Gewebe


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Flashcards 87
Language Deutsch
Category Medical science/Pharmaceutics
Level University
Created / Updated 18.02.2012 / 18.02.2012
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Gewebe definieren können

Gewebe ist ein Verband von Zellen, die sich mit ihrer extrazellulären Matrix auf gemeinsame Funktionen hin differenziert haben

die fünf Grundgewebearten benennen können

- Epithelgewebe

- Binde- und Stützgewebe

- Fettgewebe

- Muskelgewebe

- Nervengewebe

die prinzipielle biochemische Struktur, ihr Vorkommen und ihre Funktion des Kollagen I

biochemische Struktur: fibrilliär (300nm), rechtsgängige Tripelhelix und linksgängige Kollagen-alpha-Ketten

Vorkommen: Kollagen des Knochens und der Haut

Funktion: Zugfestigkeit

die prinzipielle biochemische Struktur, ihr Vorkommen und ihre Funktion des Kollagen IV beschreiben können

biochemische Struktur: nicht-fibrilliär, netzartig, triplehelikal und nicht triplehelikal

Vorkommen: Basalmembran

Funktion: Gewebearchitektur, Barriere, Zelladhäsion

Glykosaminoglykane (GAGs) beschreiben können

- sich wiederholende Disaccharideinheit, die aus einer Uronsäure und einem Aminozucker besteht. Der Aminozucker trägt oft eine Sulfatgruppe

- stark negative geladen --> hohe Wasserbindungskapazität --> Bildung stoßfester Gele

- große Bindungsaktivität für Na und Wasser (Induktion des Gewebeturgors)

- polyanionisch (sperrig und beanspruchen viel Platz)

- Hauptgruppen: Hyaluronate, Chondroitinsulfate, Heparinsulfat, Keratansulfat

Proteoglykane (PGs) beschreiben können

- Proteinfaden (Core-Proteine) und mindestens eine sulfatierte GAG-Kette gebunden

Funktion:

- Filtrationsbarriere

- Bildung wassergefüllter Kompartimente

- Korezeptoren für Wachstumsfaktoren

- Modulation der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktion

- Regulation der Aktivität einiger Proteasen

Vertreter: Aggrekan, Dekorin, Perlekan, Syndekan, Versikan

am Beispiel des Kollagens I das Prinzip der intra- und extrazellulären Syntheseschritte erläutern können

Intrazelluläre Syntheseschritte:

Transkription (im Kern):

- Synthese durch Fibroblasten, Myofibrioblasten, Osteoblasten

- Synthese der mRNA für die einzelnen Kollagentypen

Translation (im rER):

- Synthese der Primärsequenz

- Abspaltung des Signalpeptids -> Prokollagen

Modifikationen (im Golgi):

- Hydroxylierung: von Prolin und Lysin

- Glykosylierung (Anheften von Zuckerresten)

- Sezernierung von Prokollagen (vesikulärer Transport)

Extrazelluläre Syntheseschritte:

- Peptidasen spalten nicht-helikale Anteile des Prokollagens --> Tropokollagen

- Vernetzung zu pentameren Mikrofibrillen

- Vernetzung zu Kollagenfibrillen

Integrine als Rezeptoren für Komponenten der extrazellulären Matrix benennen und ihre Funktion beschreiben können

- Rezeptoren für Moleküle des Bindegewebes

- sind mit ihren beiden Untereinheiten alpha und beta über Komponenten der extrazellulären Matrix verbunden

Funktion:

- Zell-Matrix-Adhäsion

- integrale Membranproteine binden heterophil an Moleküle der extrazellulären Matrix, wie Kollagene, Lamine oder Fibronektin

- Integrin-vermittelte Signaltransduktion

- Integrin-Liganden-Bindung führt zur Bildung fokaler Adhäsionen

die drei histologischen Charakteristika des Epithelgewebes erläutern können

1. gut erkennbare Einzelzellen mit deutlichem Zytoplasma

2. enger Interzellularspalt

3. benachbarte Zellen in ihrer Form ähnlich

Die Unterteilung des Epithelgewebes beschreiben können

Oberflächenepithel:

