MODUL 7 Woche 1 und 2

Blut, Erythrozyten und Thrombozyten

Blut, Erythrozyten und Thrombozyten


Kartei Details

Karten 156
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.02.2012 / 10.06.2020
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Superoxiddismutase erklären

- Enzym, das Superoxid-Anionen zu Wasserstoffperoxid umwandelt

- Superoxid ist sehr reaktionsfreudig und Proteine und das Genom schädigen

Glutathionperoxidasen erklären

- katalysieren die Glutathion-abhängige Reduktion von organischen Peroxiden und Wasserstoffperoxid

- im katalytischen Zentrum tragen sie L-Selenocystein

Thioredoxine erklären

- kleine Proteine, die enzymatisch als Oxidoreduktase wirken

- trägt eine Disulfidbrücke im aktiven Zentrum

Peroxiredoxin erklären

Enzym, das die Reduktion von Hydroperoxiden katalysiert

die Funktion des Tissue-Factor-Pathway

Fibrinogenspaltung

den intrinsischen Weg der Blutgerinnung beschreiben

- durch den Kontakt von Thrombozyten mit negativ geladenen Oberflächen (z.B. Glas) werden die Faktoren XII und XI aktiviert, die eine Gerinnungskaskade in Gang setzen - wird der Faktor XI bei einem Individuum nicht gebildet, hat dies keine bedeutende Stör

den extrinischen Weg (Tissue-Factor-Pathway) beschreiben

der extrinsische Weg wird durch Aufeinandertreffen von Thromboplastin (= Tissue Faktor = F III ), das im Gewebe (Subendothel), in Thrombozyten und Leukozyten vorhanden ist, und Faktor VII (zirkuliert im Blut) ausgelöst (Vitamin K-abhängig):

- Faktor III (Thromboplastin, TF) und Faktor VII --> F VIIa

- Faktor III (Thromboplastin, TF) und Faktor VIIa (+Ca) aktivieren Faktor X zu Faktor Xa

- Faktor Xa und Faktor Va (+Ca) aktivieren Faktor II (Prothrombin)zu Faktor IIa (Thrombin)

- Faktor IIa (Thrombin) spaltet Faktor I (Fibrinogen) zu Faktor Ia (Fibrin)

die primäre Hämostase beschreiben

provisorische Abdichtung in 1-4 Minuten:

1. Vasokonstriktion (durch Mediatoren Serotonin und Thromboxan A2)

2. Adhäsion (Thrombos heften sich an freiligendes Kollagen an durch Prostazyklin (Prostaglandin), NO und Heparin

3. Thrombozytenaktivierung (durch vWF und Mediatoren (Ca, ADP, Serotonin, Thromboxan, Gerinnungsfaktoren und Klebstoffe (Fibronektin, Thrombospondin)

4. Aggregation (Leukozyten sezernieren PAF --> Umorganisierung des Zytoskeletts, Kugelform, Pseudopodien, Thrombozytenpfropf, GPIIb/IIIa-Rezeptorkomplex bildet Fibrinogenbrücke

die sekundäre Hämostase beschreiben

dauerhafter Verschluss:

1. Aktivierung (FIII bildet Komplex mit FVII und aktiviert FXII und FXI...)

2. Koagulation

- FIIa spaltet aus Fibrinogen Monomere ab zu polymerem Fibrin

- FXIII stabilisiert Thrombus durch kovalente Bindungen

- Fibrin vernetzt sich

- Erys werden eingefangen

- Thrombin bewirkt Kontraktion des Aktin-Myosin-Skeletts

die Thrombopoiese beschreiben

- verläuft im Knochenmark (Mediator: Thrombopoetin):

- myeloische Stammzelle --> Megakaryoblast --> Megakaryozyt --> Proplättchen --> Blutplättchen (Thrombozyt)

die Struktur des Thrombozyten beschreiben

- linsenförmig, kein Zellkern, 2 Mykrometer Durchmesser

- intrazelluläre Membranen (Kanalsystem), Membranzytoskelett, Mitochondrien, Ribosomen, Granula

alpha-Granula: vWF, PDGF, TGF (transforming groth factor), Fibrinogen

∆-Granula: Serotonin, ADP, ATP, Ca

lambda-Granula: Lysosomenäquivalent

Funktionen des Thrombozyten beschreiben

- Hämostase (Adhäsion, Aggregation, Gerinnung)

