Markt und Medienforschung MMP13 HTW Chur
Lernkarten zum Modul MAMEF für die Prüfungen im zweiten Semester
Lernkarten zum Modul MAMEF für die Prüfungen im zweiten Semester
Kartei Details
Karten | 61 |
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Lernende | 16 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Allgemeinbildung |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.06.2014 / 21.06.2019 |
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Agenda Setting: Worum geht es da?
Die Rangordnung der Themen in den Medien hat einen Einflusss auf die Bedeutung der Themen in den Köpfen der Menschen
- Agenda der Medien und Agenda des Publikums wurden miteinander verglichen
- Ermittlung von Rangordnung der Themen
- Agenda Setting muss nicht nur ein Ereignis betreffen. Können mehrere Ereignisse betreffen, die zu einem Thema passen
Nenne die 3 Instanzen im Agenda-Setting-Prozess
- Realität
- Medienrealität
- Öffentliche Wahrnehmung
Begriff Realität ( im Agenda-Setting-Prozess)
Primäre Realität genannt. Ist-Zustand unserer Umgebung kann man beschreiben.
Begriff Medienrealität
Medienrealität = Medienagenda: sekundäre Realität genannt. Repräsentiert primäre Realität. Journis entscheiden, was von primärer Realität in die Medien, also sekundäre Realität, kommt.
Begriff Agenda Building
Ereignisse, welche in die Medien kommen, gezeigt werden.
Begriff Agenda Cutting
Ereignisse, die nicht in die Medien gelangen.
Begriffe Öffentliche Wahrnehmung
Öffentliche Wahrnehmung = Publikumsagenda. Um herauszufinden, ob Medien- und Publikumsagenda sich gleichen, standardisierte Umfragen machen mit Publikum und mit Inhaltsanalyse abgleichen. Forschungen zeigen Zusammenhang auf!
(Um herauszufinden was gerade Top-Themen in den Medien sind: quantitative Inhaltsanalyse machen)
Wie wurde die Untersuchung von Agenda-Setting methodisch umgesetzt?
Forschungsfrage : führt die bevorzugte Behandlung bestimmter Themen in den Medien dazu, dass die Rezipienten diese Themen für „wichtiger“ halten, als andere?
Empirische Analyse von Agenda-Setting-Effekten verlangt Analyse der Medienwirklichkeit und der sozialen Wirklichkeit sowie deren Verknüpfung >
Klassische Methoden für Datenerhebung:
a) Inhaltsanalyse der Medienthemenstruktur
b) eine bzw. mehrere Bevölkerungsumfragen zur Wahrnehmung der Dringlichkeit der untersuchten Themen durch die Bevölkerung
Was ist der Kerngedanke des Agenda-Setting-Konzepts?
- Massenmedien beeinflussen weniger was wir denken, but bestimmen viel mehr worüber wir nachzudenken haben
- Medien legen fest, welche Themen Rezipienten auf ihre Tagesordnung (Agenda) setzen (Thematisierungsfunktion)
Nenne die Hauptkomponenten des Agenda-Setting-Prozesses
- Publikums-Agenda-Setting: Zusammenhänge zwischen Medienagenda und Publikumsagenda
- Policy-Agenda-Setting: Zusammenhang von öffentlicher Meinung und politischen Entscheidungen
- Medien-Agenda-Setting: Selektion und Hervorhebung von Themen durch journalistische Berichterstattung
Begriff Medien-Agenda-Setting
Beim Media Agenda Setting beeinflussen die Gatekeeper (Gatekeeperforschung) die Medienagenda, durch die Auswahl der für sie relevanten Nachrichten, anhand der Nachrichtenfaktoren (Nachrichtenwertforschung).
Dieser Prozess des auf-die Agenda-setzen der Nachrichten, wird auch als Agenda Building bezeichnet. Die Medienagenda wird demnach nicht mehr als unabhängige, sondern als abhängige Variable verstanden, da sie nicht als gegeben angesehen wird, sondern durch journalistische Auswahlprozesse zustande kommt.
Begriff Publikums-Agenda-Setting
Public Agenda Setting beschreibt den Folgeschritt des Medien-Agenda-Settings. Die Massenmedien setzen die Themen auf die Publikumsagenda, indem sie über sie berichten und die Themen dementsprechend auffällig platzieren und hervorheben.
Ebenfalls ist dies auch als umgekehrter Prozess möglich, indem auf Misstände oder Probleme durch das Publikum aufmerksam gemacht wird und die Medien anschliessend berichten.
Begriff Policy-Agenda-Setting
Durch die umfassende Berichterstattung nimmt auch die Politik die aktuelle Agenda aus den Medien auf und nimmt zu diesen Stellung, bzw. ergreift dadurch exekutive und/oder legislative Massnahmen.
Dieser Schritt wird als Policy Agenda Setting beschrieben. Umgekehrt kann dementsprechend auch die Politik wiederum Einfluss auf die Agenda der Massenmedien und damit auf die Publikumsagenda nehmen.
