M6 Grundlagen der Testkonstruktion
Kapitel 2, Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Kapitel 2, Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Set of flashcards Details
Flashcards | 134 |
---|---|
Students | 13 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 13.11.2011 / 10.09.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m6_grundlagen_der_testkonstruktion1
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m6_grundlagen_der_testkonstruktion1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Wie wird bei der internalen Konstruktion auf empirische Informationen zurügegriffen, die sich auf die Binnenstruktur des Tests beziehen?
Es wird auf unterschiedlichen Wegen zunächst ein Itempool generiert, der häufig einen sehr breit definierten Merkmalsbereich abdeckt. Anschließend werden die Items einer Stichprobe zur Bearbeitung vorgelegt und die Daten hinsichtlich der Korrelationsmuster zwischen den Items untersucht, typischerweise mittels explorativer Varianten der Faktorenanalyse.
Was ist in der Regel das Ergebnis einer induktiven Testkonstruktion?
Mehrdimensionale Inventare, deren Subskalen jeweils homogene Konstrukte messen, insgesamt aber einen breiten und heterogenen Merkmalsbereich abdecken.
Inwiefern ist das induktive Verfahren empirisch?
es ist insofern empirisch als über die Binnenstruktur üblicherweise keine theoretischen Vorannahmen getroffen werden,sondern diese aus den Daten abgeleitet werden.
Wofür bilden die Ergebnisse internaler Testkonstruktionen die Grundlage?
Die Grundlage späterer theoretischer Modelle, in dem aus den spezifischen Daten induktiv auf ein allgemeines Modell geschlossen wird.
Was muss existieren, bevor mit der itemsammlung begonnen wird?
(internale Testkonstruktion)
Theoretische Vorstellungen über die Abgrenzung des Merkmalsbereichs nach außen.
Welche Modelle sind Klassiker der induktiven Theorieentwicklung?
- Primärfaktorenmodell der Intelligenz (Thurstone & Thurstone 1941) auf dem zahlreiche Intelligenztests beruhen
- faktorenanalytisch begründete Modelle und entsprechende Inventare im Bereich der Persönlichkeitseigenschaften ( Fünf-Faktoren-Modell)
Worum geht es bei der typologisierenden Strategie?
Es geht um die Identifikation von Gruppen von Personen oder Objekten auf der Grundlage empirischer Informationen.
Welches ist das dominierende statistische Verfahren in der typologisierenden Testkonstruktion?
Es ist die Klassifikation von Personen aufgrund mehrerer, simultan erfasster Merkmale mittels der Clusteranalyse.
Dabei werden Personen zusammengefasst, die sich durch eine ähnliche Konfiguration von Ausprägungen auf mehreren Merkmalen auszeichnen. (häufig werden keine neuen Tests konstruiert sondern vorhandenes Inventar reanalysiert)
Wo sind typologisierende Testkonstruktionen beliebt?
- bei psychologischen Laien
- in der Personalberaterszene : Myers-Briggs-Type Indicator MBTI (1998)
-> auf empirische Prüfung und Fundierung wird gern weitgehend verzichtet.
Was wird beim Prototypenansatz vorgegeben?
die Ähnlichkeit mit einem als idealtypisch eingeschätzten Vertreter eines Typus oder auch einer Verhaltensweise als kognitiver Ankerreiz für die Einschätzung anderer Objekte
Was ist die Gefahr beim Prototypenansatz?
es kann zu Stereotypisierung kommen
Wovon hängt die Wahl der am besten geeigneten Strategie ab?
Sie hängt von den Vorkenntnissen über den Mekmalsbereich ( so rational wie möglich) und dem angestrebten Geltungsbereich ab.
Zwischen welchen Asekten kann bei der Wahl der konkreten Testaufgaben /Items unterschieden werden?
inhaltliche Aspekte - Was frage ich
Formale Aspekte - Wie frage ich
Worum geht es beim formalen Aspekt der Itemgenerierung?
- sprachliche Aspekte der Itemfrmulierung
- Festlegung des Antwortformulars
Was muss grundsätzlich geklärt werden bei der Frage nach den Inhalten der einzelnen Items?
