M3


Kartei Details

Karten 67
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.01.2016 / 16.09.2020
Weblink
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Internalisierer-Externalisierer-Effekt

Der emotioauslösende Reiz wird über zwei getrennte Kanäle verarbeitet:

-> einen nach innen gerichteten physiologischen Kanal

-> einen nach aussen gerichteten expressiven Kanal

Welche Aussagen sind richtig?

Le-Doux (1989) -> 2 parallel laufende Systeme, die Reizwahrnehmungen bearbeiten:

  • low-road: über Thalamus und Amygdala -> schnell, unpräzise, löst erste affektive Reaktionen aus
  • high-road: über Thalamus, Cortex und Hippocampus zur Amygdala -> deutlich präziser und dem Bewusstsein zugänglich, aber langsamer

Vier kommunikative Funktionen des Emotionsausdrucks nach Scherer und Wallbott (1990):

  • Zustand (Artgenossen können Zustand an Emotionsausdruck erkennen)
  • Intention (zeigt Absicht an)
  • Soziale Repräsentation (Informationsweitergabe für ganze Gruppe, zB. bei Gefahr)
  • Beziehungsanzeige und -änderung (langfristige Verhaltensabsichten)

Salzens (1991) -> "thwarted action state signalling" -Theorie (TASS)

Ursache von Emotionen

Funktion

Ursache für negative Emotionen: Behinderung der motivierten Handlung

Ursache für positive Emotionen: Erfolgreiches Abschliessen intendierter Handlungen

Die Funktion besteht darin, dem Kommunikationsziel das Problem mitzuteilen, um bspw. die Störung zu beseitigen.

Watsons Theorie der Emotionen

3 Basisemotionen

- Furcht

- Wut

- Liebe

daruas ergben sich Kombinationen

Watson spach Emotionen einen evolutionären Anpassungswert ab.

James (1884) und Lange (1885) -> Ablauf emotionaler Reaktionen:

Reiz -> körperliche Reaktion -> emotionales Erleben

Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter und Singer (1962)

physiologische Veränderungen lösen Emotionen aus, aber in Verbindung mit Einschätzung, Interpretation der Situation.

Emotion entsteht aus der Wahrnehmung einer unspezifischen physiologischen Erregung, die einer Ursache zugeschrieben und entsprechend interpretiert wird.

 

Erregungstransfer

lässt sich aus der Zwei-Faktoren-Theorie ableiten

residuale (nachwirkende, zurürckbleibende) physiologische Erregung verstärkt nachfolgende Emotionen in der Erlebens- als auch in der Verhaltenskomponente.

Netzwerktheorien

Emotionen als zentrale Knotenpunkte; können von äusseren Einflüssen und anderen Knoten her ausgelöst od. gehemmt werden

Erkläre die zwei Ableitungen aus den Netzwerktheorien:

  • Zustandsabhängigkeit von Erinnerungen
  • Stimmungskongruenz

  • Zustandsabhängigkeit von Erinnerungen -> bei hoher Ähnlichkeit zwischen aktueller und zu erinnernder emotionaler Situation lassen sich Informationen besser abrufen
  • Stimmungskongruenz -> zur aktuellen Stimmung passende (ähnliche) Informationen lassen sich besser abrufen als inkompatible Informationen

Appraisaltheorien

Kernpunkt: Einschätzung der Situation

Reiz -> erste Bewertung -> Emotion / keine Emotion

Die meisten Appraisaltheorien sind mehrstufig. Beispiel: Theorie von Lazarus (1966)

  1. Beurteilung ob Reiz positiv, negativ oder irrelevant
  2. wenn negativ dann folgt Abschätzung, in welcher Relation die eigenen Bewältigungskapazitäten zur Situation stehen
  3. Schliesslich wird ein Ereignis noch in Hinblick auf den Selbstwert beurteilt.

