MARKETING I

Kapitel 1–4 aus Knö's Marketing-Buch

Kapitel 1–4 aus Knö's Marketing-Buch


Kartei Details

Karten 49
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.04.2015 / 26.06.2015
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Wie definieren Sie Marketing?

Marketing ist der Planungsprozess der Konzeption, der Preisgestaltung, Promotion und Distribution von Marktleistungen. 
Damit sollen Austauschprozesse erreicht werden, welche die unternehmerischen Ziele erfüllen.

Marketing ist marktgerichtetes und marktgerechtes Handeln.

Was verstehen Sie unter Käufermarkt?

Angebot grösser als Nachfrage
Käufer kann aus einer Vielzahl Angeboten wählen

- Primat des Marktes

Was verstehen Sie unter einem Verkäufermarkt?

Nachfrage grösser als Angebot
Nachfrageüberhang

Marktorientierung für Unternehmen nur von geringer Bedeutung

Welche Ausprägungen der Marketingphilosophie kennen Sie?

Bedürfnisorientiertung

Produktorientierung

Aktiv <––> Passiv

  • Produktorientierung: bei Nachfrageüberhang. Fertige Produkte in grosser Menge zu gutem Preis, technische Innovationen
  • Bedürfnisorientierung: Wünsche der Verbraucher und Zielmärte erfassen, Bedürfnisse bedienen

Was verstehen Sie unter produkteorientiertem Marketing?

Das Unternehmen bietet nur diejenigen Produkte an, welche es ohne grosse Investitionen und mit geringem Einsatz von Ressourcen produzieren kann.

Was verstehen Sie unter bedürfnisorientiertem Marketing?

Das Unternehmen entwickelt eine Marktleistung aufgrund der Bedürfnisse und Wünche der Zielmärkte.

  • Steuerung vom Markt her

Was sind Merkmale für ein produkt- oder bedürfnisorientiertes Marketing?

Anhand folgender Merkmale kann ein Unternehmen tendenziell einer Ausprägung in Sachen Marketingphilosophie zugewiesen werden:

  • Name der Unternehmung
  • Struktur der Unternehmung (Organigramm; existiert ein Marketing?)
  • Marktdaten (werden dieser erhoben und zur Entscheidungsfindung eingesetzt?)
  • Investitionen in Marketing/Infrastruktur
  • Innovationen (Produkte und Dienstleistungen)
  • Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter

 

Produkteorientierung:
Organisation: MA-Abteilung nicht enthalten oder als Stabstelle ohne Weisungsbefugnis
Personal: Haupsächlich technisch ausgebildete MAs im Absatzberich (Verkauf)
Marktdaten: Spärlich vorhanden
Firmen/Markenname: Produkt-Materialbezogen
Sortiment: Nach materialtechnischen Kriterien gegliedert (Jacken, Hosen etc.)

Bedürfnisorientierung:
Organisation: Marketing als Linienabteilung auf gleicher Hierarchiestufe wie z. B. Einkauf, Produktion etc.
Personal: Vorwiegend marketingspezifisch Ausgebildete im Absatzbereich
Marktdaten: Systematische und umfassende Sammlung und Auswertung als Grundlage für Entscheidungen
Firmen-/Markenname: Auf Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden bezogen (z. B. Home-Shop)
Sortiment: Nach Bedürfnisgruppen gegliedert (z. B. Herrenmode, Damenmode etc.)

 

Nennen und beschreiben Sie die Elemente der Maslow-Pyramide.

  1. Grundbedürfnisse: Nahrun (Essen und Trinken), Schlaf
  2. Sicherheitsbedürfnisse: Wohnung, Versicherung, Vorräte, Ersparnisse, Arbeitsplatz
  3. Soziale Bedürfnisse: Freunde, Bekannte, Beziehungen
  4. Wertschätzungsbedürfnisse: Anerkennung, Luxus
  5. Selbsverwirklichungsbedürfnisse: Eigenständigkeit, Weiterbildung

Was verstehen Sie unter aktivem Marketing?

