Mündlichblätter Optiker 2015 (26. Blatt)

Das Thema sind Mehrstärkengläser.

Das Thema sind Mehrstärkengläser.

Jasmin Sommer

Jasmin Sommer

Kartei Details

Karten 60
Lernende 164
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 23.04.2015 / 22.05.2025
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Wie ist der Flächenaufbau bei einem Gleitsichtglas?

  • haben eine Radienänderung in der Progressionszone um die Add zu erzeugen
    • Vorderflächenprogression= Radien werden von oben nach unten immer kleiner
    • Rückflächenprogression= Radien werden von oben nacht unten immer grösser
  • am Rand entstehen Flächenastigmatismen= unschärfe

Was fürht zu den Flächenastigmatismen?

  • die Peripheriebereiche der Progressionszonen werden verblendet d.H. der wellige Randverlauf wird wegpolliert wordurch die Flächenastigmatismen entstehen
  • diese entstandenen Flächenastigmatismen verbinden sich mit dem ASB was die Randunschärfen erzeugt

Was beeinflusst die Stärke der Flächenastigmatismen?

  • die Höhe der Add
    • je grösser sie ist, desto stärker wiren sich die Flächenastigmatismen aus
  • zudem Beschränken die Flächenastig. die Progressionszone
    • der Flächenastig muss innerhalb der Progression kleiner als 0.5dpt sein

Wie klein muss der Flächenastig in der Progression sein?

  • kleiner als 0.5dpt

Was besagt der Satz von Minckwitz?

  1. Je grösser die Add, umso grösser werden die Flächenastigmatismen und umso schmaler werden die Progressionszonen und der Nahbereich
    • bei doppelter Add und gleichbleibender Länge ist die Progression nur noch halb so breit
  2. Je kürzer die Progressionszone ist, desto grösser werden die Flächenastig. und umso schmaler werden die Progression und der Nahbereich
    • bei halbierter Progressionslänge und gleichbleibender Add ist der Korridor nur noch halb so breit  
  3. Der Flächenastig. wird zum Rand hin stärker

Was bedeutet es wenn ein Gleitsichtglas Horizontalsymmetrisch ist?

  • in allen Durchblickspunkten wirken für beide Augen die gleichen resultierenden Flächenastigmatismen
    • Bezugspunkt für die Nähe und für die Ferne liegen auf einer geschwungenen Nabellinie
  • bei nicht horizontalsymmetrischen Gläsern wirkt es für den Betrachter störend wenn er seine Augen bewegt da er unterschiedliche Flächnastigmatismen von rechts zu links hat
  • in der Praxis sind die Durchblickspunkte für beide Augen nur ähnlich

Was ist der Gesamtastigmatismus beim Gleitsichtglas?

  • ASB und Flächenastig. überlager sich beim schräg durch das Glas blicken

Wieso sollte man den Inset anpassen?

  • durch die Wirkung im Nahteil verschieben sich die Durchblickspunkte entgegengesetzt zur Basis der Nahteilwirkung
    • Positiver Nahteilwert= Durchblickspunkte mehr nasal= Augen müssen stärker konvergieren
    • Negativer Nahteilwert= Durchblickspunkte mehr temporal= Augen müssen weniger konvergieren
  • daher muss der Inset je nach Fernteilwirkung, Add und Fern- PD unterschieden werden
    • wird bei Standardgläsern nicht immer berücksichtigt, da jeder Hersteller eine andere Philosophie hat
    • Einige Standardgläser= Standardinset von 2.5mm
    • andere Inset durch Sonderbestellung möglich

Was ist ein Harddesig?

  • Gesamtastig ist grösser als Add
    • Add +2.0dpt, Flächenastig kann bis zu 4dpt "Zilinder" aufweisen
  • Vorteile
    • Fernteil ist dioptisch Stabil
    • Nahbereich ist grösser
  • Nachteile
    • Härtere Übergänge= ausgeprägterer Schaukeleffekt
    • Schmalere Progressionszone

Wofür ist ein Harddesign gut bzw. weniger gut geeignet?