Es muss geklärt werden:
- ob, objektive (Leistungstests) oder
- subjektive Informationen erhoben werden sollen
Wonach kann man subjektive Informationen, die erhoben werden sollen, unterscheiden?
-Selbsteinschätzung
- Fremdeinschätzung
Worauf sind Ordnungsschemata für Itemtypen häufig zugeschnitten?
Auf Aufgaben in Fähigkeits- und Leistungstests
Wie sieht die Gliederung der Persönlichkeitsitems nach inhaltlichen Gesichtspunkten nach Angleitner, John und Löhr (1986) aus?
1. Beschreibung von Reaktionen (offene, beobachtbare Handlungen/verborgene, interne Handlungen/ Symptome, physische Reaktionen)
2. Eigenschaftszuschreibungen
3. Wünsche und Interessen
4. Biografische Fakten
5. Einstellungen und Überzeugungen
6. Reaktionen anderer auf die Person
7. Bizarre Items
Darf man die Items bereits vorhandener Testverfahren auswählen?
- gerade external konstruierte Skalen schöpfen oft aus einem öffentlichen oder mit Zustimmung der Originalautoren zugänglichem Itempool.
- Für die rationale oder internale Entwicklung von Persönlichkeitsskalen steht mit dem International Personality Item Pool (IPIP), der unter Einhaltung bestimmter Standards frei zugänglich ist, ein umfangreicher Itempool zur Verfügung.
- Items verschiedener Fragebögen können einander ohne plagiatorishe Absichten ähneln.
Was ist intuitive Itemgenerierung?
- die Itemgenerierung erfolgt weitgehend unsystematisch
- geleitet im Wesentlichen von der Intuition und dem Geschick des Testautors (zb Einfühlungsvermögen in die Testperson)
- wesentlich ist die Qualität der Arbeitsdefinition des Merkmalsbereichs. ( Item soll innerhalb des Bereichs sein und ihn repräsentativ abdecken)
Was ist regelgeleitete Itemgenerierung?
- Abgesehen von der Einhaltung genereller Empfehlungen zur Formulierung wird ein Regelsystem für die spezifische Testentwicklung aufzustellen.
- Die Regeln können sich auf inhaltliche und/oder formale Aspekte beziehen.
Beispiel: FFPI ( schließt beide Aspekte und deren Begründung ein )
Was ist AFA?
Der Ansatz der Verhaltenshäufigkeiten, Act Frequency Approach, ( Buss & Craik 1983)
Metatheorie der Persönlichkeit
Wie werden Dispositionen in der AFA aufgefasst?
sie werden als kognitive Kategorien aufgefasst, in denen Verhaltensweisen nach der Häufigkeit ihres Auftretens ohne eigentlichen Erklärenswert zusammengefasst werden.
Wo sind die Grenzen des AFA?
Die Grenzen sind nicht klar umrissen. Es gibt Handlungen, die für die Eigenschaft besonders zentral oder prototypisch sind und solche mit eher peripherer Zugehörigkeit zur Kategorie. Der AFA stellt nun auch eine Methodologie zur Verfügung, um solche Unterschiede aufzudecken und in ein Messinstrument umzusetzen.
Wie werden Items beim AFA generiert?
VPn (Psy. Laien) sollen Eigenschaften und Verhaltensweisen aufzählen, die besonders typisch für eine Eigenschaft sind= Itemsammlung, diese wird von unabhängigen Teilnehmer auf Prototypizierung eingeschätzt. Die besonders prototypischen Items werden beibehalten, in Ich-Form übertragungen und zu einem Test zur Selbsteinschäzung der Persönlichkeit verwendet.
Was sagen empirische Befunde zur AFA?
Beurteilungen der Prototypizität stimmen nach empirischen Befunden zumeist gut überein ( Buss & Craik 1983)
Was sind Vorteile des AFA?
Die AFA erlaubt die Generierung und Zuordnung von Item zu Skalen bzw. von Verhalten zu Eigenschaften unabhängig von der Intuition des Testautors.
Welches Problem beim AFA haben Buss und Craik erkannt?
