MZB I


Set of flashcards Details

Flashcards 144
Students 16
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 28.03.2016 / 05.05.2020
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Helixbrecher

Prolin und Glycin sind typische "Helixbrecher". Man findet sie häufig am Ende eines helikalen Abschnitts.

β-Schleife

Glycin und Prolin sind deshalb in β-Schleifen besonders häufig.

Supersekundärstukturen

Mehrere α-Helices und β-Faltblätter können sich zu Strukturen zusammenlagern, die wiederum eine gewisse Ordnung zeigen; z.B.:

- Tripelhelix; drei miteinander verdrillte Peptidkettten (kommt nur in Kollagen vor)

- Coiled Coil (Doppelwendel); zwei Helices, die umeinander zu einer Superhelix gewunden sind (z.B in Keratin, gewissen DNA bindenden Proteinen)

Tertiärstruktur

gesamte Anordnung einer einzelnen Polypeptidkette im Raum. 

Sie wird zusammengehalten durch:

  • Hydrophobe Effekte zwischen Seitenketten, welche zu VdW-Kräften im inneren des Proteins führen

  • H-Brücken (mit Peptidbindungen und Seitenketten)

  • Andere elektrostatische Bindungen

  • Disulfidbindungen

Proteindomänen

Grosse Proteine entstehen oft aus Domänen.

Domänen sind relativ kompakte Tertiärstukturelemente, die über wenig kompakte, kurze Sequenzabschnitte ("Scharnier","Linker") miteinander verbunden sind.

Eine Domäne enthält i.d.R. 100-150 AS.

Auf der DNA werden Domänen oft auf einem einzigen Exon codiert.

Typen der Quartärstruktur

zwei typen:

  1. Globuläre Proteine; oligomere /"geschlossene" Aggregate: meist wasserlöslich, bestehen aus konstanter, meist kleiner Anzahl von Untereinheiten (Bsp.: Hämoglobin)

  2. Fibrilläre Proteine; polymere/"offene" Aggregate: oft wasserunlöslich, bestehen aus variabler Anzahl von Untereinheiten (Bsp.: Keratin, Kollagen)

Keratin

Vorkommen

Grundeinheit/ AUfbau

ein fibulläres Strukturprotein

Keratine kommen im Zytoskelett vor (und sind auch Bestandteile von Haar und Horn)
-> Haarkeratin besteht aus sehr vielen Untereinheiten, welche über Disulfidbrücken vernetzt sind.

Die Grundeinheit von Keratin ist ein Coiled Coil-Dimer
-> Mehrere Dimere lagern sich (aufgrund Disulfidbrücken) zu Protofilamenten zusammen,
  ->diese wiederum zu Mikrofibrillen,
     ->diese wiederum zu Makrofibrillen (welche die Haarzellen ausfüllen).

Moleküldynamik und Konformationsänderungen

Moleküldynamik; auch "generelle Flexibilität"; alle Proteine sind dazu imstande

Konformationsänderungen; gezielte Formveränderungen; hierbei geht ein Protein von einer definierten Struktur in eine andere über

Denaturierung (von Proteinen) kann bewirkt werden durch:

- Detergentien (z. B. Dodecylsulfat, Seifen)
- Organische Lösungsmittel (z.B. Ethanol, Aceton)
- Starke Säuren und Basen (pH-Extremwerte, Trichloressigsäure, Perchlorsäure)
- Harnstoff oder Guanidiniumsalze in hoher Konzentration
- Hohe Temperatur (Kochen)

Lipide dienen als: 

  • Hauptbestandteile biologischer Membranen

  • Energiereserve und -transport

  • können Hormone oder Vitamine sein

  • wasserabstossenden Schutzmantel (an Oberflächen, z.B: Haut, Blätter)

Fettsäuren

Vorkommen

Aufbau

essentielle F.

Omega-3-Fettsäuren

Triglyceride und polare Lipide sind aus unverzweigten Monocarbonsäuren (Fettsäuren) aufgebaut

Häufig sind lange Fettsäuren aus mehr als 12 C-Atomen mit gerader Anzahl C-Atomen und 0-4 C=C Doppelbindungen. Die erste Doppelbindung (falls vorhanden) findet sich meist zwischen C9 und C10. Doppelbindungen liegen fast immer in Z-Konfiguration (cis) vor

Zwei- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren können vom menschlichen Organismus nicht hergestellt werden (essentielle Fettsäuren).

Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, deren letzte Doppelbindung drei C-Atome vom Ende der Kette liegt

Triglyceride

Aufbau

Funktion

deren Verseifung

Ester von Glycerin mit drei Fettsäuremolekülen

Energiespeicher

Verseifung (alkalische Hydrolyse); spaltung in Glycerin und Salze von Fettsäuren

Wachse

Chemische struktur

Vorkommen in der Natur

Wachse sind Ester von langkettigen Fettsäuren mit langkettigen einwertigen Alkoholen. Sie werden bei Wirbeltieren von den Hautdrüsen als Schutzschicht ausgeschieden.
(Triglyceride und Wachse sind Fette. Alle anderen Lipide bezeichnet man als fettähnliche Stoffe der Lipoide.)

Polare Lipide

 

Polare Lipide sind getrennt in einen polaren und einen apolaren Molekülteil. Aufgrund des polaren Teils lassen sich Lipide in Phospholipide (Phosphorsäureester als polarer Rest) und Glykolipide (Zucker als polarer Rest) einteilen. Polare Lipide sind die Hauptbestandteile der Lipiddoppelschicht.

Phsopholipide

Phosphatidsäure

Der Bau von Phospholipiden ist demjenigen von Triglyceriden ähnlich, mit dem Unterschied, dass die dritte OH-Gruppe von Glycerin mit einer Phosphorsäure verestert ist, welche wiederum mit einem Alkohol verestert ist (fehlt diese Alkoholgruppe, spricht man von einer Phosphatidsäure)

 

Sphingosin

Ceramid

Sphingosinphosphatid

Sphingomyelin

Phospholipide können anstelle von Glycerin auch Sphingosin (Abbildung links) enthalten. Ein Fettsäureamid von Sphingosin nennt man Ceramid( Abbildung Mitte). Wird die endständige OH-Gruppe von Ceramid mit Phosphorsäure verestert und die Phosphorsäure ihrerseits mit einem Alkohol verestert, entsteht ein  Sphingosinphosphatid

 Ein häufiger Vertreter der Sphingosinphosphatide ist das Sphingomyelin

Glykolipide

Lipidrest (vom Glykolipid)

Glykolipide sind Lipide Mit Zuckerrest. Das Lipid ist ein Ceramid oder seltener ein Diacylglycerin.

Cerebroside

Ganglioside

Die beiden wichtigsten Vertreter von Glykolipiden sind sind Cerebroside (Ceramid + ein Zuckerrest) und Ganglioside (Ceramid + 2 bis 60 Zuckerreste)

Morbus Gaucher

Es gibt Erbkrankheiten, bei denen der Auf- und Abbau von Glykolipiden gestört ist (z.B. Morbus Gaucher).

(Es gibt Erbkrankheiten, bei denen der Auf- und Abbau von Glykolipiden gestört ist. Ein Beispiel ist die Störung des Abbaus von Cerebrosiden beim Morbus Gaucher, einer „Speicherkrankheit“. Das Enzym -Glucocerebrosidase ist zu wenig aktiv. Als Folge werden grosse Mengen von Cerebrosiden in Makrophagen gespeichert, was zur Vergrösserung von Milz und Leber, einer Störung des Membranbaus, gestörter Blutbildung und neurologischen Störungen führt. Auch hier handelt es sich um eine „molekulare Krankheit“, deren Ursache im Fehlen oder in einer Veränderung eines oder mehrerer Gene liegt.)

Welche Lipide sind verseifbar/ welche nicht?

Verseifbaren Lipiden ist gemeinsam, dass sie Ester oder Amidbindungen enthalten, welche mit Base hydrolysiert (verseift) werden können. Die nicht-verseifbaren Lipide enthalten demnach weder Ester- noch Amidbindungen.

Klassen nicht verseifbarer Lipide

Als was wirken nicht-verseifbare Lipide

Steroide, Terpene und Eikosanoide

Nicht-verseifbare Lipide wirken als Hormone und Vitamine

Steroide

wichtigster vertreter
-> Vorkommen, Herstellung, Weiterverwertung (im Körper)

Grundgerüst

 Steroide sind nicht verseifbarre Lipide

Die Grundstruktur der Steroide ist das Steran. Das wichtigste Steroid ist das Cholesterin.

Cholesterin ist Bestandteil der biologischen Membranen. Es wird sowohl durch Nahrung aufgenommen als auch vom Körper selbst hergestellt. Es ist dieAusgangssubstanz für die Synthese von Steroidhormonen, Gallensäuren und Vitamin D.