- Barrierefunktionen

- Transportfunktionen / Stoffaustausch

Drüsenepithel

- Bildung und Abgabe (Sekretion) von Stoffen

Sinnesepithel

- Wahrnehmung

die 5 histologischen Kriterien zur Differenzierung von Oberflächenepithelien benennen können

Zellform:

- flach (platt, zumindest die oberste Schicht)

- isoprismatisch

- hochprismatisch

Schichtigkeit:

- einschichtig

- mehrschichtig

--> Kriterium: Kontakt zur Basalmembran

Reihigkeit:

- einreihig

- zweireihig

- mehrreihig

--> Kriterium: Anordnung der Zellkerne

Oberflächendifferenzierung:

- Spezialformationen der Oberfläche

- Bürstensaum

- Flimmerbesatz

Sonderzellen:

- eingelagerte Zellen mit anderer Morphologie

- Becherzellen

Die Kriterien zur Unterteilung von Drüsenepithelien am Beispiel der Speicheldrüsen beschreiben können

Lage der Speicheldrüse: extraepithelial

Form der Endstücke: azinös (im Apex, serös), tubulär (mukös) --> tubuloazinös (seromukös)

Sekretionsmechanismus: merokrin (Exozytose)

Richtung der Sekretabgabe: exokrin

Art des Sekrets: seromukös

Die verschiedenen Teile der Basalmembran benennen können

- Basallamina

- Lamina rara

- Lamina densa

- Lamina fibroretikularis

Den prinzipiellen Aufbau des Bindegewebes aus Zellen und Interzellularraum erläutern können

Aus dem Mesoderm hervorgehendes Gewebe, das Organe umhüllt, stützt und voneinander abtrennt. Es besteht aus Zellen (fixe und freie) als Träger des Bindegewebsstoffwechsels und Interzellulärsubstanz (Proteine, Kohlenhydrate)

Bindegewebszellen in ortsfeste und frei Zellen aufgliedern können

- ortsfeste, fixe Zellen

- Fibroblasten (Fibrozyten)

- Chondroblasten (Chondrozyten)

- Osteoblasten (Osteozyten)

- Odontoblasten (Odontozyten)

- Zementoblasten

- freie, mobile Zellen

- Histiozyten (Makrophagen)

- Mastzellen

- Lymphozyten (B- und T-Zellen)

- Granulozyten

Bestandteile der Interzellularsubstanz benennen können

- ungeformte, amorphe Grundsubstanz (Matrix)

- geformte Interzellularsubstanz (Bindegewebsfasern)

- Wasser

Die verschiedenen Formen des Bindegewebes beschreiben können

embryonales Bindegewebe:

- mesenchymal

- gallertig

faserarmes Bindegewebe:

- retikulär

- locker kollagenes

- spinozellulär

faserreiches Bindegewebe:

- straffes geflechtartig

- straffes parallelfasrig

ortsfeste, fixe Zellen benennen können

- Fibroblasten (Fibrozyten)

- Chondroblasten (Chondrozyten)

- Osteoblasten (Osteozyten)

- Odontoblasten (Odontozyten)

- Zementoblasten

freie, mobile Zellen benennen können

- Histiozyten (Makrophagen)

- Mastzellen

- Lymphozyten (B- und T-Zellen)

- Granulozyten

- Plasmazellen

die verschiedenen Fasertypen der geformten Interzellularsubstanz benennen können

- kollagene Fasern

- Retikulin-Fasern

- elastische Fasern

Die Druckelastizität des Knorpels auf der Basis seiner molekularen Bestandteile (Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat = GAG) erklären können

- Knorpelgewebe besteht aus Chondrozyten und Extrazellulärmatrix (PGs und Kollagenfibrillen)

- Knorpel hat feste Konsistenz, ist durch Druck begrenzt verformbar und kehrt nach Entlastung in seine alte Form zurück --> Druckelastizität (Stoßdämpfer)

den prinzipiellen Schichtaufbau des Knochens erläutern können

Periost:

- bedeckt die äußere Oberfläche des Knochens

- außen liegt das stratum fibrosum (aus straffem Bindegewebe, das auch elastische Fasern enthält (Sharpey-Fasern)

