Narratologie FS14 Uzh
Grundbegriffe der Narratologie nach Genette und co.
Grundbegriffe der Narratologie nach Genette und co.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 74 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 14.05.2014 / 13.11.2017 |
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Kategorien nach Genette
Zeit der Erzählung
erzählte Zeit-> Dauer der erzählten Geschichte (40 Jahre)
Erzählzeit -> Zeit, die der Erzähler für das Erzählen der Geschichte benötigt (1000 Seiten)
Dabei unterscheidet man:
Ordnung
Dauer
Frequenz
Was versteht man unter Ordnung
Nenne die Unterkategorien der Ordnung
Die Ordnung bezeichnet die Abfolge der Ereignisse innerhalb einer Erzählung, die nicht unbedingt chronologisch ablaufen. Allgemein können diese Anachronien genannt werden.
Dabei Unterscheidet man:
Analepse
Prolepse
Achronie/Syllepse
Ellipse
Paralipse
deskriptive Pause
Was ist eine Analepse
Eine Analepse ist eine Rückblende, Zeitsprung in die Vergangenheit, Nachträgliche Erwähnung, Retrospektion.
externe Analepes -> Zeitsprung in die Vergangenheit ausserhalb der Erzählung
interne Analepes -> Zeitsprung innerhalb der Erzählung
kompletive Analepes -> füllt Lücken au der Vergangenheit aus
repititive Analepes -> Vergangenes Ereignis wird immer wiederholt (Redundanz)
Was ist eine Prolepse
Eine Prolepse ist ein Zeitsprung in die Zukunft, Antizipation. Dabei Unterscheidet man zwischen:
externe Prolepse -> Zeitsprung in eine Zeit ausserhalb der Erzählung
interne Prolepse -> Zeitsprung bleibt innerhalb der Zeit der Erzählung
kompletive Prolapse -> füllt im Voraus eine Lücke aus
repetitive Prolapse -> Zeitsprung zu einem Ereignis, dass nochmals erzählt wird
Was ist eine Achronie/Syllepse
Extremform der Anachronie
-> chronologische Reihenfolge der Erzählung ist nicht mehr rekonstruierbar
Was ist eine Ellipse
Auslassung von Ereignissen -> Beschläunigung des Erzähltempos
Ausslassen von Wörter um Wirkung zu erzielen (Alltagssprache imitieren) wodurch Leser selbst ergänzt, Bedeutung gibt.
dabei unterscheidet man zwischen bestimmter, unbestimmter, impliziter Ellipse (Leser muss sich selbst erschliessen was ausgelassen wird) und expilziter Ellipse (im Text wird darauf hingewiesen
Was ist eine Paralipse
Lateralauslassung von Ereignissen. Absichtliches auslassen oder beiseitelegen.
Was ist eine deskriptive Pause
Deskriptiver Einschub in der Erzählung, bei dem Die Ereignisse nicht weitergehen.
(Kann beschribung der Landschaft aber auch Kommentare sein, die nichts mit der Erzählung zu tun haben)
Was versteht Genette unter Dauer
Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit
Was ist eine Isochronie
Eine zeitdeckende Erzählung (Bsp. im Dialog)
Erklähre Zeitraffung/ Dehnung
Bei der Zeitraffung/Dehnung wird durch verschiedene Mittel des Erzählens das Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit verändert.
Zähle Mittel zur Zeitraffung (summarisches Erzählen) auf:
iterative Raffung
Zusammenfassung von sich wiederholenden Ereignissen (im Sommer fuhr sie jeden Tag Fahrrad)
durative Raffung
Zusammenfassung von Etwas, dass über einen längeren Zeitraum besteht (über das Ganze Studium hinweg…)
suksessive Raffung
Aufreihung von Begebenheiten (und dann, und dann)
Anachronien zur Zeitraffung:
Zeitsprung (Drei Jahre später)/Ellipse
Aussparung/Paralipse
Erkläre Frequenz
Bei der Frequenz geht es darum wie oft etwas erzählt wird.