Terpene
-> Grundbaustein von Terpenen

Vertreter

Terpene sind nicht verseifbare Lipide

Aus Isopren leiten sich die Terpene ab.

Zu den Terpenen zählt das β-Carotin (auch Provitamin A, aus welchem Vitamin A entsteht), die Tocopherole (z.B. Vitamin E) und die Phyllochinone (z.B. Vitamin K).

Eikosanoide
-> Sind abkömmlinge von

Vertreter

Eikosanoide gehören zu den nicht verseifbaren Lipiden

Eikosanoide sind Abkömmlinge der Arachidonsäure (Eine 4fach ungesättigte 20 C-Atome lange Fettsäure)

Dazu gehören Prostaglandine, Thrombaxane und Leukotriene (Gewebshormone mit unterschiedlichen Funktionen, u.a. bei Entzündungsreaktionen), welche auch von klinischem Interesse sind (z.B. wird Aspirin eingesetzt um die Synthese von Prostaglandin zu hemmen).

Lipiddoppelschicht:

Aus was besteht sie?

Die Lipiddoppelschicht besteht aus drei Typen von Lipiden: Phospholipide (am häufigsten), Glykolipide (diese zwei bilden in wässriger Umgebung geschlossene Strukturen) und Cholesterin (nicht in Pflanzen und Prokaryoten)

Lipiddoppelschicht:

Rolle von Cholesterin

Cholesterin bestimmt die Liquidität der Membran (je mehr Cholesterin desto steifer) und die Wasserdurchlässigkeit (je mehr Cholesterin desto schlechter die Wasserdurchlässigkeit).

Permeabilität der Lipiddoppelschicht;

für Ionen kleine Moelküle Wasser (nicht numerisch)

s.B.

Prostaglandin-H2-Synthase

Es gibt auch Membranproteine welchen nur in die Lipiddoppelschicht Eindringen und sie nicht durchdringen. (z.B. Prostaglandin-H2 Synthase, welches die Umwandlung von Arachidonsäure zu Prostaglandin H2
Katalysiert, welches wiederum
Entzündungsreaktionen katalysiert; Acetylsalicylsäure blockiert die aktive Stelle dieses Enzyms).

Kovalent mit lipiden Verankerte Membranproteine;

Wie sind sie verankert?

Einige Membranproteine sind kovalent mit einem Lipidmolekül der Lipiddoppelschicht verknüpft. Das Verbindungsstück zwischen dem Protein- und dem Lipidmolekül enthält Zucker, Phosphat und Inosit. Es wird Glykosylphosphatidylinositol-Anker (GPI-Anker) genannt und ist z. B. kovalent an die C-terminale Carboxylgruppe des Proteins angehängt (oben in Abb. 9). Manchmal ist ein Protein auch über einen Cysteinrest direkt mit Palmitinsäure oder mit dem Isoprenderivat Farnesin verknüpft (unten in Abb. 9).

Lipide und viele Membranproteine diffundieren in der Membranebene:

FRAP-Methode

Membranlipide und -proteine sind ständig in lateraler Bewegung . Diese kann mit der FRAP-Methode (fluorescence recovery after photobleaching) nachgewiesen werden (Lipide/ Proteine werden mit fluoreszierender Gruppe markiert und anschliessend durch einen intensiven Laserstrahl gebleicht; nun verfolgt man, wie aus der Umgebung nicht gebleichte Moleküle einwandern, bis die Ursprüngliche Fluoreszenz wieder erreicht wird)

Für integrale Membranproteine misst man laterale Diffusionsgeschwindigkeiten von 10 nm/s bis 1 µm/s. Die Rotationsgeschwindigkeiten um eine Achse senkrecht zur Membranebene variieren von 100 s-1 bis 106 s-1. Die Lipidmoleküle bewegen sich viel schneller als die Membranproteine

(Temperaturabhängige) Zustände der Lipiddoppelschicht

-> Einlfuss von gesättigten/ungesättigten Fetten

Lipiddoppelschichten können zwei Zustände einnehmen: einen starren (geordneten) und einen flüssigen (ungeordneten) Zustand. Der Übergang zwischen den beiden Zuständen erfolgt bei der Temperatur Tm. Tm ist abhängig von der Lipidzusammensetzung: polare Lipide mit gesättigten Fettsäuren erhöhen Tm (die geraden Ketten können sich geordnet aneinanderlagern) ungesättigte Fettsäuren mit cis-Doppelbindungen erniedrigen Tm (der Knick stört die Ordnung). Bei
Körpertemperatur ist die Lipiddoppelschicht flüssig.

