ÖR


Kartei Details

Karten 111
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.03.2015 / 13.11.2016
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Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - Festsetzung & Beitreibung des Zwangsgelde

- Art.56 PAG

- in best. Höhe anzudrohen, Art.59 V PAG

- Höhe n. polizeil. Ermessen

- ohne Androhg.: Festsetzg. rw.; b. fehlerh. Festsetzg. Beitreibg. rw. -> Art.56 III 1 PAG, 23 ff. VwZVG

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - Anordnung von Ersatzzwangshaft

- Art.57 PAG

kein primäres Zwangsmittel -> erst b. uneinbringl. Zwangsgeld, Art. 57 I 1 PAG

GR-relev. Eingriff (Art.2 II 2, 104 II GG) -> Androhg., Festsetzg., Vollstreckg. nach förml. Verfahren:

- zwingende schr. Androhg., Art.57 I 1 PAG

Bestandskraft d. Zwangsgeldfestsetzg. nötig

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - Anwendung unmittelbaren Zwangs

- Art.58, 60-69 PAG

- erhebl. GR-Relevanz

- ultima ratio, Art.4 PAG

- besondere Androhungsvorschr.: Art.64 PAG

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - insb. Schusswaffengebrauch

- Art.66-68 PAG

erhöhte Anfdrg.:

- Androhg. vorher: Ruf oder Warnschuss (Art.64 I 3 PAG); Absehen gem. Art.64 II PAG nur mögl., wenn erford. z. Abwdg. v. ggw. Gefahr f. Leib/Leben

- Unterscheidg. gg. Personen/Sachen; Personen: Art.66 I 2, II, III, 67, 68 PAG -> nur erford., wenn Zweck nicht durch Schusswaffengebr. gg. Sachen erreichbar (Art.66 I 2 PAG)

- bes. Grund iRv. Art.67 PAG: 5 Anwdg.bereiche

- gem. Art.66 II 1 PAG: nur um angriffs-/fluchtunfähig zu machen; tödl. nur als ultima ratio, Art.66 II 2 PAG

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - Konkurrenz zwischen Notwehr- & Notstandsregelungen

- gem. Art.60 II PAG zr./strafr. Wirkg. n. Vorschr. ü. Notwehr/-stand v. Art.61 ff. unberührt

- selbst wenn Schusswaffengebrauch gem. Art.67 PAG nicht gedecktdennoch als Notwehr/-hilfe gem. §32 StGB mögl. -> aber trotzdem polizeirechtswidr. Handeln

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - Aussageerzwingung mittels unmittelbaren Zwangs

-> Folter?

- keine Befragungsmöglkt. über Art.12 PAG, da in S.2 gesetzl. Hdlg.pfl. verlangt

- kein Rückgriff auf Generalklausel wg. Sperrwirkg. Art.12 PAG

- auch entspr. Grundverfügg. gem. Art.58 II PAG nicht m. unmitt. Zwang durchsetzb.

- zudem gem. Art.1 I & 104 I 2 GG Anwdg. d. Folter verboten (auch Art.3 EMRK)

- §32 StGB kann staatl. Folter nicht legitimieren (evtl. Polizist als Person gerechtfertigt)

ABER: n. eA. teleolog. Reduktion, wenn ultima ratio -> Schutzpfl. d. Staates bzgl. d. Lebens (Art.2 II GG); ähnl. wie finaler Rettungsschuss (Art.66 II 2 PAG) -> Opfer sonst nur Objekt staatl. Generalprävention

- jedoch wg. absoluter Garantie in Art.3 EMRK nicht mögl.

Vollstreckung der Polizeiverfügung - ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckung - sofortiger Vollzug

- b. besonderer Eilbedürftigkt. / Nichterreichbarkt. (körperl./geistig) d. Adressaten e. evtl. Grundverfügg.

- Art.53 II PAG

- ohne vorherigen VA Verwaltungszwang mögl., wenn z. Abwehr e. Gefahr notwendig & Polizei innerhalb ihrer Befugnisse handelt -> gesetzl. AO d. Konnexitätsgrds. (zw. Grundverfügg. & Maßn.)

