Marketing
Basiswissen I (EBC*L)
Basiswissen I (EBC*L)
Set of flashcards Details
Flashcards | 60 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 12.05.2014 / 20.09.2016 |
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Nennen Sie die vier Entwicklungsphasen des Marketings
1. Produktionsorientierung: "Man produziert, was man kann!"
2. Verkaufsorientierung: "Man versucht abzusetzen, was produziert wurde!"
3. Kunden-/Marketingorientierung: "Man produziert, was man am Markt entsprechend der Kundenbedürfnisse absetzen kann!"
4. Strategisches Marketing: "Man produziert, was man unter vernünftigen Umfeld- und Umweltbedingungen absetzen kann!"
Welches sind die wesentlichen Merkmale der Phase der Produktionsorientierung?
- die Massenproduktion und die damit verbundene Ausnutzung von Kostenvorteilen stand im Mittelpunkt
- Hauptproblem lag in der Beschaffung der Rohstoffe
- Verkäufermarkt, d.h. die Nachfrage nach Produkten bzw. Dienstleistungen war größer als das Angebot, so dass der Verkauf von Produkten kein Problem darstellte
Welches sind die wesentlichen Kennzeichen eines Verkäufermarkts?
- Nachfrage übersteigt Angebot
- Dominanz der Anbieter
- keine Absatz- bzw Vermarktungsprobleme
- kein Kampf um Kunden
- Anbieter beschränken sich auf das Verkaufen bzw. Verteilen
Welches sind die wesentlichen Merkmale der Phase der Verkaufsorientierung?
- zunehmende Sättigungserscheinungen
- zunehmende Anzahl von Mitbewerbern
- das Bewerben von Produkten wurde notwendig
- verstärkte Verkaufsanstrengungen
- Augenmerk lag auf Rationalisierung der Produktion zur attraktiven Preisgestaltung
Welches sind die wesentlichen Merkmale der Phase der Kunden-/Marketingorientierung (Bedürfnisorientierung)?
- Überangebot an Waren
- Wandlung zum Käufermarkt (Angebot>Nachfrage)
- Ausrichtung auf die Bedürfnisse + Wünsche der Kunden wurde notwendig
Welches sind die wesentlichen Kennzeichen eines Käufermarkts?
- Angebot > Nachfrage
- Dominanz der Nachfrageseite
- Kunde entscheidet darüber wo und was er kauft
- starker Wettbewerb
- Marketingkonzepte sind erforderlich
- individuelle Marketing-Maßnahmen
Welches sind die wesentlichen Merkmale der Phase des strategischen Marketings?
- Rohstoffverteuerung
- Einstellungswandel im Hinblick auf Umweltbelange
- Veränderung des Konsumverhaltens
- Anpassung des Leistungsangebots an veränderte Werte und Einstellungen der Kunden
- umfassendere Sichtweise der UN
Was ist Marketing?
- ...ist eine bewusste Führung und Ausrichtung des UN an seinen Märkten sowie deren Kunden.
- ...stellt die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme aller aktuellen, aber auch zukünftigen Abnehmer in den Vordergrund.
- ...muss Sorge dafür tragen, dass die Produkte und Dienstleistungen den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden.
- ...ist mehr als nur Werbung und Vertrieb.
Von welchen Faktoren ist das Marketing mit seinen Aufgaben stark abhängig?
- Der volkswirtschaftlichen Situation des Landes, in dem das UN tätig ist.
- Die betriebswirtschaftliche Situation des UN selbst.
- Dem Markt bzw. den Märkten auf denen das UN tätig ist.
- Die Bedürfnissen und Merkmale der jeweiligen Zielgruppe.
Was ist eine SWOT-Analyse?
Die SWOT-Analyse ist ein Instrument der Strategischen Planung; sie dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von Unternehmen und anderen Organisationen.
SWOT = engl. Akronym für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen), Threaths (Gefahren).
Was wird unter einer Branche verstanden? EBC*L
Als Branche wird ein Wirtschaftszweig verstanden, in dem eine Gruppe von UN ähnliche Produkte oder Dienstleistungen herstellen.
