Öffentliches BauR

Vorbereitung auf das 2. StEx. Bayern

Vorbereitung auf das 2. StEx. Bayern


Kartei Details

Karten 37
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.12.2014 / 13.11.2016
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Drittschutz im BauR

1) Bebauungspläne:

   - Art d. baulichen Nutzung BauNVO -> Gebietserhaltungsanspruch / "bodenrechtl. Schicksalsgemeinschaft"

   - auch ohne BPlan, wenn BauNVO gem. §34 II BauGB anwendbar

   -Auslegung auch anderer Festsetzungen (z.B. Geschosszahlbegrenzung wg. Erhaltung d. schönen Aussicht)

2) Rücksichtnahmegebot

   - Herleitung:

      - im Planbereich aus §15 BauNVO

      - im Innenbereich aus §34 I BauGB

      - im Außenbereich aus §35 III 1 Nr.3 BauGB

   - besondere tatsächliche Betroffenheit (unzumutbar)

3) BauordnungsR

   - Schutzrichtung d. Norm, wenn nicht eindeutig angegeben -> Auslegung

4) unmittelb. aus GR

   - nur wenn nicht aus rangniedrigeren Normen -> normexterne Wirkung

   - Art.14 GG: Grundstückssituation durch genehmigte baul. ANl. nachhaltig verändert & dadurch schwere Eigentumsbeeinträchtigung d. Nachbarn

Drittschutz im PlanungsR

- trotz Konzentrationswirkung d. Art.75 I bayVwVfG sämtl. Vorschr. zu beachten, d. f. Vorhaben dieser Art auch sonst gelten würden => Drittschutz d. jew. Verfahrens maßgebl.

- auch aus Abwägungsgebot

BEACHTE: Präklusion gem. Art.73 IV 3 bayVwVfG

§35 BauGB Privilegierung - Prüfungsaufbau

1) §35 I BauGB: Privilegierte Vorhaben

   a) Anwendbarkeit (kein BPlan/unbepl. Innenbereicht, trotz Satzung gem. §34 IV Nr.2, 3 BauGB anwdb.)

   b) Vss.:

      aa) Privileg. Vorhaben gem. §35 I Nr.1-6 BauGB

      bb) kein Entgegenstehen öff. Belange, §35 III 1, 2 BauGB (bei §35 I Nr.2-6 auch Planungsvorbehalt, §35 III 3 BauGB)

      cc) Bodenschutzklausel, §35 V 1 BauGB

      dd) Sicherung ausreichender Erschließung, §35 I BauGB

   c) RF: Anspruch auf Genehmigung

2) §35 II BauGB: Nicht privilegierte Vorhaben

   a) Anwendbarkeit s.o.

   b) Vss.:

      aa) Sonstg. nicht privileg. Vorhaben, §35 II BauGB

      bb) keine Beeinträchtigung öff. Belange, §35 II, III BauGB

         => Bestandsschutz f. teilprivilegierte Anlagen gem. §35 IV BauGB

         => Außenbereichssatzung, §35 VI BauGB?

      cc) Sicherung d. Erschließung, §35 II BauGB

      dd) Bodenschutzklausel, §35 V 1 BauGB

   c) RF: gebundener Anspruch

Bebauungsplan - form. RM & Fehlerfolgen

   a) Zustä. d. pland. Gemeinde

      aa) Verbandszust.: §§1 III, 2 I 1 BauGB; Organzust.: Art.30 II, 32 II 2 Nr.2 GO: GR/beschließd. Ausschuss

      bb) örtl.: Gem.gebiet, §§8 II iVm. 5 I 1 BauGB

            -> Fehlerfolge (FF): beachtlich, da §§214, 215 BauGB hier nicht gelten (§214 II Nr.2, 3 BauGB)

   b) Verf.

      aa) UVP, §2 IV BauGB

            -> FF: Verfahrensf., §§214 I 1 Nr.1 / 3 Alt.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB

      bb) frühztg. Unterrichtung d. Öff. (§3 I BauGB) & Behörden (§4 I BauGB)

            -> FF: irrelev., §214 I 1 Nr.2 BauGB e contrario

      cc) Beteiligg. d. Öff. (§3 II BauGB) & Behörden (§4 II BauGB)

            -> FF: Verf. (§§214 I 1 Nr.2, 215 I 1 Nr.1 BauGB); Form/Begrdggeb. (§§214 I 1 Nr.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB)

      dd) verf.fehlerfreie Ermittlg. & Bewertg. sonstg. Belange gem. §2 III BauGB (nicht Ergebnis -> mat. Vss.!)

   c) Abschlussverf.

      aa) Satzungsbeschl., §10 I BauGB -> kommunalrechtl. Fehler (insb. Mitwrkg.verb., Art.49 GO)!

            -> FF: Form (§214 I 1 Nr.4 BauGB), wenn gravierend; sonst GO

      bb) Begrdg. (§9 VIII BauGB) inkl. zusammenfassd. Erklärg. (§10 IV BauGB)

            -> FF: Begründg. -> Formfehler (§214 I 1 Nr.3 BauGB); Erklärg. irrelev.

      cc) ggf. Genehmigg. (§10 II 1 BauGB) bei selbststdg., vorgezog. & vorzeitg. BPlan

            -> FF: Verf.fehler (§§214 I 1 Nr.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB)

      dd) Bekanntmachg. d. BPlan-Beschlusses (§10 III, IV BauGB)

            -> FF: Form (§214 I 1 Nr.4 Alt.3 BauGB)

Bebauungsplan - mat. RM & Fehlerfolgen

  a) Erforderlichkeit f. städtebaul. Entwicklung & Ordnung, §1 III BauGB

- keine reine "Verhinderungsplanung"

- keine reine "Gefälligkeitsplanung" zur Befriedgg. priv. Interessen

-> FF: unwirksam -> Vorhaben nach §§34, 35 BauGB zu beurteilen

   b) Anpassungspfl. an Ziele d. Raumordnung, §1 IV BauGB

   c) Entwicklungspfl. aus FlNP. -> Zweistufigkeit, §8 II-IV BauGB

  d) keine Verletzg. d. interkommun. "Rücksichtnahmegebots", §2 II BauGB

- Richtung & Gehalt d. Abstimmungsvorgangs aus §1 V, VI BauGB

- relev. z.B. b. Einkaufszentrum (§11 III BauNVO) -> wesentlicher Kaufkraftabfluss

   e) Verwdg. zulässiger Festsetzungen d. BauNVO, §9 BauGB

  f) ordn. Abwägg. d. öff. & priv. Belange im Abwägg.ergebn., §1 VII BauGB

      insb. Konfliktbew. & Trennungsgebot, da nicht in Abwägg. -> form. RMVss.