- insb. Maßn. gg. Pers. n. Art.7-10 PAG nicht (rechtztg.) mögl. oder nicht erfolgsversprechend

- auch bes. Vollstr.vss. d. angewendeten Zw.mittels nötig

Konkurrenz zw. Art.53 II & 9 PAG (unmittelb. Ausführg.)

tatsächliche (insb. regelersetzende) Maßnahmen der Polizei - Ausnahmen von "Befehl & Zwang"

- b. VA ist Bekanntgb. (Art.43 I bayVwVfG) Existenzvss.

- aber manchmal Adressat nicht erreichbar oder bes. Eilbedürftigkt.

1) Maßn. b. Abwesenht. d. Betroffenen: normalerw. Bekanntgb. gem. Art.37 II 1 bayVwVfG, im PolizeiR idR. mündl.; wenn aber nicht mögl. (z.B. Urlaubsabwesenht.)

2) Maßn. b. Untunlichkt. v. Ge-/Verboten: Adressat kann/will aufgegebener Verpfl. ohnehin nicht nachkommen oder vorherg. Auffdrg. würde Zweck vereiteln (z.B. Kidnapper -> Verstecken d. Opfers b. Auffdrg. statt Hrsgb.)

tatsächliche (insb. regelersetzende) Maßnahmen der Polizei - unmittelbare Ausführung & sofortiger Vollzug

- sofortg. Vollzug, Art.53 II PAG: Vollstr.R; Zwangsmaßn. ohne vorhrg. VA; fiktive Grundverfügg hätte ergehen dürfen -> iRd. Befugnisse

- unmittelb. Ausf., Art.9 PAG: 

- Vss.: form. & mat. Vss. f. polizeil. Tätigwerden (z.B. Zustä., Gefahr f. öff. Si., fehlerfr. Ermessensausübg., VHM) -> TBVss. d. Eingriffsermächtigg. (e. fiktiven Grundverfügg.); vertretb. Hdlg.; Betr. muss unverzgl. unterrichtet werden (kein RW-Grund!);

- RF: n. Art.9 I 1 PAG darf Polizei Maßn. selbst oder durch beauftr. Dritten ausführen; idR. Einwirkg. auf Sachen -> atyp. Ersatzvornahme; Art.55 PAG nicht nötig -> Ermächtigg. aus Art.9 iVm. Befugnisnorm PAG; Art.9 II PAG gibt Störer Kosten auf

- RNatur: überwiegend Realakt (b. Ausführg. idR. schon fehlende Bekanntgb. ggü. Adressaten)

Abgrenzung Art.9 / 53 II PAG: 

Willensrichtg. d. Betroffenen: b. entggstehd. Willen Art.53 II PAG (VollstreckungsR); unmittelb. Ausführg. (Art.9 PAG), wenn Betr. einverstanden m. Maßn. -> Vermutung d. Zustimmg.

systemat. Differenzierg.: Art.53 II PAG räumt Art.9 PAG Vorrang ein ("Art.7-10 PAG nicht mögl., dann Art.53 I PAG")

- Art.9 PAG (-) b. unvertretb. Hdlg., da sie dort anstelle d. Verantw. handelt -> insb. höchstpersönl. Hdlg., insb. Durchsetzg. v. Duldungs- & Unterlassungspfl.

- unmittelb. Ausführg. ggü. Nichtverantwortl. (Art.10 PAG) (-) -> Art.9 I 1, II 1 PAG -> hier immer Art.53 II PAG

=> Art.9 PAG vorrangig im Anwdg.bereich; Art.53 II PAG daher b. unvertretb. Hdlg. d. Verantwortl. & Hdlg. anstelle d. Nichtverantwortl.

tatsächliche (insb. regelersetzende) Maßnahmen der Polizei - Standardmaßnahmen - Begriff & systematische Einordnung

= in Polizeipraxis m. gleichem Erscheinungsbild regelmäßig vorkommende (Standardisierung), GRe d. betr. Bürgers z.T. empfindl. einschränkende (Grundrechtsrelevanz) & daher in Polizeigesetzen ü. Generalklausel hinaus spezielle Ermächtigg.grdl. findende Maßnahmen