Jeder Branche ist ein Wirtschaftssektor übergeordnet.
Jeder Branche liegt ein Markt zu Grunde.
Zwischen welchen Wirtschaftssektoren wird generell unterschieden? EBC*L
1. Primärer Sektor: Landwirtschaft
2. Sekundärer Sektor: Produktion
3. Tertiärer Sektor: Handel und Dienstleistung
Welche Marktbegriffe werden generell zur Beschreibung des Marktes verwendet?
- Marktvolumen ("Ist-Größe der Vergangenheit")
- Marktpotenzial ("Kann-Größe")
- Marktanteil
- Relativer Marktanteil
- Marktwachstum
Was wird unter dem Marktbegriff Marktvolumen verstanden?
Darunter wird die tatsächliche Absatzmenge oder der tatsächliche Umsatz einer Produktgruppe in einer Branche in einem bestimmten Zeitraum verstanden (IST-Größe). Das Marktvolumen ist nur Teil des Potenzials.
Was wird unter dem Marktbegriff Marktpotenzial verstanden?
Unter Marktpotenzial wird die geschätzte, theoretische maximale Nachfrage eines Marktes nach einer Produktgruppe in einer Periode verstanden ("Kann-Größe").
Was wird unter dem Marktbegriff Marktanteil verstanden?
Der Marktanteil drückt die Bedeutung des UN am Markt aus und somit dessen Konkurrenzstärke.
Darunter ist das Verhältnis des Absatzes eines UN zum Gesamtabsatz der relevanten Branche oder des relevanten Marktes zu verstehen.
Mengenmäßiger Marktanteil = Absatz o. Umsatz eines UN / Marktvolumen x 100
Was wird unter dem Marktbegriff Marktanteil verstanden?
Der Marktanteil drückt die Bedeutung des UN am Markt aus und somit dessen Konkurrenzstärke.
Darunter ist das Verhältnis des Absatzes eines UN zum Gesamtabsatz der relevanten Branche oder des relevanten Marktes zu verstehen.
Mengenmäßiger Marktanteil = Absatz o. Umsatz eines UN / Marktvolumen x 100
Was wird unter dem Marktbegriff relativer Marktanteil verstanden?
Darunter ist das Verhältnis des Absatzes eines UN zum Absatz des stärksten Wettbewerbers zu verstehen.
Relativer Marktanteil = Absatz eines UN/ Absatz des stärksten UN bzw. Wettbewerbers x 100
Was wird unter dem Marktbegriff Marktwachstum verstanden?
Marktwachstum ist die Differenz aus prozentualem Marktvolumen des aktuellen Geschäftjahres und prozentualem Marktvolumen des Vorjahres.
Marktwachstum in % = Marktvolumen aktuell in % / Marktvolumen Vorjahr in %
Welches sind die wesentlichen Kriterien zur Beurteilung der Marktattraktivität? (EBC*L)
- Marktpotenzial
- Marktvolumen
- Marktwachstum
- Anzahl und Größe der Mitbewerber
Welche weiteren Begrifflichkeiten zur Analyse bzw. Beschreibung des Marktes gibt es? EBC*L
- Marktnische: Darunter sind kleine Teilmärkte zu verstehen, mit wenig Nachfragern, mit eher wenig Marktpotenzial aber dafür auch einer geringeren Anzahl an Mitbewerbern.
- Markteintrittsbarriere: Eine MEB sagt etwas darüber aus, wie leicht/schwer es ist, sich in der jeweiligen Branche selbstständig zu machen und ein Produkt/Dienstleistung zu vermarkten.
Was ist unter einer Marktnische zu verstehen? EBC*L
Darunter sind kleine Teilmärkte zu verstehen, mit wenig Nachfragern, mit eher wenig Marktpotenzial aber dafür auch einer geringeren Anzahl an Mitbewerbern.
Was ist unter einer Markteintrittsbarriere zu verstehen? EBC*L
Eine MEB sagt etwas darüber aus, wie leicht/schwer es ist, sich in der jeweiligen Branche selbstständig zu machen und ein Produkt/Dienstleistung zu vermarkten.
