MM5 Leitfragen Teil 2

Bildungspsychologie Fernuni Hagen

Bildungspsychologie Fernuni Hagen


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 23.07.2016 / 16.08.2022
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Was ist der Unterschied zwischen immanenten und exoterischen Teildisziplinen?

IMMANENTE Teildisziplinen = Fragestellungen innerhalb der Mutterwissenschaft
EXOTERISCHE Teildisziplinen = Fragestellungen außerhalb der Mutterwiss., aber mit Perpektive der Mutterwiss. -> Bsp.: Bildungspsy.

Welche extradisziplinären und welche intradisziplinären Gründe gibt es für das Entstehen einer exoterischen Teildisziplin?

EXTRADISZIPLINÄRE Gründe:

  • Gesellschaften sind für ihr Funktionieren auf Wissen angewiesen
  • Bedürfnis nach informierten Entscheidungen steigt, wenn:
    • die Tragweite / Folgenschwere von Entscheidungen hoch ist
    • es sich um wiederkehrende Probleme handelt
  • wenn Wissenschaft hier zur Entscheidungsfindung beiträgt, kann sich exoterische Teildisziplin herausbilden
  • Psychologie / Vielzahl ihrer Teildisziplinen kann fundiert zum Thema Bildung beitragen

INTRADISZIPLINÄRE Gründe:

  • Gründe einer Wissenschaft sich für extradisziplinäre Fragestellungen zu öffnen: Forschungsinteressen, Forschungsmöglichkeiten, Gewinnung von Forschungsressourcen
    • neue Teildisziplin muss vielfältige Fragestellungen bieten
    • potenzielle Teildisziplin sollte gute Forschungsbedingungen und guten empirischen Zugang bieten ist gegeben mit der Einschränkung, dass experimentelle Forschung in der Bildung schwieriger zu realisieren
    • Möglichkeit der Gewinnung von Forschungsressourcen ist bei der gesellschaftlichen Bedeutung von Bildung gegeben

Welche 5 zentralen Qualitätsmerkmale werden in dem Überblicksartikel von Ziegler (2010) für die bildungspsychologische Forschung aufgeführt?

  • Randomisierung
  • Kontrolle der Randebedinungen (Durchführungsobjektivität, Selektion, Stratifizierung)
  • Relibailität
  • Validitiät
  • Objektivität

Welche 5 Fehlerquellen bildungspsychologischer Forschung werden in dem
Buchbeitrag voneinander unterschieden und was beinhalten sie? -> FehlerquellenPENTAGRAMM

  • Kompetenzfehler (1.ökologischer Fehler 2. kausale Interpretation korrelativer Zusammenhänge)
  • Manipulation
  • Kommunikationsfehler
  • Positivistischer Fehler
  • Interessensbias

Worauf bezieht sich der ökologische Fehler?

Gruppendaten werden überinterpretiert

Was wird unter dem Publikationsbias bzw. „file-drawer problem“ verstanden?

Publikationsbias = file-drawer-Problem = Kommunikationsfehler (nicht sig. Ergebnisse gar nicht veröffentlicht werden)

Gegenmaßnahme

  •  Anmelden der Publikationen in öffentlicher Datenbank vor Beginn der Durchführung
  • ovorab Anzeige der erfassten Variablen

Was versteht man unter Bildungsberatung?

= professionelle Entscheidungshilfe bei der

a) Organisationsentwicklung einer Bildungsinstitution &

b) für Einzelne und Gurppen bei der Auswahl einer Bildungsmaßnahme im Verlauf einer Bildungskarriere

Welche Fähigkeiten und Kompetenzen sollte die Beraterin bzw. der Berater
aufweisen?

Theoretisches Fachwissen (Modelle, empirschische Erkenntnisse, Psychologisches Wissen

Persänliche Fähigkeiten und Kometenzen (Beratungskompetenz resultiert aus systematischangewendetem Fachwissen (Handlungsroutinen der Auswertung von diagnostischen Verfahren, Techniken der Gesprächsführung …) und aus den reflektierten Erfahrungen der persönlichen Handlungsfähigkeit im Rahmen vorausgegangener Beratungstätigkeit

Komponenten der Beratung

Bei jeder Art von Beratung sind die folgenden Komponenten relevant:
- die Beraterin
- die Ratsuchende
- das Beratungsproblem
- der Beratungskontext

Was sind die Ziele von Beratung?