- 5 Gruppen v. Standardmaßn. m. Differenzierg. anhand d. betroffenen GRe: (1) informat. Selbstbestimmg. (Art.2 I iVm. 1 I GG -> Art.12-15 PAG; (2) Freizügigkt. & Fortbewegg.freiht. (Art.11 GG) -> Art.16 PAG; (3) Freiheit d. Pers. (Art.2 II 2 GG) -> Art.17-20 PAG; (4) Persönlkt.kern & Privatsphäre, insb. Unverletzlichkt. d. Whg. (Art.13 GG) -> Art.21-24 PAG; (5) Eigentumsgarantie (Art.14 GG) -> Art.25-28 PAG

tatsächliche (insb. regelersetzende) Maßnahmen der Polizei - Standardmaßnahmen - Rechtsnatur

- Ermächtigg. z. Erlass v. VAen: Platzverweisg. (Art.16 PAG), Auskunftsverlangen (Art.12 PAG), Vorladung (Art.15 PAG) -> wie Generalklausel zu prüfen

- Ermächtigg. zu unmittelb. Tätigwerden ohne Polizeiverfügg.: Durchsuchungsbefugnisse (Art.21-23 PAG), Ingewahrsamnahme v. Pers. (Art.17 PAG) -> Art.9 / 53 II PAG nicht nötig -> (regelungsersetzende) Realakte (keine konkl. DuldungsAO -> VA (-))

tatsächliche (insb. regelersetzende) Maßnahmen der Polizei - Maßnahmen bei gestörter Polizeitätigkeit

- wenn Polizeitätigkt. nicht wie vorgesehen durchführbar / gestört; insb. Widerstand (z.B. durch Anketten an Objekt)

- Berechtigg. bereits aus Befugnisnorm? (-) wenn z. Durchführg. weitere Maßn. nötig

- wenn v. Standardbefugnis nicht gedeckt -> f. Maßn. Rückgriff auf Generalklausel (iR. derer weitere Begleitverfügg. erlassen werden) -> unmittelb. Ausführg. / n. allg. Vollstr.R zwangsweise Durchsetzg.

- gilt auch f. anderweitg. realisierende Polizeitätigkt.

- weitergehende Maßn. als in Art.9 / 53 II PAG immer über Generalklausel zu treffen

Standardmaßnahmen - Auskunftsverlangen

- Art.12 PAG

= VA

- gem. Art.12 S.1 PAG Angaben zu eigener Person, gem. S.2 weitergehende Angaben (z. Sache oder Dritten; aber nur b. bes. gesetzl. Hdlg.pfl. -> §§232c, 138 StGB, 1353 BGB)

- Befragg. muss in Erfüllg. poliz. Aufgabe (Art.2 PAG) erfolgen -> Abwehr e. bestimmten Gefahr, keine konkr. Gefahr nötig

Adressatenkreis: (vermutl.) Eignung zu Angaben; nicht Störereigensch. (Art.7 ff. PAG) -> ergibt s. aus Art.12 PAG selbst

- gem. Art.12 S.3 PAG darf Polizei Person f. Dauer d. Befragg. anhalten -> zwangsweise Durchsetzg. gem. Art.53 ff. PAG

Standardmaßnahmen - Identitätsfeststellung

- Art.13 PAG

- Individualisierung duch Personalien mögl. (insb. Name, Geburtsort, -datum, Anschrift) -> richtiger Adressat f. Folgemaßnahmen

- erkennungsdienstl. Maßn. gem. Art.14 I Nr.1 PAG oder Vorladung gem. Art.15 I Nr.2 PAG

- Begleitmaßn.: Durchsuchg. gem. Art.13 II 4, 21 I & 2 PAG

- Art.13 I Nr.1 PAG: Abwehr e. konkr. Gefahr; zudem im Vorfeld bekannter Täter evtl. v. späterer Tat abgeschreckt

- Art.13 I Nr.2-5 PAG: stellen auf Ort ab -> polizeil. Vorfeldbefugn. -> auch Nichtstörer als Adressaten -> nur abstrakte Störungsgefahr

Schleierfahndung gem. Art.13 I Nr.5 PAG: Bekämpfg. grenzüberschr. Kriminalität (d. nicht in n. Art.73 Nr.5 GG erlassenes BPolG fällt -> nur auf Sicherht. der Grenzen zielend, nicht grenzübergr. Kriminalität) -> keine verfassungsrechtl. Bedenken, da keine Redlichkt.vermutg. d. Bürgers

- gem. Art.13 I Nr.6 PAG Identitätsfeststellg. z. Schutz privater Rechte (Art.2 II PAG) mögl.