      => in mat. RM nur Abwägungsdisproportionalität, Rest in form. RM!
 

Planerischer Gestaltungsspielraum - Planungsermächtigung

- Behörde kann aufgrd. Planungsermächtigung über best. Vorhaben / Gestaltung v. Gebieten entscheiden

- dabei Zielvorgaben d. Ermächtigg. zu beachten

   -> z.B. §1 V, VI BauGB

- auch ohne ausdr. Regelung mögl., da Planung ohne Gestaltungsspielraum sinnlos

   -> z.B. §1 VII BauGB

- Verfahren: idR. Planfeststellungsverf. (Art.72 ff. bayVwVfG) -> Planfeststellungsbeschl. (=VA) / Satzung (§10 BauGB)

Planungskontrolle

1) Rechtfertigung d. Planung:

     geeignet & erford. z. Erreichung d. durch Planungsgesetz verfolgten gemeinnützg. Zwecke

2) Bindung an vorausgehende Planungen & Entscheidungen

     - Rücksichtnahme aus jew. Norm

     - z.B. §1 IV BauGB f. Bauleitpläne, §38 BauGB

     - auch vorgeschaltetes Planungsverf. m. Bindungswirkg. mögl.

3) Beachtung d. Planungsleitsätze

4) Beachtung d. Abwägungsgebots

   a) Abwägungsausfall: überhaupt Abwägung

   b) Abwägungsdefizit: Abwägungsmaterial nach Lage der Dinge, außer untergeordn., nicht schutzwürd.

      Gesichtspunkten & Interessen und materiell Präkludiertes (z.B. Art.73 IV 3 bayVwVfG)

   c) Abwägungsfehleinschätzung: Bedeutung jew. verkannt

   d) Abwägungsdisproportionalität:

        verhältnismäß. Gewichtung untereinander; planungsrechtl. Gebote & Planungsgrds. (Rücksnah., Konfl.bewält.)

5) Auswirkungen v. Abwägungsfehlern

   a) Allgemeines: Abwägg.- / Ermessensfehler => RW d. Entschdg. (beachte Ausnahmen!)

   b) Beachtlichkeit v. Fehlern im Abwägungsvorgang: nur bei mögl. Auswirkg. auf Ergebnis

        (Art.75 Ia bayVwVfG, §214 III BauGB); Teil-RW & Präklusion mögl.

   c) Fehler, d. z. Planergänzung führen (Art.75 Ia 2 bayVwVfG, §214 IV BauGB)

6) Rechtsverletzung: Klagevss.; nur eigene Belange rügbar

    Ausnahme: enteignunsrechtl. Vorwirkung -> vollstdg. RKontrolle verlangbar

typische Klausurkonstellationen im BauR

1) RM e. Bauleitplans - selten -> §47 I Nr.1 VwGO, NK-Antrag

2) Verpflichtungsklage auf Erteilung e. Baugenehmigung - häufiger; inzident auch b. Bauordnungsverfügg.

3) gemeindliches Einvernehmen, §36 BauGB - vereinzelt

4) baurechtl. Nachbarstreit - regelmäßig; Hauptsache- / vorläufiges Rechtsschutzverfahren

5) RM e. Bauordnungsverfügung - häufig; inzident Anspr. auf Erteilung e. BG

Rechtsschutz gegen Bauleitpläne - Zulässigkeit des Normenkontrollantrags

- §47 I Nr.1 VwGO

1) Zustä. VGH, §§40 I, 47 I Nr.1 VwGO

2) Statthaftigkt. d. Antrags (§47 I Nr.1 VwGO), insb. (+) b. BPlan (§§8, 10, 12), Veränd.sperre (§§14, 16 I), Innen- (§34 IV)/Außenbereichssatzg. (§35 VI), Satzg. gem. §25 BauGB; (P) FlNPläne mangels Satzungsqual. (-), ausnahmsw. (+), wenn durch Festsetzg. Sperrwirkg. gem. §35 III 3 BauGB ausgelöst (dann analog §47 I Nr.1 VwGO)

3) Antragsbef. (§47 II 1 Hs.1 VwGO): nat./jur. Pers., subj. RVerletzg. ggwärt./bald (-> Schutznormtheorie)

a) Eigentümer (+) (§1011 BGB: auch Miteigentümer) e. Plangrdstck., wenn Grdstck. v. Planfeststzg. betroffen; auch b. obligat. Berechtigten, sobald eigentumsähnl. Stellg. erworben

b) Eigentümer (+) außerh. Plangebiet / nicht unmittelb. durch Feststzg. betr., wenn Abwägg.gebot gem. §1 VII BauGB verletzt, sofern drittschützende Abwägg.belange

c) Gemeinde als jur. Pers. (+), insb. Planungshoheit (Art.28 II GG); (P) Nachbargemeinde (interkommun. Abwägg.gebot, §2 II BauGB iVm. Art.28 II GG); b. Behörde ggf. Antr.Befugn. gem. §§47 II 1 aE VwGO

(P) Zwischenveräußerung im NK-Verf.: Proz.führg.befugn. d. urspr. Eigentümers bleibt (§§173 iVm. 265 II ZPO) -> auch ursprüngl. E. im Rubrum!

4) Antragsfrist (§47 II 1 VwGO): 1 Jahr n. Bekanntgabe

5) keine Präklusion (§47 II a VwGO); (P) nur b. Hinweis!