5 Methoden zur experimentellen Emotionsmanipulation nach Sokolowski:

Physiologie ->

Ausdruck ->

Kognition & Erleben ->

Situationsreize ->

Depressionsneigung ->

Physiologie -> Psychopharmaka, Errgungstransfer

Ausdruck -> Mimik- und Gestiknachstellung

Kognition & Erleben -> Wiedererleben, Veltentechnik

Situationsreize -> Medienwiedergabe, Reizdarbietung

Depressionsneigung -> Persönlichkeitsmessung

Affektantizipationstheorien der Motivation

gehen davon aus, dass es das letztendliche Ziel jeder Handlung ist, Affekte zu generieren.

sehen hinter Motiven das Streben, die emotionale Bilanz des Organismus zu  maximieren.

Emotionen zum Zweck, zum Handeln zu motivieren = Motivation mit dem Ziel, positive Emotionen zu maximieren, negative zu minimieren.

affektantizipatorische Prinzipien finden sich bereits auf neuronaler Ebene -> z.B. das Dopaminsystem, das "Belohnungssystem" Nucleus accumbens, Amygdala oder präfrontaler Cortex

 

Attributionale Theorie nach Weiner (1960)

Ein Ergebnis wird, unabhängig von seiner Qualität in drei Dimensionen beurteilt:

  • Lokation (Ursache internal oder extrenal?)
  • Stabiltät (wie veränderlich ist die Ursache?)
  • Kontrollierbarkeit (wenn man selbst Ursache verändern kann, hat man auch mehr Kontrolle)

Eine Situation wird immer anhand aller drei Dimensionen bewertet, schon nur eine Änderung einer Dimension führt zu einem völlig anderen Ergebnis.

Hedonistische Theorien der Motivation

Emotionen als Motive der Motivation

hedonistisch weil -> jedes Handeln zielt darauf ab, positive Emotionen zu erzeugen, und negative zu vermeiden.

Es gibt zwei grosse Blöcke an hedonistischen Theorien:

  1. Hedonismustheorien der Gegenwart -> auf vorhandene Gefühle bezogen; Abbau von akut vorhandener negativer Emotionen
  2. Hedonismustheorien der Zukunft -> auf antizipierte Gefühle bezogen; handeln meist von antizipierten Enttäuschung (vs. Hochstimmung) und Reue (vs. Zufriedenheit)

Appetitives Motivationssystem

regt zu Handlungen an, etwas zu erreichen

aversives Motivatinssystem

regt zu Handlungen an, um etwas zu vermeiden

Nenne die verschiedenen Dimensionen von Motiven:

tätigkeitsorientiert vs. ergebnisorientiert

biogene vs. soziogene Motive

Welche Aussagen sind richtig?

Welche Aussagen sind richtig?

Im Sinne der Affektantizipation sind Motive in erster Linie...

... Affekterzeuger.

Reiz + latente Bereitschaft -> emotionale Reaktion -> Verhaltensänderung -> antizipierter Zielzustand

Die Affektantizipation nimmt oft die Rolle einer __________  ein, die schwächer als die eigentliche Emotionen das Verhalten steuert und auf Kurs gen "richtiger" Emotion hält.

Erwartungsemotion

Welche Aussagen sind richtig"

Erläutere das Anschluss- und das Intimitäsmotiv:

Das Anschlussmotiv dient der Minimierung negativer Affekte durch Zurückweisung und Isolation. Kontaktaufnahem mit fremden oder wenig bekannten Personen, zur Herstellung einer wechselseitigen positiven Beziehung / Zurückweisung vermeiden;

Das Intimitätsmotiv dient hingegen dazu, positive Affekte durch den Kontakt zu anderen Menschen zu maximieren.

