MC Sem 2

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Flashcards 189
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 21.04.2015 / 16.06.2015
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Die Plazentaverhältnisse bei Mehrlingsschwangerschaften beschreiben können

Häufigkeit von Zwillingen: 1:89, Deutschland: 1:64

Dizygote Zwillinge: Immer Dichorial, getrennte Fruchtblasen, eigene Plazenta, Lambda Sign, Keine Plazentalen Komplikationen

Homozygote Zwillinge: Dichorial: Getrennte Fruchthöhle, Eigene Plazenta
Monochorial:
Diamniotisch: Zwei Amnionhöhlen, Geteilte Plazenta
Monoamniotisch: Eine Amnionhöhle, geteilte Plazenta
=> T-Sign

Risiken: Frühgeburt, geringere Überlebenswahrscheinlichkeit
-> Feto-fetales-Transfusionssyndrom
Kolaterale verbinden Embryonenblutkreislauf
Donor (Hypotroph) -> Akzeptor (Hypertroph)
Intravillarer Fruchttod eines Zwillings -> Neurologisches Defizit des anderen (plötzlich abfallender Blutdruck)
Nabelschnurkomplikationen + Siamesische Zwillinge

Typische Orte ungünstiger extra- und intrauteriner Implantation benennen

Ektope implantation: Nach 24h, wenn kein geeigneter Ort gefunden wurde

Eileiter / Tubal: 95 - 97% Ampullary, Isthmus
Ovar: 0,5-1%
Bauchhöhle
=> Extrauterin

Cervikal: 0,1%
Interstitial: 2-5%
=> Intrauterin

Unterschiede in der Durchgängigkeit der Plazentaschranke für verschiedene Substrate beschreiben

Diffusion: Gase, Wasser, lipophile Moleküle
Erleichterte Diffusion: Glucose
Sekundär Aktiver Transport: AS
Calciumkanäle/ -austauscher
Eisen/ Fe2+, Transferrin via Endozytose
Proteine / LDL endozytotisch
Transzytose von Immunglobulinen

Diapedese von Blutzellen und Erregern
Diapedese = Übertritt von Blutzellen über Epithel (vgl Entzündung)

Am Beispiel der Alkoholembryopathie die Folgen der Einwirkung von Noxen während der Schwangerschaft beschreiben

Fetales Alkohol Syndrom: 1973 erstmalig beschrieben
Teratogene Drogen: Alkohol, Nikotin, Cocain, Heroin, Cannabis
Teratogen: Ungeheuerentstehung
-> Passieren der Plazenta über Plazentaschranke

Teratogencharakteristika:
1. Anstieg der Frequenz eines abnormen teratogenen Effekts
=> Pränatale + Postnatale Wachstumsstörung
ZNS Dysfunktion
Charakteristische Kraniofasziale Dysmorphie:
Microzephalie, Schmale Augenlider, Schmales Oberlippenrot, flache Maxillaregion, wenig modelliertes Philtrum, kleine Nase
2. Dosis-Wirkung-Beziehung
3. Schwellenwert, unter dem die Exposition nicht teratogen wirkt
-> Euromac Studie: ca 120g Alkohol / Woche
4. Periode höchster Sensitivität
Durchschnittliche 3. - 8. / 16. Woche, ZNS immer betroffen!
5. Etablierte Mechanismen der Aktion (durch Tiermodelle)
6. Identifikation einer genetisch stärker empfindlichen Gruppe

Inzidenz: 3000-4000 Kinder / Jahr in Deutschland -> 1-5/1000 geburten
-> Diagnose schwer stellbar (Symptomvarianz)

Persistierende Psychopathologie:
=> Sprachstörung, Automatismen / Stereotypien, Ängste, Hyperkinetische Störung, Störung der Exekutivfunktion

Lebensperspektive: Dependend living: 70%
Arbeitslos: 86%

=> FAS; pFAS; AKND; FASD

Pathomechanismus: Spine-Dysgenesis
-> Dendritische Spines der Neurone haben Kontaktfindugnsschwwierigkeiten

Die Grundprozesse der Morphogenese nennen und erläutern

Epithiale-Mesenchymale-Transition : Gastrulation
(Zellproliferation (Epiblasten) -> Zellmigration (Zwischen Epi- + Hypoblasten) -> Entstehung der drei Keimblätter
durch: Verlust E-Cadherin, Verlust Zell-Zell-Kontakte, Verlust Zellpolarität

Unter Zellmigration versteht man die aktive Bewegung von Zellen innerhalb eines Organismus im Sinne einer Ortsveränderung.

Zelldifferenzierung: in ca 250 Zelltypen
Zygote -> Monula -> Tropho-/ Embyroblast -> Epiblast / Hypoblast / Zytotrophoblast / Synzytiotrophoblast
-> Ektoderm / Endoderm / Mesoderm

Zellinvasion: Bildung von T + B Lymphozyten in Leber + Knochenmark -> Zellinvasion in Lymphoide Organe

Apoptose + Proliferation: Beispiel Finger (durch Apoptose zwischen den Fingern)

Zellkommunikation: Wnt/beta-Catenin Pathway

Wnt -> Fizzled Protein (Rezeptor) bindet DKK1 -> Dishelved -> hemmt:
APC-GSK2-Axin Komplex, der physiologisch beta-Catenin degradiert
-> Beta Catenin gelangt in den Zellkern, aktiviert LEF / TCF -> Veränderte Genexpression
Weitere pathways: FGF, TGF beta, BMP, Shh, Wnt

Die Grundzüge der Entstehung des zentralen und peripheren Nervensystems aus dem Neuroektoderm (Neuralrohr, Neuralleiste + Derivate) erklären

Chorda induziert Bildung der Neuralrinne durch Wachstumsfaktoren
-> Rückbildung der Primärleiste

=> Rinnenbildung im Ektoderm -> Rohr Neuralrohr, Neuroektoderm
-> Neuralverschluss beginnend am 4. Somiten (Mitte) -> Reißverschlussartig nach oben und unten (26+28t)
-> Ektodermrest legt sich über das Neuralrohr (Haut)

=> ZNS: Rückenmark + Gehirn -> Neurone + Gliazellen
inkl. Retina, Epiphyse + Neurohypophyse

=> Neuralleiste links und rechts vom Neuralrohr
-> PNS + Spinalganglien, veg. Ganglien, Gliazellen und intraneurales NS
inkl. NNM, Melatozyten, Herzsetum, Kopfmesenchym (Haut, Knochen)

Somiten als Ursprung von Wirbeln, Rippen und Skelettmuskulatur erläutern

Neuralrohr, Paraxiales Mesenchym, Intermediales Mesenchym, Seitenplattenmesenchym