6) richtg. Antr.gegner (§47 II 2 VwGO): RTräger, d. Satzg. erlassen hat; idR. Gemeinde

7) ausnahmsw.: Postulationsfäh. d. ASt., §67 I VwGO

8) RSB: RStellung d. ASt durch Nichtigkeitserklärg. verbesserbar; (P) bereits verwirklichter BPlan

- wenn schon Baugenehmigg. vor NKAntrag erteilt, bleiben diese wirksam (§§47 V 3 iVm. 183 VwGO analog)

- RSB bleibt aber trotzdem bestehen, wenn BPlan noch nicht vollständig abgearbeitet/erst teilweise verwirklicht

Rechtsschutz gegen Bauleitpläne - Begründetheit des Normenkontrollantrags; form. RM des BPlans

1) form. RM d. BPlans

a) Zustä. d. planenden Gemeinde

- sachl. Verbandszustä. (§§1 III, 2 I 1 BauGB); Organzustä.: GR gem. Art.30 II iVm. 32 II 2 Nr.2 GO

- örtl. Zustä.: Gemeindegebiet (§§8 II iVm. 5 I 1 BauGB)

-> Fehlerfolge (FF): beachtlich, da §§214, 215 BauGB nicht gelten

b) ordn.gem. Planaufstellungsverf.

- Umw.prüfg. einschl. ordnungsgem. Darstellg. im Umweltbericht (§2 IV BauGB)

FF: Verf.Fehler (§§214 I 1 Nr.1 / 3 Var.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB)

- frühzeitg. Unterrichtg. d. Öffentlkt. (§3 I BauGB) & Behörden (§4 I BauGB)

FF: unbeachtl. (§214 I 1 Nr.2 BauGB e contrario)

- ordngem. Beteiligg. d. Öff. (§3 II BauGB) & Behörden (§4 II BauGB)

FF: bzgl. Verf. §§214 I 1 Nr.2, 215 I 1 Nr.1 BauGB; bzgl. Form (Begründg.gebot) §§214 I 1 Nr.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB

- verf.fehlerfreie Ermittlung & Bewertg. sonstg. Belange gem. §2 III BauGB (Ermittlg.defizit, Bewertungsausfall, Bewertg.fehleinschätzung; NICHT: Fehler im Abwägg.ergebnis -> mat. RMVss.

FF: Verf.fehler (§§214 I 1 Nr.1, 215 I 1 Nr.1 BauGB)

c) ordn.gem. Abschlussverf.

- ordn.gem. Satzungsbeschluss (§10 I BauGB); (P) kommunalrechtl. Fehler, insb. Mitwirkg.verbote

FF: Formfehler (§214 I 1 Nr.4 BauGB); bzgl. Mitwirkg.verbote (Art.49 IV GO) -> lex specialis!

- Begründg. (§9 VIII BauGB) mit zusammenfassd. Erklärg. (§10 IV BauGB)

FF: Begründg.fehler = Formfehler (§214 I 1 Nr.3 BauGB); fehld. zusammenf. Erklärg. irrelev.

ggf. Genehmigg. (§10 II1 BauGB) b. selbststdg., vorgezogenen, vorzeitg. BPlan

FF: Verf.fehler (§§214 I 1 Nr.3, 215 I 1 Nr.1 BauGB)

Bekanntmachg. d. Beschlusses ü. BPlan (§10 III, IV BauGB)

FF: Formfehler (§214 I 1 Nr.4 Var.3 BauGB)

verfahrensrelevante Abwägungsfehler iSv. §2 III BauGB

- Abwägungsausfall: kein Abwägung

- Abwägungsdefizit: beachtl. Belang (gar) nicht in Abwägg. eingestellt; beachtl. Belang = berechtigte int. Privater, Gebot d. interkommun. Rücksichtnahme (§2 II 1 BauGB)

<-> Abwägungsüberschuss: Einstellen e. unbeachtl. Belangs

- Abwägungsfehleinschätzung: relev. Belang im Verhältnis zu seinem (gerichtl. festzustellenden) obj. Gewicht als zu gering / bedeutungslos angesehen; (P) Abgrenzung zu ADefizit

 

=> §214 I 1 Nr.1 BauGB: beachtlich, wenn

- Gemeinde Belang positiv bekannt war / hätte sein müssen

- Belang in wesentl. Punkten nicht zutreffend ermittelt / bewertet

- Mangel ist offensichtlich (erkennbar aus Akten, Entwürfen, Planbegründg., öff. Äußerungen) & hatte Einfluss auf Abwägg.ergebnis (bloße Möglkt. reicht aus)

 

kommunalrechtliches Mitwirungsverbot bei evtl. Vor- / Nachteilserbringung

(P) form. RM d. GR_Beschlusses (§10 I BauGB)

I) Zustä.: Art.30 II, 32 II 2 Nr.2 GO

II) Verf.: (P) Verstoß gg. kommunalrechtl. Mitwirkg.verbot

1) Anwdbkt. d. gemeinderechtl. Vorschriften über Mitwirkungsverbot

2) tb. Vss. d. Mittwirkg.verbots

a) beratende / entscheidende Mitwirkung d. GR-Mitgl.

b) abstgr. Mögl., dass getroffener Beschl.

aa) e. best. Person ("individ. Sonderinteresse", nicht nur "Gruppeninteresse" erford.); beachte Ausschlussgründe

bb) e. unmittelb. (aus Beschluss / Vollzug selbst)

cc)  materiellen / immateriellen Vorteil / Nachteil (weit auszulegen)

dd) bringen kann (= mögl.)