- innen folgt das stratum osteogenicum (osteogene / chondrogene Vorläuferzellen)

Endost:

- bedeckt sämtliche inneren Knochenoberflächen

- dünne Schicht von nicht-mineralisierten Kollagenfibrillen (lining cells)

- mesenchymale Stammzellen, Osteoprogenitorzellen, Osteoblasten, Osteoklasten

- Saumzellen = ruhende Osteoblasten

Spongiosa:

- innere Schicht der Knochen, zwischen deren Bälkchen sich das Knochenmark befindet

- engmaschig vernetztes Gerüst

- Bälkchen sind gefäßlos und entlang der Belastungslinien des Knochens angeordnet (Spannungstrajektorien)

Kompakta:

- äußere Schicht der Knochen, Rinde (corticalis)

- Grundbauelement ist das Osteon, das aus einem Havers-Kanal, in dem ein kleines Blutgefäß verläuft, besteht

Das Osteon als Baueinheit (Zirkumferenzlamellen, Haversche Systeme, Volkmannsche Kanäle, Schaltlamellen) und Funktionseinheit des Lamellenknochens beschreiben können

- Grundeinheit der Kompakta

- besteht aus zentralem Kanal, der zwei Havers-Kanäle enthält

- um diesen Kanal sind konzentrische Speziallamellen angeordnet, in denen Spiralen parallel gelagerter kollagener Fasern Typ I verlaufen

- zwischen den Lamellen liegen Osteozyten in Knochenhöhlen und kontaktieren sich über lange Fortsätze unter Ausbildung von gap junctions

Die Bedeutung des Vitamins C für die Biosynthese des Kollagens I beschreiben können

Prolin-Hydroxylierung --> Stabilisierung der Tripel-Helix

Enzym Prolyl-Hydroxylase --> Vitamin C-abhängig!

Lysin-Hydroxylierung --> Glykosylierung von Hydroxylysin --> Quervernetzungen Enzym Lysyl-Hydroxylase --> Vitamin C-abhängig!

Bei fehlender Hydroxylierung werden nur schadhafte Kollagenmoleküle gebildet, die ihrer Funktion als Strukturprotein nicht nachkommen können. Hierbei ist anzumerken, dass nahezu alle Symptome der Ascorbinsäure-Mangelerkrankung Skorbut auf die fehlerhafte Biosynthese des Kollagens zurückzuführen sind

Struktur des Hyaluronan beschreiben und dessen besondere Bedeutung für die Wasserbindung im Bindegewebe erläutern können

Funktion:

- nicht komprimierbares, visköses Gel (Knorpel, Nabelschnur, Nucleus pulposus)

- Wasserspeicher (Glaskörper)

- Schmiermittel (Synovia)

Aufbau:

- 250 - 50.000 Disaccharid-Bausteine

- nicht-sulfatiert

- nicht-kovalent an Protein gebunden

- Proteoglykane bilden supramolekulare Assoziate mit Hyaluronsäure (z.B. Aggrecan im hyalinen Knorpel)

- Hyaluronsäure kann relativ zu ihrer Masse sehr große Mengen Wasser binden (bis zu 6 Liter Wasser pro Gramm (--> Glaskörper)

primäre/direkte Frakturheilung beschreiben können

- direktes Zusammenwachsen der Frakturen

- Wiederherstellung der Haverskanäle

- stabile und anatomische Osteosynthese

die Phasen der sekundären Frakturheilung in ihrer zeitlichen Abfolge beschreiben können

1. Verletzungsphase (Fraktur)

2. Inflammatorische Phase:

3. Granulationsphase:

4. Phase der Kallushärtung:

5. Phase des Umbaus (Modelling und Remodelling):

Osteoblasten und Osteoklasten als wesentliche für den Knochenstoffwechsel aktive Zellen benennen und deren Funktion definieren können

Osteoblasten:

- mesenchymaler Ursprung

- Osteoid-Produktion, Mineralisation

- BAP (bone alkaline phosphatase)

Osteoklasten:

- myeloischer Ursprung (Gewebsmakrophagen)

- Abbau der Knochenmatrix (Phagozytose)

- TRAP (tatrat-resistant acid phosphatase)

Phase 1 der Knochensynthese "Matrixbildung beschreiben

- Osteoblasten bilden Osteoid und deponieren es im extrazellulären Raum

- Bestandteile:

- Kollagen I

- Hyaluronsäure

- Sialoproteine

- Proteoglykane (Chondrotoin-6-sulfat-PG, Keratansulfat-PG)

Phase 2 der Knochensynthese "Matrixumbau" beschreiben

- Eliminierung von Chondrotoin-6-sulfat

- Synthese von Chondrotoin-4-sulfat, glykolisierten Phosphoproteinen, Calzifizierungsproteinen (z.B. Osteokalcin)

- Bildung von Matrixvesikeln (enthalten saure Phospholipide, Ca-Phosphate, alkalische Phosphatase)

Phase 3 der Knochensynthese "Mineraldeposition" beschreiben

- Präzipitation von amorphem Ca-Phosphat

- homogene bzw. heterogene Nukleation

- amorph-kristalline Transformation

Phase 4 der Knochensynthese "Reifung" beschreiben

- Umwandlung von Osteoblasten in Osteozyten

- Reduktion des Gehalts an organischem Material

- Wachstum der Kristallite

Abbau der extrazellulären Knochenmatrix beschreiben

- der Abbau erfolgt über extrazelluläre Proteasen

- die wichtigsten Proteasen sind (zinkabhängige) Matrix-Metalloproteasen (MMP) und Serin-Proteasen

- Kollagen wird von spezifischen Kollagenasen abgebaut

- die Aktivität der MMPs wird reguliert über Inhibitoren der MMPs, die TIMPs (Tissue Inhibitors of Metalloproteinases)

typische Längen in der Kindsentwicklung nennen

Geburt: 50 cm, 3500g

1 Jahr: 75cm, 10 kg

4 Jahre: 100cm

Wachstumsphasen benennen

Säuglingsalter (infancy):

- 0-3 Jahre

- sehr schnelles Wachstum --> 20 cm / Jahr, besonders im 1. Jahr

- mütterliche Wachstumsfaktoren

frühe Kindheit (childhood):

- 2-12

- langsames Wachstum --> 5-6 cm / Jahr

- Wachstumshormon (growth hormon), Schilddrüsenhormon (thyroid stimulating hormon)

Pubertät (puberty):

- schnelles Wachstum --> 9-10 cm / Jahr

- Sexualhormone

Einflußgrößen auf das Wachstum benennen können

- Hormone (Wachstumshormon, Schilddrüsenhormon, Sexualhormone)

- Ernährung

- chronische Erkrankungen

- psychische Gesundheit

Änderungen der Körperproportionen im Verlauf des physiologischen Wachstums beschreiben können

- Größenzunahme kehrt sich um

- bis 10 Jahre 1/3 Rumpf, 2/3 untere Extremitäten

- ab 10 2/3 Rumpf

Skelettmuskulatur beschreiben

- quergestreift, willkürlich (regelmäßige Anordnung der Aktin- und Myosinfilamente zu Sarkomeren)

- Faserdurchmesser 10-100 Mikrometer

- Faserverzweigung nur in Zunge

- Lage der Zellkerne (30-120) peripher, spindelartig; (Ausnahme Augenmuskel: zentral)

Herzmuskulatur beschreiben

- quergestreift, autonom (regelmäßige Anordnung der Aktin- und Myosinfilamente zu Sarkomeren)

- Faserdurchmesser 10-20 Mikrometer

- Faserverzweigung gelegentlich

- Lage des Zellkerns (1-2) zentral, linsenförmig und blass

- Glanzstreifen

glatte Muskulatur beschreiben

- ungestreift, unwillkürlich, autonom

- Faserdurchmesser 8-10 Mikrometer

- Faserverzweigung nur im Uterus

- Lage des Zellkerns (1-2) zentral, dicht, korkenzieherförmig

- Wandungen von Hohlorganen, Blut- und Lymphgefäße