Grobdifferenzierung

Klassische Taxonomie

Einteilung der Mikroorganismen in Gruppen erfolgt hier nach dem Prinzip der Ähnlichkeit innerhalb der einzelnen Gruppen und Unterschieden gegenüber anderen Gruppen. 

Nachteil:

• Einzelne Eigenschaften werden gewichtet --> subjektiv (Allg. werden morphologische Eigenschaften höher gewichtet als physiologische und biochemische (auch weil einfacher zum bestimmen)

Nummerische Taxonomie

Ein Organismus wird durch möglichst viele morphologische, physiologische und biochemische Eigenschaften charakterisiert. 

Vorteil:

- Organismen werden mit Hilfe von numerischen Methoden eingeordnet --> subjektives       Element der klassischen Taxonomie wird eliminiert

- Alle Eigenschaften werden gleich gewichtet (Auswertung kann sehr schwierig werden und erfolgt vorzugsweise mit dem Computer)

• Mikroskopische Beurteilung der Bakterien
• Makroskopische Beurteilung der Kolonien
• Gram-Verhalten
• Verhalten gegenüber Sauerstoff
• Stoffwechseleigenschaften

Gram-Verhalten

• Gram-Färbung
• Aminopeptidase Test
• KOH Test

Sauerstoff

• Katalase-Test
• Cytochrom-Oxidase test

Stoffwechsel

• Oxidations-Fermentations Test

Grenzen und Schwierigkeiten

Gram Färbung

• Die Gram-Reaktion ist bei vielen Bakterien nur bei jungen Kulturen (logWachstumsphase) eindeutig und reproduzierbar. Ältere Zellen sind oft gramlabil. Gewisse Bakterien lassen sich gar nicht nach Gram färben.

KOH-Test

• alte Kulturen verlieren ihre Katalase-Aktivität oft, es sollten deshalb nur 18 bis 24 Stunden alte Kulturen verwendet werden. Bei der Verwendung von Flüssigkulturen ist die Reaktion aufgrund der ungenügenden Zellkonzentration oft zu undeutlich. 

Cytochrom-Oxidase Test

• die Reaktion sollte innerhalb der angegebenen Zeit abgelesen werden, da durch den Luftsauerstoff ebenfalls eine Blaufärbung eintritt und somit falsch positive Ergebnisse vortäuscht. Bei der Verwendung von Flüssigkulturen ist die Reaktion aufgrund der ungenügenden Zellkonzentration oft undeutlich.

Die Grobdifferenzierung von Bakterien hat zum Ziel, einen relativ raschen Überblick über die Flora einer Probe zu gewinnen. 

Ausgehend von Reinkulturen eines Bakteriums (Flüssigkulturen oder Agarkulturen) beschränkt man sich auf einige wenige Tests, die einfach durchzuführen sind. Mit Hilfe von Tabellen und Bestimmungsschlüsseln kann der Keim einer bestimmten Familie, ev. einer Gattung zugeordnet werden. Weitere Tests ermöglichen eine genauere Identifizierung. Für die exakte Bestimmung eines Keimes müssen zudem oft Untersuchungen auf molekularer Ebene durchgeführt werden.

 

Vorteile

• Durch schnelle und einfache Tests kann der Keim einer Familie evtl. sogar einer Gattung zugeordnet werden.

Nachteil

• Für eine exakte Bestimmung werden noch weitere Tests benötigt

Bis zur Familie evt. Gattung