Paraxiales Mesenchym -> Bildet Somiten durch segmentale Gliederung ab der 3. Woche
Innerhalb von 10t 42-44 Somitenpaare

=> Differenzieren sich zu Dermatom (Haut), Myotom (Muskel) + Sklerotom (Knochen+BG)

1 Wirbel entsteht aus 4 Somiten:
Kaudale Anteile der kranialen 4 Somiten bilden Bandscheibenanlage
Kraniale Anteile der kaudalen 4 Somiten bilden Spinalnerv + Blutgefäße
und alle 4 bilden Anlage für Rückenmuskulatur

Wirbel aus Wirbelbogen und Wirbelkörper

Wirbelentstehung: Knorpelkerne entstehen ab der 6. Woche
-> Verknochung der Wirbel ab dem 3. Monat
=> Bogen ab 1. Lebensjahr verknöchert
Verbindung zum Körper 3.-6. LJ
-> Bei Fehlanlage der Knorpelkerne -> Halbwirbel

Skelettmuskulatur:
Myotom -> Anlage der Rückenmuskulatur
Jeglicher Skelettmuskel stammt aus den Somiten
Aufteilung der Myotome: Epaxial: Autochthome Rückenmuskulatur
Hypaxial: Ventrale Extremitätenmuskulatur
Segmentale Innervation durch ventrale  Äste und ausgeprägte Nexusbildung

WS -> Epaxiale SM -> Ventrale Muskulatur (hypaxial) -> Extremitätenbildung
 

Typische Fehlbildungen für Thalidomid, Retinoide und Valporinsäure beschreiben

Allgemein: Abort / Fruchttod, Fehlbildungen, Wachstumshemmung, Frühgeburt, ZNS Funktionsstörung, Transplazentare Karzinogenese

Thalidomid / Contergan: Gut verträgliches Sedativum
-> Thalidomid Embryopathie: Widukind Lenz
-> Reduktionsdefekte der Extremitäten, Hämangiome des Gesichts, Ösophagus- / -duodenalatresie, Nierenagenesie, Herzfehlbildungen, Ohrenfehlbildungen
Einnahme von 5% der Schwangeren in der BRD
-> Zeitlinie: 3. SSW Außenohr, Daumen Hypoplasie; 4. SSW: Innenohr, Obere/ Untere Rippen, Daumen Hypoplasie, 5. SSW; Innenohr, obere Rippen/untere Rippen, Daumen Triphalangismus

-> Grobstrukturelle Fehlbildung x 3,2
Phokomelien / Amelien: 50x

Retinoide (Vitamin A Säure Präparate) gegen Akne
-> Retinoidembryopathie: Ohren: Mikrotie, Ohrmuschel deformiert / fehlend, Fehlender Gehörgang
ZNS: Hydrocephalus, Microcephalus, Opticushydroplasie
Herz-Kreislauf: Ventrikelseptumdefekt, Pulmonalstenose
Gaumenspalte, Mikrognathie

Valporinsäure: Antiepilepticum
-> Neuralrohrdefekt Risiko (Spina bifida) x 20
Herzklappenfehlbildungen
Skelettfehlbildungen (Insbesondere Rediusstrahldefekte)
Hypospadium ua
Mentale Retardierung

Die Abhängigkeit ärztlicher Wahrnehmung von Zeitgenössischen mit herrschendem Weltbildern am Beispiel von Lepra, Pest [] erklären

Krankenbettmedizin, nicht institutionalisiert

Lepra:
Erklärungsmodell: Übernatürlich, Strafe Gottes, Schicksal, Sünde
Gesellschaftlicher Umgang: Aussperrung + Absonderung, sezielle Versorgungseinrichtungen außerhalb der Stadt
Ausbreitung in Mitteleuropa seit dem 4. Jhd n Chr, größte Ausbreitung im Hoch- + Spätmittelalter
Infektion mit Mycobakterium Leprae befällt bevorzugt Makrophagen und Schwannzellen
-> Granuloe, Knotenartige Vernarbungen, Atrophische Lähmungen der Extremitätsspitzen + Knochenfraß, Verlust von Phalangen
Ausschluß als verbindliche Rechtspraxis:
Verdacht und Beschuldigung -> Examination durch Probator -> Beteiligung durch Ärzte / Heilpersonen
Lepraschau: Beschaffenheit Haut + Haare, Hautempfindlichkeit, Traumerfragung + humoralpathologische Diagnostik (Puls, Aderlaß, Urinschau)
Urteil: Tanquam mortuus, Totenmesse, Auflösung der Ehe, Verteilung Hab und Gut + rituelle Aussonderung
Im Vergleich zur Antike: Einrichtung spezieller Absonderungshäuser => Aussonderung + Einsperrung in Leprosorien + Klappern
-> Lebensraum, aber keine Behandlungsstätte

Pest: Erklärungsmodell: Miasma (Einfluss von Luft, Boden und Jahreszeit) => Miasmentheorie
-> Flucht und Quarantäne
Gesellschaftlicher Umgang: Versagen der sozialen Ordnung, kulturell prägendes Ereignis, Flucht + Quarantäne
Naturkatastrophe / Krieg -> Seuche -> Betrifft Menschen jeden Standes -> Ende + Wiederauftreten unerklärlich
Ausbreitung: 1347 Krim -> 1350 Norwegen
Diagnostik: Beulenpest: Pusteln + Beulen auf der Haut vorallem in Achsel und Leistengegend
Lungenpest: Anhaltendes Fieber und Blutspucken -> Kein Überleben
Flohbiss -> Beulenpest -> Tröpfchen -> Lungenpest durch B. yarsinia pestis
Sterblichkeit bis zu 60% -> 25mio Tote in Europa von 60-75mio
Angenommene Ursache: Krankmachende Ausdünstungen nach einer Naturkatastrophe -> Miasmentheorie: Pestgift / - dünste => Fäulnis und Verderbnis der Säfte
Präventionsmaßnahmen: Schutzmasken, Räucherungen, Psychohygiene (Boccacio, Decamerone), Flucht + Quarantäne (40t)
-> Pestarzt mit Schnabelmaske gefüllt mit Kräutern
Umgang: Vorschriften/ Verhaltensregeln, Diätetik, Vermeidung körperlicher Anstrengung, Verzicht auf das Bad, Wahl des richtigen Wohnortes + Flucht

Die Abhängigkeit ärztlicher Wahrnehmung von Zeitgenössischen mit herrschendem Weltbildern am Beispiel von [] Syphillis erklären