- Entzündung (Mediatoren --> Chemotaxis, Vasomotorik)

- Phagozytose (lysosomale Enzyme, Sekretion lytischer Enzyme)

- Wundheilung (Wachstumsfaktoren, Neoangiogenese)

- Zelldifferenzierung (Fibroblastenentwicklung (Wundheilung), Glattmuskelzellmigration --> Arteriosklerose)

Stoffwechsel des Thrombozyten beschreiben

Ruhestoffwechsel:

- Substrat: Glukose (aerober Stoffwechsel, Mitochondrien)

- Proteinsynthese (Fibrinogen)

- Lebensalter 10 Tage

Aktivierungsstoffwechsel:

- Kontakt mit Kollagen (Subendothel)

- Veränderung der Membranstruktur

- Umorganisation des Zytoskeletts

Reaktionen des Thrombozyten beschreiben

- Glykogenolyse

- Glykolyse

- oxidativer Pentosephosphat-Weg

- Synthese von Mediatoren (TXA2, PAF)

- Degranulierung (Mediatorfreisetzung)

- Aggregation und Kontraktion (Zelltod)

die Synthese des Thromboxan erklären

- Eikosanoid, dass bei Thrombozytenstimulation aus Arachidonsäure neu synthetisiert wird

--> Membranphospholipide --> (durch P-Lipase A2) Arachidonsäure

--> (durch Cyclooxigenase COX1) Thromboxan A2

- Thromboxan (TX A2) ist ein Mediator, da es

- 1. pro-aggregatorisch,

- 2. thrombusbildend wirkt und

- 3. zur Vasokonstriktion beiträgt

den Thrombozytenmediator Serotonin beschreiben

- Aminosäurederivat (bindet an Surfacerezeptoren)

- Synthese aus Tryptophan

- Freisetzung bei Thrombozytenaggregation

- Vasokonstriktion, Thrombozytenaggregation

den Thrombozytenmediator PAF beschreiben

- Lipidhormon (bindet an Oberflächenrezeptoren)

- Synthese aus Phosphatidylcholin

- Freisetzung bei Thrombozytenaggregation

- Vasodilatation, Thrombozytenaggregation

den Thrombozytenmediator PDGF beschreiben

- Proteohormon (gespeichert in alpha-Granula)

- Freisetzung bei Thrombozytenaggregation

- Wachstumsfaktor, Wundheilung

den Thrombozytenmediator PF4 beschreiben

- Proteohormon (gespeichert in alpha-Granula)

- Freisetzung bei Thrombozytenaggregation

- Neutralisierung von Heparinen

das molekulare Prinzip der Funktionsweise des plasmatischen Gerinnungssystems erläutern können

Plasmatische Blutgerinung (sekundäre Hämostase):

- rückgekoppeltes Reaktionsnetzwerk limitierter Proteolysen von Gerinnungsfaktoren, das zur Bildung eines stabilen Fibrinpolymers führt

- Fibrinogen (Faktor I) ist ein heterohexameres Plasmaprotein, das in der Leber und in anderen Zellen (Thrombozyten) synthetisiert wird und im Blutplasma zirkuliert

- nicht-kovalente Fibrinogenpolymerisierung:

--> Fibrinogen --> Fibrinmonomer --> nicht-kovalentes Fibrinpolymer

- das nicht-kovalente Fibrinpolymer wird durch kovalente Quervernetzungen (Transglutaminasen) mechanisch stabilisiert:

--> Fibrin-Monomer 1 + Fibrin-Monomer 2 --> kovalentes Fibrin-Dimer

die Rolle und den Funktionsmechanismus von Vitamin K bei der Blutgerinnung erläutern können

- Vitamin K ist für die gamma-Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren (und Calzifizierungsproteinen im Knochenstoffwechsel) verantwortlich

