Modul 7, 03416

Rammsayer Glossar

Rammsayer Glossar

Anita Acquistapace

Anita Acquistapace

Fichier Détails

Cartes-fiches 96
Utilisateurs 22
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 22.04.2014 / 01.02.2023
Lien de web
https://card2brain.ch/box/modul_7_03416
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/modul_7_03416/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Abwehrmechanismus

Wenn das Ich befürchten muss, von einem mächtigen Triebimpuls
 aus dem Es, dem Über-Ich oder einer realen Bedrohung überflutet
zu werden, kann es diesen Triebimpuls abwehren, indem ihm
der Zugang ins Bewusstsein verwehrt wird. Nach Freud weisen
Abwehrmechanismen zwei typische Merkmale auf: Sie leugnen,
verfälschen oder verzerren die Realität und sie laufen unbewusst
ab.

Antwortstile

Methodisches Problem bei der Selbstbeschreibung durch Fragebogen,
wenn Personen beispielsweise dazu neigen, generell Extremwerte
auf der Antwortskala zu vermeiden, mittlere oder „neutrale“
Werte zu bevorzugen oder Fragen generell eher mit „ja“ oder
„nein“ zu beantworten.

Arousal

Ein von Eysenck verwendeter Begriff für kortikale Erregung.

Arousal

Ein von Eysenck verwendeter Begriff für kortikale Erregung.

aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS)

Komplexes neuronales Netzwerk, das sich vom Hirnstamm zum Mesencephalon erstreckt.

Behaviorismus

Aus behavioristischer Sicht ist Psychologie eine streng experimentell
ausgerichtete Disziplin der Naturwissenschaften. Persönlichkeit
wird als die Summe der Gewohnheiten betrachtet, die ein
Mensch insbesondere in seiner frühen Kindheit, aber auch im späteren
Leben, ausbildet.

Bindungsstil

Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das aus
den Bindungserfahrungen einer Person resultiert. Nach Bowlby
beeinflussen die Interaktionen mit Bindungspersonen in Kindheit
und Jugend langfristig die Persönlichkeitsentwicklung, indem sich
„attachment working models“ herausbilden. Diese beinhalten mentale
Repräsentationen der Bindungspersonen und der eigenen Person
und bilden die Grundlage für Erwartungen an soziale Beziehungen
und die eigene Bewältigungskompetenz.

Bindungsstil

Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das aus
den Bindungserfahrungen einer Person resultiert. Nach Bowlby
beeinflussen die Interaktionen mit Bindungspersonen in Kindheit
und Jugend langfristig die Persönlichkeitsentwicklung, indem sich
„attachment working models“ herausbilden. Diese beinhalten mentale
Repräsentationen der Bindungspersonen und der eigenen Person
und bilden die Grundlage für Erwartungen an soziale Beziehungen
und die eigene Bewältigungskompetenz.

Bindungstheorie

Eine von John Bowlby in Zusammenarbeit mit Mary Ainsworth
entwickelte Theorie, in der sich Psychoanalyse, Verhaltensbiologie
und evolutionsbiologische Perspektiven verbinden. Dieser Theorie
zufolge ist Menschen ein Bindungssystem angeboren, das sie
dazu motiviert, in kritischen Situationen die Nähe von für sie signifikanten
Bezugspersonen (attachment figures) zu suchen und so
Schutz und Sicherheit zu erhalten. Interindividuelle Unterschiede
in der Funktion des Bindungssystems entwickeln sich in Abhängigkeit davon, wie sich enge Bezugspersonen in kritischen Situationen verhalten.

Charakter

Ursprünglich aus dem Griechischen, wo es einen Prägestempel
für Münzen bzw. die Prägung selbst bezeichnete. Übertragen auf
den Menschen, kann Charakter als ein individuelles Erkennungsmerkmal
einer Person betrachtet werden.

Choleriker

Temperamentstyp, der zu Jähzorn und leichtem Aufbrausen neigt.

