Kapitel 7 Selbstbezogene Konstrukte


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Flashcards 68
Students 11
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.01.2012 / 22.02.2020
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Was sind phänomenologische Ansätze?

Verhalten eines Individuums kann nur verstanden werden, wenn man seine subjektiven Wahrnehmungen und Interpretationen kennt.

Überlappung mit humanistischen Theorien, die die Autonomie des Menschen, sein Zielgerichtetes Handeln und sein aktives Streben nach Selbstverwirklichung / Ausschöpfung seiner Potenziale betont.

Was sind Verhaltensbezogene Ansätze?

stehen im Kontrast zu phänomenologischen Ansätzen

Kennzeichnung durch objektive Beschreibung des Verhaltens und durch deutliche Betonung situativer Einflüsse auf das Verhalten

Was sind sozial-kognitive Ansätze?

- Entwicklung in den letzten 40 Jahren

- Fokus auf Prozesse der Informationsverarbeitung (kognitive Prozesse) und auf Prozesse des Lernens im zwischenmenschlichen Bereich (soziales Lernen)

- Erweitert um die explizite Beachtung von Emotionen

- Mischel (2003) -> "social cognitive-affective conceptions"

- Weiterentwicklung verhaltensbezogener Ansätze

Was sind biografisch-narrative Ansätze?

- zB Ansatz der "Psychologischen Biografik" von Thomae (1996)

- Drei biografisch orientierte Zeiteinheiten ( Episode / Tagesablauf/ Lebenslauf)

- Methode= freie Exploration

- Personen= Geschichtenerzähler von Natur aus

Welches sind die Hauptmerkmale von sozial- kognitiven Persönlichkeitstheorien?

- Die Betonung der Selbstgestaltungs- und Selbstregulationskompetenzen und - potentiale des Menschen

- Die Wichtigkeit der sozialen Umwelt für Lernprozesse und Persönlichkeitsentwicklung

- Die Betonung kognitiver Prozesse (Wahrnehmung, Erwartungen, Einschätzungen, Pläne, Ziele)

- Die Betonung der Situationsspezifität des Verhaltens

- Die Betonung des Erlernens komplexer Verhaltensmuster umabhängig von Verstärkungen durch Lernen am Modell

- Die Betonung der systematischen Forschung

Was ist Selbstwirksamkeitserwartung?

- von Bandura (1977, 1997)

- perceived self-efficacy

- Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, ein bestimmtes Verhalten, das zur Erreichung eines Zieles notwendig ist, erfolgreich ausführen zu können.

Was ist Ergebniserwartung?

- outcome expectation

- Die Erwartung, dass ein bestimmtes Verhalten, unabhängig von der Wahrscheinlichkeit, mit der man es ausführen kann, zielführend ist, d.h. zu einem bestimmten Ergebnis führt.

Welche Effekte hat hohe Selbstwirksamkeit?

- schwierigere / herausforderndere Ziele werden gewählt

- größere Anstrengungen werden unternommen, mehr Ausdauer und bessere Leistungen werden gezeigt

- Aufgaben werden in bessere Stimmung angepackt

- bessere Bewältigung von Stress, Enttäuschungen und Rückschlägen

Was ist kollektive Wirksamkeitserwartung?

Die Selbstwirksamkeitserwartungen wird auf Gruppen, Gemeinschaften und ganze Nationen erweitert.

Von welcher Prämisse geht das Selbstregulationsmodell von Bandura (1989) aus?

Die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und zielgerichtet zu handeln, hängt entscheidend von kognitiven Prozessen ab:

Personen setzen sich Ziele, antizipieren mögliche Handlungsergebnisse und machen Pläne, um Ziele zu erreichen.

Welche drei Stadien umfasst der "Weg" vom Denken zum Verhalten nach Bandura?

1. Das setzen eines Zieles = kognitive Repräsentation eines zukünftigen erwünschten Zustandes

2. Abschätzung des Aufwandes zur Zielerreichung

3. Einschätzung der eigenen Selbstwirksamkeit zur Zielerreichung

Was umfasst die Selbstdarstellung?

Alle Versuche, Bilder der eigenen Person zu vermitteln, um den Eindruck zu kontrollieren und zu steuern, den sich ein Publikum bildet.

Wie definiert Schlenker (2003) Selbstdarstellung?

Als Konstrukt, das sich unterdes allgemeine Konzept des Eindrucksmanagements (Impression management) subsumieren lässt.

Was ist Eindrucksmanagement?

