Modul 3.1
S. 20-50
S. 20-50
Kartei Details
Karten | 68 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 28.11.2016 / 11.05.2022 |
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Was ist das Binokularesehen?
Unter Binokularsehen versteht man das gleichzeitige Sehen mit beiden Augen. Es ist die Voraussetzung für gutes räumliches Sehen. Im Normalfall ist ein Augenpaar genau aufeinander abgestimmt, so dass sich die Seheindrücke beider Augen zu einem Bild verschmelzen.
Was ist das Gesichtsfeld?
Das Gesichtsfeld umfasst alle Punkte im Raum, welche bei bewegungslosem Auge erfasst werden können. Das Gesichtsfeld beider Augen erstreckt sich in horizontaler Richtung über 180 Grad, währenddem in vertikaler Richtung rund 120 Grad erfasst werden können.
Was ist das Blickfeld?
Das Blickfeld umfasst alle Punkte im Raum, welche bei vollkommen ruhiger Kopfhaltung, nacheinander durch Augenbewegungen angeblickt werden können.
Nenne die Voraussetzungen für binokulares Sehen.
1. Vorhanden- und Funktionstüchtigsein von zwei nach vorne gerichteten Augen. Dies ermöglicht, dass sich die beiden monokularen Gesichtsfelder zu einem gemeinsamen binokularen Feld überlappen können.
2. Ein fein aufeinander abgestimmter Bewegungsmechanismus beider Augen, der es den Augen ermöglicht, die beiden Sehachsen so auf einen Gegenstand zu richten, dass dieser Objektpunkt auf korrespondierende Punkte derNetzhaut abgebildet wird.
3. Zwei möglichst identische Seheindrücke beider Augen (Form, Grösse, Farbe).
4. Perfekte Weiterleitung der Impulse über die Sehbahn ans Gehirn.
5. Verschmelzen der beiden Seheindrücke (=Fusion) zu einem Bild.
Was ist die Netzhautkorrespondenz?
- Korr. Netzhautstellen sind Bereiche auf den Netzhäuten oder Augen, bei denen ein Objekt miteinander verschmolzen werden kann. Sie haben den gleichen Betrag und die gleiche Richtung von der Fovea aus.
- Normalerweise fallen Punkte welche wir im Raum fixieren in beiden Augen auf korrespondierende, das heisst zueinander gehörende, Rezeptoren. Ist dies nicht der Fall, so spricht man von disparaten, nicht zueinander gehörenden, Netzhautstellen (Rezeptoren).
Was ist die Fusion?
Als Fusion bezeichnet man das Verschelzen der Seheindrücke beider Augen zu einem Bild in der Sehrinde.
Was ist der Panumbereich
Ein Panumbereich ist eine kleine, horizontal liegende, elliptische Fläche um eine korrespondierende Netzhautstelle herum. Mit den Panumbereichen wird das binokular-simultane Sehen erleichtert. Dieser so entstehende Spielraum des Auges ist nötig, da in der Natur die Korrespondenz oft nicht genau stimmt. Fällt ein Lichtstrahl auf einen Rezeptor, welcher leicht ausserhalb des korrespondierenden Rezeptors liegt, jedoch innerhalb des gleichen Panum - Areals, kann der Seheindruck trotzdem fusioniert werden.
Was ist die Diplopie?
Wird ein Objektpunkt nicht auf korrespondierende Netzhautstellen bzw. ausserhalb des Panumbereichs abgebildet, so wird dieser Objektpunkt doppelt gesehen. Die bezeichnet man als Diplopie. Nicht korrespondierende Netzhautstellen bezeichnet man als disparate Netzhautstellen. Man unterscheidet die physiologische und nichtphysiologische Diplopie.
Was ist die Physiologische Diplopie?
Liegen Objektpunkte vor oder hinter dem fixierten Gegenstand, so werden diese Objektpunkte doppelt abge-
bildet. Diese Doppelbilder werden normalerweise aber nicht wahrgenommen, da
− die Aufmerksamkeit auf den fixierten Gegenstand gerichtet ist
− die Akkommodation auf den fixierten Gegenstand eingestellt ist
− die meisten Doppelbilder ausserhalb der Fovea entstehen, wo die Sehschärfe geringer ist.
Was ist die nichtphysiologische Diplopie?
Nichtphysiologische Diplopie tritt dann auf, wenn ein manifestes Schielen (Strabismus) vorliegt. Das Augenpaar ist nicht in der Lage, die beiden Sehachsen so auf einen Gegenstand zu richten, so dass dieser auf die entsprechenden Panumbereiche abgebildet wird. Es entstehen Doppelbilder.
Nenne die Stufen des beidäugigen Sehens?
- Monokulares Sehen
- Alternierend-binokulares Sehen
- Simultan-binokulares Sehen
- Stereoskopisches Sehen, Stereopsis
Was ist das monokulare Sehen?
Es wird nur eines der beiden Augen zum Sehen benutzt. Das andere ist entweder blind oder wird unterdrückt. Beide Augen können, jedes für sich, voll funktionstüchtig sein. Durch das einäugige Sehen ist keine Tiefenwahrnehmung möglich. Zur räumlichen Wahrnehmung dient lediglich die Wahrnehmung der Grössenverhältnisse, Perspektiven, Schatten, Farbveränderungen und Überlappungen.
Was ist das alternierend-binokulare Sehen?