Syphillis: Erklärungsmodell: Contagien (übertragbare Ansteckungsstoffe durch direkten Kontakt (venerische Erkrankung) -> Verbot + Kontrolle der Verkehrswege
gesellschaftlicher Umgang: therapeutische Strategien, Präventionsstrategien, Einsperrung in spezielle Einrichtungen (Franzosenhäuser)
In der frühen Neuzeit, aufgeklärter Absolutismus
-> Akute + Schwere Allgemeinkrankheit mit pockenähnlichen Ausschlag und rasche Verbreitung (Schleimhautkontakt, Sex)
450 Benennungen in den ersten 100 Jahren ~ Erscheinungsbild, Körperregion, vermeintliche Ursache / Ursprung
+ Kontagientheorie (Verbreitung über Ansteckungsstoff)
Therapeutische Konzepte: Quecksilberschmierkur: Vorbereitung (Abführen), 40t Quecksilberschmierungen + Schwitzkuren
Behandlung mit Gudjakholz als Wudnermittel aus der neuen Welt (Geschäftsmodell Krankheit)
-> Behandlung durch Quacksalber, Fahrende Händler + Wunderheiler / -mittel
Absonderung: Krankheitsvorschriften: Schließung der Badestuben ab 1500 => Prophylaxe
-> Absonderung, Isolierung, Behandlung + Vermeidung
Ärztliche Ratschläge: Keuschheit + Enthaltsamkeit, Obrigkeitliche Verbote / Gebote
-> Badeverbot, Untersuchung / Zwangsbehandlung von Prostituierten

Die Struktur des deutschen Gesundheitswesens beschreiben

~

Die Bedeutung der Struktur des Gesundheitswesens für das ärztliche Handeln diskutieren

Positiv: Organisiert, Verteilung der Ärzte, Bezahlungssicherheit (~), Patientensicherheit, Versorgungssicherheit, verkürzte Verweilsdauer, Ablaufoptimierung, Verkürzte Wartezeit, Verbesserte Transparenz, soziale Gerechtigkeit

Negativ: Eisnchränkung der Ärzte in Ortswahl + Diagnostischen Möglichkeiten
Fallpauschalisierte Vergütung: Kürzere Liegezeiten, möglichste viele Patienten
Komplexität, Bürokratischer Aufwand, Versorungsqualität, Zugangshürden, soziale Gerechtigkeit, Gesundheitsniveau, Rahmenbedingungen für Ärzte, Akzeptanz, Arbeitszeit, Leistungsverdichtung, Kostendruck, Qualitätsprobleme, Abschiebung, Pauschalisierung

Die Säulen der Sozialversicherung in Deutschland benennen

Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung

Im Kontakt mit Patienten die Möglichkeit der Informationsweitergabe an das Jugendamt bei Kindeswohlgefährdung diskutieren

Eltern koorperativ: Information des Jugendamtes im Einverständnis der Eltern + Entwicklung einer Unterstützungs - und Schutzkonzepts für Kind + Familie

Eltern nicht koorperativ: Information des Jugendamtes ohne Einverständnis der Eltern -> Offenbarungsbefugnis (neues Kinderschutzgesetz)

Psychobiologische Folgen schädigender Einflüsse in der frühen Kindheit auf die weitere körperliche und seelische Entwicklung beschreiben (1)

Epigenetische Mechanismen: Sichere Bindung ~ Stressverarbeitungssystem
Epigenetisch:
Geringere DNA Methylierung -> Genaktivierung -> Exprimierung von Stressrezeptoren -> niedriger Cortisolspiegel im Blut -> Dämpfung der Stressreaktion -> gesunde Entwicklung

Folgen: Entwicklung einer unsicher ambivalenten, unsicher meidenden oder desorganisierten Bindung:
Höhere DNA Methylierung -> Gendeaktivierung -> Geringere Exprimierung von Stressrezeptoren -> höherer Cortisolspiegel -> Erhöhte Stressreaktion -> Entwicklungsrisiko

Biologische Folgen:
Schädigung des Hypocampus (Gefühlsverarbeitung): Kognitive Einschränkungen, Einschränkungen der Verknüfung von Erlebnisinhalten + erhöhte Cortisolfreisetzung
Erhöhrter Noradrenalin/ Dopamin Spiegel: Schädigung des orbitalen Lortex praefrontalis, Anhaltende Dysfunktion des autonomen Nervensystems und Neigung zur Somatisierung
Beeinträchtigung des Ausreifung des Stressverarbeitungssystems: Erhöhte CRH + ACTH Ausschüttung, Erhöhter Cortisolspiegel + fehlende negative Rückkopplung

Psychobiologische Folgen schädigender Einflüsse in der frühen Kindheit auf die weitere köperliche und seelische Entwicklung beschreiben (2)

Unreife Stressverarbeitung -> Vulnerables Zeitfenster -> Schädigende Einflüsse => Erhöhte Vulnerabilität in Belastungssituationen

Psychologische Folgen: Unfähigkeit, Emotionen zu modulieren, Unreife Bewältigungsstrategien, Einschränken phasenspezifsicher Entwicklungsaufgaben, Einschränken des Selbstwerterlebnisses und der sozialen Kompetenz
-> Mangelnde Motivation, Umwelt zu erkunden, Verzögerte sprachliche/ motorische Entwicklung, fehlende Freue an Kommunikation und Interaktion, Rückzug/ Apathie oder Distanzlosigkeit / Antriebssteigerung, Kognitive Leistungsprobleme, Sprachentwicklungsstörungen, Auffälligkeiten im Bindungsverhalten, Interaktionsstörung mit Gleichaltrigen, Aggressives Verhalten, Häufig wechselnde Sexualpartner/ Freundschaften, Nikotin/ Alkohol / Dorgenabusus, Bewegungsmangel, Selbstgefährdendes Verhalten / Suizidversuche
=> Geefäßerkrankungen, Lungenerkrankungen, DMII
-> Krebs (Lunge, Genitalbereich) -> Frühzeitiger Tod
-> Depression, Angststörung, Suizidität, Somatoforme Störungen, Essstörungen, Suchtstörungen, Persönlichkeitsstörungen
Intergenerationale Transmission

Unsichere Bindung + Schädigende Einflüsse -> Emotionale + kognitive Beeinträchtigung + Psychobiologische Dysfunktion -> Gesundheitliches Risikoverhalten -> Krankheit + soziale Probleme -> Vorzeitiger Tod

Wichtige Indikatoren schädigender Einflüsse auf das Kindeswohl und deren Früherkennung benennen

-> Je früher die Schädigung, desto schlimmer die Folgen -> Desto früher interveniert, desto geringer die Folgen

Probleme bei der Früherkennung: Anpassung der Säuglinge, geringe klinsche Symptome + frühe Warnzeichen in der Beziehung identifizieren

