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Set of flashcards Details
Flashcards | 43 |
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Language | Deutsch |
Category | Religion/Ethics |
Level | Other |
Created / Updated | 28.09.2015 / 04.10.2015 |
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3. War die Entstehung des christlichen Kanons das Werk eines einzelnen Theologen? Nehmen Sie Stellung!
Nein, es war nicht das Werk eines einzelnen Theologen.
Die Entstehung des Kanons ist ein langwieriger Prozess, auf den immer wieder andere Gruppen wie christliche Urgemeinden, die katholische und später auch die protestantische Kirche Einfluss hatten und haben.
Wollte man den christlichen Kanon als Werk einem einzelnen Theologen zuschreiben, so wäre dies Markion. Er legte in der Mitte des 2. Jahrhunderts den ersten geschlossenen Kanon vor. Vergleicht man diesen mit dem heutigen Kanon, so umfasste der damalige nur einen Bruchteil des heutigen Kanons.
2. Skizzieren Sie wesentliche Unterschiede zwischen dem Kanon der Lutherbibel und dem der Einheitsübersetzung!
Die Einheitsübersetzung orientiert sich an der Septuaginta, die auch Texte enthält, die in den regulären biblischen Kanon nicht aufgenommen wurden (ev: Apokryphen, kath: deuterokanonisch). Sie besteht aus 52 Schriften.
Die Lutherbibel hat nicht in allen Ausgaben Apokryphen. Wenn Apokryphen doch Erwähnung finden, dann im Anhang. Sie richtet sich nach dem hebräischen Kanon. Die Anordnung verläuft von „wichtig nach unwichtig“ (nach Luthers Empfinden). Sie besteht aus 39 Schriften.
1. Wer war Markion und welche Bedeutung hat er für die Entstehung des Neuen Testaments?
Markion (*ca. 85 in Sinope, gest. Ca. 160) war Mitte des 2. Jahrhunderts Mitglied der christlichen Gemeinde in Rom und legte einen geschlossenen Kanon vor. Dieser besteht aus dem Lukasevangelium (ohne Zitate aus dem AT) und zehn Paulusbriefen (antijüdisch überarbeitet). Schriften des Alten Bundes wurden nicht mit aufgenommen. Ein guter und barmherziger Gott wurde vermittelt. Markions Lehre war dualistisch geprägt. Dies führte zur Konfrontation zu anderen Christen in Rom. Deshalb gründete Markion seine eigene Kirche.
Markion hat durch seine konsequente Haltung die Bildung des Kanons entweder ausgelöst oder beschleunigt. Es entstand weitere christliche Offenbarungsliteratur.
Der Kanon, den wir heute kennen, ist ein mittlerer Kurs zwischen Markions Einseitigkeit und der der gnostischen Unbegrenztheit. [Die Kanonfrage ist bis heute nicht abgeschlossen!] Diese Katholizität (moderater Pluralismus) gibt Raum für Traditionen, schützt aber auch zugleich vor maßloser Beliebigkeit.
Ende des 2. Jahrhunderts wollten viele Menschen den Glauben und die damit Handlungen festgelegt haben. Viele Regeln und Lehren (lat: regula fidi, gr: kanon tes piesteos), die als kanontaugliche Schriften eingestuft wurden, wurden somit normativ.