Agenda-Setting-Prozesse: Klassifikation, nenne die 3 Modelle
1. das Awerness-Modell Betonung von Themen in Massenmedien führt dazu, dass Rezipient auf diese aufmerksam gemacht wird
2. das Salience-Modell (Hervorhebungsmodell) je mehr Berichterstattung über ein Thema in Medien, desto wichtiger wird es in Einschätzung des Rezipienten
3. das Priorities-Modell Rezipient übernimmt Rangfolge der Wichtigkeit, in der Themen in den Medien behandelt werden.
(Die drei angesprochenen Modelle bieten zwar eine Klassifikation möglicher Wirkungen an, geben aber keine Erklärung dafür, wie diese Wirkungen zustande kommen)
Nenne 4 intervenierende Variablen des Agenda-Settings-Prozesses
Inhaltswirkungen (Involvement)
Die Wirkungsintensität ist abhängig von der Sensibilisierung des Nutzers für ein Thema: Persönliche Betroffenheit unterstützt den Agenda-Setting-Prozess. Einfluss interpersonaler Kommunikation (geringere Medienwirkung auf lokaler Ebene)
S-O-R! Eigenschaften spielen eine grosse Rolle bei Prioritätssetzung.
Nutzungswirkungen
Neue Themen wirken besonders stark bei sensibilisierten Nutzern. Bereits eingeführte Themen wirken eher bei wenig sensibilisierten Nutzern.
Bindungswirkungen
Media-Dependenz (Nutzung nur eines einzigen Mediums) erhöht den Agenda-Setting-Effekt. Auch Medienrangordnung fällt hier ins gewicht.
Kontextwirkungen
Der Einfluss der Umwelt auf die Publikumsagenda ist immer stärker als der Einfluss der Medien. Die direkte Erfahrung gewinnt Präzedenz (Vorrang) über die medial vermittelte.
Bsp. Kriegsberichterstattung. Für Leute aus dem Krieg, die Medienzugang haben, ist die Medienrealität anders als für "verschonte"
Agenda-Setting im Wahlkampf
In der Politikwissenschaft kommt der Begriff des Agenda Setting insbesondere zur Erklärung der Schwerpunktsetzung bestimmter Themen von politischen Parteien zur Anwendung.
Agenda Surfing
Aufgreifen eines ungeplanten Ereignisses (z.B. die Elbe-Flut 2002) zum eigenen Nutzen und der politischen Profilierung.
Agenda Cutting
Versuch, ein bestimmtes Ereignis von der politischen Tagesordnung zu verdrängen (etwa durch das Setzen völlig anderer Schwerpunkte).
Erkläre Second Level Agenda-Setting
Während in der klassischen Agenda Setting Forschung die Themensetzung im Vordergrund steht, geht es beim Second Level Agenda Setting darum, die Wirkung und Einstellung (persuasive effects) auf Rezipienten zu untersuchen. In diese zweite Ebene des Agenda Setting gehören Konzepte wie Framing und Priming.
Was ist der Unterschied zwischen First Level Agenda-Setting und Second Level Agenda-Setting?
First Level Agenda-Setting: Themen und Objekten sind wichtig > WORÜBER wir denken. Kognitiver Einfluss.
Second Level Agenda-Setting: Attribute und Eigenschaften von Objekten, Personen etc. sind wichtig > Medien erweitern kognitive Effekte auf emotionale Effekte. Sagen nicht nur WORÜBER, sondern auch Richtung WAS wir über etwas denken sollen. Attribute werden dazugenommen (z.B. „ausländerfeindlich“). Stereotype!
Erkläre Framing
Einrahmen von bestimmten Themen. Agenda Building und Agenda Cutting.
Media Frames: Medien reduzieren Infos aufs Wesentliche, auf das, was sie wollen. Auf Skandale, damit sie unsere Aufmerksamkeit haben. Es wird kaum über gute Sachen berichtet
Individual Frames: egal was Medien aufzeigen, man hat eigenen Rahmen und wenn etwas nicht passt, dann ist es raus. Je breiter dieser Rahmen ist, desto desto offener sind diese Leute, desto grösser ist ihr Wissen
Erkläre Priming
Vereinfacht ausgedrückt besagt der Effekt, dass Medienkonsumenten spezifische politische Akteure bevorzugt nach denjenigen Kriterien beurteilen, die in der allgemeinen Medienberichterstattung verstärkt thematisiert wurden.
Z.B. Wirtschaftspolitik in CH zurzeit wichtig, Medien geben uns Massstab mit zur Bewertung von Politikern. Wenn sich Politiker mit Themen beschäftigen, die zurzeit in den Medien präsent sind, dann haben wir eine gute Meinung von diesen Politikern. > Wenn sich gewisse Politiker gar nicht mit Wirtschaftspolitik beschäftigen, dann verlieren diese Politiker bei uns an Beliebtheit.