Schutzfaktoren: Soziale Unterstützung der Eltern, Attraktivität / Intelligenz des Kindes, Sensibilisierung durch das Umfeld + Enttabuisierung der Gesellschaft

Risikofaktoren: Kind + körperliche / psychische Auffälligkeiten, Misshandlung der Eltern in der Kindheit, Elterlicher Missbrauch von Drogen, Alkohol, Medikamenten, Psychiatrische Erkrankungen der Eltern, Mangelnde Erziehungskompetenz, Chronische Krankheiten / Behinderungen, Soziale Isolierung der Eltern, Schwerwiegende familiäre Konflikte + Finanzielle Schwierigkeiten / Schulden

Früherkennung: Screening (Lage der Eltern), Körperliche Auffälligkeiten (Hämatome, Frakturen), Anamnestisch: Psychische Auffälligkeiten

Die Begriffe Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch definieren

Vernachlässigung: Beeinträchtigung / Schädigung der Entwicklung von Kindern durch die Eltern aufgrund Unkenntnis oder Unfähigkeit der Eltern, die körperlichen, seelischen, geistigen + materiellen Grundbedürfnisse des Kindes zu befriedigen

Körperliche Misshandlung: Alle Arten bewusster und unbewusster Handlungen, die zu nicht zufälligen körperlichen Schmerzen, Verletzungen oder gar zum Tod führen
Emotionale Misshandlung: Beeinträchtigung / Schädigung der Entwicklung von Kindern aufgrund von Ablehnung, Verängstigung, Isolierung oder Überforderung

Sexueller Missbrauch: Unter Ausnutzen einer Macht- / Autoritätsstellung grenzüberschreitende sexuelle Handlungen eines Erwachsenen oder Jugendlichen an einem Kind

Am Beispiel der Kontroverse zwischen Koch und Pettenhoefer unterschiedliche medizinische Deutungskonzepte der Cholera voneinander abgrenzen und vor dem Hintergrund verschiedener medizinsicher Deutungskonzepte (Koch vs Pettenhofer) entsprechende medizinische Handlungsstrategien begründen

Cholera im 19. Jahrhundert:
Cholera: Erreger (vibrio cholerae) -> Darmschleimhaut -> Starkes Erbrechen und Durchfall -> Exsikkose + Mineralstoffverlust
-> Morbidität von 20-70%, 75% Asymptomatisch
Therapie: Wasser, Elektrolyte, Glucose, Antibiotika
Prävention: Isolation, sauberes Trinkwasser, sanitäre Infrastruktur / Assanierung + Aufklärung

Ausbreitung zur Zeit der Kolonialisierung 1831 von Südostasien bis 1866 mehrfaches Umkreisen des ganzen Erdballs

Medizinische Deutung:
Miasmentheorie: Gesundheit + Krankheit ~ Umwelt + Resultate von Umwelteinflüssen, Individualisierung
-> Diätetik + Hygiene

Kontagionismus: Übertragung durch contagium vivum, Unfassbar und unerklärliches Etwas -> Isolation + Quarantäne

Problem: Soziale und Wirtschaftliche Unverträglichkeit
-> Miasmentheorie setzt sich durch: Individuelle Handlungsmöglichkeiten + soziale Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse in industrialisierten Städten (Boden, Wasser, Luft)

Max von Pettenhoffer als Vertreter der Miasmentheorie in den 1860er
=> Verbesserung der sozialen Verhältnisse in den Städten / Umweltverhätlnisse
-> Assanierung, Luftverbesserung, Wasserverbesserung (tiefe Brunnen) + Diätetik (Lebensstil)
-> Ursachenbündel (Miasma), hinreichende Bedingung, soft factors

Robert Koch: Kontagionismus / Bakteriologie
1884: Reinkultur von Cholerabakterien
-> Starke Ausbreitung trotz lückenhafter Erklärung (Nicht alle mit Bakterien werden krank)
Revolutionär: Darstellbarkeit von Krankheitsverursachern + Kontrolle (Hard Factors)
-> Isolation, Quarantäne + Desinfektion

Bsp Hamburg 1892: Robert Koch: Quarantäne, Isolation + Desinfektion
Pettenhofer: Hauptursache in sozialem Ungleichgewicht, Armut, schlechte Wohnverhältnisse, unzulängliche Ernährung + Hygienemangel

Grundzüge der Leistungshonorierung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Versicherungssysteme erläutern

GKV: Ambulant
Einheitlicher Bewertungsmaßstab EBM 2009 nach Eurogebührenordnung + Selbstbeteiligung
EBM Katalig mit Codes -> Punkte
Krankenkasse mit Anzahl der Mitglieder X -> Pauschale / Kopf zahlen Pauschalbetrag an die Kassenärztliche Vereinigung (Budget)
Vertragsärzte erhalten Punktzahl für erbrachte Leistungen der EBM -> Abgerechnete Punkte -> Quartalsabrechnung der Kassenärztlichen Vereinigung
Damals: Punktwert = Budget / Quartalsabrechnung
Schwankungen durch: Wechselnder Mitgliederzahlen der KK, Änderung der /Kopf Pauschale, Wechselnde Vertragsarztzahl, Wechselnde Anzahl der Abrechnungsscheine, Änderung der ärztlichen Leistung
Kritik: Unsicherheit, kaum Honorarsteigerung + Ungleichverteilung (Ärzte / Region)
-> Steigende Gesamtvergütung, Verstärkte Pauschalisierung, Veränderung der Verteilung der Gelder unter den Ärzten, Fester bundeseinheitlicher Punktwert, Mengensteuerung -> Vereinbarte Leistungsmengen variieren nach Bundesland, Arztindividuelles Regelvolumen; Extraleistungen -> Gesonderte Vergütung (Zusatzleistungen)

Privatversicherte Ambulant: GOÄ: Gebührenordnung für Ärzte
Pauschalbetrag / Leistung -> Rechnung + Selbstbeteiligung

Stationär: Privat + Gesetzlich: DRGs: Diagnostic related groups = Fallpauschalen
-> Nicht Prozedur und Einzellelistung, Abrechnung nach durchschnittlichen Ressourcenverbrauch statt tatsächlichen
-> Jährliche Pauschalveränderung + Anpassung an Behandlungswirklichkeit
=> Diagnose unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren
-> Diagnose, Behandlung und Schweregrad / demographische Daten des Patienten (Alter, Geschlecht...)
Vergütung: Relativgewicht x Basisfallwert + Zu-/Abschlag
Relativgewicht: Durchschnittlicher Ressourcenverbrauch des Falles in Bezug auf Basisfallwert

