Medizinische Grundlagen
Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn
Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn
Fichier Détails
Cartes-fiches | 200 |
---|---|
Utilisateurs | 21 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 22.07.2015 / 17.02.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/medizinische_grundlagen
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/medizinische_grundlagen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was ist ein Neuron?
Nervenzelle mit dem Zellkörper und all ihren Fortsätzen
In welche Teilstrukturen gliedert sich das Neuron?
- Zellkörper: Soma, enthält den Zellkern und stellt u.a. die Stoffe her, die für die Weitergabe der elektrochemischen Impulse an den Synapsen benötigt werden
- Dendriten: kurze, baumartig stark verzweigten Fortsätze, durch die das neuron mit unzähligen anderen Nerven- und Sinneszellen in Verbindung steht und Signale empfängt (rezeptive=aufnehmende Struktur)
- Neurit: Axon, der bis zu einem Meter lange, nur wenig verzweigte Fortsatz, welcher der Erregungsleitung und -übertragung auf andere Nervenzellen dient (effektorische Struktur)
Wie ist ein Neurit aufgebaut?
Neuriten sind von markhaltigen Hüllen (Myelinscheide) umgeben und bilden die nervenfasern. Sie weisen in bestimmten Abständen Einschnürungen auf (Ranviersche Schnürringe). Dadurch erfolgt eine schnellere Erregungsleitung. Nervenfasern vereinigen sich zu Bündeln, die als Nerv bezeichnet werden
Was sind Synapsen?
Kontaktstellen zwischen dem Ende des Neuriten einer Nervenzelle und dem Dendriten einer anderen Nervenzelle, eines Muskels oder einer Drüsenzelle. Zwischen der präsynaptischen Zelle (Sender) und der postsynaptischen Zelle (Empfänger) liegt der synaptische Spalt.
Wie erfolgt die Erregungsübertragung bei Synapsen?
- An der präsynaptischen Zelle kommt ein Signal als elektrische Erregung (Aktionspotenzial) an. Dieses durchwandert die Zelle und es werden biochemische Botenstoffe (Neurotransmitter) in den synaptischen Spalt entleert
- Die Neurotransmitter docken an der anderen Seite des Spaltes an exakt auf sie zugeschnittene Membranrezeptoren der empfangenden Zelle an
- Die Wechselwirkung von Neurotransmitter und Rezeptor führt dann erneut zu einem elektrischen Signal in der postsynaptischen Zelle
Was ist Transduktion?
Überführung eines elektrischen Signals in ein chemisches oder umgekehrt
Wann wird bei der Nervenzelle ein Aktionspotenzial ausgelöst?
Wenn ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird
Was meint Ruhepotenzial?
Das Innere der Zelle weist eine negative Ladung auf
Was meint Depolarisation?
Verminderung des Ruhepotenzials durch Einstrom von Natriumionen
Was meint Repolarisation?
Wiederherstellung des Ruhepotenzials: Erregungsrückbildung
Welche Neurotransmitter gehören zu den biogenen Aminen oder Monoaminen und wie wirken diese?
- Acethylcholin: erregend
- Katecholamine: erregend
- Indolamine (Serotonin): erregend
Welcher Stoffklasse werden die endogenen Opioide zugeordnet?
Neuropeptide
Welche Neurotransmitter werden den Aminosäuren zugeordnet und wie wirken diese?
- Glutamat: erregend
- Glyzin: hemmend
- Gamma-Aminobuttersäure: hemmend
Was sind Afferenzen?
Impulse werden aus der Peripherie zum Zentrum geleitet; sensibel; (z.B. Empfindungen der Haut)
Was sind Efferenzen?
Erregungen werden vom Zentrum zur Peripherie geleitet (z.B. Skelettmuskulatur, Drüsenzellen), motorisch
Was ist die Aufgabe des ZNS?
Informationsverarbeitung
Welche Bestandteile hat das ZNS?
Gehirn und Rückenmark
Welche Aufgabe hat das periphere Nervensystem (PNS)?
Informationsvermittlung
Was gehört zum PNS?
- Periphere Nerven und Ganglien (Nervenansammlungen)
- 12 Hirnnervenpaare und 31 Rückenmarksnervenpaare (Spinalnerven)
In welche zwei Teile wird das Nervensystem funktional eingeteilt?
_ Animales oder somatisches NS: Verbindung des Organismus mit seiner Umwelt; zuständig für bewusste Wahrnehmung, willkürliche Bewegungen und schnelle Informationsverarbeitung
- Autonomes oder vegetatives NS: Verbindung des Organismus mit seinen Eingeweiden; zuständig für Konstanthaltung des inneren Milieus und Regulation der Organfunktionen
Aus welchen drei Teilen besteht das autonome NS?