Übergeortnetes Ziel: Ratsuchende in die Lage versetzen Selbstständig zur Problemlösung zu finden

  • Durchführung der Beratung (Erweiterung und Differenzierung von Handlungsoptionen.
  • die Problemdiagnose
  • Schulen und Trainieren
  • Verhindern von Problemen (intervention & Prävention)

Auf welche theoretischen Beratungsmodelle kann zurückgegriffen werden?

Psychoanalyse: -> zielt auf Prävention / Intervention (Mikroebene) ab

Behaviorismus -> Beratungsprozesse für individuen (Mikroebene) und Gruppen (Meseobene)

Kognitivismus -> Zielt auf Entwkculung von Erkenntnissen und Motivation (Mikroebene)

Konstruktivismus -> Systeme werden auf der Makroebene betrachtet

Ressourcenorientierte Beratung

Wodurch ist die ressourcenorientierte Beratung gekennzeichnet?

Basis: Ressourcen, die uns befähigen Leben aktiv zu gestalten

Grundannahmen: Kognitivismus und orientiert sich an vorhandenen entwicklungsfähigen Ressourcen

Ziel: Stärken der Ratussuchenen aktivieren, Selbstheilungspotenziale mobilisieren

WICHTIG: Kräfte und Energien im Zentrum NICHT: Probleme und Dezifizite

Wichtig für den Beratenden -> erhöte Ressourcensensiblität

  •  

Was werden voraussichtlich zukünftige Aufgaben von Beratung im Rahmen der
Bildungspsychologie sein? -> mannigfaltig

Anforderungen

  • lebenslanges Lernen
  • veränderte Anforderungen in vorschulischer Erziehung und Bildungsreformen in Schule

 Beratung ist dann nötig, wenn Diskrepanz zwischen offiziellen Programmen und Reformen und tatsächlich angewendeten lokalen Theorien auftritt

Aufgabe der Beratung ist es,

  • die Mitglieder der Organisation zu unterstützen
  • o die eingeübten Lehr- / Lernstrategien zu reflektieren
  • o sich den veränderten Ansprüchen anzupassen

verbesserte Beratung kann Akzeptanz für bildungspolitische Zielsetzung erhöhen,
indem sie

  • erhöhte Transparenz schafft
  • Lehrende und Lernende bei der Förderung neuer Lehr- und Lernkulturen begleitet
  • beim Aufbau eines lernförderlichen Umfelds für Menschen in speziellen Lebenslagen berät

Bildungsberatung für Migranten
o sollte im Kindergarten beginnen
o Ziel der Optimierung schulischer individueller Förderung bei Nutzung der vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen
o Schullaufbahnberatung

  •  Informationen über Fördermaßnahmen geben
  • zur Wahrnehmung der Angebote ermutigen
  • intakte soziale Beziehungen unterstützen
  • Eigenverantwortlichkeit für Schulkarriere stärken

o prozessorientierte Begleitung
o Einbeziehung der Eltern

Was versteht man unter psychologischer Prävention?

= theoretisch und empirisch begründeter Versuch, mit psychologischen Mitteln

  • Handlungskompetenzen zu stärken,
  • Risiken in der menschlichen Entwicklung abzuschwächen oder
  • anbahnende Negativentwicklungen zu stoppen,

um das Auftreten von psychischen Problemen und Störungen bzw. somatischen Erkrankungen
zu verhindern und / oder zu einer gesunden Entwicklung beizutragen

Was wird im Bereich der Bildungspsychologie unter dem Begriff Prävention verstanden?