Differentielle Psychologie

Teilgebiet der Psychologie, das sich mit interindividuellen Unter-
schieden im Erleben und Verhalten beschäftigt. Von William Stern
(1911) als eigenständige psychologische Disziplin konzipiert. Stern
unterschied vier Teilgebiete der Differentiellen Psychologie, zwei
nomothetische und zwei idiographische. Die beiden nomothetischen
Ansätze gehen von Gruppen von Personen aus und untersuchen
entweder die Verteilung eines Merkmals in einer Gruppe
(Variationsforschung) oder den Zusammenhang zwischen Merkmalen
(Kovariationsforschung). Die idiographischen Ansätze gehen
von einzelnen Personen aus, entweder in Form der Psychographie
(möglichst umfassende Beschreibung einer einzelnen Person)
oder in Form der Komparationsforschung (Vergleich zwischen
mehreren Psychogrammen).

Dopamin

Neurotransmitter (Botenstoff) aus der Gruppe der Katecholamine.

Eigenschaften

Eigenschaften beschreiben eine Klasse von funktional äquivalenten
Verhaltens- und Erlebensweisen, die von einer Person relativ
beständig gezeigt werden, und zwar über die Zeit hinweg (Stabilität)
und über unterschiedliche Situationen hinweg (Konsistenz).

Eigenschaftstheorien

Eigenschaftstheorien gehen davon aus, dass sich die Persönlich-
keit eines Menschen durch seine Ausprägung in Eigenschaften
(Persönlichkeitsmerkmale, Dispositionen oder „Traits“) kennzeichnen
lässt. Sie unterscheiden sich darin, von welchen und wie
vielen Eigenschaften sie ausgehen, und welche Ursachen sie für
die Stabilität und Konsistenz des Verhaltens annehmen.

Empirisches Selbst

James (1890) hat unterschieden zwischen dem empirischen Selbst
oder dem „me“, das Gegenstand der Selbstdefinition ist, und dem
„I“ oder „pure Ego“, das die Selbstdefinition vornimmt. Das empirische
Selbst umfasst materielle, soziale und mentale Aspekte
und ist James zufolge Gegenstand der empirischen Psychologie;
das „I“, d. h. die Tatsache des selbstreflexiven Bewusstseins als
solche, verweist er in den Bereich der metaphysischen Spekulation.

Ergebniserwartungen

Erwartungen im Hinblick darauf, mit welchen Konsequenzen ein
bestimmtes Verhalten verbunden ist. Nach Bandura können sich
Ergebniserwartungen auf körperlich-physische und soziale Folgen
sowie auf Folgen für die Selbstbewertung einer Person richten.

Es

Nach Freud Ursprung der Triebe und Reservoir der psychischen
Energie. Die Prozesse im Es sind dem Bewusstsein nicht zugänglich,
was Freud zu der Annahme veranlasste, dass das menschliche
Verhalten überwiegend durch unbewusste Triebimpulse kontrolliert
werde.

Existenzialismus

Das Leitmotiv der existenzialistischen Sichtweise stellen grundlegende
Fragen des menschlichen Daseins und die Bedeutung des
Individuums dar. Im Mittelpunkt stehen der Mensch als Person
sowie menschliche Werte.

Faktorenanalyse

Mathematisches Verfahren zur Identifikation von grundlegenden
Dimensionen (z. B. Eigenschaften), die einer größeren Zahl von
Variablen zugrunde liegen. Geht aus von den Interkorrelationen
zwischen einzelnen Variablen (z. B. Fragebogenitems), die an einer
Stichprobe von Personen erfasst werden.

Fragebogen

Auf Selbsteinschätzung beruhendes Standardverfahren zur Erfassung
von Eigenschaften, bei dem eine Person angibt, in welchem
Ausmaß bestimmte Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken, Erwartungen
oder Einstellungen auf sie zutreffen, die als Indikatoren
für eine Eigenschaft aufgeführt werden. Fragebogen liegen
sowohl für die Erfassung einzelner Persönlichkeitsmerkmale als
auch für eine umfassende Beschreibung der Persönlichkeit vor.