Nennen Sie vier Beispiele für Markteintrittsbarrieren (MEBs)! EBC*L
1. Technologische MEBs: hoher F&E-Aufwand
2. Rechtliche MEBs: Strenge gesetzliche Umweltauflagen
3. Standortrelevante MEBs: Hohe Mietpreise
4. Steuerliche MEBs: Hohe Gewerbesteuersätze
Welche drei Marktformen gibt es? EBC*L
1. Monopol: Ein einziges UN beherrscht den Markt.
2. Oligopol: Einige wenige Anbieter beherrschen den Markt.
3. Polypol: Sehr viele unterschiedliche UN befinden sich am Markt.
Welches sind die drei Kriterien zur Zielgruppenanalyse?
1. Demographische Kriterien
2. Psychographische Kriterien
3. Verhaltensbedingten Kriterien
Was sind die ersten Schritte bei einer Zielgruppen-Analyse?
- Ein heterogener Pool an potenziellen Abnehmern wird nach ausgewählten Merkmalen aufgeteilt.
- Die Abnehmer, die über eine gleiche Merkmalausprägung verfügen, werden zu einer Zielgruppe zusammengefasst.
- Schaffung von Gruppen mit einer ähnlichen Bedürfnisstruktur.
Welchen Vorteil hat die Bildung von Zielgruppen?
Die Bildung von Zielgruppen hat den Vorteil, individueller auf die Bedürfnisse bzw. Wünsche der jeweiligen Kundengruppe einzugehen und diese zielgerichtet anzusprechen bzw. zu bedienen.
Was wird im Marketing im Hinblick auf die Zielgruppenanalyse unter Segmentierung verstanden?
Die Schaffung von (Ziel-) Gruppen mit ähnlicher Bedürfnisstruktur.
Nach welchen Merkmalen lassen sich die potentiellen privaten Abnehmer charakterisieren?
1. Demographisch: Altersgruppe, Geschlecht, Wohnsituation, Phase im Lebenszyklus, geographische Zuordnung (Region, Stadt, Land), Art der Abnehmer, Einkommen (von/bis), Soziale Schicht, Bildungshintergrung, Beruf, Hobby.
2. Psychographisch: Erwartungen an das Produkt, Kaufmotivation, Präferenzen, Werteorientierung, Persönlichkeitsmerkmale.
3. Verhaltensbedingt: Markentreue/-loyalität, Wahl der Einkaufsstätte, Wahl des Einkaufortes, Reaktion auf Preisforderung.
Nach welchen Merkmalen lassen sich die potentiellen geschäftliche Abnehmer (Firmen) charakterisieren?
1. Demographisch: Art der Abnehmer (irmenkunde), UN-Klassifizierung, UN-Größe (ANzahl der Mitarbeiter), UN-Umsatz, UN-Erfolg, Entscheider im UN, Etat für ... (von/bis), geographische Zuordnung (PLZ-Gebiet, Stadt, Bundesland, Land), ...
2. Psychographisch: Erwartungen an das Produkt, Kaufmotivation, Präferenzen, Werteorientierung des UN.
3. Verhaltensbedingt: Loyalität zu Anbietern, Wahl des Anbieters, Reaktion auf Preisforderung.
Worauf geben die Ausprägung der Eigenschaften der Zielgruppe Hinweise?
- den Bedarf an Produkten (Familienlebenszyklus)
- Produktgestaltung/-qualität
- Servicewünsche/-ansprüche
- Auswahl der Kommunikationsmedien
- Gestaltung der Werbebotschaft
- Wahl der Absatzwege
- Preispolitik
In welchen Punkten unterscheiden sich Privat- und Firmenkunden? EBC*L
1. Bei einem Firmenkunden ist von größeren Absatzmengen und folglich höheren Umsätzen auszugehen als bei einem Privatkunden.