= Maßnahmen, die direkt oder indirekt dazu beitragen,

  • dass negative Bildungskarrieren verhindert und
  • allgemein Bildungsprozesse optimiert

werden, so dass eine möglichst günstige Ausnutzung individueller Bildungsmöglichkeiten gewährleistet ist unerheblich, ob Person gefördert (Produkt) oder Umwelt verbessert wird

Was ist der Unterschied zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention und
was kann man an dieser Einteilung kritisieren? ->  Einteilung nach Caplan (1964)

primäre Prävention

  •  betrifft alle Maßnahmen mit dem Ziel der Reduktion von Inzidenzraten (Neuauftreten)
  •  ist dem Auftreten von psychischen Problemen und Störungen vorgeordnet

 sekundäre Prävention

  •  Interventionen zur Reduktion von Prävalenzraten (Auftretenshäufigkeit)
  •  Minderung / Aufhebung von psychischen Problemen

tertiäre Prävention

  • Vermeidung oder Abschwächung unerwünschter Folgen psychischer Probleme oder Erkrankungen

Kritik an der Einteilung (primär, sekundär, tertiäre)Prävention

- weites Begriffsverständnis ->  Einschluss therapeutischer und rehabilitativer Konzepte
- geringe Differenzierung primär präventiver Konzepte

  • Maßnahmen für unausgelesene Personengruppen
  • Maßnahmen für Risikogruppen

Was sind die Vor- und Nachteile universeller und gezielter Präventionsstrategien?

Nennen Sie Beispiele für Präventionsprogramme auf den unterschiedlichen Handlungsebenen!

Kognitive Förderprogramme

-> Prävention von Lerndefiziten bzw. ungünstigen Bildungsverläufen

  • Programme zum induktiven Denken nach Klauer (2008)
    • für unterschiedliche Altersgruppen und Lernstärke -> wiederholtes Üben von Regelableitungen, die sich durch die kognitive Strategie des Vergleichens sowie der Entdeckung von Gleichheit und Ungleichheit von Objekten sowie der Relation zwischen Objekten ergeben
  • zur Förderung metakognitiver Kompetenzen
  • der Planungsfähigkeit
  • der Gedächtnisfunktionen
  • der Aufmerksamkeit / Konzentration
  • der Wahrnehmungsfähigkeit
  • Vermeidung und Behandlung von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten
    •  Förderung der phonologischen Bewusstheit
    •  z. B. Würzburger Hören-Lauschen-Lernen-Programm
  • positive Evaluationen besonders im Bereich induktives Denken, phonologische Trainings

Soziale Trainingsprogramme

-> Prävention von Verhaltensproblemen

o Förderung soziale Kompetenz -> Zusammenhang zu kognitiven Leistungsparametern und Lern- bzw. Verhaltensproblemen

Gesundheitsförderung und Stressbewältigung

-> Prävention gesundheitsschädl. Verhaltens und Stresssymptome

Grundidee = systematische Erziehung zu gesundheitsförderlichem Verhalten (bzw. Vermeidung gesundheitsschädlichem
Verhalten) oder die Ausbildung in Methoden der Stressbewältigung vor allem im Kontext schulischer Belastungen

  • Trainings dienen eher indirekt der Förderung des schulischen Lernens und der Unterstützung von Bildungsprozessen

Wie können Frühfördermaßnahmen und Konzepte der Vorschulerziehung von kombinierten Präventionsprogrammen abgegrenzt werden?

Frühförderung und Vorschulerziehung

  • Frühförderung = in den ersten Lebensjahren stattfinden und eine konkrete Entwicklungsförderung von Kindern mit einem erhöhten Entwicklungsrisiko sowie eine begleitende Beratung / Betreuung der Eltern und Familien beinhalten
    • wirksam in Bezug auf kognitive und schulbezogene Kriterien
    • in Studien auch beträchtliche langfristige Erfolge nachgewiesen

kombinierte schulische Präventionsprogramme

  • Ebenen: Schule, Eltern, Lehrkräfte, Schüler
  • z. B. schulbezogener Gewaltpräventionsansatz von Olweus (1996)
    • Schulebene: Fragebogenerhebung zu Gewalt und Mobbing
    • Klassen: feste / verbindliche Regeln zum Umgang mit Gewalt
    •  individuelle Ebene: Gespräche mit Tätern und Opfern
    • klappt super in Norwegen, Übertragung problematisch
  • FAST-Track-Programm
  • LIFT-Programm: Schaffung tragfähiger Kommunikationsstrukturen zwischen Schulen und Familien

Was versteht man unter bildungspsychologischen Interventionen?