3) RF: Art.49 IV GO -> ungültig, wenn Stimme entscheidend (lex spec. zu §§214, 215 BauGB)

a) unrechtmäßg. Ausschluss e. Mitgl. -> Unwirks. d. Beschl.

b) Nichtausschl. e. auszuschließd. Mitgl. -> unwirksam, wenn entscheidend (s.o.)

c) Unwirksamkt. danach (+); ggf. kommunalrechtl. Präklusionsnorm (lex. spec. zu §§214, 215 BauGB)

III) Form

Rechtsschutz gegen Bauleitpläne - Begründetheit des Normenkontrollantrags; mat. RM des BPlans

  a) Erforderlichkeit f. städtebaul. Entwicklung & Ordnung, §1 III BauGB

   b) Anpassungspfl. an Ziele d. Raumordnung, §1 IV BauGB

   c) Entwicklungspfl. aus FlNP. -> Zweistufigkeit, §8 II-IV BauGB

   d) keine Verletzg. d. interkommun. "Rücksichtnahmegebots", §2 II BauGB

   e) Verwdg. zulässiger Festsetzungen d. BauNVO, §9 BauGB

   f) ordn. Abwägg. d. öff. & priv. Belange im Abwägg.ergebn., §1 VII BauGB

      insb. Konfliktbew. & Trennungsgebot, da nicht in Abwägg. -> form. RMVss.

      => in mat. RM nur Abwägungsdisproportionalität, Rest in form. RM!
 

Verpflichtungsklage (auf Baugenehmigungserteilung) - Klagebefugnis

- §42 II VwGO

- (P): privates Recht steht tatsächl. späterer Bebauung entgegen -> relev. nur bei offensichtl. Verhinderung d. Bebauung -> schon mit Bestreiten d. Klägers idR. nicht mehr offensichtlich

- (P) Erledigung d. Verpflichtungsbegehrens (z.B. während Verf. entggsthd. BPlan erlassen) -> Umstellung in FFK (§113 I 4 VwGO analog), da maßgebl. Beurteilungszeitp. mündl. Verhandlg.
 

Verpflichtungsklage auf Baugenehmigungserteilung - Begründetheit

1) Anspr.grdl.: Art.58ff. bayBO; (P) Freistellungsverf., Art.58 bayBO

2) Genehmigungspfl.

a) bauliche Anlage iSd. Art.2 I 1 bayBO; feste Erdverbindung auch b. bestimmungsgem. ortsfester Benutzg. (z.B. abgestelltes Werbefzg.)

-> künstl. Verbindg. m. Erdboden (bauordn.rechtl. Anlagenbegriff) & bodenrechtl. Relev. (planungsr. Vorhabenbegriff, §1 VI BauGB)

b) genehmigungsbedürftg. Vorhaben: Errichtung, Änderung, Nutzungsändrg. (Nutzg.Intensivierg., Variationsbreite, §1 VI BauGB), Abbruch

c) keine Ausnahme: Genehmigungsfreistellung (Art.58 bayBO), Konzentrationswirkung anderer Genehmigungen, Art.56 bayBO (§§4, 6, 13 BImSchG)

3) form. Vss.

a) ordngem. Bauantrag, einschl. Bauvorlagen b. zust. Behörde, Art.64 bayBO

b) Beteiligg. v. Behörden & TÖB; (P) gemeindl. Einvernehmen, §36 BauGB, Art.67 bayBO

-> Ausnahme: Identität v. Gemeinde & Bauaufs.behörde

c) Nachbarbeteiligg., Art.66 bayBO

4) mat. Vss. (Vereinb. m. ör. Vorschr.)

a) Vereinbarkt. m. BauplanungsR, wenn Vorhaben iSv. §29 I BauGB

aa) keine entggsthd. bauplanungssichernde Maßn. (insb. wirksame Veränderungssperre (§§14, 16-18 BauGB), Zurückstellg. e. Baugesuchs (§15 bauGB)); Ausnahme: §30 II BauGB

bb) Zuläss. im Geltungsbereich e. qual. BPlan, §§30 I, 31 BauGB

> behördl. Verwerfg.komp. b. Zweifeln an RM d. BPlan, Rücksichtnahmegeb., §15 I BauNVO (bb) & cc))

cc) Zuläss. b. einf. BPlan, §30 III BauGB

dd) Zul. im unbepl. Innenbereich, §34 BauGB -> Abgrzg. Innen-/Außenbereich

ee) Zul. im unbepl. Außenbereich, §35 BauGB

ff) Zul. b. in Aufstellg. befindl. einf./qual. BPlan, §33 BauGB

b) Vereinbkt. m. BOrdnR (TA-Lärm, GIRL); Einschr. b. vereinf. BG-Verf.

c) Vereinbkt. m. sonstg. ör. Vorschr. (§§22 I BImSchG, 15 BNatSchG, 4 GastG, 12 WHG); (P) Schlussp.Th.? (Umfang d. bauaufsichtl. Vorschr.)

Variationsbreite - Definition

= im Bereich d. Nutzung (Nutzungsänderung -> Genehmigungsbedürftigkeit) das Spektrum d. Nutzungsmögl. innerhalb einer Nutzungsart (z.B. Wohnnutzung)

Veränderungssperre, §§14, 16-18 BauGB - Konstellationen & Grundlagen

= Absicherung e. in Entschdg. befindl. BPlans

= Satzung, §16 I BauGB

- Prüfung in Verpfl.Klage (§42 I VwGO): form. / mat. Vss d. Veränd.sperre -> vorherige Genehmigg. d. Vorhabens / Bebauungsgenehmigg. (§14 III BauGB) -> Ausnahme (§14 II BauGB)

- Prüfung als FFK (§113 I 4 VwGO analog):

- idR. als Hilfsantrag, wenn Verpfl. erfolglos

- Präjudizinteresse wg. Amtshaftung

- begründet, wenn b. INkrafttreten d. VerändSp. Vss. f. begehrten VA vorlagen (§113 I 4 VwGO analog)

- dann bauplanungs- / -ordnungsrechtl. & sonstg. Genehmigg.Vss. prüfen => ggf. §§34 ff. BauGB

- Prüfung b. Anfechtung e. bauordnungsrechtl. Verfügg.: wenn bauaufsichtl. Verf. entbehrlich, werden Vorhaben durch VerändSp. mat. baurechtswidrig -> Stilllegungsverfügg. mögl.