2. In UN sind meist mehrere Personen in den Entscheidungsprozess eingebunden (Geschäftsführung, Einkaufsabteilung, Abteilungsleiter, Mitarbeiter)
3. Die Entscheidungsprozesse dauern auf Grund von Abstimmungsprozessen und einer größeren Anzahl von Beteiligten länger.
4. Firmen entscheiden vernunftbetonter als Privatpersonen. Kaufentscheidungen müssen betriebswirtschaftliche Kriterien wie Rentabilität, Liquidität, Etatvolumina, Rechnung tragen.
5. Firmen sind fordernder und haben höhere Ansprüche an Qualität, Proffessionaltität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.
In welche drei Kundentypen (Adoptergruppen) lassen sich Kunden nach Everett Rogers unterteilen? EBC*L
1. Early adopters (=frühe Anwender)
2. Majority (=Mehrheit)
3. Laggards (=Nachzügler)
Was sind Early Adopters (=frühe Anwender)? EBC*L
Sind Käufer, die am Puls der Zeit leben und jedes neue Produkt als erste besitzen (Einführungsphase = Innovatorenkäufer) bzw. zu einem frühen Zeitpunkt (frühe Übernehmer = Wachstumsphase, wenn Markteintritt geschafft ist) und dieses auch mit Stolz präsentieren. Meist sind diese Käufer eher extrovertiert und sorgen für eine gute Mundpropaganda, sind wichtige Meinungsbildner (unbezahlte Werbung) für Hersteller und Produktneuheiten. Um ihre Neugierde und/oder ihr Prestigedenken zu befriedigen, nehmen sie sogar in Kauf, dass ein Produkt noch unausgereift, fehlerhaft und oft schon wenige Wochen, nachdem sie es gekauft haben, bereits für einen weit geringeren Preis zu erwerben ist.
Fazit: Je innovativer ein Produkt ist, umso wichtiger ist es, die early adopters ausfindig zu machen und für sich zu gewinnen. Sie sollten durch geeignete Maßnahmen als Premiumkunden herausgehoben und bevorzugt werden sowie stets über Produktneueinführungen informiert und zu dessen Präsentation eingeladen werden.
Welcher Kundentyp wird unter dem Begriff Majority (=Mehrheit) erfasst? EBC*L
Zu der großen Gruppe der Majority (=Mehrheit) gehören die zögernden Kunden, die erst dann zugreifen, wenn sich ein Produkt bereits bewährt hat, wenn es ausgereift ist.
Dieser Käufergruppe sollte stets die Botschaft übermittelt werden, dass sie ein verlässliches Produkt kaufen, das sich bereits bewährt hat.
Welcher Kundentyp sind die Laggards (=Nachzügler)? EBC*L
Diese Kunden kaufen ein Produkt zu einem sehr späten Zeitpunkt in der Lebensphase eines Produktes (Degeneration), wenn es für die anderen Käufergruppen schon längst uninteressant geworden ist.
Wozu dienen Soziale Milieus?
- Soziale Milieus (=Lebenswelten) fassen Menschen zusammen, die sich in ihrer Werteorientierung und Lebensweise (soziale Lage) ähneln, d. h. Gleichgesinnte werden zu einer Gruppe zusammengefasst.
Was wird mit dem Sinus-Milieu-Konzept gemacht?
In diesem sozio-kulturellen Konzept werden die verschiedenen in Deutschland vorliegenden Lebenswelten (soziale Milieus) identifiziert, eingeordnet und analysiert. Diese Lebenswelten sind nicht exakt abgrenzbar - die Grenzen sind fließend.
Wozu dienen die Sinus-Milieus?
- Sie zeigen Basis-Zielgruppen in den unterschiedlichsten Märkten auf.
- Sie dienen als Grundlage zur differenzierten Kunden-/Käuferbeschreibung.
- Ein erheblicher Nutzen liegt in der Früherkennung und Lokalisierung von Einstellungsveränderungen.
- Sie ermöglicht die gezielte Positionierung von Marken, Produkten und Dienstleistungen und effektive Ansprache von Zielgruppen.
- Sie kann als Leitfaden für die gesamte Marketingarbeit dienen.