Standardmaßnahmen - erkennungsdienstliche Maßnahmen

- Art.14 PAG (repressiv: §§81b, 163 StPO)

- Aufbewahrung über urspr. Gefahrensituation hinaus -> Art.14 PAG (-) (siehe Abs.2!) -> eigene Befugnis nötig (z.B. StPO)

-> realisierende Polizeitätigkt.; keine erlaubenden Maßn. nötig; begleitende Maßn. aber mögl.

Übermaßverbot: wenn offenkundig keine Vergleichsunterlagen z. Verfügg. stehen; insb. bzgl. Art.13 I PAG

- b. vorbeugd. Bekämpfg. v. Straftaten (Art.14 I Nr.2 PAG): Betr. verdächtig e. Tat, d. m. Strafe bedroht ist & wg. Art & Ausführg. Gefahr d. Wiederholg. besteht (nur dann präventiv)

- Art.14 II PAG -> durchsetzb. m. Verpfl.kl.

Standardmaßnahmen - Vorladung

- Art.15 PAG

- notfalls zwangsweise durchsetzbar, Art.15 III PAG

Vorladung = Gebot an Person, zu best. Zeit an best. Ort zu erscheinen & bis z. Erledigg. d. in d. Vorladg. bezeichn. Angelegenht. dort zu verweilen -> Verfügungscharakter -> VA

- Durchführg.: schrift./mündl. (Abs.1); Angabe d. Grundes (Abs.2 S.1); Rücksichtnahme auf Verhältn. d. Betroffenen (Abs.2 S.2) -> obwohl fakultativ, b. willk. Nichtbeachtg. evtl. rw. (beachte aber Art.46 bayVwVfG)

- zwangsweise Durchsetzg. gem. Art.53 ff. iVm. Konretisierg. d. 15 III PAG -> Vss. = Vollstreckbkt. d. Vorladungsverfügg. (unanfechtb. oder §80 II 1 Nr.2/4 VwGO)

- bzgl. verbotener Vernehmungsmethoden: Art.15 IV PAG iVm. §136a StPO

Standardmaßnahmen - Platzverweisung

- Art.16 PAG

-> VA -> zwangsw. Durchsetzg. gem. Art.53 ff. PAG

- TB wie Generalklausel: "Gefahr" -> konkr.

- RF (begrenzt ggü. Art.11 I PAG): Verweisen oder Zutritt verbieten

wohin s. Person stattdessen zu bewegen hat, darf nicht bestimmt werden, aber Richtung (wenn Gefahr nur so effizient abwendbar)

- vorübergehend: zeitlich idR. max. 24h (mehr = evtl. Aufenthaltsverbot)

- Adressat: idR. Verhaltensstörer, Art.7 PAG; z.T. auch Nichtstörer, Art.10 PAG (b. poliz. Notstand)

VHM-Grds. strikt zu wahren -> betr. GRe: Art.2 II 2 GG eher nicht (Schutzbereich!), aber Art. 2 I GG (allg. Hdlg.freiheit)

- S.2 betont nur bes. Anwdg.fall: als Gefahr reicht schon plausible Gefahr d. Nachahmung, um Schaulustige des Platzes zu verweisen

Standardmaßnahmen - Exkurs: Aufenthaltsverbot & Wohnungsverweis

- Aufenthaltsverbot: längerfristg., verlängerbare Betretungsverbote

- Befugnisnorm: Art.16 PAG (-), da nicht vorübergehend (z.T. mehrmonatig b. Chaostagen oder Drogenvierteln); Art.7 II LStVG (-), da in Art.11 I GG eingreift -> Parlamentsvorbehalt; poliz. Generalklausel (-), da durch Art.16 PAG gesperrt

- Wohnungsverweis:

- Befugnisnorm: Art.16 PAG (-), da nicht vorübergehend; Art.11 I PAG (-), da durch Art.16 PAG gesperrt; evtl. gem. Art.17 I Nr.2 PAG kurze Ingewahrsamnahme d. Täters

- insb. VHM besonders zu beachten

Standardmaßnahmen - Ingewahrsamnahme

- Art.17 PAG

= Hinderung an Fortbewegg.

Ort d. Gewahrsams: Arrestraum, Polizeifzg., KKH-Zimmer, u.ä.

