M3
Kartei Details
Karten | 67 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.01.2016 / 16.09.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/motivation_volition_emotion_handlung
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/motivation_volition_emotion_handlung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Hedonistische Theorien der Motivation
Emotionen als Motive der Motivation
hedonistisch weil -> jedes Handeln zielt darauf ab, positive Emotionen zu erzeugen, und negative zu vermeiden.
Es gibt zwei grosse Blöcke an hedonistischen Theorien:
- Hedonismustheorien der Gegenwart -> auf vorhandene Gefühle bezogen; Abbau von akut vorhandener negativer Emotionen
- Hedonismustheorien der Zukunft -> auf antizipierte Gefühle bezogen; handeln meist von antizipierten Enttäuschung (vs. Hochstimmung) und Reue (vs. Zufriedenheit)
Appetitives Motivationssystem
regt zu Handlungen an, etwas zu erreichen
aversives Motivatinssystem
regt zu Handlungen an, um etwas zu vermeiden
Nenne die verschiedenen Dimensionen von Motiven:
tätigkeitsorientiert vs. ergebnisorientiert
biogene vs. soziogene Motive
Welche Aussagen sind richtig?
Welche Aussagen sind richtig?
Im Sinne der Affektantizipation sind Motive in erster Linie...
... Affekterzeuger.
Reiz + latente Bereitschaft -> emotionale Reaktion -> Verhaltensänderung -> antizipierter Zielzustand
Die Affektantizipation nimmt oft die Rolle einer __________ ein, die schwächer als die eigentliche Emotionen das Verhalten steuert und auf Kurs gen "richtiger" Emotion hält.
Erwartungsemotion
Welche Aussagen sind richtig"
Erläutere das Anschluss- und das Intimitäsmotiv:
Das Anschlussmotiv dient der Minimierung negativer Affekte durch Zurückweisung und Isolation. Kontaktaufnahem mit fremden oder wenig bekannten Personen, zur Herstellung einer wechselseitigen positiven Beziehung / Zurückweisung vermeiden;
Das Intimitätsmotiv dient hingegen dazu, positive Affekte durch den Kontakt zu anderen Menschen zu maximieren.
Unterschiedliche Zielarten (fremd- oder selbstbestimmt)
- external kontrollierte Ziele
- introjektive Ziele (externale Ziele, die internalisiert worden sind)
- identifikative Ziele (entsprechen den grundlegenden Werten und Überzeugungen einer Person, egal ob sie aus externaler oder internaler Quelle stammen)
- Integrative Ziele ( sind sehr stark selbstbestimmt)
- Intrinsische Ziele
Es gibt zwei Modellarten, welche den Zusammenhang zwischen Willen und Motiven und Zielen beschreiben:
- sequentielle Modelle
- imperative Modelle
sequentielle Modelle
sind besonders dann von Bedeutung, wenn Ziele nicht unmittelbar aus Motiven abgeleitet werden können
beschreiben, wie Ziele gewählt werden, und die damit verbundenen Phasen
-> Bsp.: Rubikonmodell; nach dem Zielentschluss ändert sichder Motivationszustand zu einer der Realisation dienlichen Affektantizipation, d.h. die Effekte des Ziel-Habens kommen zum tragen.
imperative Modelle
Sie erklären Handlungen, die nicht durch Motivation (alleine) realisiert werden.
beschreiben Willensvorgänge, die Motivanreize zur Zielverfolgung substituieren. Der Wille ersetzt die Motive.
Stabilitäts-Flexibilitäts-Dilemma
Einerseits muss die Volition die Handlung auf Kurs halten, andererseits muss sie variabel genug sein, sich auf wechselnde Bedingungen einstellen zu können.
Bedürfnis-Antizipations-Dilemmata
Kontrolldilemmata
Es muss immer wieder abgewogen werden wann aktuelle Bedürfnisse und wann das entfernte Ziel Vorrang hat.
Persistenz-Flexibilitäts-Dilemma
Im Rahmen volitionaler Prozesse muss abgewogen werden zwischen der Beibehaltung der aktuellen Handlung und der Anpassung des Handlungsplans, oder gar dessen Aufgabe.
Abschirmungs-Überwachungs-Dilemma
volitionale Handlungen benötigen Konzentration und Abschirmung von Ablenkung, aber die Umwelt muss auch beachtet werden.
Eine Hintergrundüberwachung muss Reize filtern und eine Balance muss gefunden werden.
"sunk cost fallacy"
Verhalten, welches sich nicht mehr lohnt, wird beibehalten.
Lösung der Dilemmata:
Welche "Relevanz" hat eine Information im Vergleich zur Relevanz der Aufgabe?
"Regulation globaler Kontrollparameter"
Wovon kann diese Regulation abhängen?
- je vorhersagbarer / stabiler die Umwelt, desto wahrscheinlicher zahlt sich Zielverfolgung aus -> Neigung zur Stabiliät
- instabile Lernumwelt -> Neigung zu höherer Flexibilität
Auch Emotionen spielen eine Rolle -> beeinflussen Reizwahrnehmung und -verarbeitung
Wozu führte in einer Untersuchung von Dreisbach und Goschke (2004) positiver Affekt?