= aktives Eingreifen in bildungsrelevante Strukturen und Prozesse 

  • Bildungsinstanzen und Bildungsumwelten sollen so gestaltet oder modifiziert werden, dass beruflich-fachliche und soziokulturelle Kompetenzen möglichst optimal entwickelt oder verändert werden können
  • Interventionen intendieren Veränderung / Verbesserung von Verhalten und gehen damit über klassischen Ziele der (Grundlagen)Psychologie (Beobachten, Beschreiben, Erklären) hinaus

Auf welcher Handlungsebene sind bildungspsychologische Interventionen derzeit unterrepräsentiert?

Einfluss auf das bildungspolitische Gesamtsystem (Makroebene) unterrepräsentiert

  • Auch wenn zahlreiche Interventionen auf Makroebene erfolgen (zB Vergleichsarbeiten, Zentrale Abschlussprüfungen, Einführung von Bildungsstandards), so basieren diese nicht hinreichend auf pädagogisch-psychologischen Forschungsergebnissen und deren Wirksamkeit wird selten ausreichend evaluiert.

Wie können Interventionen klassifiziert werden?

Durchführung: systemimmanente Personen vs. externe Personen
Dauer: kurz vs. andauernd / begleitend
Inhalte: spezifische vs. übergreifende Inhalte
Evaluation: trainingsnahe vs. trainingsferne Evaluation
Effekte: kurz-, mittel- oder langfristige Effekte
Wirkung: sofortige vs. verzögerte Wirkung

Was sind die Kernprobleme der wissenschaftlichen Interventionsforschung?

  1. Untersuchungsbedingungen sollten kontrolliert sein = Experimente im Labor am besten für interne Validität und gleichzeitig komplexe Bildungsbedingungen (auf individueller Ebene und proximale wie distale Umweltbed.) realitätsnah berücksichtigt werden für ökologische Validität
  2. Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis soll erleichtert werden:
    a) Dokumentation in verständlicher Form für AnwenderInnen & b) Empfehlungen müssen alltagstauglich -> Praxis-Theorie Lücke

Was wird als Theorie-Praxis-Lücke bezeichnet?

 

Diskrepanz zwischen theoriebilden Interventionsstudien vs. Verbesserung tatsächlicher Praxis

-> tragfähiger und praktikabler Lösungsansatz: quasiexperimentelle Interventionsstudien (Problematik der fehlenden Randomisierung bzw. Stichprobenselektion und damit verbundener Einschränkung der Generalisierbarkeit der Ergebnisse kann durch Matchingprozeduren und anderen statistischen Verfahren begegnet werden)

Skizzieren Sie das Rahmenmodell zu den individuellen und psychosozialen Bedingungen von Bildungsprozessen nach Pekrun (2002)?

Das Rahmenmodell zu Bedingungen von Bildungsprozessen differenziert

- individuelle Bildungsbedingungen in

  • genotypische
  • phänotypische Faktoren
  • Kognitive -> (Intelligenz, Vorwissen, Megakognitiv)
  • emotional-motivationale Variablen -> (Emotion, Motivtion, Volition)

Die psychosozialen Bildungsbedingungen unterteilen sich in

  • soziale (distale Umwelten)
  • instruktionale (proximale Umwelten)

Aus welchen fünf grundlegenden Schritten besteht das Modell zur Konzeption von Interventionen nach Hager und Hasselhorn (1995)?

  1. Auswahl des zu verändernden Bereichs
  2. Festlegung der Zielsetzung der Maßnahme
    •  kurzfristige vs längerfristige Veränderungen
    • Unterscheidung nach Allgemeinheitsgrad
  3. Realisierung der Zielsetzung: Art und Inhalt der Intervention
    • Arten = Drill, Coaching, Training, Therapie
  4. Realisierung der Zielsetzung: Auswahl geeigneter Vermittlungsstrategien
  5. Auswahl der abhängigen Variablen für Evaluation und Evaluationsdesign

 

Beispiel: Intervention für Matheunterricht

1) was? Schulleistung

2) Ziel? Problemlösefähigkeit und Lernverhalten

3) wie1? Mehrebenenmodell mit Eingangsdiagnostik, mehrstündigen Gruppentraining, Selbstbeobachtungstagebüchern und Elterntrainings

4) wie2? Selbstregulations- und Problemlösefähigkeiten

5) outcome? Mathetest und Selbsregulationsfragebogen

In welche vier Aspekte kann positiver Transfer differenziert werden?