- an Art.104 II-IV GG zu messen als Freiheitsentziehg. -> insb. Übermaßverbot

Schutzgewahrsam (Art.17 I Nr.1 PAG): v.a. hilflose Betroffene oder durch Dritte bedrohte Betroffene

Sicherheitsgewahrsam (Art.17 I Nr.2 PAG): Verhinderg. unmitt. bevorstehd. / Fortsetzg. e. Straftat (oder OWi) v. erhebl. Bedeutg. f. d. Allgemeinht. verhindern

- Adressatenauswahl: b. Abs.1 Nr.1, wenn Dritte = Störer: primär Dritte in Anspr. zu nehmen, Bedrohter nur iRd. poliz. Notstands (Art.10 PAG)

-> realisierende Maßn.; kein Regelungscharakter => kein VA

- weitergehd. Zwangsmaßn. gem. Art.53 ff. PAG

Standardmaßnahmen - Verfahrensregeln, Art.18-20 PAG

- richterl. Entschdg. -> Art.104 II 1 & 2 GG

- FamFG anwdb., Art.18 III 1 & 3 PAG

Standardmaßnahmen - Durchsuchung von Personen

- Art.21 PAG

- viele Verweisg., u.a. auf Art.13, 25 PAG

- "Tatsachen" iSv. Art.21 I Nr.1 PAG: insb. Bemerkg. & Verhaltensweisen d. Betroffenen oder Hinweise Dritter, eigene Wahrnehmungen d. Polizei

- Art.21 I Nr.2 PAG (Hilflose/Bewusstlose): Ermöglichg. d. notwdg. Hilfe oder mittels Identitätsfeststellg. durch Durchsuchg. Angehörige benachrichtigen (dann aber oft auch Art.13 I nr.1, II 4 PAG)

- Art.21 I Nr.3 PAG einzuschränken (aber nicht so stark, wie Nr.4 formuliert ist): nicht jede Person -> m. Vss. d. Art.13 I Nr.5 PAG zu lesen -> sonst verdachtsunabh. Maßn. ggü. beliebigem Personenkreis erlaubt -> erhöhte abstrakte Gefahr; keine konkr., da sonst präventiver Charakter zu sehr beschränkt

-> bloßer Aufenthalt an Orten gem. Art.13 I Nr.5 PAG (-), aber auch keine Wahrscheinlichkt. d. Verletzg. v. Schutzgütern gem. Art.13 I Nr.5 PAG nötig

-> da Durchsuchung schwererer GR-Eingriff, als Identitätsfeststellg.: ggü. Identitätskontrolle zusätzl. hinr. greifbare Erkenntnisse nötig -> Schluss auf erhöhte abstr. Gefahr -> z.B. Indizien, Fahndungsraster, Täterprofile

-> bzgl. Personendurchsuchung höhere Schwelle, als b. Sachdurchsuchg.

- Art.21 II PAG: Eigensicherg. (bzw. v. Dritten) d. Polizisten

- abzugrenzen v. Untersichung: Durchsuchg. nur bzgl. Körperoberfläche & natürl. Körperöffnungen, d. ohne Weiteres zugängl. (nicht Intimbereich); Untersuchg. bezieht s. auf Körperzustand -> tiefergehend

- zwangsweise Durchsetzg.: Begleitmaßn. n. Art.11 I PAG; Vollstreckg. gem. Art.53 ff. PAG (Soforrtvollzug gem. Art.53 II PAG relev.)

Standardmaßnahmen - Durchsuchung von Sachen

- Art.22 PAG

- viele Parallelen m. Art.21 PAG

- insb. Protokollierungspfl. gem. Art.22 II 3 PAG: Beweiskraft

- in Art.22 I PAG kein eigener Durchsuchungsgrund, sondern Verweisg. auf Standardmaßn.

