MODUL 5, Woche 3 und 4
Zelluläre Reifung und Embryologie
Zelluläre Reifung und Embryologie
Kartei Details
Karten | 106 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.02.2012 / 24.01.2016 |
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Eihäute benennen
Amnion, Chorion und Dezidua
Amnion definieren
- „Fruchtblase“
- dünne, gefäßlose innerste Eihaut
- umgibt allseitig den Fötus
- Amnoinepithel sondert Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit) ab
- „sekundäres Chorion“, wird vom Mesoderm abgefaltet
Chorion definieren
- mittlere Eihaut
- äußere Schicht der Fruchthüllen um den Embryo
- der vom Chorion umschlossene Raum ist die Chorionhöhle oder Fruchthöhle
- primäres Chorion entsteht aus dem Trophoblast der Blastozyste
- Chorionzotten = Primärzotten
Dezidua definieren
- äußerste Eihaut
dichorial-diamnotische Zwillinge definieren
jeder Zwilling hat eine eigene Fruchthöhle und ist von 2 Eihäuten Amnion und Chorion umhüllt
--> 4 Eihäute dazwischen, eigene Plazenta
monochorial-diamnotische Zwillinge definieren
jeder Zwilling hat eine eigene Fruchthöhle und ist von nur einer Eihaut umgeben (Amnion)
die Plazenta teilen sich die beiden
--> 2 Eihäute dazwischen, gemeinsame Plazenta
monochorial-monoamniotische Zwillinge definieren
beide Zwillinge teilen sich eine Fruchthöhle und eine Plazenta
--> keine Eihaut dazwischen, gemeinsame Plazenta
Typische Orte ungünstiger extra- (Eileiterschwangerschaft) und intrauteriner Implantation benennen können
extrauterin (ektop):
- Eileiter (tuba uterina)
- Gebärmutterhals (cervix uteri)
- Eierstock (ovar)
- interstitiell (zwischen Eileiter und Gebärmutter)
Die Unterschiede in der Durchgängigkeit der Plazentaschranke für verschiedene Substrate beschreiben können
- Diffusion - Gase, Wasser, lipophile Moleküle
(O2, Wasser, Vitamine, Alkohol, Gifte, Drogen, Medikamente)
- erleichterte Diffusion - Glucose
- aktiver Transport (Aminosäuren, Elektrolyte)
- Endozytose / Transferrin - Eisen
- Diapedese (maternale Blutzellen, Viren, Bakterien)
- Pinozytose (Proteine, Fette, IgG)
Am Beispiel des Alkoholsyndroms die Folgen der Einwirkung von Noxen während der Schwangerschaft für ein Kind reflektieren
Folgen:
- körperlich eingeschränkt
- krankheitsanfällig
- körperliche Unterentwicklungen / Fehlbildungen
- geistige Behinderung
- mentale und soziale Defizite
epitheliale-mesenchymale Transition (EMT) als Teil der Morphogenese erklären
- Übergang von Epithelzellen in Zellen mit mesenchymaler (lockeres embryonales Bindegewebe) Struktur (z.B. Neuralleistenzellen)
- während der Embronalentwicklung können Epithelzellen ihre epithelialen Eigenschaften verlieren, indem sie ihre Zellkontakte auflösen und Adhäsionsmoleküle wie E-Cadherin herunterregulieren
- dadurch können die Zellen nun migrieren und die Basalmembran passieren
- in ihrem Zielgebiet können sie sich zu verschiedenen Zellen oder wieder zu Epithelzellen differenzieren
- Vorraussetzung ist die Polarisierung der Zelle
- Polarität von Epithelzellen ist durch strukturelle und funktionelle Unterschiede von apikaler und basaler Membran der Epithelzelle geprägt
Zellmigration erklären
- aktive Ortsveränderung von Zellen oder Zellverbänden
- ungerichtetete Spontanbewegung
- gerichtete chemotaktische Bewegung
- Änderung der Bewegungsgeschwindigkeit (Chemokinetik)
die verschiedenen Stammzellentypen benennen
- embryonale Stammzellen
- induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen)
- adulte Stammzellen
embryonale Stammzellen definieren
- pluripotent
- aus Embryoblast
- können in jeden Zelltyp differenzieren
induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) definieren
- durch künstliche Reprogrammierung von nicht-pluripotenten somatischen Zellen hergestellt