VERTIKALER TRANSFER: Nutzung einer Fertigkeit zum Erwerb einer übergeordneten Fertigkeit,
HORIZONTALER TRANSFER: Verallgemeinerung auf Situationen mit gleicher Komplexität,
SPEZIFISCHER TRANSFER: Übertragung eng umgrenzter Kompetenzen auf neue Situationen,
UNSPEZIFISCHER TRANSFER: Übertragung allgemeiner Strategien oder Prinzipien auf andere Lernfelder

Welche vier Ebenen der Evaluation werden von Kirkpatrick (1998) unterschieden?

1. REAKTION: Erfassung von Akzeptanz/Zufriedenheit der Teilnehmer mit der Maßnahme.
2. LERNEN: Erfassung des Zugewinns an Wissen / Fertigkeiten bzw. Einstellungsveränderungen
3. VERHALTEN: Erfassung der tatsächl. Veränderung im Verhalten = des Transfer des Gelernten in den Alltag.
4. ERGEBNISSE: Erfassung von Ergebnissen/Veränderungen auf Ebene der Organisation = des Systems.

Was sind die 11 Schritte der Evaluation nach Hager und Hasselhorn (1995)?

(1) trainingsnahe Performanzsteigerung (fakultativ)

  • prüft Verbesserung unter geringem oder keinem Aufgabentransfer

(2) Performanzsteigerung trainingsferner Variablen (obligatorisch)

  • Erfassung mit Testaufgaben, die unähnlich zu Trainingsaufgaben sind -> naher Aufgabentransfer
  • Performanz bezieht sich auf aktuelle Leistung, die auf Übungseffekte zurückzuführen ist

(3) Kompetenzverbesserung (für trainingsferne AV obligatorisch)

  • Kompetenz = individuelles Leistungspotenzial
  • Messung längerfristiger Effekte = Stabilität über 3 – 6 Monate

(4) Vergleich mit Konkurrenzprodukten (fakultativ, aber empfehlenswert)
(5) weiter Transfer auf verwandte Bereiche (fakultativ)

  • bezieht sich auf Leistungsaspekte, die der zu trainierenden Fertigkeit nahe verwandt sind
  • solcher Transfer bei sehr speziell trainierten Fähigkeiten eher unwahrscheinlich

(6) Ausbleiben von Transfer auf nicht verwandte Bereiche (fakultativ)

  • Ausschluss von unerwünschtem Transfer

(7) Transfer in den Alltag (obligatorisch)

  • z. B. durch Verhaltensbeobachtung und Lerntagebücher

(8) Trainingswirkung in Abhängigkeit von Persönlichkeitsvariablen (fakultativ)
(9) Analyse der Wirkmechanismen (wissenschaftlich obligatorisch, praktisch fakultativ)
(10) vertiefende Fragestellungen (fakultativ)
(11) Metaevaluation (obligatorisch)

  • zusammenfassende Bewertung
  • bezieht sich auf jeden durchgeführten Schritt

Was versteht man unter Bildungsmonitoring?

= die systemische und regelmäßige Erfassung von Indikatroen für die Qualtität eines Bildungssystems oder dessen Teilsysteme.

Ziel: Rückmeldungen über die Zustände im System zu geben -> Hilfe bei Steuerung

Wie kommt man zu dem Feedback:

  • Betrachten der Bildungsergebnisse
  • Untersuchung von Bildungsprozessen
  • gezielte Erfassung von Indikatoren die Ergebnissqualität repräsentieren
  • empirische Verfahren
  • Erfassung von Merkmalen im bidlungssystem
    • Kontext, Input oder Prozessfaktoren

Was sind die charakteristika von Bildungmonitoring?