+: Verkürzung der Verweildauer, Ablaufoptimierung, Wartezeitverkürzung, Transparenzsteigerung
-: Fehlende Akzeptanz, Arbeitszeit + Leistungsverdichtung, Paschalisierung, Abschiebung, Qualitätsverlust

Die individuell unterschiedliche tageszeitabhängige Leistungsfähigkeit aufgrund des Chronotyps erläutern

Innere Uhr + Synchronisation durch hell / dunkel Signale
Endogene Periodenlänge ~ 24:11 h
=> Synchronisation verhindert Verschiebung des Rhythmus
Hypothalamus: Feuerungsrate der SCN Neurone ~ Tageszeit
Epiphyse: Melaninsekretion, Melatonin als Dunkelhormon, durch Licht in der Nacht unterdrückt, Marker der inneren Uhr, viele physiologische Funktionen -> Zirkadiane Ausschüttung => Zyklus + Licht abhängigkeit des Schlafes
SCN + periphere Oszillation
Licht: Dauer, Intensität, Tageszeit, vorheriges Licht, Linsendurchlässigkeit, Empfindlichkeit + Wellenlänge
Phasenverschiebung durch Licht ist Tageszeitabhängig
-> Zusammenspiel innere Uhr und Müdigkeit

Chronotypen: Extremer Morgentyp: Früher Vogel -> Kürzere Periodendauer
Extremer Abendtyp: Später Vogel -> Längere Periodendauer
=> Innere Uhr ~ Gene

() als Konsequenzen von verkürztem, gestörten oder verlagertem Schlaf am Beispiel der Schichtarbeit benennen

Beeinträchtigung von Kognition, Lernen, Immunsystem und Metabolismus

Kognitionsbeeinträchtigungen, Lernen (Leistungstief)
Immunsystem + Metabolismus (Toxischer Abbau in der Leber), Metabolismus ~ Zeit
Schichtarbeit Problem: Lange, raschrotierende Schichten + Nachtschicht -> Akute + chronische circadiane Dysynchronisation (intern + extern)

-> Akut: Schlechte Kognitive Leistungsfähigkeit, Exzessive Müdigkeit + Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten + Stammungsschwankungen, Unfälle + Fehler, Anstieg Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Hautalterung, Missempfindungen, Kopfschmerz,

Chronisch: Herz-/ Kreislauferkrankungen, Schichtarbeitssyndrom, Magen-Darmerkrankungen, Matabolisches Syndrom, Gewichtszunahme, Depression, Krebs

Die Definition sozialer Ungleichheit erläutern

Soziale Ungleichheit: Wenn Menschen einen ungleichen Zugang zu sozialen Positionen haben + die Lebenschancen + Lebensbedingungen aufgrund ihrer sozialen Position mit strukturellen Vor- + Nachteilen verknüpft sind

Determinanten: Soziale Mermale wie Alter, Geschlecht, Bildung + Einkommen
-> Markieren Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen + Beeinflussen die Zugangsposition zu sozialen Positionen
-> Soziale Deteminanten =/=> soziale Ungleichheit
-> Soziales Merkmal =/= Determinante sozialer Ungleichheit
-> Erst, wenn über soziale Mechanismen strukturelle Vor- + Nachteile in den Lebenschancen entstehen
(Bsp: Geschlecht ~ Gesellschaft)

Strukturebenen:

Input: Determinanten
Ursache (Mechanismus / Prozess)
Output: Dimensionen (Bsp Gesundheit)
-> Auswirkungen

Die Begriffe Migration, Migrationshintergrund und Arbeitsmigranten definieren

Migration: (Aus)wanderung:
Räumliche Bewegung zur Veränderung es Lebensmittelpunktes von Individuen oder Gruppen über eine bedeutsame Entfernung
-> Zu- + Abwanderung
-> Motivationel, Räumlich, Zeitlich, Soziokulturell

Migrationshintergrund:
Alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer + alle in Deutschland als Deutsche Geborene mit zumindest einem eingewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil
/ Alle zugewanderten + nicht zugewanderten Ausländer, sowie alle nach 1955 auf das heutige Gebiet der BRD Zugewanderten Deutschen und alle Deutschen mit zumindest einem nach 1955 auf das heutige Gebiet der BRD zugewanderten Elternteil
1. Generation: Migranten + Migrationshintergrund
2. Generation: Migrationshintergrund, Kinder der 1. Generation + erweitert: Heirat, aus Ausland nachgezogen
3. Generation: Kinder der II. Generation

Arbeitsmigranten: Migraton von Menschen zu Zweck der Arbeitsaufnahme, vorwiegend von Entwicklungsländer -> Industrieländer

Wichtige Zugangsbarrieren für Patienten mit Migrationshintergrund benennen

Rechtlicher Zugang: Flüchtlinge, Irreguläre Migranten
Sprache, Alphabetisierungsgrad, Kultur
Administrative + bürokratische Faktoren, Systemkenntnisse, Misstrauen gegenüber Gesundheitsversorgung
-> Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, Qualität + Gesundheitsstatus

Hauptursachen für die hohe Armutsbetroffenheit in Deutschland von Kindern und Jugendlichen erläutern

Armut:
Absolute Armut: Fehlen unumgänglicher, lebensnotwendiger Grundlagen -> existentielle Bedrohung
Relative Armut: Soziale Benachteiligung im Verhältnis zum Mittleren Gesellschaftlichen Lebensstandards
-> WHO: <50% des durchschnittlichen Gesamteinkommens
EU: <60% des durchschnittlichen Gesamteinkommens
bemessen am Median
-> Armutsrisikoschwelle bei ~ 839€ / Monat in Deutschland

Kinderarmut vorallem bei Alleinerziehenden, Menschen mit Migrationshintergrund und Erwerbslosen Eltern

Risiken von Kinderarmut: Kinder von Arbeitslosen / Niedriglohneltern, Alleinerziehende + Familien mit mehr als 3 Kindern, Migrationshintergrund + Regionale Verteilung (Nord + Ost)

Ursachen: Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses in prekäre, befristete Leih- + (Zwangs-)teilzeitarbeit
Familienwandel -> Patchworkfamilien -> Geringere materielle Sicherheit
Um-/ Abbau des Sozialstaates zu kosten Erwachsener mit mehreren Kindern

Kinderarmut ~ Erwerbsform der Eltern + Bildung der Eltern
Primärer Herkunftseffekt: Lernförderung
Sekundärer Herkunftseffekt: Laufbahnentscheidungen, die Eltern für Kinder treffen, Internalisierte Laufbahnuster der Kinder
Tertiäre Herkunftseffekte: Zuschreibung, Ettikettierung / Habitus