Unterschiedliche Zielarten (fremd- oder selbstbestimmt)

  • external kontrollierte Ziele
  • introjektive Ziele (externale Ziele, die internalisiert worden sind)
  • identifikative Ziele (entsprechen den grundlegenden Werten und Überzeugungen einer Person, egal ob sie aus externaler oder internaler Quelle stammen)
  • Integrative Ziele ( sind sehr stark selbstbestimmt)
  • Intrinsische Ziele

Es gibt zwei Modellarten, welche den Zusammenhang zwischen Willen und Motiven und Zielen beschreiben:

  • sequentielle Modelle
  • imperative Modelle

sequentielle Modelle

sind besonders dann von Bedeutung, wenn Ziele nicht unmittelbar aus Motiven abgeleitet werden können

beschreiben, wie Ziele gewählt werden, und die damit verbundenen Phasen

-> Bsp.: Rubikonmodell; nach dem Zielentschluss ändert sichder Motivationszustand zu einer der Realisation dienlichen Affektantizipation, d.h. die Effekte des Ziel-Habens kommen zum tragen.

imperative Modelle

Sie erklären Handlungen, die nicht durch Motivation (alleine) realisiert werden.

beschreiben Willensvorgänge, die Motivanreize zur Zielverfolgung substituieren. Der Wille ersetzt die Motive.

 

Stabilitäts-Flexibilitäts-Dilemma

Einerseits muss die Volition die Handlung auf Kurs halten, andererseits muss sie variabel genug sein, sich auf wechselnde Bedingungen einstellen zu können.

Bedürfnis-Antizipations-Dilemmata

Kontrolldilemmata

Es muss immer wieder abgewogen werden wann aktuelle Bedürfnisse und wann das entfernte Ziel Vorrang hat.

Persistenz-Flexibilitäts-Dilemma

Im Rahmen volitionaler Prozesse muss abgewogen werden zwischen der Beibehaltung der aktuellen Handlung und der Anpassung des Handlungsplans, oder gar dessen Aufgabe.

Abschirmungs-Überwachungs-Dilemma

volitionale Handlungen benötigen Konzentration und Abschirmung von Ablenkung, aber die Umwelt muss auch beachtet werden.

Eine Hintergrundüberwachung muss Reize filtern und eine Balance muss gefunden werden.

"sunk cost fallacy"

Verhalten, welches sich nicht mehr lohnt, wird beibehalten.

Lösung der Dilemmata:

Welche "Relevanz" hat eine Information im Vergleich zur Relevanz der Aufgabe?

"Regulation globaler Kontrollparameter"

Wovon kann diese Regulation abhängen?

 

- je vorhersagbarer / stabiler die Umwelt, desto wahrscheinlicher zahlt sich Zielverfolgung aus -> Neigung zur Stabiliät

- instabile Lernumwelt -> Neigung zu höherer Flexibilität

Auch Emotionen spielen eine Rolle -> beeinflussen Reizwahrnehmung und -verarbeitung

Wozu führte in einer Untersuchung von Dreisbach und Goschke (2004) positiver Affekt?

Zu einer geringeren Perseveration, aber gleichzeitig zu erhöhter Ablenkbarkeit.

Nenne drei Studien zum Thema der Kausalitätsfrage:

Wegner und Wheatly, 1999 : VPn sollten Brett bewegen unter dem eine Computermaus lag, die von einem Konfidenten des Versuchsleiters (zweite "Versuchsperson) bewegt wurde. Worte wurden als Stimulus eingespielt, VPn fühlten sich überwiegend verantwortlich für Bewegungen, wenn Stimulus und Zielreiz kongruent und in enger Kontinuität waren.

Linser und Goschke, 2007: VPn sollten linke od. rechte Taste drücken, Reaktion erschien auf Bildschirm (blauer oder gelber Kreis); vorher Priming-Reiz; wenn Priming-Reiz und Zufallsreaktion kongruent waren, hielten sich VPn signifikant häufiger verantwortlich für das Ergebnis, wenn inkongruent, dann nicht.

Libet, Gleason, Wright und Perl, 1983: Messung von Bereitschaft und Tastendruck

"Fundamentalfehler der Attribution"

Ereignisse werden deutlich bevorzugt internal attribuiert.

Aber noch kein Beweis dafür, dass Wille nur Einbildung ist.