MODUL 5, Woche 3 und 4

Zelluläre Reifung und Embryologie

Zelluläre Reifung und Embryologie


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine/Pharmacie
Niveau Université
Crée / Actualisé 18.02.2012 / 24.01.2016
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die 4 Zellzyklusphasen benennen

G1-Phase, S-Phase, G2-Phase und Mitose-Phase

G1-Phase beschreiben

- Wachstumsphase, Vorbereitung auf die Zellteilung - Zellen, die sich nicht mehr teilen befinden sich in der G0-Phase (z.B. Nerven-Muskelzellen) --> Cyclin D und CDK4, Cyclin E und CDK2

S-Phase beschreiben

- hier erfolgt die DNA-Replikation und es werden nur die Proteine synthetisiert, die für die Replikation erforderlich sind

G2-Phase beschreiben

- erfolgt nach Abschluss der DNA-Replikation, die Zelle hat den doppelten DNA-Gehalt - am Ende dieser Phase wird kontrolliert, ob die DNA-Replikation korrekt abgelaufen ist

Mitose-Phase beschreiben

hier erfolgt die Zellteilung, aus einer Zelle werden zwei Zellen - die M-Phase wird allgemein in vier Abschnitte eingeteilt:

Prophase:

Metaphase

Anaphase

Telophase

Cycline (regulatorische Einheiten) beschreiben

- Proteine, die nur während bestimmter Zellzyklusphasen nachweisbar sind. Das gab den Proteinen den Namen

- bisher sind 29 Cycline identifiziert worden

- keine enzymatische Aktivität, sondern Steuerung durch Phosphorylierung und Bindung an CDKs

- für die Zellzyklusregulation von Bedeutung sind die Cycline A, B, D und E

- allen Cyclinen gemeinsam ist eine kurze Halbwertszeit (Minuten) und ein rascher Abbau durch das Proteasom

Cyclin-abhängige Kinasen (CDK) beschreiben

- Proteine, die spezifische Substrate phosphorylieren und bei diesen eine Aktivitätsänderung hervorrufen

- katalytische Funktion, Phosphat übertragende Enzyme

Retinoblastoma-Protein (pRb) = Tumorsuppressorgen beschreiben

- Wachstumssuppressor, bei Fehlen --> Tumor

- Rb ist ein bedeutender Tumorsuppressor und hindert Zellen daran, ohne Aktivierung von Wachstumsfaktoren von G1 in die S-Phase einzutreten

- im hypophosphorylierten Zustand bindet Rb E2F, einen Transkriptionsfaktor und hält ihn dadurch im inaktiven Zustand

- die Aktivierung von E2F, durch Phosphorylierung von Rb, führt zum Eintritt in die S-Phase

die drei Checkpoints des Zellzyklus aufzählen

G1-Checkpoint

G2-Checkpoint

Spindle-Checkpoint

G1-Checkpoint (Restriktionspunkt) beschreiben

- schärfster Kontrollpunkt G1-->S

- G1-Zykline binden während der G1-Phase an CDKs (S-Phase-Promotor)

- Neusynthese von G1-Zyklinen stoppt den Abbau von Zyklin B

- Zyklin D / CDK4 und Zyklin E / CDK2

- p53 checkt ab, ob DNA-Mutationen, genug Zytoplasma oder anderes vorliegt (Schutz vor Tumoren)

- Eintritt in die S-Phase wird ausgelöst durch Assozation von CDK1 mit G1-Zyklinen

G2-Checkpoint beschreiben

- G2 --> M

- während der G2-Phase aktivieren G2-Zykline CDKs und steuern den Eintritt in die Mitose

- die Produktion von Zyklin B führt zur Bindung an aktiviertes CDC2 (Untereinheit der CDK)

- dadurch bildet sich ein M-Phase-Förderfaktor (MPF, Proteinkinase)

- diese phosphoryliert Schlüsselproteine, die Mitoseprozesse steuern (Chromosomenkondensation, Zerfall der Kernhülle, Neuorganisation der Mikrotubuli, Ausbildung der Mitosespindel)

- Zyklin A / CDK1

Spindle-Checkpoint (Metaphase-Kontrollpunkt) beschreiben

- sind alle Chromosomen an der Spindel angeheftet, beginnt deren Verteilung auf die Tochterzellen

- Phosphatgruppen werden abgebaut

- Zyklin B wird von MPF induziert abgebaut --> Hemmung von MPF

- Zyklin B / CDK1

--> Einleitung zur Zellteilung (Mitose)

NEKROSE definieren können

- pathologischer Untergang einzelner oder mehrerer Zellen

- Entzündungsreaktion im Gewebe

- Makrophagen schütten TNF aus --> zusätzliche Apoptose

Ursachen der Nekrose benennen können

Ursachen der Nekrose:

- ischämisch (Minderdurchblutung)

- hypoxämisch (Sauerstoffmangel im Blut)

- thermisch (Wärme)

- aktinisch (durch Strahlung)

