FernUni Hagen, M7,

Nadine Petty

Nadine Petty

Kartei Details

Karten 118
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.03.2013 / 08.12.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/m7_diagnostische_verfahren_interview
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m7_diagnostische_verfahren_interview/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Vorbereitung: Erstkontakt

Ersteindrucksprozesse!!!

evtl kleiner Leitfaden, was gesagt werden soll

mehrere Alternativtermine

Vorbereitung: Voraussetzungen für ein gutes Interview

- Vorinformationen über Teilnehmer sichten

- Angemessene Kleidung

- Angenehme Umgebung (weder kahl noch vollgestopft)

- Ungestörtheit und Privatsphäre schaffen

- Sitzordnung und Intimdistanz beachten

- Getränke und Snacks

-Wartebereich

-Garderobe

-Pünktlich sein

- Handschlag

Welche Sitzordnung ist nach Seidenstücker günstig?

übers Eck/ im 90 Grad Winkel zueinander

Intimdistanz und empfohlener Abstand

1m Abstand wird empfohlen

Intimdistanz wird verletzt ab ca 50 cm

Verbales Verhalten im Interview

inhaltlich neutrale Äußerungen (abgesehen von bestimmten klinischen und pädagogischen Kontexten)

Non-verbales Verhalten im Interview

Mimik und Gestik zur Kontrolle des Redeflusses einsetzen und auch beim Anderen beachten -> evtl entspannte Körperhaltung einnehmen wenn der Befragte angespannt ist (erfordert Finesse...)

turn taking

Befragter blickt nach längerer Erzählzeit auf und schweigt. Daruf stellt Interviewer die nächste Frage

Themenwechsel

- Befragter hat relevante Infos gegeben

- Befragter fühlt sich bedroht

-Befragter schweift vom Thema ab

 

Zusammenfassungen...

werden fragend vorgetragen

Konfrontationen mit Widersprüchen vorsichtig gestaltet

Schwierige Situationen

- Befragter macht die Person des Interviewers zum Thema

-Tatsache des Interviewed werdens wird thematisiert

-Anworten werden verweigert oder unvollständig beantwortet

-Befragter übernimmt Gesprächsführung

Strategien bei schwierigen Situationen

-Meta-Kommunikation

-Reflexion von Gefühlen:

Vermeide Bagatellisierung

Äußere keinen Ärger etc

Benutze fragenden Tonfall

Kläre ob Problem noch besteht

Rechtliche und ethische Richtlinien

Richtlinien von EAPA, DGPs und BDP:

- Vertrauliche Behandlung der Daten

§ 201 StGB (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes)

§203 StGB (Verletzung von Privatgeheimnissen)

Bundesdatenschutzgesetz: explizites Einverständnis für Datenerhebung erforderlich, Verwendung zweckgerrichtet -> abweichende Verwendung bedürfen neues Einverständnis

Was einen guten Interviewer nach Bortz und Döring ausmacht:

akademische und soziale Intelligenz, Stressresistenz

DIPA (Strobel, 2004)

Diagnoseinstrument zur Erfassung der Interviewerkompetenz in der Personalauswahl

- in mehreren Studien evaluiert

.-kann den gesamten Prozess von Planung bis Auwertung von EInstellungsinterviews bewerten

Wirksamkeit von Interviewtrainungs (2 Strategien)

Die Strategie, den idealen Interviewer zu schaffen, also Eigenschaften zu ändern, war nicht sehr ergiebig. Dagegen ist die Anwendung eines Strukturierten Interviewverfahrens (spezifisch) bewährt. Eine kontinuierliche Supervision ist unerlässlich

Gütekriterien: Arten von Objektivität

Aufzeichnungsobjektivität

intrapersonelle Objektivität (Vorhersagbarkeit des Verhaltens des Interviewers)

interpersonelle Objektivität (Konkordanz)