Das Unternehmen forscht, entwickelt (F&E) und setzt die Marketinginstrumente AKTIV um; es agiert am Markt, statt auf Marktinputs zu warten.

  • Hohe Innovationskosten
  • Hohe Renditen
  • Alleinstellung

Was sind Merkmale für ein aktives oder passives Marketing?

Anhand folgender Merkmale kann ein Unternehmen tendenziell einer Ausprägung in Sachen Marketingphilosophie zugewiesen werden:

  • Einsatz Marktforschung
  • Innovationsgrad
  • Einsatz Kommunikation
  • Kundenbindungsprogramme
  • etc.

Was verstehen Sie unter interaktivem Marketing?

Während die Unternehmung aktives Marketing zum Konsumenten und zum Mitarbeiter betreibt, werden die Mitarbeiter als Marketinginstrumente eingesetzt.

  • Bsp: "Haben Sie eine Cumulus-Karte?"

Was verstehen Sie unter integriertem Marketing?

Sämtliche Stellen, welche direkten oder indirekten Kundenkontakt haben, stehen unter einer einheitlichen Führung.

Zudem sind sämtliche Marketinginstrumente aufeinander abgestimmt und werden entsprechend zielführend eingesetzt.

Was verstehen Sie unter dem Marketing-Mix?

Der Marketing-Mix ist der zielgerichtete, gewichtete Einsatz der Marketinginstrumente.

Welche Submixe enthält der Marketing-Mix?

Konsumgütermarketing:

  • Produkt (Marktleistung)
  • Price (Preispolitik)
  • Promotion (Absatzförderung)
  • Place (Vertrieb)

Dienstleistungsmarketing zusätzlich:

  • People (Personen)
  • Physical Facilities/Tangibles (Räumliches)
  • Processing (Prozessabläufe)

Was enthält der Submix "Product"?

  • Produkte- und Sortimentsgestaltung
    • Qualität, Name, Verpackung
  • Haupt-, Neben- und Zusatznutzen
  • Garantie- und Serviceleistungen
  • Kundendienste
  • etc.

Was enthält der Submix "Price"?

  • Preishöhe, Preisdifferenzierung
  • Rabattsysteme
  • Handelsmargen
  • Mischkalkulationen
  • Konditionen
  • Skonto
  • Zahlungs- und Lieferungsbedingungen
  • Finanzierungssysteme
  • Etc.

Was enthält der Submix "Promotion"?

Sämtliche Kommunikationsinstrumente:

  • Werbung
  • Pesönlicher Verkauf
  • Verkaufsförderung
  • Sponsoring
  • Messen
  • Events
  • Direkt-/Dialogmarketing
  • Produkte-Public-Relations
  • Online
  • etc.

Was enthält der Submix "Place"?

  • Strategische Distribution (Kanäle, Vertriebswege, Absatzmittler, ...)
  • Physische Distribution (Logistik)
  • Belieferungsrhythmus
  • Transport, Lagerung
  • Standortpolitik
  • etc.

Was enthält der Submix "People"?

  • Mitarbeiter
  • Kunden

Was enthält der Submix "Physical Facilities/Tangibles"?

  • Design der Unternehmung
  • Gebäudeart
  • Mobiliar

Was enthält der Submix "Processing"?

  • Prozessabläufe
  • Ablauforganisation
  • Aufbauorganisation

Welche Elemente enthält das Transaktionsmodell?

  • Angebot – Nachfrage
  • Produktionsweg (Unternehmen>Konsument)
  • Zahlungsweg (Konsument>Unternehmen)
  • Kommunikationsweg (Unternehmen<>Konsument)

Was verstehen Sie unter einem Markt?

Der Markt ist der Ort, an dem sich Angebot und Nachfrage treffen. Bei Übereinstimmung zwischen Anbieter und Nachfrager wechselt das Eigentumsverhältnis von Marktleistung und Geld.

Was verstehen Sie unter einem komplementären Markt? Machen Sie ein Beispiel.

