MAMEF II

Markt- und Medienforschung

Markt- und Medienforschung

Angela Kopp

Angela Kopp

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Flashcards 83
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 17.06.2013 / 16.01.2023
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Was ist eine Inhaltsanalyse? (inkl. 3 wichtigste Punkte)

Analyse von Texten und Inhalten

(Objektivität, Kategoriensystem, Intersubjektivität)

Was ist das Kategoriensystem?

ausgewählte, übergreifende Bedeutungseinheiten

legt fest, welche Texteigenschaften durch Auszählen "gemessen" werden sollen

 

Vor- und Nachteile der Inhaltsanalyse?

Vorteile: zeitlicher Aspekt (Vergangenheit)

Nachteile: Objektivität, Repräsentativität, zeitaufwändig

Auswertungsstrategien der Inhaltsanalyse?

- Häufigkeitsanalyse (Häufigkeit bestimmter Merkmale)

- Kontingenzanalyse (gemeinsames Auftreten bestimmter Merkamle)

- Valenzanalyse, Intensitätsanalyse (ordinal- oder intervallskalierte Variablen; Rating)

Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring?

- Paraphrasierung (Wegstreichen von ausschmückenden Redewendungen)

- Generalisierung (konkrete Beispiele verallgemeinern)

- Reduktion (ähnliche Paraphrasen zusammenfassen)

Explizierende Inhaltsanalyse nach Mayring?

 

unklare Textbestandteile verständlich machen (durch zusätzliches Material)

Strukturierende Inhaltsanalyse nach Mayring?

Ordnung und Gliederung nach:

- inhaltliche Strukturierung (Herausarbeiten bestimmter Themen und Inhalte)

- typisierende Strukturierung (Identifikation von häufig besetzten Merkmalsausprägungen)

- skalierende Strukturierung (Merkmalsausprägungen auf Ordinalniveau einschätzen)

Unterschiede quantitativer und qualitativer Inhaltsanalyse?

quantitativ: wie oft? Häufigkeiten von Merkmalen

qualitativ: Interpretation und Verständnis von Inhalten

Ablauf einer Inhaltsanalyse?

durchlesen, Forschungsfrage festlegen, Kategorien bilden, Kategorien auswerten

Wozu dient der Uses-and-Gratifications-Approach?

um Ursachen für Medienhandlungen zu finden

untersucht Rolle der Rezipienten im Umgang mit Massenmedien

Motive für Mediennutzung der Rezipienten herausfinden

Was sind die Grundannahmen des Nutzen-und-Belohnungs-Ansatzes?

- Mediennutzung kann über Bedürfnisse und Motive der Rezipienten erklärt werden

- Publikum ist aktiv (kennt Bedürfnisse und handelt danach)

- Medien konkurrieren auch mit anderen Quellen der Bedürfnisbefriedigung

- Massenmedien können eine Reihe von Bedürfnissen befriedigen (dasselbe Angebot kann zu verschiedenen Zwecken genutzt werden)

Kritiken am Uses-and-Gratifications-Approach?

- methodisches Herangehen (nur mit Befragten arbeiten)

- Handlungskonzept (Mediennutzung wird auch durch Gelegen- und Gewohnheiten bestimmt)

- Einseitigkeit (Medieninhalte und gesellschaftliches Umfeld werden vernachlässigt)

- nicht Bedürfnisse steuern Angebot, sondern Angebot legt Bedürfnisrahmen fest (Bedürfnisse werden erst dadurch erzeugt)

Erkläre "Bedürfnis", "Motiv" und "Gratifikation"

Bedürfnis: zuerst, allgemeines Mangelgefühl

Motiv: danach, gezieltes Mangelgefühl

Gratifikation: Belohnung, befriedigtes Bedürfnis 
-> Motiv = gesuchte Gratifikation

Erkläre den Anreiz für ein Motiv

intrinsische Motivation: Anreiz in Sache selbst, ICH will das tun

extrinsische Motivation: Anreiz ausserhalb, Druck von aussen (gibt Note, also muss ich)

 

Wie sieht die Bedürfnispyramide nach Maslow aus?

Selbstverwirklichung

Wertschätzung

Soziale Bedürfnisse (Zuwendung, Liebe)

Sicherheitsbedürfnisse (Kleidung, Wohnung)

physiologische Bedürfnisse (Hunger, Durst)

Was sind zwei Arten der theoretischen Ansätze in der Mediennutzung?

- Verhaltenstheoretischer Ansatz:
Sachverhalte, die man direkt beobachten kann -> solche Phänomene auf äussere Einflüsse zurückführen

- Handlungstheoretischer Ansatz:
Menschen nicht als Objekt, sondern als Subjekt
-> gleiche Inhalte haben nicht die gleiche Wirkung auf uns Menschen
nicht Meinung verändern, sondern bestehende verstärken

Beispiel verhaltenstheoretischer Ansatz?

Wirkungsansatz

-> Was machen die Medien mit den Menschen?

Massenkommunikation als einseitiger Überredungsprozess (Reaktion auf Medienbotschaft)

S -> R

Beispiel handlungstheoretischer Ansatz?

Nutzen-und-Belohnungs-Ansatz

Was machen die Menschen mit den Medien?

Frage nach Zielen und Absichten / Sinngebungen und Handlungsmotivationen

aktives Publikum, S -> O -> R

Was sind die Formen der Publikumsaktivität?