Erklähre Singulative, Iterative, und Repititive Frequenz
Singulativ
Was einmal geschieht wird einmal erzählt
Repititiv
Was einmal geschieht wird mehrmals erzählt
Iterativ
Was mehrmals geschieht wird einmal erzählt
Kategorien nach Genette
Was ist der Modus
Grad der Mitteilbarkeit und Perspektivierung der Erzählung, aus welchem Blickwinkel wird erzählt? Wie Detailliert werde ich als Leser informiert?
Dabei unterscheidet Genette:
Distanz
Fokalisierung
Beschriebe die Distanz
Bei der Distanz geht es um den Blickwinkel (nicht nur visuell gemeint)
Dabei kann die Relative Distanz zwischen Ereignissen und Erzähler & Relative Distanz zwischen Worten & Gedanken und Erzähler betrachten.
Was betrachtet man bei der Relative Distanz zwischen Ereignissen und Erzähler
1. narrativer Modus (Weiter Winkel / Zeitraffung/ Diegesis) viel Distanz, grosse Verdichtung, Indirektheit
2. dramatscher Modus (wie Theater / Bühne/ Mimesis) wenig Distanz, viel Direktheit und Ausfühlichkeit
Was betrachtet man bei der Relativen Distanz zwischen Worten & Gedanken und Erzähler
- erzählte (erlebte) Rede (Erwähnung des sprachlichen Akts, Bericht über das Gespräch/ narrativer Modus/ Diegesis)
- transponierte Rede (Erhöht den Grad der Unmittelbarkeit / indirekte oder erlebte Rede)
- zitierte/berichtete Rede (Worte der Figuren werden direkt wiedergegeben / dramatischer Modus/ Mimesis)
- Direkte (mit Einführung) und autonome direkte (ohne Einführung) Figurenrede
Beschreibe die Fokalisierung(Perspektive)
Verhältnis zwischen Wissen des Erzählers und einer Figur, Perspektive, Standpunkt des Wahrnehmenden und des Sprechenden:
Nullfokalisierung
Interne Fokalisierung
Externe Fokalisierung
Wast ist eine Nullfokalisierung
Allwissender Erzähler, der Gottähnlich auf das Geschehen und in die Köpfe der Figuren hineinblickt.
Was ist eine Interne Fokalisierung
Bsp. Innerer Monolog, Bewusstseinsstrom
Das Geschehen wird aus dem Blickwinkel einer Figur erzählt
Was ist eine Externe Fokalisierung
Keinen Einblick in das Innenleben der Figuren
- Alien, Behavioristisch
Was meint man mit Polymodalität
Zwischen der Modalität wird oft innerhalb einer Erzählung gewechselt
Da nach den Konventionen der menschlichen Wahrnehmung etwas nicht gleichzeitig ab- und anwesend sein kann (in diesem Fall die Erzählinstanz), gilt die (implizite) Annahme, dass in einem Erzählsegment jeweils nur ein modaler Code dominant sein kann. Im Gegensatz zu isolierten Verstößen gegen die angenommene Kohärenz des Modus (Paralepse und Paralipse) treten in den nicht seltenen Fällen einer Koexistenz mehrerer modaler Codes diese miteinander in Konkurrenz, da sie sich im Grad der An- bzw. Abwesenheit der Erzählinstanz widersprechen. Durch das Fehlen eines dominanten Codes wird nicht nur „die gesamte Logik der narrativen Repräsentation erschüttert“ , sondern auch die konventionalisierte Wahrnehmung infrage gestellt.