- Wechselwirkung wird mit Calzium möglich

- Vitamin K-Antagonisten (Cumarinderivate) verdrängen endogenes Vitamin K aus dem Regenerationszyklus und verhindern damit die gamma-Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren

--> durch Vitamin K kann Blut gerinnen

--> durch Vitamin K-Antagonisten gibt es Gerinnungsstörungen / wird das Blut „dünner“

Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten) beschreiben

- Thrombozyten < 150.000 /μl (normal 150.000 - 400.000)

- längere Blutungszeit (> 6 min)

Symptome:

- Petechien (punktförmige Hauteinblutungen)

--> Hauteinblutungen lassen sich nicht wegdrücken

- Purpura (kleinfleckige Hauteinblutungen)

- Schleimhautblutungen

Koagulopathie (Plasmatische Gerinnungsstörung beschreiben

- Mangel an Gerinnungsfaktoren

- angeboren (Hämophilie, von-Willebrand-Jürgens-Syndrom)

- erworben (Lebererkrankung, Vitamin K-Mangel, Verbrauchskoagulopathie)

Symptome:

- Ekchymosen (kleinflächige fleckenförmige Hauteinblutungen)

- Suffusionen (großflächige Hauteinblutungen)

- Hämatome (Blutergüsse)

- verzögerte Gerinnungsstörung

- Gelenkeinblutungen

- Muskeleinblutungen

- Weichteilblutungen

Thrombozytopathie (Erkrankung der Thrombozyten) bschreiben

- petechiale Blutungen

- Schleimhautblutungen

- exogene Ursachen (ASS, Heparin)

- endogene Ursachen (erblich bedingte Syndrome)

Erklären können, welche Folgen eine Verdrängung der physiologischen Hämatopoese im Knochenmark durch eine maligne Proliferation für die Hämostase hat

andere Zellen wachsen im Knochenmark und verdrängen die Bildung von Thrombozyten durch maligne Proliferation (Knochenmarkinfiltration durch Leukämie oder Lymphom)

--> Gerinnungsstörung

verminderte Synthese von Gerinnungsfaktoren als wesentliche Ursache einer plasmatischen Gerinnungsstörung benennen können

- angeborener Mangel der Gerinnungsfaktoren --> Hämophilie, vW-Jürgens-Syndrom

- erworbener Mangel an Gerinnungsfaktoren --> Vitamin K-Defizit, ASS, Heparin

pathologischer Verbrauch von Gerinnungsfaktoren als wesentliche Ursache einer plasmatischen Gerinnungsstörung benennen können

- Immunthrombozytopenie (Autoimmunerkrankung der Thrombozyten)

- Hemmkörperhämophilie (inhibitorische Antikörper hemmen Faktor VIII)

Hyperfibronolyse als wesentliche Ursache einer plasmatischen Gerinnungsstörung benennen können

- Fibrinolyse ist gesteigert durch vermehrte Bildung von Plasminogen

- Plasminogen spaltet Fibrin und Fibrinogen --> erhöht Blutungsneigung

klinisch erneutes Bluten nach initial erfolgreicher Gerinnung

wofür verwendet man Erythrozytenkonzentrat?

zur Vermeidung von manifester anämischer Hypoxie

wofür verwendet man Thrombozytenkonzentrat?

- Prophylaxe und Therapie thrombozytärer Blutungen

- akuter Blutverlust

- Synthesestörungen (Chemotherapie)

- erhöhter Thrombozytenumsatz (Immunthrombozytopenie)

Wofür verwendet man Plasma?

- Substitution von Gerinnungsfaktoren

- akuter Blutverlust

- Synthesestörungen (Leber)

- A- oder B-Patienten können 0-Plasma bekommen

- jeder Patient kann AB-Plasma bekommen

Die Zusammensetzung von Erythrozytenkonzentraten erläutern können

Erythrozytenkonzentrat aus 500ml Vollblut:

- Volumen: ca. 250ml

- Hämatokrit: 0,5 - 0,7

- Hämoglobin: 2,48 mmol/Einheit

- Restplasmagehalt < 20 ml

- weniger als 10 hoch 6 Leukozyten/Einheit (durch die Leukozytendepletion)

