M4 Sozialpsychologie 2 Kapitel 4

Sozialpsychologische Ansätze der Führung

Sozialpsychologische Ansätze der Führung

Frank Niemöller

Frank Niemöller

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Flashcards 19
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.07.2014 / 28.01.2021
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1

Beschreibe den Begriff Führung.

 

Ein Prozess der sozialen Einflussnahme, durch den ein oder mehrere Mitglieder einer Gruppe andere Gruppenmitglieder motivieren und befähgien, etwas zur Erreichung der Gruppenziele beizutragen.

2

Zwei zentrale Funktionen von Führung

 

  • Lokomotion (alles was der Zielerreichung dient)
  • Kohäsion (alles was Gruppenzusammenhalt stärkt)

3

Beschreibe drei verschiedene Führungsstile im Feldexperiment von Lippitt & White

Autoritärer Führungsstil: Die Leiter trafen alle Entscheidungen dar-über, was die Gruppe tun sollte, selbst, gaben den Jungen Anwei-sungen, verhielten sich distanziert, und konzentrierten sich aus-schließlich auf die anliegende Aufgabe.

Demokratischer Führungsstil: Die Leiter ließen die Jungen selbst Vorschläge machen, welche Aktivitäten wie angegangen werden sollen, diskutierten Pläne mit den Jungen und verhielten sich wie ganz gewöhnliche Gruppenmitglieder.

Laissez-faire Führungsstil: Die Leiter griffen überhaupt nicht in das Geschehen in den Freizeitgruppen ein.

4

Welche verschiedenen Machtgrundlagen von French und Raven werden im Studienbrief genannt?

 

  • Belohnungsmacht
  • Bestrafungsmacht
  • Expertenmacht
  • Legitimierte Macht
  • Identifikationsmacht
  • (ökologische Macht (Catwright))

5

Nenne Ansätze der Führungsforschung

 

  1. Führerorientierte Ansätze
    a) Ansätze mit Fokus auf Persönlichkeitseigenschaften
    b) Ansätze mit Fokus auf stabile Verhaltensmuster und Führungsstile
  2. Situationsorientierte Ansätze
  3. Kontingenzansätze
    a) Fiedlers Kontingenzsatz (Zusammenspiel von Situation und Person)
    b) Lord & Mahers implizite Führungstheorie (Geführte im Fokus)
    c) Einfluss von Stereotypen (männl. vs. weibl.)
  4. Transaktionaler und Transformationaler Ansatz

6

Charakteristika führerorientierter Ansätze

 

 

Hauptsächlich: Untersuchung best. Merkmale der Führungsperson

  • Ansätze mit Fokus auf Persönlichkeitseigenschaften
    These: Führungsqualitäten angeboren
  • Ansätze mit Fokus auf stabile Verhaltensmuster und Führungsstile
    These: Führungsperson besitzt best. Verhaltensweisen

Theorie überholt

7

Wie definieren sich Situationsorientierte Ansätze

 

  • Effektive Führung abhängig von Merkmalen der Situation
  • jeder kann Führer sein, man muss nur zur rechten Zeit am rechten Ort sein
  • sind unter Laien verbreitete Modelle, aber empirisch kaum belegt und somit in der sozialpsychologischen Forschung nicht mehr von Belang.

8

Kontingenzansätze der Führung

 

These: Zusammenspiel von Merkmalen der Führungsperson und der Führunssituation ergibt Effektivität der Führung

  • Fiedlers Kontingenzansatz (am bekanntesten)
    2 Führungsstile:
    1) Aufgabenorientierte Führung (Interdependenz)
    2) Beziehungsorientierte Führung (Kohäsion)
    schwache emp. Belege
  • Lord & Mahers Ansatz impliziter Führungstheorien
    Geführte stehen im Fokus
  • Einfluss von Stereotype auf Führungsprozesse
    Männer: kompetent, Passung auf Führungsschemata
    Frauen: warm, fürsorglich, keine Passung auf Führungsschemata
     

9

Was sind transaktionale und transformationale Ansätze / wie üben Führungspersonen Einfluss auf andere Mitglieder aus?