Gesundheitliche Auswirkungen der Armut im Kindes- und Jugendalter exemplarisch anhand von konkreten Gesundheitsaspekten beschreiben

Doppelte Benachteiligung: Höheres Risiko in jungen Jahren zu erkranken + höheres Erkrankungsrisiko im Erwachsenenalter
Armutsspirale: Armut -> Rückzug -> Leistungsinanspruchnahme -> Beeinträchtigung der Bildungschancen -> niedriger Schulerfolg -> keine Berufseinmündung -> Frühe, überforderte Elternschaft

Pränatal: Gesundheitsstörungen der Mutter ~ Gesundheitsstörungen des Embryos -> Frühgeburt mit unzureichender Förderung -> Entwicklungsstörung
Mangelernährung: Fettreich, Vitaminarm, wenig Obst => Herzkreislauferkrankungen, DM, Hyperurikämie, Krebs
Weniger Inanspruchnahme, Weniger Gesundheitsprävention -> Schlechterer Impfschutz + weniger Vorsorgeuntersuchungen
-> Auffälligkeiten in der Schuleingangsuntersuchung:
-> Sprache, Sehen, Hören, Psychomotorik, Lernstörung + Psyche
Psychische Störungen: Aggresive Verhaltensstörung, Konzentrationsstörung, Motorische Unruhe, Antriebsarmut, Lustlosigkeit, Sozialer Rückzug / Einsamkeit / Hilflosigkeit, Selbstwertprobleme, geringes Subjektives Wohlbefinden
-> Weniger Bewegung -> Adipositas
Rauchen -> Kardiovaskuläres Risiko + Pneumonal
Alkohol und Drogen => Risikoverhalten
Psychosomatische Beschwerden: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magenschmerzen
-> Mehr Krankenhauseinweisungen, mehr akute Infektionskrankheiten, Mehr chronische Krankheiten: Asthma + DM
=> Verringerte Lebenserwartung (Mann -10, Frau -5)
=> Mehr Unfälle, Gewalt, Kinderarbeit + geringere Bldung
Lebensbedingungen und Wohnumfeld: Verkehrsunfälle, Fehlen von Erlebnisräumen, Eingeschränkte soziale Interaktion / Integration, Eigneschränktes Freizeitverhalten/ -möglichkeiten

Allgemeiner Gesundheitszustand ~ Einkommen
Früherkennungsinanspruchnahme ~ EInkommen
Sportliche Aktivität ~ Einkommen -> Adipositas
Psychische Auffälligkeiten, ADHS ~ Einkommen

Vulnerable Bevölkerungsgruppen / Patientengruppen im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels benennen

Alte Menschen, Kinder / Säuglinge, Menschen mit chronischen Erkrankungen (Bsp COPD), sozial Isolierte, "outdoor workers", Bettlägerige, Pflegestufe, Menschen mit psychiatrischen Grunderkrankungen, Menschen ohne täglichen Ausgang + Wohnsituation (Stadt, Dachgeschoss...)

Am Beispiel von Feinstaub, Ozon und Hitzestress den Begriff der synergistischen Noxen erklären

Synergistische Noxen: Sich gegenseitig fördernde Substanzen oder Ereignisse, die einen biologischen Organismus schaden zufügen

Staub, Feinstaub, Ozon, Hitze, Schlimmel, Pollen <-> Lunge

Hitze erzeugt Feinstaub und Ozon, Feinstaub trocknet Atemwege aus -> Atembeschwerden / Lungenkrebs, Hitze erschwert Atmung -> Schwitzen + Ödeme + Ozon reizt Schleimhäute
COPD -> Hitzestress -> Hitzekrankheit -> Tod

Hitzewellen ~ Mortalität + Morbidität vorallem kardiovasculär + respiratorisch
Hitze ~ Feinstaubbelastung ~ Lebenserwartung (Reduktion verlängert Lebenserwartung um etwa 0,61 Jahre)
Hitze ~ Ozon ~ Mortalität bei Langzeitexposition
-> Respiratorisch

Modulierende Faktoren des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit erläutern

Klimawandel: Temperaturerhöhung der Erde ~ CO2 Konzentration (Treibhauseffekt)

Motor: Antropogene Emmission von Treibhausgasen -> Veränderte Strahlenbilanz in der Atmosphäre ->
Physikalisch: Temperaturanstieg + Veränderung des Niederschlagsverhaltens
Chemisch: Ozon- + Partikelbildung
Biologisch: Pollenbelastung

Hitzewellen -> Pulmonales + Kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko + Morbidität
Niederschlag: Dürre -> Mangelernährung, Flut -> Infektionen + Trinkwasserverlust
Feinstaubbelastung ~ Lebenserwartung
Langzeitozonexposition ~ Mortalität
Luftverschmutzung,

Infektionen: Zunahme der Fallzahlen von FSME + Borreliose, Vordringen von Erregern in ermäßigte Gebiete
=> Steigende Inzidenz von Malaria + Cholera
Pollen ~ CO2 Konzentration
-> Mangelernährung, Diarrhoe, Cardio-Respiratorisch + Infektionskrankheiten
-> Increased morbidity + mortality from heatwaves, floods + droughts

Konsequenzen des Klimawandels für das deutsche Gesundheitswesen im Hinblick auf Erkrankungen und Kosten erläutern

Naturkatastrophen / Niederschlag -> PTBS, Diarrhoe, Mangelernährung, Malaria
Hitzewellen -> Kardiovaskuläre Erkrankungen, Allergien, Asthma, Respiratorische Erkrankungen
Luftverschmutzung -> Pulmonale Entzündugnsreaktionen, Asthma, Karzinogenbelastung
Klimasensitiver Stress: Infektionen

-> Vermehrte Notfallmedizin bei Extremwetterlagen: Flexible Kapazitäten, Erfahrenes Personal, Notfallpläne + Übungen, Transportkapazitäten + Aufgeklärte Bevölkerung
Frühwarn- und Adaptionssystem für Risikopatienten -> Innovative Strukturen (Telemedizin), Identifizierung, Adaptive Arzneimitteltherapie (Lagerung, flexible Dosierung) + Kühlzimmer
=> Steigende Kosten für das Gesundheitswesen!