- mechanisch

- histotoxisch (Gifte)

morphologische Zeichen von Nekrose benennen können

- Verklumpung des Chromatins

- Zellanschwellung (Zerstörung der Plasmamembran)

- Desintegration

- Freisetzung intrazellulärer Bestandteile

Koagulationsnekrose erklären

- Gerinnungsnekrose in Geweben mit hohem Eiweiß- und geringem Fettanteil durch Eiweißgerinnung (Denaturierung)

- z.B. bei Ischämie, Säure-, Salz- oder Hitzeeinwirkung

- harte und trockene Nekrose

Fettgewebsnekrose erklären

- durch Frakturen

- Fettgewebstraumen mit Ölzyten

- örtlicher Fettgewebstod, z.B. als Folgegeschehen nach Quetschung, Erfrierung, Injektion nekrotisierender Medikamente

- Enzyme raus, Lipasen frei, Fettsäuren frei --> Kristalle

Kolliquationsnekrose erklären

- Verflüssigung

- in Geweben mit hohem Fettanteil und geringem Eiweißanteil (z.B. Gehirn bei O2-Minderversorgung)

- in Geweben mit hohem Eiweißanteil durch Laugeneinwirkung (z.B. Speiseröhre)

- Selbstverdauung (Autolyse) durch Freisetzen von Lipasen (z.B. Pankreatitis oder lysierende Bakterien)

- Verätzungen mit starken Laugen (Natron- oder Kalilauge) --> tiefgehende Gewebezerstörungen

verkäsende Nekrose erklären

nekrotisches Gewebe von weißlich-krümeligem Aussehen, das an Quark erinnert (z.B. Tuberkuloseinfektion)

fibrinoide Nekrose erklären

Nekrose d. Bindegewebes mit Insudation und Anreicherung von Plasmaproteinen (z.B. Haut, Blutgefäße und Magen --> meist immunpathologisch bedingt)

Apoptose definieren können

- physiologischer Vorgang, Teil des Stoffwechsels

- angeregt von außen durch Immunzellen

- oder von zellinternen Prozessen (nach Schädigung der DNA)

- Untergang von nur einzelnen Zellen

- Caspasen

- Schrumpfen der Zelle und Abbau von DNA (durch Endonukleasen)

- keine Entzündung

- Phagozytose

morphologische Veränderungen bei Apoptose erklären

- Zelle verliert Kontakt zu Nachbarzellen und rundet sich ab

- Zellmembran bleibt intakt

- Verdichtung von Chromatin und Zytoplasma durch Schrumpfen der Zelle (eosinophile Anfärbung)

- Fragmentierung des Zellkerns --> blebbing (Bläschenbildung)

- homogen eosinophiles Apoptosekörperchen

- Phagozytose

Caspasen definieren

- Proteasen, die in ihrem aktiven Zentrum Cystein enthalten und ihre Substrate immer nach Aspartat spalten

- liegen in gesunden Zellen in inaktiver Vorstufen vor, den Procaspasen

- diese werden kaskadenartig durch Proteolyse aktiviert

Proinflammatorische Caspasen nennen

- begünstigen die Entzündung

- Caspase 1, 4, 5, 11, 12 und 14

Initiatorcaspasen nennen

- leiten das apoptotische Signal weiter und die aktivieren die Effektorcaspasen

- Caspase 2, 8, 9 und 10

Effektorcaspasen nennen

- Abbau von Lamin und Aktin

- Caspase 3, 6 und 7

Bcl-2-Familie definieren

- wichtig für die Regulation der Apoptose

- pro-apoptotische und anti-proapoptotisch

- beeinflussen den Zustand der Mitochondrien und regulieren so die Apoptose

- es wird vermutet, dass zumindest ein Teil dieser Proteine ihre Funktion dadurch ausüben, dass sie die Freisetzung von Cytochrom c aus dem Mitochondrium regulieren. Dies hat den Zelltod zur Folge

- außerdem sind wahrscheinlich einige dieser Proteine an der Aktivierung der Procaspasen beteiligt

Todesrezeptor / FAS-Rezeptor erklären

- der FAS-Rezeptor gehört zu der TNF-Rezeptor-Familie

- diese Rezeptoren fangen chemische Signale auf und lösen dann eine Reaktionskaskade aus, die zur Apoptose führt

Differenzierung definieren

- Spezialisierung von Zellen

- aus pluripotenten Stammzellen entstehen neue Zellen mit eng umschriebenem Aufgabenbereich

Entdifferenzierung definieren

- bei Tumorzellen kommt es im Laufe mehrerer Teilungszyklen zu zunehmenden Strukturveränderungen

--> Funktionsverminderung oder Funktionsverlust

am Beispiel des Darmpolypen die Adenom-Karzinom-Sequenz beschreiben können

Das Konzept der Adenom-Karzinom-Sequenz besagt, dass die überwiegende Zahl der kolorektalen Karzinome (Darmkrebs) über Stufen genetischer Mutationen aus Adenomen hervorgeht.

