Studien 7-12

Frank Niemöller

Frank Niemöller

Kartei Details

Karten 49
Lernende 14
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.08.2014 / 02.02.2020
Weblink
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T12

Von wem stammt die Studie: Intergroup helping as status relations: Effects of status stability, identification, and type of help on receptivity to high-status group’s help

Helfen zwischen Gruppen: Effekte auf die Rezipienten

 

Arie Nadler & Samer Habib

T12

Welcher Forschungsstand war Ausgangspunkt der Studie?

  • Soziale Identitätstheorie
  • Helfen als Mechanismus, mit dem Gruppen Statusbeziehungen erschaffen, aufrechterhalten und verändern
  • soziostrukturelle Charakteristika definieren die Intergruppenbeziehung (Legitimität, Stabilität, Permeabilität)

T12

Welche theoretischen Überlegungen liegen der Studie zur Grunde?

  • Machtungleichheit als Charakteristikum der (intergruppalen) Hilfeleistung
  • Hilfsangebote werden daher (von Mitgliedern der statusniedrigen Gruppe) als potenziell selbstwertbedrohlich wahrgenommen
  • Mitglieder, die sich stark mit ihrer Gruppe identifizieren, nehmen diese Bedrohung stärker wahr und lehnen (abhängigkeitsorientierte) Hilfsangebote eher ab

Abhänigkeitsorientierte Hilfe und Autonomieorientierte.

T12

Kurzbeschreibung des Experiments

 

  • Insgesamt 4 Studien
  •  Studie 1:

-- modifiziertes Minimalgruppen-Paradigma

-- Vpn wurden so manipuliert, dass sie sich zur status-niedrigen Gruppe zählen mussten

-- Lösung einer gemeinsame Aufgabe mit angeblich status-höherer Vpn

-- untersucht wurden Reaktion und Verhalten der Vpn auf Hilfe von einem Mitglied der statushohen Gruppe abhängig von der wahrgenommenen Stabilität der Intergruppenbeziehung

T12

Nenne zentrale Hypothesen der Studie

Bei instabilen Statusdifferenzen ist Abhängigkeit von der statushöheren Gruppe unvereinbar mit dem Wunsch nach Gleichheit und führt zu einer Gefährdung der sozialen Identität.

Diese Bedrohung sollte sich bei den Vpn zeigen durch

  • negativen Affekt
  • stärkere Eigengruppenfavorisierung
  • Abwertung der Fremdgruppe
  • Wahrnehmung größerer Homogenität der Eigen-und Fremdgruppe

T12

Informationen zur Durchführung der Studie

Stichprobe: 67 israelische Studenten (44 w, 23 m)

 Coverstory: angebliche Studie über (frei erfundene) Wahrnehmungsstile, entweder sei man ein gobal perceiver oder ein specific perceiver, wobei die global perceiver „höhere“ Fähigkeiten besäßen

 Design: 2 (Stabilität der Statusbeziehung; hoch/niedrig) X 2 (Hilfsangebot; ja/nein)

Manipulation der Gruppenzugehörigkeit: allen Vpn wurde mitgeteilt, dass sie specific perceiver seien (also „minder“ befähigt)

UV-- Stabilität der Statusbeziehung: hoch vs. niedrig

    -- Hilfsangebot: ja vs. nein

AV:

-- Affekt (über 9 bipolare Adjektiv-Skalen)

-- Eigengruppenbevorzugung (Aufteilung eines Geldbetrages auf ein Eigen-und ein Fremdgruppenmitglied)

-- Bewertung der Fremdgruppe ( über 7-stufige bipolare Adjektiv-Skalen, separate Berechnung für das Item „Aggressivität“)

-- von Eigen-und Fremdgruppe (über zwei Items mit direkter Abfrage wahrgenommener Ähnlichkeit, 7-stufige Skala),

Manipulation checks wurden vorgenommen

T12

Welche statistischen Verfahren wurden verwendet?

zweifaktorielle Varianzanalysen ( ANOVAs)

Chi²-Test

geplante Kontraste

T12

Ergebnisse der Studie

Ergebnisse bestätigen vermuteten Einfluss der wahrgenommenen Stabilität der Statusbeziehung:

  •  wurde die Statusbeziehung als stabil wahrgenommen, wirkte sich ein Hilfsangebot eines Fremdgruppenmitglieds nicht negativ auf den Affekt des Adressaten bzw. Maße zur Beurteilungder Fremdgruppe aus.
  •  wurde die Statusbeziehung hingegen als instabil wahrgenommen, dann führte ein Hilfsangebot eines Fremdgruppenmitglieds dazu, dass sich der Adressat schlechter fühlte und eine stärkere Tendenz zur Intergruppen-Diskriminierung zeigte. Die Fremdgruppe wurde dann aggressiver wahrgenommen, Eigen-und Fremdgruppe wurden homogener eingeschätzt.

T9

Hypothese

Hilfeverhalten in Notfallsituation wird durch die Eigen- und Fremdgruppe zwischen potentiellem Helfer und derhilfsbedürftigen Person und der Grundlage sozialer Kategorisierung beeinflusst.

Die Wahrnehmung dass die hilfsbedürftigen Person zur selben sozialen Kategorie gehört, sollte die Wahrscheinlichkeit des Eingreifens steigen