Fremdeinschätzungen

Einschätzung des Verhaltens oder der Persönlichkeit einer Person
durch Dritte, entweder auf der Grundlage von Fragebogen oder
von Verhaltensbeobachtung.

Das Fünf-Faktoren-Modell

Ein vom psycholexikalischen Ansatz ausgehendes Modell der
Persönlichkeit, das fünf grundlegende Persönlichkeitsdimensionen
(Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit,
Gewissenhaftigkeit) postuliert.

Gewohnheitsstärke

Die erlernte Verknüpfung zwischen einem Reiz und einer Reaktion
wird als Gewohnheit bezeichnet. Gewohnheiten und ihre Stärke
bilden sich durch die individuelle Lerngeschichte aus, wobei die
Höhe der Gewohnheitsstärke u. a. vom Ausmaß und der Häufigkeit
der Verstärkung abhängt.

Grafologie

Sie geht auf den französischen Priester, Gelehrten und Schriftsteller
Jean Hippolyte Michon (1806–1881) zurück. Der Grundgedanke der Grafologie besteht in der Annahme, dass die Persönlichkeit und die Fähigkeiten eines Menschen auch in seinen Bewegungen
zum Ausdruck kommen. Somit sollten auch die Schreibbewegungen,
wie sie sich im individuellen Schriftbild manifestieren, als
psychodiagnostisches Deutungsmittel verwendbar sein.

Heterostase

Ein dynamisches Prinzip einer gleitenden Sollwertveränderung.
Dies bedeutet, dass im Falle von Wachstumsbedürfnissen die Motivation
nicht nur solange aufrechterhalten bleibt, bis ein akutes
Bedürfnis befriedigt wurde. Vielmehr versucht das Individuum,
wenn ein bestimmtes Ausmaß an Selbstverwirklichung erreicht
wurde, seine Selbstverwirklichung in einem nächsten Schritt noch
weiter zu vervollkommnen. Auf diese Weise wird eine permanente
Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung der Persönlichkeit
ermöglicht.

Homöostase

Ein dynamisches Prinzip, das darauf abzielt, einen bestehenden
Mangelzustand zu beseitigen und einen Gleichgewichtszustand
zu erreichen.

Humanistische Persönlichkeitstheorie

Sie entstand als Reaktion auf die Mitte des 20. Jahrhunderts vorherr-
schenden psychoanalytischen und lerntheoretischen Theorien der
Persönlichkeit. Die Vertreter der humanistischen Psychologie wenden
sich einerseits gegen das pessimistische Menschenbild von
Freud, demzufolge der Mensch seinen irrationalen und unsozialen
Trieben hilflos ausgeliefert ist. Anderseits grenzen sie sich auch von
der traditionellen lerntheoretischen Auffassung ab, die den Menschen
als reines Produkt seiner Umwelt betrachtet. Die humanistische
Psychologie nimmt ein sehr viel optimistischeres Menschenbild
an, indem sie davon ausgeht, dass jedes Individuum über ein Potenzial
für positivesWachstum und psychische Gesundheit verfügt.

Humoralpathologie

In seiner Viersäftelehre ging Hippokrates davon aus, dass ein Überfluss
bzw. Mangel bei den vier Körpersäften (gelbe Galle, schwarze
Galle, Schleim und Blut) an der Entstehung verschiedener Krankheiten
beteiligt ist. Diese vier Körpersäfte und ihre Kombination
sollten nicht nur für den Gesundheitszustand eines Individuums
entscheidend sein, sondern auch das Verhalten und die Persönlichkeit
eines Menschen beeinflussen.

Ich

Vollstrecker der Triebe, da es nach Freud zwischen den Triebbedürfnissen
aus dem Es und der Außenwelt vermitteln muss.

Ideal-Selbst
 

Bezeichnet ein Selbstkonzept, das eine Person am liebsten besitzen
würde. Dies schließt Wahrnehmungen und Bedeutungen ein,
die von der Person hoch bewertet werden und ihr besonders wichtig
für das eigene Selbst sind.