- Art.22 I Nr.2 PAG erfasst Gebäude, d. aber nicht Wohnungen (Art.23 PAG) sind

Standardmaßnahmen - Betreten & Durchsuchen von Wohnungen

- Art.23 PAG

- starker GR-Eingriff (Art.13 GG) -> richterl. Entscheidg. nötig (Art.24 I 1 PAG)

-> Whg. als räuml. Bereich individueller Persönlichkt.entfaltg. & als Raum privater Entfaltg. jenseits d. Bereichs d. Öffentlichen geschützt

-> Art.23 PAG: Whg. = jede Räumlichkt., d. d. allg. Zugänglkt. entzogen & z. Stätte privaten Lebens & WIrkens gemacht wurde; inkl. Räumlkt. gem. Art.23 I 2 PAG

- Unterscheidg. b. Whg.schutz zw. Durchsuchungen (Art.13 II GG) & sonstg. Eingriffen & Beschränkg. (Art.13 VII GG)

- Durchsuchen: zweckgerichtet; durch staatl. Organe; n. Personen/Sachen; um etwas aufzuspüren, was Whg.inhaber v. sich aus nicht offenlegen/herausgeben will -> körp. Eindringen

- Betreten: Nach-/Umschau (um z.B. Rauchquelle zu finden)

-> Kernbereich (nicht überwindbare Verfassungsschranke) gem. Art.1 I iVm. 13 GG -> 3 Durchsuchungsgründe in Art.23 I 1 PAG -> gem. Nr.3 konkr. Gefahr nötig, höherwertg. Schutzgüter

Betreten: weniger belastend, als Durchsuchung; auch erlaubt, wenn Durchsuchg. erlaubt (Art.23 I, II PAG)

- GR-Garantien d. Art.13 GG erfordern Verfahrensregeln d. Art.24 PAG: Richtervorbehalt d. Art.13 II GG -> Art.24 I PAG

-> weitere Verfahrensvorschr.: Art.24 II-V PAG

Standardmaßnahmen - Sicherstellung

- Art.25 PAG

= Beendigg. d. Gewahrsams d. Eigentümers/sonstg. Berechtigten e. Sache unter Begründg. neuen Gewahrs. durch d. Polizei/v. ihr beauftr. Personen z. Zweck d. Gefahrenabwehr

- Gefahrabwdg. durch Entzug e. Sache, d. gefährl. ist oder genutzt wird

-> unverhältn., Störer in Gewahrsam zu nehmen, wenn Gefahr durch Sicherstellg. abwdb.

-> oft Endpunkt poliz. Handelns -> Auffinden sicherzustellender Sachen gem. Art.21 I Nr.1, 22 I Nr.3, 23 I 1 Nr.2 PAG

Verwahrg.: Art.26 I PAG

mehraktig: z.T. zuerst Gelegenht. d. freiwilligen Hrsgb.

keine vorherige Grundverfügg. nötig, wenn nicht mögl./untunlich; Art.9/53 ff. PAG nicht nötig -> Ermächtigg. direkt aus Art.25 PAG

- Sicherstellg. unbewegl. Sachen idR. durch Pfändungssiegel

Standardmaßnahmen - Verwahrung

- Art.26 PAG

- abzugrenzen v. Sicherstellg. & zugleich regelmäßg. Folge d. Sicherstellg.

- idR. durch Aufbewahrg. b. d. Polizei

- Nebenpflichten, Abs.2-4: Bescheinigg., Benachrichtigg.pfl., Sorgfalts-/Kennzeichnungspfl.

Standardmaßnahmen - Folgeregelungen

- Art.27, 28 PAG

- betrifft Hrsgb. sichergestellter Sachen u.ä.

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Überblick

- Klausuraufhänger: folgend d. RM-Prüfg. d. Maßn. oder Vorgehen gg. Kostenbescheid & dann Inzidentprüfg. d. Maßn.

- Prinzip gerechter Lastenverteilg.

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Grundsätze der Kostenerhebung

Kostenpfl. & Vorbehalt d. Gesetzes: Ermächtigg.grdl. nötig (Art.20 III GG) -> Kostenregelg. d. PAG iVm. KG  PolKV

Gebühren -> einseitig auferlegte Lstg. f. bes. Inanspruchnahme d. öff. Verw.; Auslagen -> Aufwendg. (ausscheidbare Geldbeträge an Dritte), d. d. Behörde durch d. Amtshdlg. entstehen

- gem. §2 PolKV best. Auslagen durch Gebührenerhebg. schon abgegolten -> Kostenhöhe iW. aus Pauschalgebühr & verauslagten Beträgen, d. Polizei an Zeugen & Sachverständige (Art.10 I Nr.1 KG), an and Behörden & Privatpersonen (Art.10 I Nr.5 KG) entrichtet hat