Objektivitätstudien (FIsseni)

kappa schwankt zw  -0.30-0.94

Interne Konsistenz

Gleichwertigkeit der Antworten auf verschieden Teile eines homogenen Messinstruments

wird selten berechnet

Fisseni gibt Werte zw. 0.43 und 0.81 an

Retestreliabilität

...bei Veränderungserwartung gering

nach Fisseni schwankt sie zw. .67 und .99

kommunikative Validierung (qualitatives Paradigma)

auch konsensuelle oder dialogische Validierung: Befragter begutachtet Interpretation des Interviewers und stimmt zu oder eben nicht

Handlungsvalidierung

entrspricht in etwa der konkurrenten Validität und macht eine Aussage darüber. in wieweit die Rekonstruktion subj. Erfahrungen m tatsächlichem Verhalten übereinstimmen

Gütekriterien bei standardisierten Interviews

- hängen von den Diagnosen ab.

Bei Persönlichkeitsstörungen schwanken die Kappa Werte zw. unter .70 und über .80

Bei Achse I Störungen sind 17% der Kappas unter .70

Retest-Relabilität: Mittlerer Kappa-Koeffizient von .61 für Patienten und bei Nicht-Patienten .37

Diagnosen waren von Interviewer abhängig

Gütekriterien des MMI

Beurteilerübereinstimmungen zw .71-.83

Eignungsdiagnostik Kappa

strukturiertes Interview: Kappa .84

unstrukturiertes Interview Kappa .68

konventionelle vs verhaltensbezogene Interviews in einer Metaanalyse von Salgado und Moscoso (2002)

inkrementelle Validität verhaltensbez. Interviews

Berufserfolg: Steigerung von .51 (nur Intelligenz) auf .63

und Ausbildungserfolg von .56 auf .59

Schlussfolgerungen zur Validität eignungsdiagnostischer Interviews

Zusammenhang mit objektiven Kriterien vorhanden

Strukturiert ist überlegen

Validität sinkt mit Zahl der Interviewer

Verhaltensbeschreibendes Interview ist situativem Interview überlegen

 

Validität bei Auswahlgesprächen zu Hochschulzulassung gemessen am Studienerfolg ist...

nur bei .11 für unstrukturierte und .16 für strukturierte Gespräche nach einer Metaanalyse von Hell et al (2007)

Auswertung. Quantitative Einschätzung

- Verbale Anker verwenden, mit Beispielen illustrieren und para-und nonverbale Signale berücksichtigen

 

3 Schritte zur aufwendigeren inhaltlichen Zusammenfassung nach Fisseni

1. Identifikation relevanter Themenbereiche

2.Aussagen auf seperates Blatt

3. in fortlaufenden Text verarbeiten

Sprachliche Gestaltung zusammengefasster Interviews

genau und gekürzt

Sprachduktus beibehalten

unmittelbare Wiedergabe im Konjunktiv

unstrittige Angaben im Indikativ

biografische Angaben chronologisch ordnen

die augenblickliche Situation dagegen thematisch ordnen

wenig Zitate verwenden

Interpretation erfolgt als Zusammenfassung am Schluss

Inhaltsanalyse

systematisch-intersubjektive Beschreibung des Bedeutungsinhalts mit 2 Zielkriterien:

Systematik

Intersubjektivität

!! Text muss in schriftlicher Form vorliegen !!

Ablauf Inhaltsanalyse

1. Auswahl und Analyseeinheiten festlegen -> formale Einheiten oder inhaltliche Einheiten

2. Explikation von Kategorien

3. Kodieren

formal definierte Einheiten...

syntaktisch oder grammatikalisch definiert

inhaltlich definierte Einheiten

- nach Thema

- Argumentationssequenzen

-> Leitfragen helfen bei Definition

Kategorieexplikation

theoriegeleitet oder materialgeleitet (ergänzt Theorie, bringt neue Aspekte)

exakte Definition der Inhalte mit positiven und negativen Ankerbeispielen (sollte nicht kodiertem Material entstammen)

erschöpfend (evtl Restkategorie)

disjunkt

Ab wann wird von einer guten Kodierübereinstimmung gesprochen?

ab kappa > 0.70 gute Kodiererübereinstimmung

Computergestützte Inhaltsanalyse

MAXQDA

ATLAS-TI

können bei Erstellung eines Kategoriesystems gute Dienste leisten

LIWC

linguistic inquiry word count