternativen entsprechen dem Anspruchsniveau, man besitzt aber keine Vergleichskriterien
—> Suche nach Vergleichskriterien- Bsp.: Bewerber mit 5 Jahren Berufserfahrung in spezifischer Branche vs. internationale Erfahrung —> Suche nach Kriterien, um Bewerber zu vergleichen
- Unsicherheit
Situation: Informationen reichen nicht aus, um Konsequenzen der Handlungsalternativen zu beurteilen
—> Suche nach neuen Informationen- Unzureichende Information darüber, welche Fähigkeiten Bewerber tatsächlich besitzt
—> Anfordern von (zusätzlichen) Referenzen
- Unzureichende Information darüber, welche Fähigkeiten Bewerber tatsächlich besitzt
- Wenn die Konflikte nicht lösen kann, verschiebt man das Suchverhalten (von Unsicherheit zu Nichtakzeptierbarkeit) oder Anpassung der Ansprüche
Problemdefinitionen als Beschränkungen im Entscheidungsprozess:
Funkionen von Beschränkungen
Bsp.: neue Anlage mit Kapazität > 5 Stk/Std, Platzbedarf < 20m2 und Preis < 12Mio. CHF
- Lösungs-Generatoren
—> Leiten Suche nach Lösungshypothesen an- Bsp.: Neue Produktionsanlage mit Kapazität > 5 Stk/Std
- Lösungs-Deskriptoren
—> Liefern Kriterien für die Beschreibung der Lösungshypothesen- Bsp.: Platzbedarf und Preis der Produktionsanlage
—> was sind die anderen Kriterien, die noch relevant sind: was ist der tatsächliche Platzbedarf, was ist der tatsächliche Preis der Anlage
- Bsp.: Platzbedarf und Preis der Produktionsanlage
- Lösungs-Verifikatoren
—> Liefern Kriterien für die Überprüfung, ob Lösungshypothesen wirkliche „Lösungen“ darstellen- Bsp.: Platzbedarf < 20m2 und Preis < 12 Mio. CHF
—> ist der tatsächliche Platzbedarf und Preis unter dem, was vorgegeben ist
—> entsprechen die (mit Deskriptoren) erfassten Werte den Zielwerten?
- Bsp.: Platzbedarf < 20m2 und Preis < 12 Mio. CHF
—> Statt immer nach Alternativen zu suchen die allen Kriterien entsprechen, nimmt man ein Kriterium, eine Beschränkung, sucht anhand dieser einen Beschränkung Alternativen aus und nimmt die anderen Beschränkungen, um danach zu bewerten.
—> wir haben Beschreibungen und Kriterien für eine Entscheidung. Kriterien die eine Lösung erfüllen muss und diese Kriterien kann ich zerlegen in Lösungs-Generatoren, -Deskriptoren, -Verifikatoren.
4.2 Soziale Abhängigkeit im Entscheidungsprozess
Eskalationsstufen der Sozialität
(SUBUK)
- Sozialisation
- Unbewusste wechselseitige Abhängigkeit
- Bewusst wahrgenommene Interpendenz
- Unmittelbare Interaktion
- Kollektive Entscheidung
Reaktionen auf soziale Abhängigkeit
- Einflussnahme
- Anpassung
Reaktionen auf soziale Abhängigkeit: Einflussnahme
--> Definition, Formen der Einflussnahme
- Definition: Entscheidung anderer werden nicht als Datum hingenommen, Eingriff in den Entscheidungsprozess
- Formen der Einflussnahme:
- Manipulation
- Drohung (hängt von der Glaubwürdigkeit ab)
- Belohnung/bedingte Kompensation (Kompensation an Gegenleistung gebunden)
- Unbedingte Kompensation („die werden mit dem Geld, welches ich ihnen zur Verfügung stelle, sowieso in meinem Interesse handeln, ich muss nichts konkret fordern“)
- Reziprozitätsnorm („ich gebe etwas und erwarte früher oder später etwas zurück“)
- Taktik der vollendeten Tatsachen („ich gebe dem anderen gar nicht erst die Möglichkeit auf mich Einfluss zu nehmen, der andere kann akzeptieren oder nicht akzeptieren (aber seine negativen Konsequenzen werden unangenehmer sein)“)
- Autorisierte Vorschrift
- Überzeugen/Überreden
Reaktionen auf soziale Abhängigkeit: Anpassung
--> Definition, Formen der Anpassung
- Definition: Tatsächliche und erwartete Entscheidung anderer Akteure werden als Datum hingenommen.
- Formen der Anpassung:
- Parametrische Anpassung (wörtliche Anpassung)
- Unterwürfige Anpassung (Anpassung dem Sinn nach)
- Kalkulierte Anpassung (Ausnutzen von eigenen Vorteilen bei Anpassung)
4.3 Kollektive Entscheidungsprozesse (höchste Eskalationsstufe)
Entscheidungsepisode (=Entscheidungsprozess) und Potentiale
1. Potentiale bedingen wie stark sich die jeweiligen Vertreter auf Entscheidung einwirken können
1. Episode kann auf die Potentiale rückwirken:
- Wenn der CEO seine Argumente durchsetzen kann, wird sein Ansehen/Position gestärkt, so dass er stärker in eine nächste Entscheidungsepisode reingehen kann
- Aber auch: was passiert, wenn ich meine Argumente nicht durchsetzen kann?
—> Deutsche Bank: Ackermann, Börsig (S. 34)
—> Man hat sich gegen Börsig entschieden, Ackerman geht gestärkt hervor, Börsig verliert
3. Akteure versuchen auch ausserhalb der Episode ihre Potentiale zu stärken, so dass man später gestärkt in eine Entscheidungsverhandlung gehen kann
4. Exogene Prozesse können die Potentiale verändern
—> wenn z.B. Streiks nicht mehr erlaubt wären, wäre das Potential des CEO gestärkt
Arten von Aktivitäten im Rahmen kollektiver Entscheidungsepisoden
- Erkenntnis
- Produktion, Distribution und Vermittlung von Wissen
- Macht
- Aufbau, Ausbau, Sicherung und Einsatz von Macht
- Konsens
- Annäherung unterschiedlicher Standpunkte
—> All dies fliesst zusammen, sowohl ausserhalb als auch innerhalb der Entscheidungsepisode
—> Wie Macht aufgebaut/ausgeübt wird, wie Konsensaktivitäten durchgeführt werden, wie Erkenntnis produziert und verteilt wurde, beeinflusst, was schlussendlich als Kollektive Entscheidung rauskommt.
Promotion von Entscheidungen
Bemühung um Handhabung sekundärer Probleme
- Primäre Entscheidungsprobleme: Eigentliche Entscheidungsprobleme
- Sekundäre Entscheidungsprobleme: Probleme, die aus der Handhabung primärer Probleme entstehen (z.B. Widerstände gegen Entscheidungen, Missverständnisse)
Komplexität eines Problems - Anerkennung?
- Keine Anerkennung der Komplexität (Komplexitätsverneinung)
- Bewusste Komplexitätsverneinung (Komplexitätsvergewaltigung)
- Unbewusste Komplexitätsverneinung (Komplexitätsleugnung)
- Explizite Anerkennung der Komplexität (Komplexitätsbejahung)
- Definition betroffener Kontexte in einem Kontext (unechte Komplexitätsbejahung)
- Definition betroffener Kontexte durch die Betroffenen selbst (echte Komplexitätsbejahung)
—> tönt optimal, könnte schwierig werden immer mehr Leute kommen