- Selektive Auswahl (Auswah der Angebote, Aufmerksamkeit für bestimmte Teile der Botschaft, selektives Erinnern)

- Involvement (Einbezogensein) -> Stärke der Verbindung zwischen Nutzer und Inhalt

- Nützlichkeit (Nutzen mit Blick auf bestimmte Bedürfnisse)

- Intentionalität (Gerichtetheit des Bewusstseins auf einen Gegenstand)

- Bedeutungskonstruktion (Nutzer interpretieren Medienangebote und weisen ihnen Bedeutungen zu

Was ist symbolischer Interaktionismus?

Nutzer interpretieren Medienangebote und weisen ihnen Bedeutungen zu

Was sind die Bedürfnisse, die die Mediennutzung bestimmen?

- kognitive Bedürfnisse

- emotionale Bedürfnisse

- Linderung sozialer Spannungen und Probleme

- Sozial-interaktive Bedürfnisse

- Medienbezogene Bedürfnisse

- Bedürfnisse der Strukturierung des Tagesablaufs

Was sind koginitive Bedürfnisse?

- Orientierung durch Umwelt

- Ratsuche

- Neugier

- Lernen

- Sicherheit durch Wissen

Was sind emotionale Bedürfnisse?

- Bedürfnisse nach Stimmungskontrolle ("Mood Management")

- Unterhaltung

- Spannung

- Abwechslung

- Anregung der eigenen Phantasie

Was sind Linderung sozialer Spannungen und Probleme?

- Bedürfnisse nach Ablenkung

- Verdrängung von Einsamkeit

- Wirklichkeitsflucht (Eskapismus)

Was ist Eskapismus?

Flucht vor der Wirklichkeit

Was sind sozial-interaktive Bedürfnisse?

- Schaffung von Gesprächsstoff

- Ermöglichung sozialer Kontakte mit anderen medienkonsumierenden Personen

- Prestigegewinn und Akzeptanz

Was sind medienbezogene soziale Bedürfnisse?

- Parasoziale Interaktion

- Identifikation mit den Stars

Was sind Bedürfnisse der Strukturierung des Tagesablaufs?

- Suche nach gewohnheitsmässigen Handlungsweisen zur Ordnund des Alltags

- Bedürfnis oder Notwendigkeit des Zeitvertreibs

Was ist Parasozialität?

soziale Umgebung in einer fiktiven Welt

Was ist Cultural Studies?

Forschungsansatz (keine Wissenschaftsdisziplin) aus der qualitativen Forschung

- setzt sich mit dem konfliktreichen Verhältnis von Kultur, Medien und Macht auseinander

- Analyse kultureller Erscheinungen in ihrer Beziehung zu sozialstrukturellen Merkmalen und Machtressourcen (Ethnie, Klasse, Schicht, Gender, sexuelle Orientierung etc.)

- durch das Aufdecken und Überwinden kultureller Machtbeziehungen soll zu (positiven) Veränderungen der Gesellschaft beigetragen werden

 

Was ist qualitative Rezeptionsforschung?

- geringerer Umfang, aber vielfältige Ansätze

- machen Vielfalt sichtbar

- ausbuchstabieren von unterschiedlichen Lesearten der medialen Texte und ihren Differenzen

- fassen extreme Formen der Rezeption

Was sind die zwei zentralen Grundannahmen der Rezeptionsforschung?

- Auffassung eines PASSIVEN Rezipienten

- Auffassung eines AKTIVEN Rezipienten

Was ist die Wirkungshypothese?

Stimulus-Response-Modell (S-R)

- Stimulus trifft auf einen isolierten Rezipienten und erzeugt einen messbaren Response -> Reiz bewirkt Reaktion

- Stimulus ist kausal verantwortlich für beoabchtete Wirkung

- Rezipient ist passiv, kann sich nicht wehren

- Massenmedien können Rezipienten manipulieren

(entstanden im 1.+2. WK, Propaganda)

Was ist das S-O-R-Modell?

Stimulus-Organism-Response

Werbung -> Vorgänge innerhalb der Person, auf die S einwirkt (z. B. Einstellug) -> Verhaltensweise einer Person

Wir sind intelligenter, geben selber Bedeutung an Inhalte

Bedeutung von kognitiven emotionalen Eigenschaften

Wovon geht jede qualitative Rezipientenforschung aus?

Enstehende Bedeutung, der erzeugte Sinn beim Rezipienten stimmt nicht mit dem Medienprodukt überein.

Als eine eigenständige Leistung der Rezeption resultiert die Bedeutung aus einem Zusammenwirken von Textinhalt, -struktur und dem vom Rezipienten mitgebrachten Weltverständnis, seinem Wissen und dem situativen Kontext.

Was ist das Konzept der Cultural Studies?

- Nutzer nehmen Medienprodukte unterschiedlich wahr (aufgrund ihrer sozialen Herkunft, Bildung und Ausbildung, Geschlechtszugehörigkeit, ethnischer Herkunft etc.) 

- Nutzer erkennen in Medienangeboten unterschiedliche Bedeutung

In welche zwei Komponenten wird der Prozess der Kommunikation (nach Hall) gegliedert?

- Encoding: Verpacken der Botschaft durch die Produzenten der Medien

- Decoding: Entschlüsserlung der Botschaft durch die Konsumenten der Medien

 

Was ist die Grundaussage des encoding/decoding Modells?

die Zeichen, Bilder und Symbole (Encoding) tragen keine fixierte Bedeutung in sich, sondern werden von den Rezipienten immer erst auf eine bestimmte Art und Weise gelesen und mit bestimmten Bedeutungen versehen (Decoding)

Konzept der Lesearten nach Stuart Hall?

- Vorzugsleseart

- ausgehandelte Leseart

- oppositionelle Leseart

Was ist die Vorzugsleseart?

Ziel des Autors wird vom Leser erkannt + aufgenommen

im Sinne des Codes decodiert

selten, idealtypischer Fall