-> Beseitigungsverfügg. aber grds. erst nach Inkrafttreten d. BPlans zulässig

- Möglichkeit d. Vollstreckungsabwehrklage gem. §§167 I VwGO iVm 767 ZPO: b. Erlass eines entggstehd. BPlans nach Verpflichtung z. Erteilung e. Baugenehmigg.

Veränderungssperre, §§14, 16-18 BauGB - Schema

1) form. RM

a) Beschluss, §16 I BauGB

FF: ergänzendes Verf., §214 IV BauGB

b) ordnungsgem. Ausfertigg. d. Beschl. & ortsübl. Bekanntmachg., §16 II BauGB

- insb. Ersatzverkündung (entspr. §10 III 2-5 BauGB)

FF: §§214, 215 BauGB

2) mat. RM

a) Planaufstellungsbeschluss (§2 I 2 BauGB): wirks. Beschluss ü. beabsichtigte Planung; in selber GR-Sitzung wie VerändSp.-Beschl. mögl., aber zeitl. vor VerändSp.!

b) ortsübl. Bekanntmachg. d. Planaufst.Beschl., §§14 I, 2 I 2 BauGB

c) Erforderlkt. d. VerändSp. z. Planungssicherung, §14 I

-> bei Erlass muss beabsichtigter Planungsinhalt in Mindestmaß bestimmt & absehbar sein (-> keine Verhinderungsplanung/Negativpl.)

3) mit Erlass: Vorhaben gem. §14 I Nr.1/2 BauGB unzulässig -> Genehmigg. zu versagen

4) Bestandsschutz gem. §14 III BauGB? -> vorher genehmigt / Gemeinde hatte vorher bauordnungsrechtl. Kenntnis & m. Ausführung hätte vor VerändSp. begonnen werden dürfen / Unterhaltungsarbeiten / bisherige Nutzung

-> hM: Bekanntgabe ausreichend (keine Bestandskraft nötig)

- str., ob gemeindl. Einvernehmen auch schon ausreicht (Lit. (+))

- b. rw. versagter Genehmigg. nicht §14 III, sondern auf Null reduz. Ermessen bzgl. Ausnahme gem. §14 II

=> Rspr.: nur d. Inhaber e. bereits erteilten BG wird vor späteren Rechtsändrg. geschützt!

5) Ausnahme gem. §14 II BauGB?

= keine überwiegd. öff. Belange entgg.

- b. §33 BauGB (+) grds. nicht entgg.stehd.

- Abwägg. priv. Belange <-> konkr. öff. Sicherungszweck

6) Dauer: §17 BauGB

Zurückstellung von Baugesuchen, §15 BauGB - Grundlagen & Konstellationen

= VA; z. Verhinderg. v. Einzelvorhaben

- keine (zeitl. begrenzte) Ablehnung d. Bauantrags, sondern Freistellung d. Genehmigg.Beh. v. Pflicht z. Sachbescheidung

- mögl. b.:

- Bauwilliger wendet sich als Adressat gg. Zurückstellg.Bescheid -> Anf.Kl. gg. Zurückstellungsbescheid & Verpfl.Kl. auf Genehmigg. m. Beiladg. d. Gemeinde

- Gemeinde gg. Ablehnung d. Zurückstellungsantrags -> Verpfl.Kl. auf Erteilung d. Zurückst.Bescheids. ggü. (beizuladendem) Bauwilligem

- Gemeinde gg. Genehmigg. d. Genehmigg.Beh. -> Drittanfechtungsklage

Zulässigkeit eines Vorhabens im Geltungsbereich eines Bebauungsplans gem. §30 I / II / III BauGB - Schemata

qual. BPlan, §30 I BauGB:

1) keine Funktionslosigkeit: wenn Steuerungs- & Gebietsbewahrungsfunktion nicht mehr erfüllt wird; tats. Verhältn. weichen so massiv & offenkundig v. Planinhalt ab, dass städtebaul. Gestaltungsfunktion nicht mehr erfüllb.

2) Übereinstimmung d. Vorhabens mit festgesetzt. Art & Maß d. baul. Nutzung -> §§2 ff. BauNVO (Abs.2 d. Norm: generell zulässig; Abs.3: ausnahmsw. zulässig)

- Korrektur durch §15 I BauNVO: unzulässig, wenn Eigenart d. Gebiets widersprechen

- insb. §15 I 2 Hs.1 BauNVO (unzumutbare Störungen/Belästigungen) -> insb. Nachbarstreit!

-> Rücksichtnahmegebot!

3) gesicherte Erschließung, §34 I 1 BauGB: nach obj. Kriterien m. Anschl. an öff. Straßen-, Energieversorgg.-, Wasserver- & Entsorgungsnetz zu rechnen (nicht drittschützend!)

 

einf. BPlan, §30 III BauGB:

(= weniger Festsetzungen, als qual. BPlan)

1) keine Funktionslosigkeit (s.o.)

2) Übereinstimmung m. Festsetzgn. d. BPlans (wenn nicht vorhanden -> Vss. d. §§34, 35 BauGB)

3) Erschließung (s.o.)

 

vorhabenbezg. BPlan, §30 II BauGB:

(= auf konkr. Vorhaben bezogen)

- s.o., aber §§34, 35 BauGB nicht anwendbar

Verwerfungskompetenz der Genehmigungsbehörde bei rechtswidrigem Bebauungsplan

- eA: kann unangewendet lassen

-aA (vorziehen!): bis zur Aufhebg. gem. §47 VwGO uneingeschränkt anzuwenden (nur Gericht kann unangewendet lassen)

Zulässigkeit eines Vorhabens im unbeplanten Innenbereich gem. §34 BauGB - Schema

1) Anwendungsbereich d. §34 BauGB: kein BPlan; Planungsbereich ist "im Zshg. bebauter Ortsteil"

a) Zshg.: (P) Baulücken, Ende d. Innenbereichsgrenze

b) Ortsteil: Bebauungskomplex m. gewissem Gewicht (10-12 Bauten), das organische Siedlungsstruktur ausdrückt; (P) Abgrenzung z. Splittersiedlung

2) ZulassungsVss.

a) Einfügen in Eigenart d. näheren Umgebung

aa) bzgl. Art d. baul. Nutzung

- gem. §34 II BauGB  Beurteilg. nach §§2ff. BauNVO, wenn fakt. Baugebiet (Inzidentprüfg.!)