1) Sympathikus
2) Parasympathikus
3) Darmwandnervensystem (enterisches NS, auch intramurales NS)
Wie wirkt der Sympathikus an den verschiedenen Organen?
- ergotrope (anregende) Wirkung
- dient der Leistungssteigerung
- dominiert in psychischen oder physischen Stresssituationen
- RR-Anstieg
- Steigerung des Pulses
- Steigerung der Atemfrequenz
- Pupillenerweiterung
- Herabsetzung von Magen- und Darmtätigkeit
- Erweiterung der Bronchien
- Steigerung des Herzschlages
Wie wirkt der Parasympathikus an den verschiedenen Organen?
- trophotrope (hemmende) Wirkung
- dient der Regeneration und dem Aufbau körperlicher Reserven
- dominiert bei Entspannung
- RR-Senkung
- Verlangsamung des Pulses
- Verlangsamung der Atemfrequenz
- Pupillenverengung
- Steigerung der Magen-Darm-Tätigkeit
- Kontraktion der Bronchien
- Verlangsamung des Herzschlags
Wodurch sind Efferenzen im autonomen NS gekennzeichnet?
Sie bestehen aus zwei hintereinandergeschalteten Neuronen. Das erste Neuron leitet Erregungen vom ZNS zu einer synaptischen Umschaltstelle (dem vegetativen Ganglion), wo die Nervenzellen des zweiten Neurons liegen. Diese ziehen weiter zum Erfolgsorgan: Prä- und postganglionäre Neurone
Wodurch sind Afferenzen im autonomen NS gekennzeichnet?
Sie bestehen aus einem Neuron, dessen Zellkörper im Wirbelkanal (sensibles Spinalganglion) liegt, d.h. auf dem Weg vom Rezeptor (z.B. in den Eingeweiden) bis ins ZNS wird nicht umgeschaltet
Welche Neurotransmitter sind beim Sympathikus wirksam?
- Acethylcholin: präganglionär: ZNS
(meins) Noradrenalin: postganglionär (PNS)
Welche Neurotransmitter sind beim Parasympathikus wirksam?
- Acethylcholin: präganglionär: ZNS
- Acethylcholin: postganglionär: PNS
Welche drei Hirnteile haben sich aus den primären embryonalen Hirnbläschen herausgebildet?
1) Vorderhirn
2) Mittelhirn
3) Rautenhirn
Was wird dem Vorderhirn zugerechnet?
- Endhirn, auch Großhirn (Teleencephalon): Neocortex, Basalganglien, Limbisches System
- Zwischnhirn (Diencephalon): Thalamus, Hypothalamus
Was wird dem Mittelhirn zugerechnet?
- Mittelhirn (Mesencephalon): Tectum, Tegmentum
Was wird dem Rautenhirn zugeordnet?
- Hinterhirn (Metencephalon): Cerebellum, Pons
- Nachhirn (Myelencephalon: Medulla oblongata
Woraus bestehen die Großhirnhemisphären?
- äußere, graue Rindenschicht
- Großhirnrinde
- innere weiße Markschicht
Welche vier Lappen (Lobi) pro Hemisphäre gibt es?
1) Stirnlappen mit mot. Kortex; Zentren für Bewegung, Kontrolle und Koordination vegetativer, affektiver und geistiger Funktionen, Sprache, links: Broca-Areal
2) Scheitellappen: mit somatosensorischen Kortex, Zentren für Körpergefühle, Raumsinn und Sprache, Homunkulus (kleiner Mensch)
3) Schläfenlappen mit auditorischen Kortex, Zentren für Hören und Sprache, links: Wernicke-Areal
4) Hinterhauptslappen: mit visuellen Kortex, Zentren für Sehen und Erinnerungsbilder
Was unterscheidet man bei den Basalganglien?
- Pallidum (bleicher Körper)
- Putamen (Schalenkern)
- Nucleus caudatus (Schwanzkern)
Aus was besteht der Linsenkern?
Pallidum und Putamen
Was bezeichnet man als Striatum?
Linsenkern und Nucleus caudatus
Welcher Transmitter ist der wichtigste in den Basalganglien?
Dopamin
Was entsteht bei Störung der Basalganglien?
Parkinson
Für was ist der Hippocampus zuständig?
Gedächtnis- und Lernvorgänge, Aggressions- und Motivationsverhalten
Was zeichnet den Nucleus accumbens aus?
Er liegt im Endhirn, ist Teil des mesotelencephalen Belohnungssystems, Suchtentwicklung