Die Zusammensetzung von Thrombozytenkonzentraten erläutern können

Thrombozytenkonzentrat aus 5x 500ml Vollblut

- < 2-4 x 10 hoch 11 Thrombozyten/Einheit

- Volumen: 250 - 300ml

- Resterythrozyten: 3x 10 hoch 9 / Einheit

- Restleukozyten: 1x 10 hoch 6 / Einheit

- Hämatokrit:

- Hämoglobin

- Restplasmagehalt:

Die Zusammensetzung von Plasmen erläutern können

Plasma aus 500ml Vollblut/Apherese:

- Volumen: 250 ml

- Faktor VIII < 70 % des Ausgangswertes

irrelevant, da nach Einfrieren nicht mehr vorhanden:

- Resterythrozyten: < 6x 10 hoch 9 / l

- Restleukozyten: < 0,1x 10 hoch 9 bzw. 6 / Einheit

- Restthrombozyten: 50x 10 hoch 9 / l

die pathogenetische Einteilung von Thrombozytopenien benennen können

Thrombopenie < 150.000 Thrombozyten / Mykroliter

1. Mangel durch Bildungsstörung:

- Knochenmarkinfiltration durch Leukämie oder Lymphom

- Vitamin-B12-Mangel

- Knochenmarktoxizität von Medikamenten

Therapie:

- Stimulation der Megakaryopoiese

2. Mangel durch erhöhten peripheren Abbau:

- Immunthrombozytopenie

Therapie:

- Immunsuppression

- Blockierung des Monozyten-Makrophagen-Systems

Immunthrombozytopenie erläutern

pathophysiologische Grundlagen:

- Autoantikörper (meist IgG, 25% IgM) gegen GP IIb/IIIa

klinisches Krankheitsbild:

1. primäre Immunthrombozytopenie:

- keine Grundkrankheit bekannt

- häufig nach Infekten

- 80% Spontanremission

- nach 6 Montaten chronische IMP

2. sekundäre Immunthrombozytopenie:

- Grundkrankheit bekannt (Lymphome, Autoimmunkrankheiten, HIV)

3. durch Medikamente ausgelöst

- Analgetika, Antibiotika, …

4. durch Alloantikörper:

- Posttransfusionspurpura

Therapie:

- Steroide (Immunsuppression)

- andere immunsuppressive Medikamente

- Immunglobuline (Blockierung des Thrombozytenabbaus)

- Splenektomie (Blockierung des Thrombozytenabbaus)

Symptome einer Immunthrombozytopenie benennen können

- Thrombozyten < 150.000 /μl (normal 150.000 - 400.000)

- Petechien (punktförmige Hauteinblutungen)

--> Hauteinblutungen lassen sich nicht wegdrücken

- Purpura (kleinfleckige Hauteinblutungen)

- Schleimhautblutungen

die Virchowsche Trias (Risikofaktoren) aufzählen

1. Plasmatische Störung

- Gerinnungsstörungen

- verstärkte Blutgerinnung (erblich/medikamentös)

- verminderte Fähigkeit, Blutgerinsel aufzulösen (APC-Resistenz)

2. verlangsamte Blutströmung

- erweiterte Venen

- durch äußeren Druck abgeklemte Gliedmaßen

- Immobilität

3. Endotheldefekt

- traumatische Schäden

- Diabetes melitus

- entzündliche Venenveränderungen

- Kohlenmonoxid (Rauchen)

die klinische Symptomatik bei einer tiefen Beinvenenthrombose erklären

- diffuse, nicht sehr ausgeprägte Beschwerden

- Ödeme

- Schwellung und Wärmegefühl am Fußknöchel, am Unterschenkel oder am ganzen Bein mit Spannungsgefühl

- gerötete und gespannte Haut, eventuell Blaufärbung

- Spannungsgefühl und Schmerzen in Fuß, Wade und Kniekehle

- Überwärmung des geschwollenen Beins

diagnostische Maßnahmen bei einer tiefen Beinthrombose nennen

- Sonographie (Doppler- und Duplex-Sonographie)

- Phlebographie (zur Beurteilung der Venen durch Röntgendiagnostik)

- Ultraschall