Modul 7 Diagnostische Verfahren: Interview und Beobachtung

Daten zur Vorgeschichte einer erkrankten Person werden erfragt um Informationen zur Krankengeschichte zu sammeln, bevor die eigentliche Behandlung beginnt.

Rückblickend, nachdem die Behandlung abgeschlossen wurde, werden Informationen gesammelt. ( Wochen, Monate oder Jahre später)

Sie dient dazu die Stabilität der Behandlungseffekte abzuschätzen.

Sie dient auch dazu die störungsbezogene Vorgeschichte einer Person zu erfassen.

Einige Autoren verwenden sie als Synonym zum biographischen Intreview, das die gesamte Biographie eines Menschen beschreiben soll.

Die betroffene Person selbst gibt Auskunft über ihre störungsbezogene Vorgeschichte.

Die betroffene Person selbst gibt Auskunft über ihre störungsbezogene Vorgeschichte.

Das systemisch orientierte Erhebungsinventar zur Eigenanamnese bei Kindern von Kubinger

Es handelt sich dabei um einen Gesprächsleitfaden, der bei 6- bis 16-jährigem "symptombeladenen" Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden kann, um zB Beziehungen, Beziehungsbewertungen und Verhalten im Problemsystem, Stabilisierungsmechanismen, aber auch Ressourcen zu erfragen.

Andere Personen ( zB Eltern) werden zur Vorgeschichte befragt

Der anamnetische Elternfragebogen von Deegener(2001)

Er wird als schriftliche Befragung administriert.

Die Eltern psychisch auffälliger Kinder geben in dem Anamnesefragebogen u.a. Auskunft über die Gründe für die Vorstellung beim Arzt, Psychogen, der Klinik usw. und auch zur Personenvorgeschichte ( frühkindliche Entwicklung, Schule, Verhältnis zu Geschwistern, Gleichaltrigen und Erwachsenen)

1. Das Interview hat einen Zweck, ein Ziel / Das Alltagsgespräch nicht unbedingt.

2. Wiederholungen sind im Interview oft notwendig / Im Alltagsgespräch sind sie unerwünscht

3. Im Interview sind die Rollen festgelegt/ Im Alltagsgespräch sind keine festen Rollen

4. Der Interviewer drück Interesse oder Desinteresse aus / im Alltagsgespräch können beide Interesse ausdrücken

5. Im Interview soll implizites Wissen möglichst expliziert werden / Alltagsgespräche basieren auf impliziten Wissen

6. Im Interview sollten Antworten möglichst detailliert sein / Im Alltagsgespräch werden zu viele Details aus Höflichkeit oft vermieden.

- verschiedenen Settings oder Medien ( direkt, im Internet, am Telefon)

- unterschiedliche Dauer ( einige Minuten bis zu 90 Minuten)

- Anzahl der Interviewer und der Interviewten ( Bwerbungsgespräch / Focus Group)

- Die Rolle des Befragers ( weiche, neutrale, harte Interviews)

- verschiedene Ziele

- Grad der Strukturierung und Standardisierung der Fragen, des Ablaufs und der Antworten

-

Die Rolle des Interviewers ist warmherzig. Durch das Verhalten des Befragers soll eine offene, warme Atmosphäre geschaffen werden, die es der Person erleichtert, über ihr Erleben und Verhalten möglichst frei zu sprechen ( besonders bei Problemen)

Bei der von Carl Rogers begründeten Gesprächspsychotherapie ( klientenzentrierte Psychotherapie )

Der Therapeut setzt drei Haltungen um: positive Wertschätzung, Empathie, Kongruenz/Echtheit

Sie soll dazu beitragen, Fehlerquellen zu minimieren und Vergleichbarkeit von Interviews zu sichern.

Sie soll dazu beitragen, die befragte Person zu überrumpeln oder z provozieren, um die Abwehr zu durchbrechen und Offeneit zu erzwingen.

Es ist eine Variante des harten Interviews, bei dem eine Person mit Fragen bombardiert und in Kreuzverhör genommen wird, um ihre Stressresistenz zu erfassen.

- die Fragen

- die Antworten

- die Auswertung

- das Verhalten des Interviewers

- die Fragen

- die Antworten

- die Auswertung

- das Verhalten des Interviewers

Die Makrostruktur des Interviews

Die Mikrostruktur

Der Wortlaut, die Anzahl und die Abfolge können standardisiert sein.

Es können nur ja oder nein als Antwortmöglichkeiten vorgegeben sein.

Die Antworten des Probanden werden nach bestimmten Regeln vorgegebenen Kategorien zugeordnet oder auf zuvor festgelegte Merkmals- und Anforderungsdimensionen quantitativ eingeschätzt werden.

Es hängt mit der Fragestandardisierung zusammen. Zusätzlich kann festgelegt sein, ob und wie der Interviewer auf Nachfragen des Probanden reagiert und welche Rolle er einnimmt, was auch Einfluss auf sein non- und paraverbales Vehalten hat.

-Verschiedene Interviews können vergleichsweise einfach verglichen werden

- Interviews können relativ ökonomisch ausgewertet werden

- Anforderungen an den Interviewer werden reduziert

- Die klassischen Gütekriterien können leichter ermittelt werden

- Potentielle Interviewfehler sind besser kontrollier- und reduzierbar.

- Der subjektive Lebensraum bzw. subjektive Repräsentationen des Probanden werden möglicherweise nicht angemessen erfasst.

- Inalte, die dem Probanden subjektiv wichtig sind, können nicht abgefragt, geäußert werden

- Wörtlich festgelegte Fragen werden evtl. von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich verstanden ( Wortäquivalenz nicht gleich Bedeutungsäquivalenz)

-Das Gespräch wirkt unnatürlich, was die Auskunftsbereitschaft des Probanden beeinflussen kann.

In der klinischen Diagnostik

- Subjektive Repräsentationen können besser erfasst werden

- Die befragte Person kann sich freier und umfassender äußern

- Der Interviewer kann interessierendeThemen beliebig verfolgen und seine Fragen so formulieren, dass sie dem Sprechstil des Befragten entsprechen

- Bedeutungsäquivalenz ist wichtiger als Wortäquivalenz

- Anschlussfragen können in Abhängigkeit von den Antworten des Probanden gestellt werden ( adaptives Prinzip)

- schwierige Vergleichbarkeit mehrer Interviews

- relevante Informationen können aus verschiedenen Gründen manchmal nicht erfasst worden sein

- Vom Interviewer werden spezielle Fertigkeiten gefordert, die viel Training und Erfahrung erfordern.

Sie vereinen die beiden extremen Varianten, basierend auf einem Gesprächsleitfaden und mehr oder weniger ausformulierten Fragen. Diese Struktur ermöglicht eine Vergleichbarkeit mit mehreren Befragungen, aber auch neue, zusätzliche Fragen sind möglich.

Von der Zielsetzung des Interviews