Modul 3.1
S. 20-50
S. 20-50
Kartei Details
Karten | 68 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 28.11.2016 / 11.05.2022 |
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Was ist die Anomale Trichromasie (Farbschwäche)?
Hier sind alle 3 Farbrezeptoren vorhanden. Farbmischungen erscheinen jedoch anders als bei einem normalen Trichromaten. Beim anomalen Trichromaten können bei ungünstigen Lichtverhältnissen Farbverwechslungen beobachtet werden. Leichte Farbstörung heisst, dass die Farben wahrgenommen werden können, jedoch normalerweise ungesättigt.
Nenne die 3 Arten von der Anomale Trichromasie
- Protanomalie (Rotschwäche)
- Deuteranomalie (Grünschwäche)
- Tritanomalie (Blau-Gelbschwäche)
Was ist die Protanomalie (Rotschwäche)?
Protanomale verwechseln vor allem unter ungünstigen Bedingungen Rot und Grün, da ihr Farbsystem im langwelligen Bereich eine anomale, d.h. eine fehlerhafte Farbwahrnehmung, aufweist. Rote Farbtöne erscheinen ungesättigt.
Was ist die Deuteranomalie (Grünschwäche)?
Die Farbempfindung ist im Grünbereich gestört; dies bedeutet, dass grüne Farbtöne ungesättigt wahrgenommen werden. Deuteranomale verwechseln ebenfalls vor allem bei ungünstigen Voraussetzungen Rot und Grün. Da aufgrund der Symptome Protanomalie und Deuteranomalie sehr ähnlich sind, spricht man häufig von einer Rot-Grün Schwäche (obwohl die wahrgenommenen Spektren der Betroffenen unterschiedlich sind).
Was ist die Tritanomalie (Blau-Gelbschwäche) ?
Diese Farbenschwäche ist sehr selten. Bei ihnen erscheinen die blauen Farben ungesättigt.
Was ist die Dichromasie?
Hier fehlt eine Rezeptorenart à Dichromasie.
Beim Dichromaten weist das Spektrum unbunte Stellen auf (Ausfälle im Spektrum) Die entsprechend gestörte Farbe kann nicht wahrgenommen werden.
Aus welchen 3 Arten besteht die Dichromasie'
- Protanopie (Rotblindheit = 570 nm))
- Deuteranopie (Grünblindheit = 535 nm))
- Tritanopie (Blaublindheit = 440 nm und Gelbblindheit)
Was ist die Protanopie (Rotblindheit = 570 nm)) ?
Bei Protanopen fehlt der 570 nm Rezeptor. Dadurch ist das langwellige Spektrum stark verkürzt à 730 nm bis 380 nm. Wellenlängen über 530 nm können farblich nicht mehr unterschieden werden. Betroffene können somit nur gelbe und blaue Farbtöne unterscheiden.
Was ist die Deuteranopie (Grünblindheit = 535 nm))?
- Die Farbempfindung ist im Grünbereich unbunt, da der 535 nm Rezeptor fehlt. Die Farbwahrnehmung ist ähnlich wie beim Protanopen. Auch hier können Wellenlängen über 530 nm farblich nicht unterschieden werden, jedoch besteht keine Verkürzung des Spektrums. Der Sehbereich liegt also demnach von 780 nm bis 380 nm.
- Ein Deuteranoper kann ebenfalls nur gelbe und blaue Farben unterscheiden.
- Da die Verwechslungsfarben für Protanope und Deuteranope gleich sind, spricht man normalerweise von einer Rot-Grün Blindheit.
Was ist die Tritanopie (Blaublindheit = 440 nm und Gelbblindheit)?
- Diese Farbenblindheit ist sehr selten. Da der 440 nm Rezeptor fehlt, ist das kurzwellige Ende des Spektrums stark verkürzt und Wellenlängen um 568 nm erscheinen unbunt. Der Sehbereich liegt bei 780 nm bis 400 nm.