Der komplementäre Markt ist einer Markt, der den relevanten Markt ergänzt.

  • Bsp: Biermarkt Schweiz – Süssgetränkemarkt Schweiz
  • Bsp. Micro-Scooter – Helme, Schützer/Schoner

Was verstehen Sie unter einem Substitutionsmarkt? Machen Sie ein Beispiel.

Der Substitutionsmarkt ist ein Konkurrenzmarkt zum relevanten Markt.

  • Bsp: Biermarkt Schweiz – Weinmarkt Schweiz
  • Bsp: Micro Scooter – Skateboards, Rollschuhe

Was verstehen Sie unter einem vorgelagerten Markt? Machen Sie ein Beispiel.

Der vorgelagerte Markt ist dem relevanten Markt vorgelagert.

Bsp: Biermarkt Schweiz – Flaschenprodutionsmarkt/Hopfen- und Malzanbau

Bsp: Micro Scooter – Kugellager, Gummireifen

Was verstehen Sie unter einem nachgelagerten Markt? Machen Sie ein Beispiel.

Der nachgelagerte Markt ist dem relevanten Markt nachgelagert.

  • Bsp: Biermarkt Schweiz – Gastronomiemarkt/Detailhandel
  • Bsp: Micro Scooter – Detailhandel/Grosshandel
  • Bsp: Neuwagen – Occasionen

Welche Güterarten kennen Sie?

  • Freie Güter: Luft, Wasser, Sonnenlicht
  • Wirtschaftliche Güter (WG): Haben einen Preis

WGs:

  • Immaterielle Güter: Dienstleistungen, Wissen, Patente, Lizenzen, Know-how
  • Materielle Güter: Konsumgüter (KG) und Investitionsgüter (IG)

KGs:

  • Reine Konsumgüter: stammen aus dem Primärsektor (Apfel, Gemüse, ...)
  • Konsumgüter: Gebrauchsgüter (Zahnbürste), Verbrauchsgüter (Zahnpasta)
  • Investitionsgüter: Werden Teil der Wertschöpfungskette (Auto beim Taxifahrer)

Unterscheidung:

  • High Involvement
  • Low Involvement

 

Nennen und erklären Sie die drei grundsätzlichen Marktformen.

  • Monopol: Ein Anbieter, viele Nachfrager
  • Oligopol: Wenige Anbietet, viele Nachfrager
  • Polypol: Viele Anbieter, viele Nachfrager

(Nachfragemonopol: Viele Anbieter, ein Nachfrager, Bsp. Rüstungsindustrie/Staat)

Nennen, zeichnen und beschreiben Sie die Elemente des Maktsystems/das Marktgeschehen.

  • Eigenes Unternehmen inkl. Marketing-Mix
  • Konkurrenz/Mitbewerber inkl. Marketing-Mix
  • Multiplikatoren/Absatzmittler inkl. Marketing-Mix
  • Externe Beeinflusser
  • Produkteverwender/Interne Beeinflusser
  • Umweltfaktoren (MSTÖÖPFR)

 

Was verstehen Sie unter einem Absatzmittler?

Der Absatzmittler bezieht die Produkte und Dienstleistungen vom Produzenten oder von einem Händler und verkauft diese unverändert an einem weiteren Händler oder an den Produkteverwender. Dabei generiert er eine Marge.

Was verstehen Sie unter externen Beeinflussern?

Externe Beeinflusser sind Personen, Personengruppen oder Institutionen, welche den Produkteverwender oder den Absatzmittler in seiner Kaufentscheidung beeinflussen, ohne jedoch daraus Profit zu schlagen.

Bsp: Ärtzte, Journalisten, Konsumentenverbände etc.

Ws verstehen Sie unter internen Beeinflussern?

Interne Beeinflusser sind Personen oder Personengruppen aus dem sozialen Umfeld des Produkteverwenders, welche dessen Kaufentscheid beeinflussen ohne einen finanziellen Profit daraus zu schlagen (ein materieller Profit indessen ist möglich, z. B. Nutzung des neuen Autos).