 

  • transaktionaler Ansatz basiert auf Austausch- oder Interdependenzansatz (Führerer und Mitglieder wechselseitig voneinander abhängig)
  • transformationaler Ansatz (charismatische Theorie)
    Fähigkeit der Führerperson Verhaltensweisen usw. der Mitglieder zu verändern

10

Merkmale des transformationalen Führungsverhaltens nach Bass und Avolio

 

  1. idealisierender Einfluss (idealized influence)
  2. inspirierende Motivation (inspirational motivation)
  3. Intellektuelle Stimulierung (intellectual stimulation)
  4. Individualisierte Mitarbeiterorientierung (individualized consideration)

11

Neure Ansätze der Führungsforschung

 

Führungsprozesse werden auch durch zu führende Gruppe beeinflusst (in traditionellen Ansätzen vernachlässigt)
Basis:sozialer Identitätsansatz und Selbstkategorisierungstheorie

  • Führungsperson als Eigengruppen-Prototyp
  • Kontextabhängigkeit prototyp-basierter Führung
  • Führungsperson als Entrepreneur (Unternehmer) der Sozialen Identität

12

Beschreibe im Rahmen der Vorstellung von Führungspersonen den Begriff Prototyp

 

kontextspezifische, oftmals unscharfe kognitive Repräsentationen der typischen/idealen Attribute (Überzeugungen, Einstellungen, Gefühle, Verhaltensweisen), die eine Gruppe charakterisieren und sie gleichzeitig von einer oder mehreren anderen Gruppen abgrenzen.

Eigengruppenprototyp = Verkörperung der Gemeinsamkeiten der Eigengruppe und der Unterschiede zur Fremdgruppe

13

Nenne zwei Prozesse, die verantwortlich sind, dass ein Gruppenmitglied eine Führungsrolle übernimmt (Eigengruppen-Prototyp-Theorie)

 

  1. soziale Attraktion (jmd. mögen aufgrund der Gruppenzugehörigkeit)
  2. Dispositionale Attributionsprozesse
    Korrespondenzverzerrung
    stärker, je auffälliger beobachtete Person ist

14

Die Korrespondenzverzerrung ist die...

 

... generelle Neigung das Verhalten eines Handelnden eher auf interne Faktoren (=Dispositionen) als auf externe zurückzuführen

15

Was ist das Metakontrast-Prinzip

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ansammlung sozialer Stimuli als Mitglieder einer Kategorie (Eigengruppe) wahrgenommen werden, steigt in dem Maße, in dem die Unterschiede auf einer relevanten Vergleichsdimension innerhalb dieser Gruppe von Stimuli als geringer wahrgenommen werden als die Unterschiede dieser Stimuli zu anderen Stimuli (Mitglieder der Fremdgruppe).

16

Wie ergibt sich der Metakontrast-Wert (MCR)

 

wahrgenommener Unterschied zw. Mitglieder einer Kategorie und anderen Stimuli

geteilt durch


wahrgenommener Unterschied zw. Miegliedern einer Kategorie

17

Beschreibung frame of reference

Vergleichsrahmen - also Intergruppenkontext, in dem die Eigengruppe eingebettet ist.

18

Führungsperson als Entrepreneur der Sozialen Identität

 

 

Gruppe zu seinen Gunsten verändern

Veränderung der sozialen Identität durch Führungsperson:

  1. Stabilisierung der eigenen Führungsposition
    a) Anpassung an Gruppe "ihr seid so wie ich"
    b) Rivalen als nicht prototypisch charakterisieren "der passt gar nicht zu uns"
    c) passenden Vergleichsrahmen herstellen um eigene Prototypikalität zu verdeutlichen "wir gegen die"
    d) Salienz des Intergurppenkontextes verändern um eigene Prototypikalität zu verbessern
  2. Definition der "zu Mobilisierenden"
    alle die gebraucht werden sollten zur EG gehören
  3. Definition der kollektiven Ziele
    Ziele der Gruppe so verändern, dass sie denen der Führungsperson entspircht

19

Vergleich protoyp-basierter Ansatz vs Kontingensansatz

- Salienz des Intergruppenkontexts

- Kongruenz von Führungspersonen und Führungsschema

- Prototyppikalität des Führers