Die Zielgerichtete und aktive Kontrolle von Informationen, um die Eindrücke, die ein Publikum formt, zu beeinflussen und zu steuern.

Auf was kann sich die Beeinflussung und Steuerung von Eindrücken beziehen?

-Personen

- Gruppen

- Organisationen

- Objekte

- Ereignisse

- Ideen

- Emotionen

Wie bewusst ist die Selbstdarstellung?

sie läuft automatisch ohne permanente bewusste Kontrolle ab.

Was ist erforderlich für die Vermittlung von Selbstbildern zur Steuerung und Kontrolle von Eindrücken?

Intra- und interpersonelle Wahrnehmungs- und Handlungskompetenzen

(kognitive und emotionale Empathie)

Welche Motive gibt es für die Selbstdarstellung?

Publikumsorientierte Motive: Bedürfnis zu gefallen / Macht, Kontrolle; materieller Gewinn

Individuumsorientierte Motive: Bedürfnis nach Selbstkongruenz, , potentielle Selbstbilder, Selbstidealisierung

Prosoziale Motive: Das Selbstwertgefühl der Interaktionspartner schützen, aufrechterhalten oder erhöhen

Welche zwei Typen von Selbstüberwachern gibt es im Self-Monitoring Konzept?

Starke Selbstüberwacher und schwache Selbstüberwacher

Welche Punkte sind von der interpersonellen Handlungskomponente betroffen?

1. Wissen darüber, wie die Medien und Techniken der Selbstdarstellung eingesetzt werden müssen, um ein bestimmtes Bild der eigenen Person beim Publikum zu erzeugen

2. Die Fähigkeit, die Medien und Techniken dementsprechend einsetzen zu können.

Welches sind die Hauptmerkmale von starken Selbstüberwachern?

-Publikumsorientierung

- hohe Darstellungskompetenz

- Intraindividuelle Verhaltensvariabilität

Welches sind die Hauptmerkmale von schwachen Selbstüberwachern?

- Innenorientierung

- Geringe Darstellungskompetemz

- Intraindividuelle Konsistenz

Welche Schwächen hat das Self-Monitoring-Modell?

1. Die Hauptmerkmale lassen sich mit Hilfe Teer fünf Dimensionen noch genauer differenzieren.

2. Die fünf Komponenten werden zwar theoretisch zur Unterscheidung von starken und schwachen Selbstüberwachern herangezogen, empirisch aber nicht getrennt erfasst. Theoretisch werden starke und schwache Selbstüberwacher multidimensional beschrieben, empirisch mit Hilfe der Self-Monitoring-Skala aber lediglich unidimensional erfasst

Womit ist das Self -Monitoring theoriekonform assoziiert?

- expressiver Kontrolle

- nonverbaler Dekodierfähigkeit

- Verhaltensvariabilität über unterschiedliche Situationen hinweg

welches Kernmerkmal des Self-Monitoring -Modells konnte empirisch nicht nachgewiesen werden?

die publikumsorientierte Überwachung der Selbstdarstellung beim starken Selbstüberwacher

Was ist das bimodale Modell der Selbstüberwachung?

- von Lennox und Wolfe 1984

- überwindet die Schwächen des Self-Monitoring-Skala

- zwei Items wurden übernommen und die anderen wurden neu formuliert

- zu vier Subskalen aggregiert

Welche Subskalen hat das bimodale Modell von Lennox und Wolfe?

Die zwei Subskalen der Revised Self-Monitoring Scale (=Akquisitive Selbstüberwachung) messen die Komponenten "ability to modify self-presentation" und Sensitivity to expressive behaviors of others" (=Handlungs- und Wahrnehmungskomponente)

Die zwei Subskalen "Cross-situational variability" (=Protektive Selbstüberwachung) messen die Komponenten " cross-situational variability / protective variability" und "attentional to social comparison information/protective social comparison" (=Protektive Variabilität und Protektiver sozialer Vergleich)

Was ist der akquisitive und protektive Stil?

- geht auf Armin (1981) zurück

Hauptdefinitions- und Unterscheidungskriterium sind publikumszentrierte Motive >Akquisitiver Stil ist mit Appentenzmotiv verbunden, möchte soziale Gewinne machen, glaubt bei richtiger Selbstdarstellung belohnt zu werden

> Protektiver Stil basiert auf dem Aversionsmotiv, befürchtet Missbilligung, hat Furcht davor falsch aufzutreten, sind deshalb unauffällig und zurückhaltend