- wenn BauNVO (-), Einfügen in bestehd. Art d. baul. Nutzung

bb) bzgl. Maß, Bauweise, überbaubarer Grundstücksflächen

b) Anfdrg. an Wohn- & Arbeitsverhältnisse, Ortsbild

c) Sicherung d. Erschließg.

3) RF: gebundener Anspr. auf Eerteilg. d. BG

Zulässigkeit eines privilegierten Vorhabens im unbeplanten Außenbereich gem. §35 I BauGB - Schema

1) Anwendbarkeit §35 BauGB: kein §30 I, II BauGB oder §34 BauGB; anwendbar auch b. Außenbereichssatzung gem. §34 IV Nr.2/3 BauGB

-> §35 I: grds. zulässig ("entgegenstehen")

-> §35 II: nur im Einzelfall zulässig ("beeinträchtigen")

2) Zulassungsvss.

a) privileg. Vorhaben gem. §35 I Nr.1-6 BauGB, insb. klausurrelev.

- Nr.1: land-/forstwirtsch. Betrieb; (P) "dienende Funktion"

- obj. erkennbar unmittelbar zu-/untergeordnet

- privilegiertem Betrieb mehr als nur förderlich

- Maßstab: vernünftiger Landwirt

- Nr.4: sonstg. privileg. Vorhaben; (P) Einschränkg. durch "nur" & "soll"

- Windenergieanlagen idR. mangels Ortsgebundenheit -> Nr.5!

- "nur": im Innenbereich/Planbereich d. konkr. Gemeinde nicht errichtbar

- "soll": Vorhaben billigenswert & unter Berücks. d. Funktion d. Außenbereichs (naturgebd. Bodennutzung/Erholungsfunktion) gerechtf.

- Nr.5: Anlagen z. Wind-/Wasserenergienutzg.

- immissionsschutzrechtl. Genehmigg. vorgehend ab Höhe von > 50m

b) kein Entgegenstehen öff. Belange (§35 III 1, 2 BauGB, bei §35 I Nr.2-6 BauGB zudem Planungsvorbehalt (§35 III 3 BauGB)

c) Einhaltung d. Bodenschutzklausel (§35 V 1 BauGB)

d) Sicherung e. ausreichd. Erschließung (§35 I BauGB)

3) RF: Anspruch auf Erteilung e. Genehmigg.

Zulässigkeit eines nicht privilegierten Vorhabens im unbeplanten Außenbereich gem. §35 II BauGB - Schema

- beachte §35 IV BauGB: kein Entgegenhalten d. Widerspruchs gg. FlNPl., wenn ansonsten Abs.3 entsprechend

1) Anwdbkt. §35 BauGB: kein Plangebiet (§30 I, II), kein unbepl. Innenbereich (§34 BauGB),; auch anwdb., wenn Außenbereichssatzg. (§34 IV 1 Nr.2/3 BauGB) existiert

2) Zulassg.Vss.

a) sonstg. (nicht privileg.) Vorhaben, §35 II BauGB

b) keine Beeinträchtigg. (vgl. §35 I: "entgegenstehd.") öff. Belange (§35 II, III BauGB); (P) Bestandsschutz f. begünstigte Anlagen (§35 IV BauGB -> abschließende Regelg.); Vorliegen e. Außenbereichssatzung (§35 IV) BauGB)

c) Sicherstellen d. Erschließg. (§35 II BauGB)

d) Beachtung d. Bodenschutzklausel (§35 V 1 BauGB)

3) RF: gebundener Anspruch

Schlusspunkttheorie / Separationsmodell - Bedeutung

- Schlussp.Th.: Baugenehmigung erst zu erteilen, wenn auch alle anderen Genehmigungen vorliegen

-Separationsmodell (hM): BG unabhängig v. anderen Genehmigungen zu erteilen
 

Rechtsschutz bzgl. Erteilung gemeindlichen Einvernehmens, §36 BauGB

- gemeindl. Einv. z. Schutz d. Planungshoheit d. Gem. (Art.28 II GG)

-> Erfordernis entfällt, wenn Gem. selbst Genehmigungsbehörde, da dann Art.28 II GG ausr. geschützt

- Versagung nur iRv. §§31, 33, 34, 35 BauGB zulässig, §36 II 1 BauGB

- hM: wg. 2 Monats-Fiktion gem. §36 II 2 BauGB -> Einvernehmen unwiderrufl. & nicht zurücknehmb.

- b. Ersetzung d. Einv. durch zuständg. Bauaufsichtsbehörde -> Anfechtungsklage

-> inzident Bauplanungsvorschr. prüfen (z.B. §§34, 35 BauGB)

- keine bauaufsichtl. "Zulassung" iSv. §212a BauGB => AnfechtungsRBehelf hat aufschiend. Wirkung!

- RBehelfe d. Gemeinde gg. BG haben keine aufschiebd. Wirkung, da Gem. auch "Dritte" iSv. §212a BauGB sind

- Ersetzung von Dritten nicht einklagbar, da Einvernehmen bloßes Internum (Form d. Aufsicht) ohne individualschützd. Wirkung -> Verpfl.Klage auf Erteilung d. BG!

 

Rechtsschutz im baurechtlichen Nachbarstreit - Konstellationen

- Anfechtung einer d. Nachbarn erteilten BG; (P) Genehmigg. im vereinf. Verfahren

-> Nachbarrechtsschutz im Hauptsacheverf.

-> vorläufiger Rechtsschutz

- Verpflichtungsbegehren auf bauaufsichtl. Einschreiten

Nachbar-Anfechtungsklage gegen erteilte Baugenehmigung - Zulässigkeit: Schema Klagebefugnis

I) Klagebefugnis, §42 II VwGO

1) vermittelt einfachgesetzl. Norm, d. b. Genehmigg. d. Vorhabens zu prüfen ist, Drittschutz?