- Kostenpfl. & GRe: durch Kostenrisiko Art.8 I oder 5 III GG eingeschränkt? (-) wg. Art.76 S.4 PAG & relativ geringen Gebühren

- persönl. Kostenpfl. & Störereigenschaft: normalerweise Schuldner angegeben; nicht in Art.58 III, 59 VII PAG; wenn aber Unbeteiligtem Kosten entstehen -> Entschädigg., Art.70 I, II PAG

Störer: ex post-Sicht; Anscheins-/Verdachtsstörer nur in zurechenbarer Weise an Kosten zu beteiligen

- Gesamtschuldner gem. Art.2 IV KG; grds. aber Hdlg.- vor Zustandsstörer

- Kostenpflicht b. rw. Grundverfügg.: niemals Bürger -> Kostenersatz nur b. rm. Grundverfügg.; auf Primärebene aber evtl. rm. Maßnahme (z.B. rw., aber gem. §80 II VwGO sofort vollziehb. VA gem. Art.53 I PAG) -> gilt f. fast alle kostenrechtl. Regelg. im PAG -> ebenso b. unmittelb. Ausführg. gem. Art.9 II PAG

aber nicht jeder Verfahrensfehler hindert Sekundäranspr.: wenn Kosten auch b. ordnungsgem. Verfahren entstanden wäre -> mangelnde Konnexität zw. Verf.fehler & Kosten -> RGedanke v. Art.46 bayVwVfG

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Rechtmäßigkeit des Kostenbescheids

- wie jeder VA

- form. RM: Zustä., Art.1 I 1 KG iVm. RGrdl. d. Kostenbescheids; bes. Form (Art.37 II 1 bayVwVfG) nicht erford.; Anhörg., Art.28 I bayVwVfG erford. (beachte Art.45 II Nr.3, 46 bayVwVfG)

- mat. RM: gesetzl. Ermächtigg.grdl., d. nicht auf fehlerhaftem Verw.handeln beruht

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Aufwand für Realisierung der Gefahrenabwehr

- Polizei nimmt Aufgabe d. Gefahrenabwehr wahr (d. eigtl Kostenpflichtigem obliegt); auch bzgl. Erforschungsmaßn. (Gefahr/Störer)

- Kosten unmittelb. Ausführg. (Art.9 II PAG): wenn Störer n. Art.7, 8 PAG nicht erreichbar -> (+)

- Kosten d. Ersatzvornahme (Art.53 I, 55 I 1 PAG): Kostenlast gem. Art.55 I 2, 76 PAG, §§1 Nr.4, 2 PolKV, Art.10 I Nr.5 KG (nicht §80 II 1 Nr.1 VwGO -> nur tabellarisch festgelegte Kosten => aufschiebd. Wirkg. b. Polizeikosten (+))

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Ersatz des Aufwands für Ausübung von Vollstreckungsdruck

- Kosten, weil Pflichtiger s. nicht rechtstreu verhält -> Sonderaufwand f. Vollstreckungsdruck

= zusätzl. Beugemittel

1) Androhg. v. Zwangsmitteln: wenn im Anschl. an Grundverfügg. -> Art.59 VII 1, 76 PAG, §1 Nr.8 PolKV

2) Festsetzg. d. Zwangsgeldes: wenn gem. Art.56 III 2 PAG nicht bezutreiben -> Kosten gem. Art.56 IV 1, 76 PAG, §1 Nr.5 PolKV

3) Kosten unmittelb. Zwangs: Art.58 III, 76 PAG, §1 Nr.6, 7 PolKV

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Ersatz des Aufwandes für Standardmaßnahmen

- idR. kostenfrei -> Kostengrenze zu Vollzugsmaßnahmen (d. kostenpflichtig sind) = Motivation f. Rechtstreue

- Ausnahmen:

- Sicherstellg.: Art.25 Nr.2 PAG im Interesse d. Sachherrn; aber auch Art.28 III 1, 76 PAG, §1 Nr.2 PolKV; Zurückbehaltg.recht b. Verwahrg. durch Dritten (Art.26 I 3 PAG) im Ermessen d. Polizei, da Dritter nur als Erklärungsbote d. Polizei handelt

- Verwertg./Unbrauchbarmachg./Vernichtg.: Art.28 III 1, 76 PAG, §1 Nr.3 PAG -> aufrechenbar m. Verwertungserlösanspr. d. Pflichtigen gem. Art.28 III 3 Hs.2 PAG

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Erstattung von Polizeikosten - Regressansprüche

-> wenn Polizeiträger in Anspr. genommen wurde, obwohl Störer existiert

- auf Schäden e. Dritten bezogen, d. diesem durch Maßn. entstanden sind

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Grundsätze

- rechtmäßige Maßnahmen entschädigungslos hinzunehmen

-> gerechte Risiko-/Lastenverteilg.