Was ist Alterationen
Alterationen (lat. umstellen, verändern) innerhalb der Fokalisierung
Fokalisierungswechsel kann stimmig sein oder als Bruch aufgefasst werden
2 Alterationstypen
- - weniger Informationen gegeben als nötig (Paralipse)
- - mehr Informationen als nötig (Paralepse)
Ezähler/Stimme bei Genette
Zeitpunkt der Narration
Person
Ebene
Zeitpunkt der Narration
-spätere Narration
Erzählung in Vergangenheitsform geschrieben, abgeschlossen, heterodiegeitischer Erzähler
-frühere Narration
prädikative Erzählung, im Präsens oder Futur geschrieben, prophetisch
-gleichzeitige Narration
Erzählung im Präsens, Begleitet die Erzählung simultan(Fussballreportage)
-eingeschobene Narration
zwischen die Momente der Erzählung eingeschoben
Was unterscheidet Genett bei der Person
Positionierung des Erzählers relativ zur erzählten Welt (Autor nicht gleich Erzähler)
Homodiegetisch
Heterodiegetisch
Autodiegetisch
Die Erzählposition kann innerhalb einer Erzählung wechseln! Dabei ist es wichtig zu unterscheiden ob dies vom Autor bewusst gewählt wird oder ob ihm die Änderung einfach unterlaufen.
Homodiegetischer Erzähler
Erzähler ist Teil der Diegese (erzählten Welt )
-unbeteiligter Beobachter
-beteiligter Beobachter Periphere Figuren
-Nebenfigur
-eine der Hauptfiguren
-Hauptfigur (autodiegetisch) Zentrale Figuren
Heterodiegetischer Erzähler
Erzähler ist nicht Teil der Diegese (erzählten Welt)
Autodiegetischer Erzähler
Der homodiegetische Erzähler ist gleichzeitig Hauptfigur, erzählt seine eigene Geschichte.
Welche Ebenen der Erzählung unterscheidet Genette
Extradiegetisch
Intradiegetisch
Metadiegetisch
Extradiegetisch
Eine extradiegetische Erzählung ist eine Rahmenerzählung.
Intradiegetisch
-Binnenerzählung
- aktionale Funktion
die Binnenerzählung steht im direkten Zusammenhang mit der Handlung der Rahmenerzählung, z.B. zögert diese heraus (1001 Nacht) oder zum Zeitvertreib (Decamerone)
- explikative Funktion
die Binnenerzählung dient zur Erklärung in der Rahmenerzählung (oft als homodiegetische Analepse) (z.B. Natan der Weise)
- thematische Funktion
zwischen Binnen und Rahmenerzählung besteht eine Thematische Analogie
Metadiegetisch (metametadiegetisch)
Wenn mehr als zwei Ebenen vorkommen, bezeichnet man die zwischen extra- und itntradiegetisch als meta- oder metametadiegetisch.
Metalepse
regelwidrige Verletzung der Ebenenhierachie Binnen vs Rahmenerzählung)
-Mise en abîme
Sonderfall der Metalepse „Bild im Bild im Bild…“
extradiegetisch-heterodiegetischer Erzähler
Erzähler erster Stufe (Ramenerzähler) der eine Geschichte erzählt in der er nicht vorkommt
extradiegetisch-homodiegetischer Erzähler
Erzähler erster Stufe (Rahmenerzähler) der seine eigene Geschichte erzählt
intradiegetisch-heterodiegetischer Erzähler
Erzähler zweiter Stufe, (Binnenerzähler) der eine Geschichte erzählt in der er nicht vorkommt (1001 Nacht)
intrediegetisch-homodiegetischer Erzähler
Erzähler zweiter Stufe (Binnenerzähler) der seine eigene Geschichte erzählt
Erzählsituation (nach Stanzel)
-Auktoriale Erzählsituation
Es gibt einen allwissenden Erzähler, der sich kommentierend und bewertend in Handlung einmischt. (Vgl. Nullfokalisierung)
-Personale Erzählsituation
Erzählung aus der Sicht einer bestimmten Figur, Erzähler tritt in den Hintergrund (Vgl. Interne Fokalisierung)
-Ich-Erzählsituation
Erzählung in der ersten Person, ein ich berichtet seine Erlebnisse (Vgl. Interne Fokalisierung)