Chemie der Zucker:

D-Aldose

Konfiguration am untersten C

Glycerinaldehyd, Ribose, Glucose, Mannose und Galaktose

D-Aldosen haben alle die Konfiguration von D-Glycerinaldehyd am untersten C-Atom. 

Chemie der Zucker:

D-Ketosen

Konfiguration am untersten C

Dihydroxyaceton, Ribulose und Fructose

D-Ketosen haben ebenfalls die Konfiguration von DGlycerinaldehyd am untersten C-Atom.

Halbacetal und Halbketal

s.B.

Chemie der Zucker:

Ringstruktur:

α Anomer und β Anomer (in der Haworth projektion)

In Lösung haben die Aldosen und Ketosen eine Ringstruktur. Sie ensteht durch die Bildung eines Halbacetals bzw. Halbketals. 

In der Haworth-Projektion zeigt die OH-Gruppe von D-Zuckern beim α Anomer nach unten, beim β Anomer nach oben

Chemie der Zucker:

O-glykosidischen Bindung
-> Zwischen Was und Was

Reagiert die Aldehyd- oder Ketogruppe eines Zuckers mit einer OH-Gruppe eines anderen Zuckers, spricht man von einer O-glykosidischen Bindung (so entstehen Di-, Oligo-, Polysaccharide)

Chemie der Zucker:

reduzierende Zucker

reduktionsprobe

Wenn das anomere Zentrum eines Zuckers nicht an einer glykosidischen Bindung beteiligt ist, so handelt es sich um einen reduzierenden Zucker (da sie in Lösung in einem kleinen Anteil in geöffneter Form vorliegen)(z.B. Lactose und Maltose)
-> Diese Eigenschaft kann zum chemischen Nachweis der entsprechenden Zucker verwendet werden

Chmie der Zucker:

Wichtigste Disaccharide (3)

jeweilger Aufbau

Drei Disaccharide sind für den Menschen besonders wichtig: Saccharose ("Zucker" der Nahrung), Lacose ("Milchzucker") und Maltose (entsteht im Darm aus Abbau der Stärke).

In Saccharose sind je ein Molekül α-D-Glucose und β-D-Fructoseüber eine α,β-1,2-glycosidische Bindungverbunden.

Lactose besteht aus den beiden Molekülen D-Galactose und D-Glucose, die über eine β-1,4-glycosidische Bindung verbunden sind.

Maltose: zwei α-D-Glucose-Moleküle sind über eine 1→4-α-glycosidische Bindung verknüpft

Glykogen

Vorteil (Osmose, Energie)

Aufbau

 

Ein Reserveglykan; Glykogen ist die Kohlenhydratreserve des Körpers

Glykogen eignet sich gut als Energiespeicher, da es viel Energie (beim Erwachsenen Menschen ca. 6000 kJ; im Vergleich: Glucose, 20-25 kJ/l Blut) speichern kann ohne den osmotischen Druck stark zu beeinflussen

Glykogen ist ein riesiges, verzweigtes Glykan aus Glucoseeinheiten. Die einzelnen Glucoseeinheiten sind über O-glykosidische Verbindungen α-1→4 verknüpft (jede 8. -10. ist α-1→6). Aufgrund der vielen Verzweigungen ist es Baumartig aufgebaut; dies führt zu vielen nicht reduzierenden enden (an denen enzymatisch abgebaut werden kann) und nur einem reduzierendem Ende 

Stärke

Amylose und Amylopektin

Stärke ist der mengenmässig wichtigste Nahrungsbestandteil (sie kommt v.a. in Knollengewächsen und Samen vor). Die meisten Pflanzenzellen können Stärke bilden und speichern dies in intrazellulären Granula. Stärke besteht aus zwei unterschiedlichen Glucosepolymeren: Amylose (unverzweigt; alle D-Glucoseeinheiten sind α-1→4 O-glykosidisch miteinander verknüpft) und Amylopektin (verzweigt; der Bau entspricht dem von Glykogen aber mit 96% α-1→4 und 4% α1→6). Die Molekülmassen betragen einige Tausend bis 500'000 (Amylose) bzw. 10^6 (Amylopektin).