  • Bildungsmonitoring schließt normalerweise eine Testkomponente ein, die den Output von Bildungsystemen erfasst.
  • Die Erhebung von Bildungsergebnissen wird auf grundlegende Kompetenzen konzentriert, die für nachfolgende Bildungsprozesse bedeutsam sind und die zugleich empirisch zuverlässig erfasst werden können.
  •  Es gibt keine umfassende und flächendeckende Beobachtung von Bildungs-systemen; auch ein Monitoring folgt eingeengten Fragestellungen.
  • Die Stichprobenziehung ist so angelegt, dass Aussagen über Populationen möglich sind.
  • Bildungsmonitoring stellt die Datenbasis für Bildungsberichte bereit, die Infor-mationen auswerten, vergleichen, thematisch gruppieren und für die Öffentlichkeit aufbereiten.

Um was für eine Untersuchungsform handelt es sich beim Bildungsmonitoring?

-> spricht dafür als speziellen Foschungsansatz zu betrachten

-> ansonsten weit gefasst Survey oder Evaluationsforschung

Bildungsmonitoring kann versch. Funktionen erfüllen:

  • Überblicksstudie = deskriptiv
  • Korrelationsstudie
  • Evaluationsforschung = Bereitstellung von Steuerungswisen und Inf für pol. Enscheidung (z.B. PISA)
  • Bildungscontrolling

Evaluationsforschung = (meist überschaubar (Indikatoren) -> Ziel= Verwertung von Zuständen, die Entscheidungen zw. Optionen nahelgen)

VS Bildungsmonitoring = (große Anzahl -> Ziel= Teil oder Systembewertung)

Nach welchen Dimensionen können Bildungsmonitoring-Studien differenziert werden?

  • Domänen
  • Zielgruppen
  • Reichweite (regional, national, international)
  • Erhebungs- und Messzeitpunkte
  •  weitere Differenzierungen
    • Kontextfaktoren, z. B. Informationen über Elternhäuser
    • Inputfaktoren, z. B. Ausstattungen der Schulen
    • einbezogene Infos

Wie kann die Qualität bei einem Bildungsmonitoring sichergestellt werden?

Qualitätssicherung für ein Bildungsmonitoring durch VERBINDLICHE REGELN!

  • Regelwerk für die Durchführung der Studie (von der Stichprobenziehung bis zur Berichterstattung)
  • ausführliche Manuale sollen exakt definieren, wie z. B. die Qualität der Itementwicklung gesichert wird, wie die Testaufgaben zu übersetzen und zu formatieren sind, wie Testleiter vorzugehen haben und wie die Ergebnisse dokumentiert werde
  • Strenge Regelungen sind erforderlich für Fälle, in denen bestimmte Anforderungen (z. B. Stichprobenausschöpfung) nicht erfüllt werden ->das kann bedeuten, dass bestimmte Teilgruppen von den Analysen und der Berichterstattung ausgeschlossen werden
  • konsequente Qualitätssicherung ist für sich bereits ein aussagekräftiges Qualitätskriterium
  • wichtiges QualiKrit: differenzierende Berichterstattung, die die Grenzen der Interpretation deskriptiver Zusammenhänge betont

Inwiefern ist die Akzeptanz eines Bildungsmonitorings von Bedeutung?

für Durchführung und Qualität eines Bildungsmonitorings ist Akzeptanz der Betroffenen zentraler Faktor

  •  Ergebnisse sollten zu Anstrengungen führen
  •  Ergebnisse sollten mindestens zum Teil stimmig sein mit pädagogischen Erfahrungen
  •  Akzeptanz setzt auch Informationspolitik, Transparenz und geeignete Veröffentlichungsformen voraus

Welche Herausforderungen sind bei der Stichprobenziehung für ein Bildungsmonitoring zu bewältigen?

  • Definition der Zielpopulation
  • Ausschöpfung der Stichprobe
    • Festlegung von Kriterien, z. B. 90 %
    • Verzerrungen, wenn z. B. leistungsschwächere Schüler nicht teilnehmen
  • geschichtete Ziehung = Stratifizierung
    • Auswahl von Schulen per Zufall
  • dann Auswahl von Schülern per Zufall
  • Gewichtung notwendig, da die Verteilung sonst nicht mehr der der Grundpopulation entspricht