- Fallgruppen:

- poliz. Maßn. war rw.: allg. Staatshaftg.recht, enteignungs-/aufopferungsgleicher Anspr.

- gg. Nichtstörer gerichtet: Sonderopfer gem. Art.70 PAG -> f. rm. & rw. Maßn. (= lex specialis zu pbg. Anspr., zu Amtshaftg.anspr. Idealkonkurrenz)

- wenn keine Amtshaftg.vss., ist Entschädigg. nicht auf vollen SE, sondern auf angemessenen Schadensausgl. gerichtet (vgl. Art.14 III GG)

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Anspruch des Nichtstörers

- Art.70 I PAG

- baut auf Notstandsmaßn. gem. Art.10 PAG auf -> aber Art.10 PAG muss nicht rm. gewesen sein -> nur Prüfg., ob Inanspr.genommener Nichtstörer war (wenn (-) -> keine Entschädigg.)

- Nichtstörer gem. Art.10 PAG (Art.70 I PAG) & Unbeteiligte gem. Art.70 II PAG berechtigt

- Gleichsetzg. v. Anscheinsstörer & Nichtstörer: auf Sekundärebene ex post-Sicht -> Entschädigg.anspr. f. Anscheinsstörer (+), Art.70 I PAG analog; (-) aber b. zurechenbarer Verursachg. d. Anscheins d. Gefahr -> kein Sonderopfer

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Kausalität & Schaden

- Schaden: jede konkr. körp./wirtsch. Beeinträchtigg., d. als besonderes, anderen nicht zugemutetes Sonderopfer auferlegt wird & dabei gewisse Opfergrenze überschreitet -> jede Gesundht.verletzg.!

- Kausalität zw. Schaden & poliz. Maßn. nötig: conditio sine qua non & unmittelb. Folge; Adäquanz reicht nicht

-> RF: angemessene Entschädgg.; Auslegg.hilfe Art.14 III 2 GG; nur unmittelb. Vermögensschäden -> kein entgangener Gewinn/immat. Beeinträchtigg. -> Art.70 VII PAG

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Maßnahme zum Schutz des Betroffenen

- Art.70 IV PAG: keine Entschädigg., wenn z. Schutz d. Person/Vermögens d. Nichtstörers

-> jedenfalls, wenn belastende Maßn. ausschließl. Schutz d. Einzelnen dient

- wenn Eigen- & Fremdschutz zusammentreffen -> anteilige Entschädigg.

- Schutzrichtg. aus ex ante-Sicht e. obj. Beobachters zu beurteilen; wenn aber Prognose nicht mitverursacht -> Sonderopfer (+)

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Entschädigungspflichtiger

- Art.70 VI PAG

-> Träger d. Polizei, d. Maßn. getroffen hat -> Fs. Bayern, Art.1 II POG

- in Weisungsfällen -> Regressanspr. aus Art.71 I PAG

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Verjährung

- §§195, 199 BGB

- b. Geldfdrg. gg. Staat, Gemeinde, Gemeindeverband aber Art.71 I 1 Nr.2 AGBGB zu beachten

Sekundärebene - finanzielle Abwicklung polizeilicher Tätigkeit - Ersatzansprüche des Bürgers - Regress

- Art.72 PAG

-> Regress gg. Störer

- muss erstatten, was ausgleichspfl. Körperschaft an Nichtstörer iRd. Art.70 PAG geleistet hat

- evtl. Kostenanspr. (Art.9 II, 55 I 2, 58 III PAG steht neben Regressanspr.

-> Geschädigter nicht auf privatrechtl. Anspr. gg. Schädiger angewiesen -> Insolvenzrisiko (-)