- Tritanope können nur Rot und Grün unterscheiden.
Was ist die Monochromasie (Totale Farbenblindheit)?
Diese Farbenblindheit ist äusserst selten und tritt wahrscheinlich nur bei Männern auf. Sie wird entweder durch fehlendes Zapfensehen verursacht (à zentrales Skotom) oder durch eine Farbenblindheit der Zapfen (Zapfen reagieren wie Stäbchen nur auf hell/dunkel). Begleiterscheinungen der totalen Farbenblindheit sind vor allem am Tag stark reduzierter Visus, Lichtempfindlichkeit und ein Augenzittern (Nystagmus).
Nenne die 3 Testarten zum Erkennen von Farbenfehlsichtigkeiten
- Anomaloskop nach Nagel -> Dabei muss der Proband in ein Gerät schauen, bei dem er mittels Dimmer die Farben mischen muss. Bei einer Grünschwäche werden vom Probanden mehr Grünanteile benötigt. Bei einer Rotschwäche wird mehr Rot beigemischt.
- Ishihara Farbtafeln -> Von Farbenrechtsichtigen werden bestimmte Symbole erkannt. Bei Farbenfehlsichtigkeiten kommt es zu Verwechslungen oder die Zeichen werden nicht gesehen.
- Farnsworth-Test -> Hier muss der Proband aus unterschiedlichen Farbmustern ein kontinuierliches Spektrum legen.
Was ist das Binokularesehen?
Unter Binokularsehen versteht man das gleichzeitige Sehen mit beiden Augen. Es ist die Voraussetzung für gutes räumliches Sehen. Im Normalfall ist ein Augenpaar genau aufeinander abgestimmt, so dass sich die Seheindrücke beider Augen zu einem Bild verschmelzen.
Was ist das Gesichtsfeld?
Das Gesichtsfeld umfasst alle Punkte im Raum, welche bei bewegungslosem Auge erfasst werden können. Das Gesichtsfeld beider Augen erstreckt sich in horizontaler Richtung über 180 Grad, währenddem in vertikaler Richtung rund 120 Grad erfasst werden können.
Was ist das Blickfeld?
Das Blickfeld umfasst alle Punkte im Raum, welche bei vollkommen ruhiger Kopfhaltung, nacheinander durch Augenbewegungen angeblickt werden können.
Nenne die Voraussetzungen für binokulares Sehen.
1. Vorhanden- und Funktionstüchtigsein von zwei nach vorne gerichteten Augen. Dies ermöglicht, dass sich die beiden monokularen Gesichtsfelder zu einem gemeinsamen binokularen Feld überlappen können.
2. Ein fein aufeinander abgestimmter Bewegungsmechanismus beider Augen, der es den Augen ermöglicht, die beiden Sehachsen so auf einen Gegenstand zu richten, dass dieser Objektpunkt auf korrespondierende Punkte derNetzhaut abgebildet wird.
3. Zwei möglichst identische Seheindrücke beider Augen (Form, Grösse, Farbe).
4. Perfekte Weiterleitung der Impulse über die Sehbahn ans Gehirn.
5. Verschmelzen der beiden Seheindrücke (=Fusion) zu einem Bild.
Was ist die Netzhautkorrespondenz?
- Korr. Netzhautstellen sind Bereiche auf den Netzhäuten oder Augen, bei denen ein Objekt miteinander verschmolzen werden kann. Sie haben den gleichen Betrag und die gleiche Richtung von der Fovea aus.
- Normalerweise fallen Punkte welche wir im Raum fixieren in beiden Augen auf korrespondierende, das heisst zueinander gehörende, Rezeptoren. Ist dies nicht der Fall, so spricht man von disparaten, nicht zueinander gehörenden, Netzhautstellen (Rezeptoren).
Was ist die Fusion?
Als Fusion bezeichnet man das Verschelzen der Seheindrücke beider Augen zu einem Bild in der Sehrinde.