-> wenn außerhalb Prüfprogramm, allenfalls §123 I VwGO mögl. f. Nachbarn

a) im Bereich e. BPlans, §30 BauGB: (+) bzgl. Festsetzungen ü. Art d. baul. Nutzung (generell b. Gebietsfestsetzg. d. BauNVO) -> Gebietserhaltungsanspruch; grds. (-) bzgl. Maß, Bauweise & überbaubare Grdstck.Flächen (dient nur städtebaul. Ordnung)

b) im unbepl. Innenbereich, §34 BauGB: Drittschutz über Einfügungsgebot in nähere Umgebg. (Rücksichtnahmegebot als Bestandteil d. Einfügg.Gebots) -> Einfügen nur b. Rücksicht auf Nachbarbebauung

c) im Außenbereich, §35 BauGB: ggf. (+), wenn Ausnutzbarkt. d. Privileg. gefährdet (heranrückende Bebauung) oder schädl. Umwelteinw. (§35 III Nr.3 BauGB)

d) bauordn.rechtl. Vorschr. grds. (-), außer Individualschutz bezweckt => u.a. zugunsten unmittelb. Grundstücksnachbarn (+) bzgl. Brandschutz & Abstandsflächen; (P) Verunstaltungsverbot

e) nicht nachbarschützend: Verfahrensvorschriften, sofern Verf.fehler keine Auswirkg. auf mat. Position haben

f) sonstg. ör. Vorschr. z.T. (+), z.B. §§2 BImSchG, 18. BImSchV (Sportanlagen)

2) Kläger = geschützter Nachbar?

a) wg. Grundstücksbezogenht. gem. Art.14 GG (+), b. Grundstücks(mit-)eigentümer & sonstg. Inhaber e. eigentumsähnl. Position

b) Gemeineden (+), wenn Verletzg. eigener Rechte mögl.; (+) b. interkommun. Abstimmungsgebot (§2 II BauGB); auch wenn Genehmigg. ohne Einholung d. Einvernehmens erteilt wird

c) hM: (-) b. nur obligator. Berechtigtem, obwohl Besitzrecht d. Mieters v. Art.14 I 1 GG geschützt

Nachbar-Anfechtungsklage gegen erteilte Baugenehmigung - Zulässigkeit: prozessuale Verwirkung des Klagerechts

- prozessuale Verwirkung d. Klagerechts b. baurechtl. Nachbarklagen

- ohne Bekanntgb. d. Genehmigg. keine Klagefrist gem. §74 I VwGO (hM)

- auch kein §58 II VwGO (verlängerte Frist b. fehld. Belehrung)

- ggf. §242 BGB

- b. Kenntnis v. Bautätigkeit, aber erst deutl. späterer Klageerhebg. ggf. (+)

 

Nachbar-Anfechtungsklage gegen erteilte Baugenehmigung - Zulässigkeit: Verzicht auf Nachbarrechte durch Zustimmung

- Unterschrift d. Nachbarn auf Bauantrag = Zustimmung, Art.66 I 2 bayBO

- gem. §130 I 1 BGB analog erst wirksam mit Zugang b. Behörde, dann nicht mehr widerrufbar

 

Nachbar-Anfechtungsklage gegen erteilte Baugenehmigung - Begründetheit

-> Genehmigg. muss rw. sein & Kläger in subj. Rechten verletzen, §113 I 1 VwGO

I) b. qual. BPlan, §30 BauGB

- Verletzung d. Gebietserhaltungsanspr., §§9 I Nr.1, 30 BauGB iVm. 1 III, 2-11 BauNVO (Art d. baul. Nutzg.)

- Vorhaben allg. nach Abs.2 d. jew. BauNVO-Norm zulässig?

- §§13, 14 I BauNVO? (freie Berufe, Nebenanlagen, z.B. Glascontainer)

- Vorhaben als Ausnahme iSv. Abs.3 d. §§2-11 BauNVO oder §14 II BauNVO (Versorgungseinrichtg.)

und Ausnahme iSv. §31 I BauGB erteilbar

- Befreiung n. §31 II BauGB

- Rücksichtnahmegebot verletzt? §30 I BauGB iVm. §15 I 1&2 BauNVO

II) unbepl. Innenbereich, §34 BauGB

- kein "Einfügen" -> Rücksichtnahmegebot

- beachte §34 II BauGB -> BauNVO

III) Außenbereich, §35 BauGB

- nur Rücksichtnahmegebot prüfbar, da öff. Belang iSv. §35 III 1 Nr.3 BauGB (schädl. Umwelteinw.)

vorläufiger Rechtsschutz des Nachbarn gegen Baugenehmigung - Schema

- §§80a III, 80a I Nr.2 Hs.1, 80 V 1 VwGO

I) Zulässigkeit

1) Statthaftigkeit d. Antrags (§§80a III 1, I Nr.2, 80 V 1 VwGO)

- adressatenbegünstgd., drittbelastender VA

- Hauptsacherechtsbehelf eingelegt

- Hauptsacherechtsbehelf ohne aufschiend. Wirkung (insb. §212a I BauGB)

2) Antragsbefugnis

- §42 II VwGO analog

(P) in Dreieckskonstellationen (+), wenn Verletzg. drittswchützd. Vorschr. geltend gemacht werden kann

3) RSB

- (P) Fertigstellung d. Vorhabens

- (P) vorheriger behördl. Aussetzungsantrag wg. §80a III 2 VwGO erford.?

- hM: (-), zu weit gefasst (Redaktionsversehen)

- kann offen bleiben, wenn iSv. §80 VI 2 Nr.2 VwGO Vollziehg. droht, weil z.B. Bauherr weiterbauen will

II) Begründetheit: Interessenabwägg. zw. Aussetzungs-/Vollzugsinteresse -> Erfolgsaussichten d. Hauptsache -> summarische Prüfung

- grds. geht Gesetzgeber v. Vorrang d. Vollzugsinteresse aus: §§80 II 1 Nr.3 VwGO, §212a I BauGB

- wenn f. Kläger vss. erfolgreich -> Sicherungsmaßnahmen! (vorläufg. Nutzungsuntersagg., Androhung v. Zwangsgeld, etc.)

vorläufiger Rechtsschutz des Nachbarn gegen nicht genehmigte Vorhaben - Schema

- §123 I VwGO

I) Zulä.