Besondere gesundheitliche Gefährdungen von Obdachlosen und Drogenabhängigen benennen

Somatische Vorerkrankungen: Pulmonal (Asthma, COPD), Infektiös (HCV, TB, HIV), Herkreislauferkrankungen (Myokardinfarkt, Arrhythmien), Nervensystem (Epilepisien) Verdaaung, Vergiftung, Haut, Muskel/Skelett + BG, Stoffwechsel (Endokrin,...), Urogenital

Sucht: Tabak, Alkohol (bis zu 40%), Drogen

Beschwerden: Haut, Atemsystem, Verletzungen, Muskel/Skelett, Verdauung, Infektion / Parasiten

Besonders gesundheitliche Gefährdung:
Kein Versicherungsschutz, Kälte, Feuchtigkeit, Mangelernährung, Hygiene

Besondere Probleme ärztlicher Versorgung und zugangsbarrieren von Obdachlosen und Drogenabhängigen beschreiben

Obdachlosigkeit: ca 265000 - 500000 in Deutschland
-> 10000 in Berlin auf 450 Plätze
-> Extreme Armutsform, Störung des Sozialverhaltens, besondere gesundheitliche Gefährdung, begrenzter Zugang zu medizinischer Versorgung + wenig quantitative Forschung

Ursachen: Kette aus: Lebenskrise, Scheidung, Todesfall, Arbeitslosigkeit, Schulden + Sucht
-> Überforderungssituation -> Kontaktabbruch mit Behören und sozialen Hilfsangeboten

Probleme ärztlicher Versorgung: Kein Geld / Kosten, Keine Versicherung, Compliance, Keine Behandlungspflicht, Überwindung auf Seiten der Ärzte, Kapazität
Zugangsbarrieren: Überwindung, Stolz, Angst, Sprache, Unkenntnis des Systems, Hilflosigkeit, Überforderung, Scham, psychische Erkrankungen, schlechte Erfahrungen

Überwindung Notruf durch Passanten

Jugendobdachlosigkeit:
Lebensbedingungen auf der Straße + Riskantes Verhalten -> Gesundheitsstörungen -> Langfristige Verfestigung des Straßenlebens
=> Besonderer Bedarf an medizinischen Angeboten

Jugendobdachlosigkeit: Weitgehende Abkehr von gessellschaftlich vorgesehenen Sozialisierungseinrichtungen (Familie, Schule), Hinwendung zur Straße als wesentliche Sozialisierungsinstanz und Lebensmittelpunkt, Hinwendung zum Gelderwerb auf der Straße durch Vorwegnahme abweichenden Erwachsenenverhaltens (Betteln, Raub)

Den Begriff soziale Randgruppe definieren

Nicht in die Gesellschaft integrierte Bevölkerungsgruppe aufgrund von
- Fehlender Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum (Eigentum, Einkommen)
=> Diskriminierung, Behinderung, Alter, Obdachlose, Strafgefangene, Drogenabhängige, HIV-Infizierte, psychisch Kranke
- fehlende Übereinstimmung mit sozialen Normen der Gesellschaft
=> Ethische, religiöse + kulturelle Minderheiten, stigmatisiert zB Roma

Versorgungsformen von Obdachlosen und Drogenabhängigen beschreiben (1)

In Berlin: Kirchliche Träger (Kirche Kreuzberg) + Private Träger (Arzt- / Zahnarztpraxis Ostbahnhof)
Jenny de la Torre Stiftung: Medizinische Hilfe + ganzheitliche Betreuung, Finanzierung durch private Mittel

Mainzer Modell: 5 Versorgungsbausteine:
Ambulante medizinische Sprechstunde:
innerhalb stationärer Einrichtung der Wohnungshilfe / in ambulanten Beratungsstellen der WLH
Mobile medizinische Versorgungseinrichtung -> Aufsuchen Ort und Erstversorgung
Medizinische und Pflegerische Betreuung: Schwerstkranker pflegebedürftiger wohnungsloser Menschen
Kooperation mit soziopsychiatrischen Diensten des Gesundheitsamtes + Tagesklinik für psychisch Kranke

Notruf

Versorgungsform von Drogenabhängigen beschreiben (2)

Drogenabhängige: Ambulante / Außerstationäre Therapie, Stationäre Langzeittherapie, Medikamentös gestützt / Substitutionstherapie + Selbsthilfegruppen
Ambulant: Drogenberatungsstellen, Betreuungsangebote, Außerstationäre Gruppentherapie
Stationär: Therapiekette aus körperlicher Entgiftung, längerfristige, meist einjährige Entwöhnungsphase + Psychologischer Betreuung, Nachsorgewohngemeinschaften + Hilfe zur Wiedereingliederung
Selbsthilfe: Selbsthilfegruppen, Wohn- + Lebensgemeinschaften unter ("Ex Junkies") -> Selbstversorgung statt Wiedereingliederung
Elternkreise
Synanon: Lebensgemeinschaft von Suchtkranken -> Ausbildung, Qualifizierung, Selbstversorgung + Zweckgetrieben

Substitutionstherapie: Seit 1991, Substitutionstherapie Opiatabhängiger + psychosoziale Betreuung (PSB)
-> Dauertherapie (Maintenance) für Schwerstabhängige, keine alternative Therapieoption
-> Überbrückende Entzugstherapie (Maintenance to abstinence)
Methadon, Subutex + Heroin
-> Sicherstellung medizinischer Versorgung + Missbrauchsausschluss durch Betäubungsmittel -> Strenge behördliche Überwachung
Erfolge: Mortalitätssenkung um 12-43%, Konsumreduktion illegal erworbener Opioide, Senkung Risikoverhalten (Dorgenspezifisch) + Kriminalitätsreduktion
Aber: Fehlende Wiedereingliederung

Berliner Sucht + Dorgenpolitik 4 Säulen:
Prävention: Einstieg durch verantwortungsvollen Umgang in der Bevölkerung verhindern
Beratung und Behandlung: Beim Ausstieg unterstützen
Schadensbegrenzung + Überlebenshilfen: Verbesserung des Gesundheitszustandes
Kriminalitätsbekämpfung: Schutz der Bevölkerung vor Begleiterscheinungen
Niederschweillige Angebote: Streetworker, Übernachtungseinrichtungen, Kontaktläden, Drogenkonsumräume
Beratungs- und Therapieangebot: 24h Notdienst, ambulante / stationäre, psychosoziale Betreuung Substinierter, Betreutes Wohnen, tagesstrukturierende Maßnahmen, Wiedereingliederung / Berufliche Integration + Selbsthilfe

Finanzierung durch Versicherungen / Sozialstaat

Mögliche Zugangsbarrieren für Migrantenzu Kliniken + ärtztlichen Praxen erklären

Mögliche Zugangsbarrieren:

Sprache: Erschwerte Kommunikation, Schrift, Sprichwörter...
Kultur: Vorstellung, Wissen, Krankheitsverständnis + Heilmethoden -> Erwartung; Lebensstil, Essverhalten (Rammadan), Wohnsituation, Misstrauen, Arzt-Patienten-Beziehung, Persönliche Mentalität -> Motivation
Religion: Krankheitsverständnis, Ernährung
Recht: Illegaler Aufenthalt -> Gesundheitsversorgung
Finanzierung: Versicherung, Armut
Bürokratie: Komplexität, Aufwand, Verständlichkeit, Interesse

Das Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst erläutern

Entwicklungsaufgaben: Definierte Anforderungen, die in bestimmten Perioden des individuellen Lebens auftreten
(individuell biologisch, gesellschaftlich normativ, individuelle Ziele)
-> Erfolgreiche Erfüllung -> persönliche Zufriedenheit + gesellschaftliche Anerkennung
- Kultur und Gesellschaftsgebunden
- Normativ an Lebensalter/-abschnitt gebunden -> On-Time (Zeitgemäß der Norm entsprechend) + Off-Time (nicht zeitgemäß, zu früh / zu spät)
-> Zeitliche Passung des individuellen Lebenslaufes mit sozial erwarteten Lebenslauf -> Stabilität der Persönlichkeit und Entwicklung

Beispiele:
Frühe Kindheit: Bindung an Bezugsperson, Sprachentwicklung, Motorische Entwicklung, Autonomieentwicklung
mittlere Kindheit: Geschlechtsrollenidentifikation, Entwicklung von Impulskontrolle, Bezug zu Gleichaltrigen (soziale Kompetenz), Anpassung an schulische Anforderungen
Jugendalter: Identitätsentwicklung, Aufbau enger Freundschaften, Internalisierung moralischen Bewusstseins, Berufswahl
Frühes Erwachsenenalter: Heirat / Partnerschaft, Familiengründung
Mittleres Erwachsenenalter: Berufliche Karriere verfolgen, Kinder aufziehen
Späteres Erwachsenenalter: Neue Aufgaben / Rollen finden, Akzeptieren des eigenen Lebens

Entwicklungseinflüsse:
Altersgradient-normativ (zb biologisch, kulturell) -> Hoch im Kindesalter, Abnahme bis Erwachsenenalter, Zunahme Hohes Alter
Epochal-Historisch (gesellschaftlich, kulturell) -> Anstieg bis Jugendalter, Abnahme bis ins hohe Alter
Non Normativ (nicht vorhersehbar im Einzelfall, zB Tod eines Nahestehenden): Kumulativ, linearer Anstieg bis ins hohe Alter

Den Begriff der modernen Entwicklungspsychologie beschreiben

Entwicklungspsychologie: Beschreibung, Erklärung und Modifikation (Optimierung) der Veränderung des menschlichen Erlebens + Verhaltens über die gesamte Lebensspanne

Wechselspiel Gewinne und Verluste ~ Lebensspanne
Positive Veränderungen einer adaptiven Fähigkeit
-> Verlust anderer Entwicklungsmöglichkeiten
Im Alter überwiegen Verluste die Gewinne, dennoch Gewinne möglich

Traditionelle Definition:
Entwicklung als Veränderung mit mehreren Schritten (Stufenmodell), Abfolge der Stufen ist irreversibel -> höheres Niveau, Unidirektional auf Endzustand ausgerichtet, Entwicklung ist irreversibel, nicht an spezifische Erfahrungen (Kulturell, Individuell) gebunden

Kritik: Bewertungskriterien (höherwertig?), Alterungsprozesse unberücksichtigt, Endpunkt?, Kulturelle und Individuelle differentielle Unetrschiede unberücksichtigt

Life-Span-Psychologie:
Entwicklung ist ein lebenslanger, modifizierbarer (steuerbar + beeinflussbar), plastischer (neurostrukturelle Veränderungen), kontextgebundener (~ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Rahmenbedingungen), multidirektionaler (vor und rückentwicklung), multidimensionaler (Betrifft viele Aspekte des Lebens wie Verhalten, Erwartung, Kognition, Psyche...) Prozess

=> Ergebnis Wechselspiel biologischer, personaler und sozialer Bedingungen (Anlage - Umwelt - Einflüsse)

Historische Beispiele für das Spannungsfeld zwischen individuellen und gesellschaftlichen Strategien der Gesundheitsförderung benennen

1. Gruppenspezifische Gesundheitsfürsorge namentlich in der Weimarer Republik
-> Gesellschaftliche Strategie
-> Geschlechtskrankenfürsorge, Alkoholfürsorge, Mutterschulung, Tuberkuloseberatung, Säuglingsfürsorge, Irrenfürsorge
-> Nach Bevölkerungs-/ Altersgruppen + Aufklärung: Messen + Veranstaltungen

2. "Volkskörper" gebundene Erziehung zur Gesundheit im NS
-> Gesellschaftlich
-> Rassenhygiene, Leistungsmedizin, Ungleichheit in medizinischer Versorgung -> Vernichtung "unmenschlichen" Lebens
Volksentartung -> Volkstod durch Landflucht, Erbkranke und Geburtenrückgang
-> "postive und negative" Eugenik

3. Präventivmedizinisch begründete Risikovermeidung in der Westdeutschen Nachkriegsgesellschaft
-> individuell
-> Gering ausgeprägte systematische Prävention und Steuerung auf Bundesebene
Individualärztliche Vorsorge und Früherkennung als Kassenleistung
Zu- + Nachgehende Fürsorge für besonders gefährliche / gefährdende Personen bei öffentlichen Trägern
Keine Anknüpfung an populationsbezogene Maßnahmen in Anlehnung an die Weimarer Republik

4. Gleicher Zugang zu medizinischen und sozialen Gütern als vordringliche gesundheitssicherende Maßnahmen der DDR
-> Gesellschaftlich
-> Einheitliche Sozialversicherung, 1947 eigene Abteilung für Gesundheitsfürsorge beim Ministerium für Gesundheitswesen, Präention vor dem Hintergrund von Demokratisierung und sozialer Gleichheit als Leitbild der Gesundheitsversorgung
Prävention nach sowjetischen Modell nach deutschem Vorbild (betrieblicher Gesundheitsschutz, Polikliniken)

5. BRD seit Ende der 60er Jahre
-> Individuell
Alternativbewegung und Politisierung + Erweiterung des Gesundheitsbegriffs
Ärzte / Gesundheitsberufe + Laien / Selbsthilfegruppen -> Alternative Formen zum Gesundheitserhalt
Eigene Gesundheitsgestaltung Konzept des Enpowerments (Autonomie und Selbstbestimmung)
+ politische Gesamtverantwortung für Gesundheit
-> Ottawa Charta WHO 1986 -> Gesundheitsförderung

Bsp: Rauchen, Alkoholabusus, Adipositas