Es werden beide Augen zum Sehen benutzt, aber nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd. Die kommt beispielsweise bei stark unterschiedlichen Fehlsichtigkeiten der beiden Augen vor. Ist z. B. das rechte Auge kurzsichtig und das linke Auge rechtsichtig, so sieht rechte Auge in die Nähe und das linke Auge in die Ferne. Das Augenpaar teilt sich die Seharbeit. Es ist keine echte räumliche Wahrnehmung möglich, da kein Binokularsehen vorhanden ist!
Was ist das Simultan-binokulare Sehen?
Beide Augen werden gleichzeitig benutzt. Eine echte räumliche Wahrnehmung ist möglich. Allerdings sind die und/oder sensorische Fusion erfolgt.
Was ist das Stereoskopisches Sehen, Stereopsis
Das Stereosehen ist als die höchste Form des Sehens zu betrachten. Grundlage für ein optimales Stereosehen ist die querdisparate Abbildung eines Objektpunktes. Das heisst, die Bildpunkte entstehen nicht exakt auf den korrespondierenden Netzhautstellen der beiden Augen, sondern leicht seitlich davon, aber innerhalb des Panumbereichs. Durch diese querdisparate Abbildung entsteht eine echte Raum- bzw. Tiefenwahrnehmung.
Was ist die Konvergenz?
Konvergenz ist das Einwärtsrichten der Sehachsen, welches bewirkt, das sich die Blicklinien der beiden Augen imfixiierten Punkt kreuzen.
Was ist die tonische Konvergent (t)?
- In der absoluten Ruhelage (R) (Tiefschlaf, Narkose, Tod) sind die Achsen eines Augenpaares, zum Schutze der Hornhaut, leicht nach aussen oben gerichtet. -> Bell'sches Phänomen
- Im wachen Zustand wirkt eine ständige Spannung auf die Konvergenzmuskulatur ein. -> Tonus (t) -> Parallelstellung (O) des Augenpaares beim Blick in die Ferne.
Was ist die proximale- / psychische Konvergenz? (a)
Dies ist der Anteil der Konvergenz, welcher dadurch eintritt, dass sich das Bewusstsein auf einen in der Nähe liegenden Gegenstand richtet. Diese Gefühl der Nähe bewirkt neben Akkommodation (à Instrumentenmyopie) auch Konvergenz aus.
Was ist die akkommodative Konvergenz (a)?
Gleichzeitig setzen nun Akkommodation und Konvergenz ein, da sie untrennbar miteinander verbunden sind. Diese beiden Anteile, proximale und akkommodative Konvergenz, ergeben nun die Strecke (a).
Aus was besteht die fusionale Konvergenz?
- Konvergenzpunkt (KP): Punkt in der Nähe, auf den konvergiert werden soll.
- Konvergenznahpunkt (PPK): Nächster Punkt, der bei maximaler Konvergenz noch einfach gesehen wird. Vom Alter unabhängig 6 bis 10 cm vor dem Auge.
- Konvergenzwinkel (K): Winkel, welcher von den beiden Blicklinien eingeschlossen wird. Angegeben in Prismendioptrien (cm/m).
Was ist die Akkommodation?
Die Akkommodation ist die Anpassunsfähigkeit des optischenSysems des Auges an die unterschiedlichen Sehentfernung.
Nenne die 6 Schritte der Akkommodation?
1. Durch eine Distanzänderung des Objektes kommt es zu einem unscharfen Netzhautbild.
2. Es folgt eine (unbewusste) Meldung des unscharfen Netzhautbildes ans Gehirn.
3. Über parasympathische Nervenfasern wird der Befehl zur Akkommodation an den Ziliarkörper (Müll'sche Muskel) geleitet.
4. Der Ringmuskel des Ziliarmuskel „verdickt“ sich, d.h. wird näher an die Augenlinse geschoben.
5. Die Zonulafasern lockern sich.
6. Die Augenlinse wölbt sich ihrem natürlichen Drang folgend stärker durch.
Nenne die 6 Schritte der Desakkommodation?
1. Durch sich entfernendes Objektes kommt es zu einem unscharfen Netzhautbild.
2. Es folgt eine (unbewusste) Meldung des unscharfen Netzhautbildes ans Gehirn.
3. Über sympathische Nervenfasern wird der Befehl zur Entspannung an den Ziliarkörper (Brück'sche Muskel) geleitet.
4. Der Ringmuskel des Ziliarmuskel „flacht“ ab.
5. Die Zonulafasern werden gespannt und bewirken einen Zug auf die Augenlinse.
6. Die Augenlinse flacht ab.
Was ist die äussere Akkommodation?
Die bei der Akkommodation entstehende Änderung der Linsenwölbung und die daraus resultierenden Brechwerte bezeichnet man als äussere Akkommodation.
Was ist die innere Akkommodation?
Ausserdem ist die Augenlinse eine inhomogenes Medium, bei der die Radienänderung in Bereichen mit hö-herem Index zu einem höheren Brechwert führt. Aufgrund dieser beiden Gründe macht die innere Akkom-modation ca. 1/3 der Gesamtakkommodation aus.
Nenne die Einflussgrössen auf die Akkommodation
- Altersabhängigkeit
- Die Akkommodation und die Konvergenz
- Bewusstsein der Nähe
- Einfluss der Umgebungsleuchtdichte
- Einfluss der Brillenkorrektur
- Unterschiedliche Akkommodationsbreite R/L
Was ist die Prebyopie alterabhängigkeit?
Durch stetige Neubildung von Zellen im Epithel der Linsenvorderfläche und deren Wanderung, sowie Umwandlung in Fasern, über den Linsenäquator ins Linseninnere hinein, verdichten sie den Linsen-kern so nachhaltig, dass daraus eine Abnahme der Linsenelastizität resultiert.
Geburt 20dpt - 60Jährig 1dpt
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