Zu einer geringeren Perseveration, aber gleichzeitig zu erhöhter Ablenkbarkeit.
Nenne drei Studien zum Thema der Kausalitätsfrage:
Wegner und Wheatly, 1999 : VPn sollten Brett bewegen unter dem eine Computermaus lag, die von einem Konfidenten des Versuchsleiters (zweite "Versuchsperson) bewegt wurde. Worte wurden als Stimulus eingespielt, VPn fühlten sich überwiegend verantwortlich für Bewegungen, wenn Stimulus und Zielreiz kongruent und in enger Kontinuität waren.
Linser und Goschke, 2007: VPn sollten linke od. rechte Taste drücken, Reaktion erschien auf Bildschirm (blauer oder gelber Kreis); vorher Priming-Reiz; wenn Priming-Reiz und Zufallsreaktion kongruent waren, hielten sich VPn signifikant häufiger verantwortlich für das Ergebnis, wenn inkongruent, dann nicht.
Libet, Gleason, Wright und Perl, 1983: Messung von Bereitschaft und Tastendruck
"Fundamentalfehler der Attribution"
Ereignisse werden deutlich bevorzugt internal attribuiert.
Aber noch kein Beweis dafür, dass Wille nur Einbildung ist.
"Primärer Willensakt" N.K. Ach, 1905
Gegen eingeübte Assoziationen handeln.
Aus den introspektiv erfassten Berichten der Probanden leitete Ach vier Auswirkungen ("phänomenologische Momente") des Willensakts ab:
- "Gegenständliches Moment"; die Zielvorstellung
- "aktuelles Moment"; die Einsicht, dass man das Ziel wirklich erreichen möchte
- "anschauliches Moment"; physiologische Spannungsempfindungen
- "zuständliches Moment"; gesteigerte Anstrengung
Welche Aussagen sind richtig?
4 Phasen des Rubikonmodells
- Abwägen
- Planen
- Handeln
- Bewerten
Zentral im Rubikonmodell ist der Übergang zwischen Abwägung und Planung, denn bei ihm ändert sich die Bewusstseinslge am deutlichsten.
"Absichtsüberlegenheitseffekt"
Lewin fand, dass unerledigte Aufgaben verstärkt aus dem Gedächtnis abgerufen werden können.
Goschke und Kuhl (1993) fanden den Effekt, dass kürzlich bearbeitete Aufgaben schlechter abgerufen werden können -> deutet auf eine Interferenzprävention hin
Handlungskontrollstrategien:
- Aufmerksamkeitskontrolle
- Emotionskontrolle
- Enkodierungskontrolle
- Motivationskontrolle
- Umweltkontrolle
In der Handlungskontrolltheorie finden sich zwei kognitive Zustände:
- Handlungsorientierung (dient der Realisierung von Intentionen)
- Lageorientierung (ein Zustand, in dem die Initialisierung von Handlungen benachteiligt ist, entweder durch fehlende Zielbindung oder aus Furcht vor Misserfolg)
prospektive Lageorientierung
Initialisierung von Handlung ist benachteiligt durch eine fehlende Zielbindung.
Misserfolgsbezogene Lageorientierung
Initialisierung von Handlung ist benachteiligt durch Furcht vor Misserfolg.
"Person-System-Interaktion" Kuhl (2001, 2006)
Interaktion kognitiver und affektiver Systeme soll abgebildet werden. Demnach spielen Emotionen nicht nur bei der WIllensbildung eine Rolle, sondern beeinflussen auch nachhaltig, ob zur Lage- oder Handlungsorientierung geneigt wird.
"erste Affektmodulationshypothese"
Nach Kuhls Theorie steigern positive Affekte die Tendenz zur Handlungsorientierung, während die Reduktion positiver Affekte jene Tendenz hemmt.
"zweite Affektmodulationshypothese"
Die fehlende Fähigkeit, negative Affekte herabzuregeln (Emotionskontrolle), führt dazu, dass eigene Bedürfnisse, Wünsche und implizite Motive gehemmt werden, wodurch das Verhalten eher fremdbestimmt wird -> Lageorientierung
Definition von Handlung nach Lewin:
Eine Handlung ist intendiertes Verhalten.
"Kopf auf die Welt gerichtet"
"Welt auf den Kopf gerichtet"
"Kopf auf die Welt gerichtet" -> Intention als jeglicher aus dem Individuum heraus gerichteter Impuls.
"Welt auf den Kopf gerichtet" ist dagegen eine Reaktion.
Welche Aussagen sind richtig?
Was ist der Hauptunterschied zwischen dem TOTE-Modell und Hackers Theorie der "VVR"-Einheit ("Vergleichs-Veränderungs-Rückkopplungseinheit")?
Bei der VVR-Einheit ist die Bedeutsamkeit konkreter Ziele relativ zum Zustand; bei der TOTE-Einheit gibt es lediglich eine Zustandskongruenz.