Bsp: Familienmitglieder, Vereins- oder Bürokollegen etc.

Nennen und beschreiben Sie die Marktkennziffern.

Bsp: Zahnbürsten Schweiz

Marktkapazität: Theoretische Grösse, maximale Aufnahmefähigkeit des Marktes ohnen Berücksichtigung von Kaufkraft oder Preisen (Alle Einwohner - Zahnlose)

Marktpotenzial: Maximale Aufnahmefähigkeit des Marktes unter Berücksichtigung von Kaufkraft und Produktpreis (alle, die sich eine Zahnbürste leisten können)

Marktvolumen: Tatsächliche Aufnahme des Marktes, tatsächlicher Absatz in einem bestimmten Gebiet zu einer bestimmten Zeit (Anzahl Zahnbürsten/Schweiz/Jahr)

Marktanteil: Anteil des Unternehmens am Marktvolumen (Wie viele unserer Zahnbürsten wurden verkauft? Unser Absatz*100/Marktvolumen)

Sättigungsgrad: Differenz zwischen Marktpotenzial und Marktvolumen in % (Marktvolumen*100/Martpotenzial; 100 % = gesättigter Markt, >100 % = ungesättigter Markt)

Was verstehen Sie unter einem Segment? Machen Sie ein Beispiel.

Ein Segment ist eine Personengruppe mit ähnlichen Ansprüchen, Bedürfnissen und Einstellungen. Innerhalb des Segments entscheiden wir uns für eine Zielgruppe.

Bsp: Segment der Familien, Senioren, Jugendlichen, Erwerbstätigen, Hausfrauen etc.

Was verstehen Sie unter einem Teilmarkt?

Bei einem Teilmarkt wird dieser nach produktspezifischen Eigenschaften unterteilt.

Bsp: Im Gesamtmarkt Getränke ist ein Teilmarkt der Biermarkt. Im Gesamtmarkt Biermarkt ist ein Teilmarkt der Weissbiermarkt.

Was verstehen Sie unter Marketingplanung?

Marketingplanung ist ein Prozess zur Erarbeitung konkreter Zielsetzungen und zur Bestimmung des Einsatzes der verschiedenen Marketing-Instrumente durch den Marketing-Mix.

Marktorientierung: Fokussierung des Unternehmens nach eigentichen Bedürfnissen des Marktes.

Zielgerichtet: Erreichung der strategischen Unternehmensziele

Systematisches Vorgehen: Sicherstellung des dauerhaften Markterfolgs durch permantente Bedürfnisanalyse und Bearbeitung bestehender und potenzieller Konsumenten und Abnehmer.

Was verstehen Sie unter Unternehmenspolitik?

Unternehmenspolitik + Unternehmensleitbild (von der obersten GL entwickelt)
= Unternehmenskonzept

Im Unternehmenskonzept werden die Unternehmensziele sowie die zu bearbeitenden Segmente, die Unternehmensstrategie (Ansoff), die Massnahmen (Detailkonzepte für Finanzen, Marketing, HR und Produktion) sowie das Unternehmensbudget festgelegt.

Was verstehen Sie unter Zielhierarchie?

Von den Unternehmenszielen werden die Marketingziele abgeleitet.

Von den Marketingzielen werden die Kommunikationsziele abgeleitet.

Von den Kommunikationszielen werden die Werbeziele abgeleitet.

Von den Werbezielen werden die Mediaziele abgeleitet.

Nennen und beschreiben Sie die Wachstumsstrategien nach Ansoff.

Ansoff'sche Vierstufen-Matrix:

Bestehende Märkte/Bestehende Produkte
–> Marktdurchdringung durch Verdrängung der Konkurrenz

Bestehende Märkte/Neue Produkte
–> Produkteentwicklung durch Produkteinnovationen und -differenzierung

Neue Märkte/Bestehende Produkte
–> Marktentwicklung durch Bearbeitung neuer Segmente, Globalisierung

Neue Märkte/Neue Produkte
–> Diversifikation (lateral, horizontal, vertikal)