Idiographisch vs. nomothetisch

Ein von Windelband (1894) eingeführtes Begriffspaar, mit dem er
zwei unterschiedliche Wege zur Erkenntnis in den „Erfahrungswissenschaften“
beschrieb. Die Suche nach allgemeinen Gesetzen
nannte er nomothetisch, die Untersuchung des spezifischen, historischen
Ereignisses bezeichnete er als idiographisch. Das Begriffspaar
wurde von William Stern auf die Psychologie übertragen

Implizite Testverfahren

Verfahren, bei denen unterstellt wird, dass sich Persönlichkeits-
merkmale unmittelbar in der Reaktion auf relevante Reize zeigen
(vor allem in der Schnelligkeit der Reaktion), ohne dass sich eine
Person ihrer Reaktion bewusst wird und diese daher weder kontrollieren,
noch verfälschen kann.

Individualpsychologie

Eine von Alfred Adler begründete Theorie, in deren Mittelpunkt die
Annahme steht, dass das Kind, bedingt durch seine völlige Abhängigkeit
von anderen, Gefühle von Minderwertigkeit und Schwäche
erlebt. Aus diesen Gefühlen heraus entwickelt das Kind das
Bedürfnis nach Sicherheit, die es durch bestimmte Strategien zu
erreichen sucht, die sich zu einem für einen Menschen charakteristischen
„Lebensstil“ verfestigen und seinen Charakter prägen.

Interaktionistische Ansätze

Ansätze, die von der Annahme ausgehen, dass sich das Verhalten
einer Person aus dem Zusammenspiel stabiler Verhaltensdispositionen
(Eigenschaften) und Merkmalen der Situation ergibt.

Intrinsische Motivation

Beschreibt den Prototyp selbstbestimmten Handelns, indem Per-
sonen frei agieren und nur durch Interesse und Freude an einer
Tätigkeit geleitet werden. Die Tätigkeit wird allein aufgrund der
Befriedigung, die sie als solche auslöst, ausgeübt, während bei extrinsischer
Motivation das Handeln auf Ziele gerichtet ist, die außerhalb
der Tätigkeit liegen. In der Theorie der Selbstdetermination
bilden intrinsische und extrinsische Motivation ein Kontinuum.

Klassisches Konditionieren

Ein zuvor neutraler Reiz erlangt durch wiederholtes gemeinsames
Auftreten mit einem unbedingten (unkonditionierten) Reiz die
Fähigkeit, eine bedingte (konditionierte) Reaktion hervorzurufen.

kognitiv-affektives Persönlichkeitssystem (CAPS)

Modell der Persönlichkeit nach Mischel und Shoda, in dem die-
jenigen Persönlichkeitsmerkmale zusammengeführt sind, die sich
für die Beschreibung und Erklärung des Verhaltens einer Person
als geeignet erwiesen haben. Die fünf Merkmalsbereiche beziehen
sich vor allem auf Prozesse der Verarbeitung von sozialen
Informationen und die Generierung von sozialem Verhalten. Sie
umfassen interindividuelle Unterschiede in Enkodierungen, Erwartungen
und Überzeugungen, Affekten, Zielen und Werten sowie
in Kompetenzen und Plänen zur Selbstregulation.

Konstitutionspsychologische Ansätze

Sie gehen von einem Zusammenhang zwischen Körperbau und Persönlichkeit aus. Die populärsten konstitutionspsychologischen Ansätze stammen von Ernst Kretschmer und William H. Sheldon.

Kontrollüberzeugungen

Rotter unterscheidet zwischen internaler und externaler Kontrollüberzeugung. Die Erwartung einer Person, auf die Konsequenzen ihres Handelns Einfluss nehmen zu können wird als internale Kontrollüberzeugung
bezeichnet. Eine externale Kontrollüberzeugung ist gekennzeichnet durch die Erwartung, dass das Eintreffen einer
bestimmten Verhaltenskonsequenz außerhalb der eigenen Einflussmöglichkeiten liegt.