Bewiesen wurde diese Hypothese erst, nachdem ab 1970 die endoskopische Polypektomie (Entfernung von Polypen) aus allen Abschnitten des Dickdarms möglich wurde. Diese Untersuchungen legten die Grundlage für die Vorsorgekoloskopie ab 2002 in Deutschland

klinische Zeichen einer venösen Insuffizienz am Bein aufzählen können

- verstärkte Venenzeichnung

- Ödem (Schwellung des Gewebes durch Lymphe)

- Ekzem

- Sklerose (Gewebsverhärtung)

- Pigmentverschiebung

- Ulcus (tiefliegender Substanzdefekt)

wichtige anatomische Strukturen, die bei einer venösen Insuffizienz beteiligt sind benennen können

- Seitenastvene

- Perforansvene (verbinden oberflächliche Venen mit tiefem Venensystem)

- Stammvene

die pathophysiologischen Mechanismen für die Entstehung einer venösen Insuffizienz beschreiben können

primäre Varikose (Krampfader):

- keine Abflusshemmung im tiefen oder oberflächlichen Venensystem

- Folge einer Klappeninsuffizienz oder einer Mikrozirkulationsstärung (Abflussbehinderung)

- bei pathologisch venösem hohem Blutdruck z.B. durch Thrombose) werden die Venenklappen zerstört

- dadurch persistiert der Hochdruck

- das Kapillarbett steht unter Druck

--> Verbreiterung und Verlängerung

--> erhöhte Endotheloberfläche

--> erhöhte Einlagerung von Kollagen IV --> perikapilläre Einlagerung von Fibrin

--> Ausschwemmen von Wasser, großen Proteinen und Erythrozyten in Interstitium

--> verminderter Gasaustausch (kutane Hypoxie) --> Leukozytenaktivierung

--> lokale Gewebeproliferation, Entzündungen, Kapillarthrombosen

sekundäre Varikose:

- Folge eines akuten oder chronischen Verschlusses

- Folge von Gefäßmalformationen

Proto-Onkogene definieren

- Onkogene entstehen durch Mutationen von Gensequenzen, die für das normale Zellwachstum, Zellteilung und Zelldifferenzierung eine Rolle spielen

- Proto-Onkogene sind Vorstufen von Onkogenen

- werden durch schädliche Einflüsse (ionisierende Strahlung, chemische Substanzen, Viren) in die kanzerogene Form verwandelt

- alle Zellzyklus-Kontrollgene sind potentielle Protoonkogene, da ihre Veränderung den Kontrollverlust über die Zellteilung bedeuten kann

- Beispiele: RAS (G-Protein), MYC (Transkriptionfaktor), Cycline D und E

Tumorsuppressorgene definieren

- physiologisch vorkommende Gene, die für Proteine kodieren, die u.a. den Zellzyklus kontrollieren und eine unkontrollierte Teilung unterdrücken, die DNA-Reparatur, sowie die Apoptose einleiten können

- Beispiele: pRb (phosphoprotein retinoblastoma tumor

p16 (CDK-Inhibitor 2A) definieren

- reguliert durch die Bindung an CDK 4 und 6 den Zellzyklus

- Mutationen an dem Gen führen zu Melanomen, weil der Zyklus nicht mehr in der G1-Phase aufgehalten werden kann

p53 (Tumorsuppressor) definieren

- Wächter des Genoms

- bedeutendster Tumorsuppressor

- überwacht die Intaktheit der DNA

- bei gravierenden DNA-Schäden blockiert p53 den Zellzyklus, bis die Schäden repariert sind

- bei irreparablen Schäden --> Apoptose

- Menge an p53 wird durch Ubiquitinylierung und proteolytischen Abbau niedrig gehalten

- bei DNA-Schäden werden Proteinkinasen aktiviert, die p53 phosphorylieren

- phosphoryliertes p53 wird nicht mehr abgebaut und stimuliert die Transkription des CDK-Inhibitors p21 (--> Zellzyklusarrest) und von anderen pro-apoptotischen Proteinen (z.B. Bax)

Rb (Retinoblastoma-Protein) definieren

- erster Tumorsuppressor, der entdeckt wurde

- dieses Protein ist ein zentraler Regulator des Zellzyklus

- ist es defekt, werden für die S-Phase notwendige Proteine verstärkt produziert

DNA-Methylierung als epigenetischen Mechanismus erklären

- in den Zellen einiger Tumoren sind Teile der DNA hypo- oder hypermethyliert

- dadurch kommt es zu Fehlregulierung einiger Gene und zur Entartung der Zellen

- DNA-Methyltransferasen methylieren an CpG-Inseln Cytosin zu 5-Methylcytosin

- die Methylierungen in Promotorbereichen können die Bindung von Transkriptionsfaktoren behindern

- methylierte CpC-Inseln rekrutieren Methylbindungsproteine, die Histon-Deacetylasen binden

--> Chromatin kondensiert --> schwierigere Transkription

- Methylierung von GC-reichen Regionen inaktiviert Gene