Was ist der Panumbereich
Ein Panumbereich ist eine kleine, horizontal liegende, elliptische Fläche um eine korrespondierende Netzhautstelle herum. Mit den Panumbereichen wird das binokular-simultane Sehen erleichtert. Dieser so entstehende Spielraum des Auges ist nötig, da in der Natur die Korrespondenz oft nicht genau stimmt. Fällt ein Lichtstrahl auf einen Rezeptor, welcher leicht ausserhalb des korrespondierenden Rezeptors liegt, jedoch innerhalb des gleichen Panum - Areals, kann der Seheindruck trotzdem fusioniert werden.
Was ist die Diplopie?
Wird ein Objektpunkt nicht auf korrespondierende Netzhautstellen bzw. ausserhalb des Panumbereichs abgebildet, so wird dieser Objektpunkt doppelt gesehen. Die bezeichnet man als Diplopie. Nicht korrespondierende Netzhautstellen bezeichnet man als disparate Netzhautstellen. Man unterscheidet die physiologische und nichtphysiologische Diplopie.
Was ist die Physiologische Diplopie?
Liegen Objektpunkte vor oder hinter dem fixierten Gegenstand, so werden diese Objektpunkte doppelt abge-
bildet. Diese Doppelbilder werden normalerweise aber nicht wahrgenommen, da
− die Aufmerksamkeit auf den fixierten Gegenstand gerichtet ist
− die Akkommodation auf den fixierten Gegenstand eingestellt ist
− die meisten Doppelbilder ausserhalb der Fovea entstehen, wo die Sehschärfe geringer ist.
Was ist die nichtphysiologische Diplopie?
Nichtphysiologische Diplopie tritt dann auf, wenn ein manifestes Schielen (Strabismus) vorliegt. Das Augenpaar ist nicht in der Lage, die beiden Sehachsen so auf einen Gegenstand zu richten, so dass dieser auf die entsprechenden Panumbereiche abgebildet wird. Es entstehen Doppelbilder.
Nenne die Stufen des beidäugigen Sehens?
- Monokulares Sehen
- Alternierend-binokulares Sehen
- Simultan-binokulares Sehen
- Stereoskopisches Sehen, Stereopsis
Was ist das monokulare Sehen?
Es wird nur eines der beiden Augen zum Sehen benutzt. Das andere ist entweder blind oder wird unterdrückt. Beide Augen können, jedes für sich, voll funktionstüchtig sein. Durch das einäugige Sehen ist keine Tiefenwahrnehmung möglich. Zur räumlichen Wahrnehmung dient lediglich die Wahrnehmung der Grössenverhältnisse, Perspektiven, Schatten, Farbveränderungen und Überlappungen.
Was ist das alternierend-binokulare Sehen?
Es werden beide Augen zum Sehen benutzt, aber nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd. Die kommt beispielsweise bei stark unterschiedlichen Fehlsichtigkeiten der beiden Augen vor. Ist z. B. das rechte Auge kurzsichtig und das linke Auge rechtsichtig, so sieht rechte Auge in die Nähe und das linke Auge in die Ferne. Das Augenpaar teilt sich die Seharbeit. Es ist keine echte räumliche Wahrnehmung möglich, da kein Binokularsehen vorhanden ist!
Was ist das Simultan-binokulare Sehen?
Beide Augen werden gleichzeitig benutzt. Eine echte räumliche Wahrnehmung ist möglich. Allerdings sind die und/oder sensorische Fusion erfolgt.
Was ist das Stereoskopisches Sehen, Stereopsis
Das Stereosehen ist als die höchste Form des Sehens zu betrachten. Grundlage für ein optimales Stereosehen ist die querdisparate Abbildung eines Objektpunktes. Das heisst, die Bildpunkte entstehen nicht exakt auf den korrespondierenden Netzhautstellen der beiden Augen, sondern leicht seitlich davon, aber innerhalb des Panumbereichs. Durch diese querdisparate Abbildung entsteht eine echte Raum- bzw. Tiefenwahrnehmung.