- Umwandlung geschieht von aussen angeregte Genexpression (Transkriptionsfaktoren)
adulte Stammzellen definieren
- multipotent
- aus Knochenmark
Entstehung des Neuralrohr beschreiben
- Ende der dritten Woche ist die Neuralanlage eine Platte, die sich beiderseits vom Primitivstreifen nach kaudal fortsetzt
- die lateralen Ränder richten sich zu den Neuralfalten auf
- dazwischen liegt die Neuralrinne
- die Neuralfalten wandern aufeinander zu und verschmelzen in der Mittellinie zu dem Neuralrohr
- am kranialen und kaudalen Ende des Embryos steht das Rohr mit der Amnionhöhle in offener Verbindung
- das Neuralrohr bildet in seinem unteren schmalen Abschnitt die Anlage des Rückenmarks
- in seinem kranialen breiten Anteil entwickelt sich das Gehirn
Entstehung der Neuralleiste beschreiben
- das Material der Neuralleiste liegt im Neuralepithel am Übergang zum Oberflächenektoderm
- wenn die Neuralfalten sich aufrichten und verschmelzen, wandern die Neuralleistenzellen aktiv aus dem Neuralepithel in das seitlich angrenzende Mesoderm aus (Epithel-Mesenchym-Transformation) in 2 Richtungen:
- der laterale Wanderweg direkt unter dem Oberflächenepithel wird von den Vorläuferzellen für die Melanozyten der Haut- und der Haarfollikel benutzt. Aus der mesodermalen Dermis wandern sie an ihren Zielort in das Epithel der Haut ein
- der ventrale (mediale) Wanderweg führt die Neuralleistenzellen durch den kranialen Abschnitt der Somiten. Von den Neuralleistenzellen des venteralen Wanderweges stammen die Spinalganglien, die vegetativen Ganglienzellen des Grenzstrangs (Sypathikus), die Neurone des enterischen Nervensystems, die Schwann-Zellen und die Zellen des Nebennierenmarks ab
Somiten als Ursprung von Wirbeln beschreiben
- Ursegment, Urwirbel
- Neuralrohr entwickelt sich in der 3. Woche in einzelne Segmente --> Somiten
- erstes Somitenpaar im kranialen Abschnitt
- 3 weitere in kraniokaudaler Richtung
- am Ende 42-44 Paare
- 4 okzipitale
- 8 zervikale
- 12 throrakale
- 5 lumbale
- 5 sakrale
- 8-10 kokzygeale
- als erstes löst sich der epitheliale Zellverband in der ventralen und medialen Wand auf --> Sklerotom
--> lockerer netzartiger Gewebeverband (Mesenchym, embryonales Bindegewebe)
--> Wirbelsäule
epitheliale dorsale Wand des Somiten --> Dermatom und Myotom
--> Muskulatur
die inneren Organe, die dem Ektoderm entstammen, benennen
- Nervensystem
- Haut
- Sinnesorgane
die inneren Organe, die dem Mesoderm entstammen, benennen
- lymphatisches System
- Milz
- Niere
- Nebennierenrinde
- Herz
- Knochen
- Muskulatur
- Blutgefäße
- Keimdrüsen
- Urogenitaltrakt
die inneren Organe, die dem Endoderm entstammen, benennen
- Darm
- Leber
- Pankreas
- Schilddrüse
- Thymus
- Atmungstrakt
Fehlbildungen durch Thalodomid (Contergan) beschreiben
- blockiert Wachatumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor)
- Fehlbildungen der Gliedmaßen (Dysmelien)
- komplettes Fehlen von Gliedmaßen (Aplasie, Amelie)
- teilweises Fehlen (Meromelie)
- radiale Klumphand
- fehlende Röhrenknochen (Phokomelie)
Fehlbildungen durch Retinoide beschreiben
- z.B. Vitamin A
- Fehlbildungen an:
- ZNS
- Ohren
- Herz-Kreislauf-System
- Gaumenspalte
Die Phasen der Bildung der Körperanlage der Amnioten von der Zygote bis zum Körpergrundgestaltstadium benennen können
1. Präimplantation:
2. Postimplantation:
3. Gastrulation:
4. Neurulation:
5. Etablierung der Körperachse und Organanlagen
das Wirkungsprinzip differentieller Genexpression als Grundlage der Organbildung beschreiben können
- Unterschiede zwischen Zellen eines vielzelligen Organismus kommen fast ausschließlich durch differentielle Genexpression zustand
- diese Unterschiede entstehen während der Entwicklung, weil regulatorische Mechanismen Gene an- und abschalten