Ein psychometrisches Problem bei der Umsetzung in Selbstberichte im Befund sog. Aktivitätsfaktoren: manche Versuchspersonen neigen generell häufiger als andere dazu anzugeben, dass sie Verhalten jeglicher Art gezeigt aben ( oder sie sind tatsächlich generell aktiver), weshalb unterschiedliche Eigenschaften in nach AFA konstruierten Tests tendenziell höher miteinander korrelieren als bei konventionell konstruierten Persönlichkeitsinventaren.
Was ist der CIT?
-entstammt der AO-Psychologie (als Verfahren der beruflichen Leistungsbeurteilung konzipiert)
- dient vorwiegend der anforderungsanalytischen Fundierung zahlreicher Instrumente der AO-Psy.
Welcher Gedanke ist Ansatzpunkt der CIT?
Dass sich gute oder unbefriedigende Leistungen in konkreten erfolgskritischen Ereignisse niederschlagen.
Wie werden beim CIT Items generiert?
-Stelleninhaber/ andere Experten sind instruiert konkret und verhaltensnah kritische Ereignisse einzuschätzen (wie beim AFA)
- kritische Ereignisse sind umfangreicher als beim AFA
- kritische Ereignisse schließen dn situativen Kontext mit Vor- und Nachgeschichte mit ein.
- Mittels unabhängiger Einschätzungen der Erfolgswirksamkeit erfolgt die Umsetzng in ein Erhebungsinstrument ( Einstellungsinterview)
Was dient beim CIT als Anker für unterschiedliche Performance?
kurze Zusammenfassungen der kritischen Ereignisse am Ende
Was sind die Vorteile des CIT?
- Eignungsdiagnostische Instrumente, die mittels CIT fundiert sind, haben sichbesonders hinsichtlich ihrer Validität zur Vorhersage beruflicher Leistung vielfach empirisch bewährt.
- sie ist ein Hilfsmittel vor allem zur anforderungsanalytischen Unterstützung der Entwicklung von Verfahren zur Maximierung der kriterienbezogenen Validität.
- sie erlaubt es auch dann den relevanten Merkmalsbereich abzugrenzen, wenn dies mangels Daten mit den empirischen Mitteln der externalen Testkonstruktion nicht möglich ist.
Was sind die Nachteile des CIT?
- Der Entwicklungsaufwand ist erheblich
- Verhaltensbeispiele für mittlere Leistung sind schwer zu finden
- Die sammlung kritischer Ereignisse ergibt nicht notwendig ein homogenes und interpretierbares Konstrukt.
Woraus besteht ein Item?
-Itemstamm ( Die eigentliche Frage/Aufgabe, Reiz)
- die Vorgabe des Antwortformats/ mögliche Reaktionen
Welche Hinweise werden in der Literaur zu der Formulierung von Itemstämmen gegeben?
Es werrden unterschiedlich differenzierte Hinweise gegeben, die zum Teil auch auf Aufgaben bestimmter Testtypen zugeschnitten sind.
Worauf beziehen sich die Richtlinien zur Formulierung von Itemstämmen im Allgemeinen?
- Förderung der Verständlichkeit
- Endeutigkeit der Formulierung
- Vermeidung der Bevorzugung bestimmter Antwortalternativen
-
Was zählt zur Verständlichkeit bei den Richtlinien zur Formulierung von Itemstämmen?
- Vermeidung von ( auch versteckten) doppelten Verneinungen
- Vermeidung von Ausdrücken, die der Testteilnehmer nnicht versteht
- Den Sachverhalt so kurz wie möglich und so lang wie nötig ausdrücken
Was zählt zur Eindeutigkeit bei den Richtlinien zur Formulierung von Itemstämmen?
- Jedem Item soll nur EIN sachlicher Gedanke zugrunde liegen
- Vermeidung starker Verallgemeinerungen
- Verwendung von ausschließlich zeitlichen und situativen Bezügen
Was zählt zur Meidung von Antworttendenzen bei den Richtlinien zur Formulierung von Itemstämmen?
- Vermeidung unnötiger suggestiver und unnötiger wertender Formulierungen
- Verrmeidung von Gemeinplätzen