1) VerwRW, §40 I VwGO

2) statth. ANtrag (§§122 I, 88, 123 V VwGO)

a) §§80a III, 80 V VwGO (-), da keine Baugenehmigg.; (P) Genehmigg. v. vereinf. Verf.

b) (P) Sicherungsanordnung (§123 I 1 VwGO) / Regelungsanordnung (§123 I 2 VwGO); str.

3) Antragsbefugn., §42 II VwGO analog

4) RSB (P) (-), wg. mögl. zivilrechtl. Unterlassungs-/Beseitigungsanspr.? (-), da nicht schneller realisierbar & nicht effektiver

II) Begr.

1) Anordnungsanspr. (+), wenn mat. Anspr. auf bauaufs. Einschreiten glaubhaft gemacht; (P) hM. nur, wenn subj. NAchbarrechte beeinträchtigt (wie bei §§80a III, 80 V VwGO)

a) Anspr.grdl.: bauordnungsrechtl. Generalklausel (Art.54 II 2 bayBO)

b) tb. Vss. f. Stilllegungsverfügg.

aa) Vorliegen/Errichtung e. baul. Anlage

bb) Verstoß gg. ör. Bestimmungen

- form. Illeg.

- mat. Illeg. (f. Stilllegung entbehrl., anders b. BG-Freiheit)

cc) richtiger Adressat

c) (P) RF: Ermessen

- zT. Rspr.: intendiertes Ermessen

- zT. Rspr.: Ermessensred. auf Null nur b. hoher Gefahrenintensität; Streitentschdg. idR. entbehrl.

2) Anordnungsgrd. (Eilbedürftgkt.)

vorläufiger Rechtsschutz des Nachbarn gegen Baugenehmigung im vereinfachten Verfahren - Schema

- wenn nicht geprüfte Norm verletzt: §123 I VwGO, sonst §80 V VwGO

Verpflichtungsbegehren des Nachbarn auf bauaufsichtliches Einschreiten

- bauordn.rechtl. Generalklausel (Art. 54 II 2 bayBO = Ermessensnorm

=> Bescheidungsanspruch (§113 V 2 VwGO) oder Verpflichtungstenor (§113 V 1 VwGO)

- ggf. Ermessensred. auf Null -> Verpflichtungstenor

Rechtmäßigkeit einer bauordnungsrechtlichen Verfügung - Schema

I) Ermächtigungsgrdl., Art.75, 76 bayBO

- iÜ. bauordn.rechtl. Generalklausel: Art.54 II 2 bayBO

II) form. RM

1) Zustä.: grds. untere Bauaufsichtsbehörde, Art.53 I 1&2, 54 II 2 bayBO: LRA

2) Verf. (insb. Anhörung, Art.28 I bayVwVfG)

3) Form

III) mat. RM

1) tb. Eingriffsvss.; (P) maßgb. Zeitp. b. Bauordn.Verfügg.: b. Dauer-VA (Stilllegg.Verfügg./Nutzungsuntersagg.) letzte mündl. Verhdlg, iÜ. letzte behördl. Entschdg.

a) bauliche Anlage iSv. Art.2 I 1 bayBO

b) bes. Vss. nach Art. d. Verfügg.

aa) Beseitigg.AO: form. (keine BG, suspendierte BG)) & mat. Illeg. ( (P) b. genehmigungsfreien Anl. nur mat. Illeg. (Verstoß gg. ör. Bauordn.-/-planungsvorschr./sonstg. ÖR)

bb) Nutzungsuntersagg.: form. Illeg. ausreichend (überwiegd. Auffassg.), str.

cc) Stilllegungsverfügg.: form. (oder mat.) Illeg. reicht aus; Ausnahme: b. genehmigungsfr. Vorhaben mat. Illeg. prüfen

c) richtiger Adressat: f. baurechtswidr. Zustand Verantwortlicher (idR. Bauherr); (P) Rechtsnachfolge grds. mögl., da Bauaufsichtsverfügg. dingl. ausgerichtet

2) Ermessen

a) Entschließungsermessen: b. Vorliegen d. tb. Vss. grds. intend. Ermessen; (P) Art.3 I GG, Verwirkung d. behördl. Eingriffsbefugn.

b) personelles Auswahlermessen: (P) Gleichbehdlg. versch. Störer

c) VHM; (P) Bestandsschutz, Verfügg. uU. unverhältn., wenn Antrag gestellt & Genehmigg.fähigkt. ohne Weiteres gegeben

d) ggf. mat. Illeg., wenn unter tb. Eingriffsvss. nicht nötig, weil form. Illeg. ausreicht!

Bauordnungsverfügungen - typische Probleme auf Rechtsfolgenebene

- Teil d. Rspr.: intendiertes Ermessen => kein bes. Begründungserfordern. gem. Art.39 I 3 bayVwVfG

a) Entschließungsermessen

- (P) Verwirkung d. behördl. Eingriffsbefugn. wg. vorheriger behördl. Duldung (gem. §242 BGB analog) idR. (-)

b) Auswahlermessen

- personelles Auswahlermessen

- Verstoß gg. Gleichbehadlg.anspr. b. Vielzahl v. Schwarzbauten (Art.3 I GG); (P) Erfordernis e. behördl. EIngriffskonzepts?

- iÜ. sind personenbzg. Umstände (z.B. Zuverlässgkt.; wirtsch. Unvermögen) grds. nicht relevant!

- inhaltl. Auswahlermessen: VHM

- Bestandsschutz: aktiv nach hM (-); passiv (+), wenn Anlage f. hinreichd. Zeitraum rm. war; (P) späterer Wegfall d. Bestandsschutzes