  • zum Autofahren und Lesen
  • für statische Tätigkeiten
  • kleine Add= am PC weniger angenehm als ein Glas mit Softdesign

Was ist ein Softdesign?

  • Für die Praxis wird eine breite Progression mit möglichst geringen Flächenastigmatismen gewünscht
  • dies wird beim weichen Design berücksichtigt
  • Gesamtastig < Add
    • Add +2.5dpt= Gesamtastig < +2.5dpt
  • Vorteile
    • weichere Übergänge= geringerer Schaukeleffekt
    • breitere Progressionszone
  • Nachteile
    • Fernteil ist seitlich eingeschränkt
    • Nahbereich ist kleiner

Wo kann ein Softdesig gut bzw. weniger gut eingesetzt werden?

  • angenehmes Einsteigerglas
  • bei dynamischen Tätigkeiten besser geeignet
  • PC- tauglich bis ca. Add +2.0dpt
  • zum Augtofahren weniger gut geeignet
  • höhere Add als +2.0 am PC oft unangenehm
  • Wechsel von Hard- auf Softdesign bereitet meist. Schwierigkeiten

Was wird heute bei den modernen Gleitsichgläsern für ein Desig gewählt?

  • Funktionaldesign
    • Kompromiss zw. möglichst wenig Härte und zu viel Weichheit
    • Glastypen können nicht eindeutig dem Soft- oder Harddesign zugeordnet werden
    • tendez ist eher Harddesign

Was ist das Dickenreduktionsprisma?

  • wegen der Progression sind der obere und der untere Glasrand unterschiedlich dick
  • für die Ästhetik zu verbessern und das Gewicht zu reduzieren wird ein Dickenreduktionsprisma geschliffen
    • es entsteht ein Prisma Basis unten
  • ist bei gleicher Add für rechts und links immer gleich gross
    • bei ungleicher Add muss es angeglichen werden
  • es kann im Prismenbezugspunkt gemessen werden

Wie gross ist das Dickenreduktionsprisma in den meisten Fällen?

  • es entspricht meistens 2/3 der Add
  • z.B. Add→0.75dpt= Dickenreduktionsprisma→ 0.5cm/m
  • Add→ 2.25dpt= Dickenreduktionsprisma→ 1.33cm/m  

Was ist das Ziel des Dickenreduktionsprisma?

  • eine gleichmässige Randdicke
  • schönere Ästhetik und leichteres Gewicht

Wie werden Gleitsich- und Raumgläser zentriert?

  • meistens nach Nullblick
    • Blick waagrecht geradeuas in die Ferne bei gewohnter Kopf- und Körperhaltung
  • bei angepasster Fassung zentrieren
  • auf Fern- PD zentrieren
  • Zentrierkreuz bei Nullblickrichtung auf die Pupillenmitte bzw. Irismitte

 

Wie lauten die Standartwerte?

  • PD= 32mm
  • HSA= 14mm
  • VN= 9°
  • FSW= 0°
  • Lesedistanz= zw. 40 bis 45mm

 

Was muss bei prismatischen Korrekturen beim Einschleiffen berücksichtigt werden?

  • die Zentrierung muss pro cm/m um 0.25mm bis 0.3mm entgegengesetzt der Basis kompensiert werden

Was ist der Unterschied zw. der Vorneigung und der Inklination?

  • Vorneigung
    • bei getragener Brille gemessen
    • zeigt wie stark die Brille nach Vorne gekippt ist  (siehe Bild)
  • Inklination
    • ist die DIstanz vom Bügel bis zum hinteren Fassungsrand
    • sie sollte nicht zu stark sein
      • sonst Nahbereich sehr nah beim uage= Auge muss mehr nach unten drehen