Ausbildung NHP


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Flashcards 11
Students 17
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 10.11.2016 / 24.11.2023
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https://card2brain.ch/box/notfallmedizin_mgl161
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Beschreibe das generelle Vorgehen an einer Notfallstelle

1. Schutz vor Selbstgefährdung
2. Orientierender Überblick
3. Sicherung der Notfallstelle
4. Erstbeurteilung oder Notfall-ABCD (Basic-Life-Support)
5. Lebensrettende Sofortmassnahmen
6. Sekundärbeurteilung
7. Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen/Rettungsdienst/Arzt

Nenne die 6 Schockarten

• Kardiogener Schock (Herzrhythmusstörungen, Infarkt, Insuffizienz)
• Anaphylaktischer Schock (Allergie, Wespenstich)
• Hypovolämischer Schock (Blutung, endo/exogen)
• Psychogener Schock (Selbstmord mitansehen)
• Septischer Schock (bakterielle Vergiftung)
• Neurogener Schock (Rückenmarkverletzung)

Beschreibe die Primärbehandlung bei einem Notfallpatienten

Notfall-ABCD
1. Bewusstseinszustand der Person prüfen
2. Hilfe rufen
3. Atmung prüfen
• Person ansprechbar: Notruf 144, Person betreuen, auf Rettungsdienst warten, evtl. Basismassnahmen (Blutstillung, Fixation, Lagerung)
• Bewusstlosigkeit, aber Atem: stabile Seitenlage
• Wenn die Person nicht atmet:
- Notruf 144
- AED holen
- 30 Thoraxkompressionen gepflügt von 2 Beatmungsstössen
- wenn AED eintrifft: Rhythmusanalyse, ggf. Defibrilation (Wiederbelebung, bis Rettungsdienst eintrifft)

Beschreibe lebensbedrohliche Situationen
• Bewusstseins-
• Atmung-
• Kreislaufbeeinträchtigung

  • eine Bewusstlosigkeit mit Ausfall der Schutzreflexe führt zu einer Verengung der oberen Atemwege und/oder zur Aspiration (Lebensgefahr durch schwerwiegende Störungen des respiratorischen Systems)

Wie führt man eine Alarmierung durch?
Nenne die W-Fragen

1. Wo?
- genaue Adresse, Wegbeschreibung, Zugang
2. Wer?
- Name, Telefonnummer
3. Was?
- Angaben über das Ereignis
4. Wie viele?
- Anzahl Verletzte, Alter, Zustand
5. Weiteres?
- Besonderheiten

Notrufnummer: 144 CH, 112 EU, 911 USA

Beschreibe eine korrekte Seitenlagerung

Stabile Seitenlage (bei Bewusstlosigkeit mit >8 Atemzügen und gleichmäßiger Atemtiefe)
1. Helfer kniet neben Bewusstlosem
2. den näher liegenden Arm im rechten Winkel ausstrecken, den anderen über den Brustkorb anwinkeln
3. Körper an Hüfte und Schulter ergreifen und "en bloc" gegen sich drehen
4. Abstützen: das oben liegende Bein auf dem Boden abstützen (fuß verankert in der Kniekehle)
5. Kopf nach hinten strecken

Nenne Symptome und Ausstrahlungsgebiete eines Herzinfarktes

Symptome
• Todesangst, Vernichtungsgefühl
• Atemnot, Dyspnoe
• Unruhe
• oft Herz-Rhythmus-Störungen
• fahle, blaue, gräuliche Gesichtsfarbe
• kühle Haut bis kalter Schweiß
• Übelkeit, Erbrechen
• teilweise Blutdruckabfall
• Somnolenz (Bewusstseinseintrübung) bis Bewusstseinsverlust

Ausstrahlungsgebiete
• 75% heftig stechende Schmerzen hinter Sternum
• 25% linke Schulter
• 27% linke Arminnenseite
• 17% rechte Schulter
• 8% Solarplexus
• 5% Klein-, Ring, Mittelfinger linke Hand
• 5% linke Halsseite

Beschreibe die Durchführung einer korrekten Blutstillung

1. Schutzhandschuhe tragen
2. Betroffenen hinlegen, bei Schock Beine hochlagern
3. direkte manuelle Kompression
- Kompresse auf Wunde, mit Handballen fest darauf drücken, evtl. Druckverband anlegen
4. Druckverband
- mehrere Kompressen auf die Wunde legen, mit Binde fest einbinden (distaler Puls muss tastbar sein!)
5. Distanz-Druckpunkte
- wenn direkte Kompression nicht möglich oder unzureichend, wird die Arterie oberhalb der Wunde komprimiert
6. Anlegen einer Blutsperre
- mittels Gurt, Gummiband, Strumpf, etc
- nur wenn die anderen Maßnahmen nicht wirken (massive Blutung)
7. Zeitpunkt notieren, nie länger als 30 Minuten

Nenne die Massnahmen bei einer Bolusaspiration und beschreibe die Manöver

= Fremdkörperaspiration
• bei leichter Obstruktion
- Patient hustet noch effektiv = keine Maßnahmen
• bei schwerer Obstruktion
- mehrmaliges Heimlichmanöver
- Zusammenpressen des Thorax

Nenne die verschiedenen Verbrennungsgrade und beschreibe eine korrekte Kühlung

I. Grad: Rötung der Haut (ohne Narbenbildung)
IIa. Grad: Rötung mit Blasenbildung
IIb. Grad: tiefe vermale Läsion (Verletzung tiefer Schicht)
III. Grad: Tiefe Zerstörung der Haut und Unterhaut mit Verschärfung oder Verkohlung (schwere Narbenbildung)

Akute Lebensgefahr, wenn mehr als 15% der Haut verbrannt ist (bereits ab II. Grad)

Therapie
• Kühlung während mindestens 15 Minuten mit 15-20° kaltem Wasser
• je schneller, je besser
• Verhaltensregeln
- Kleider nicht entfernen
- Blasen nicht aufstechen
- keine Hausmittel-Salben, Desinfektionsmittel
- bei Verbrennungen durch Elektrounfall vor der Nothilfe zuerst Strom ausschalten

Nenne die Kriterien, wann ein Patient an einen Arzt überwiesen werden muss

Akute Beschwerden
• länger andauernde Schmerzen, Druck oder Enge in der Brust, Atemnot
• Nackenstarre (Meninigismus) mit Fieber
• Bewusstseinseintrübung
• akutes Abdomen
• Knochenbruch
• unkontrollierbare Schmerzen
• neurologische Symptome (Lähmungen, Inkontinenz)
• hohes Fieber
• innere Blutungen (Bluthusten, Blut im Urin)
• vaginale Blutungen in der Schwangerschaft
• Vergiftung
• Exsikkation (Austrocknung)
• Verbrennungen
• generalisierte allergische Reaktion
Chronische Beschwerden
• Verdacht auf Tumor
• Verdacht auf chronische Darmkrankheit (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
• persistierende Rückenschmerzen mit Lähmungserscheinungen
• unklare Hautveränderungen
• nicht heilten Wunden
Generell
• bei jedem Patienten, der über Symptome klagt, wo die Intuition warnt oder die Erfahrung zur Abgrenzung von gefährlichen Pathologien fehlt