M4_3408 Kap. 5-8 Sozialpsychologie II

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen


Kartei Details

Karten 50
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.06.2014 / 09.01.2018
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Intergruppenverhalten

Verhalten zw. mehreren Individuen wird durch die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gruppen determiniert.
 

Heterostereotype

Stereotype über Fremdgruppen

Meta-Sterotype

Stereotyp vom Stereotyp (Überzeugung darüber, welche Stereotype Mitglieder einer FG über EG haben)

Selbststereotypisierung

Eigenschaften von EGmitgliedern

Autostereotype

Stereotype über die EG

Akzentuierungsprinzip (Tajfel)

Unterschiede der Stimuli innerhalb einer Kategorie werden unterschätzt = Assimilation

Unterschiede zw. Stimuli unterschiedlicher Kategorien werden überschätzt = Kontrastierung

Soziale Funktionen von Stereotypen (Tajfel)

  • Positive Differenzierung (Abgrenzung der EG von FG in überlegenen Merkmalen -> positive Distinktheit)
  • Kausale Erklärung (für soziale Phänomene)
  • Soziale Rechtfertigung (darüber, wie ich FG behandle)

Legitimierender Mythos

Innerhalb einer Gesellschaft weitgehend geteilte Überzeugungssysteme, die dazu dienen, bestehende Status- und Machtunterschiede zw. Gruppen zu rechtfertigen.

Was besagt die "System-Justification-Theory" und von wem ist sie?

Jost et al.

Erklärt Aktzeptanz sozialer Ungleichheit.

Ungleiche Statusbeziehungen zw. Gruppen werden durch Legitimierende Mythen unterstützt und von Mitgliedern statushoher und statusniedriger Gruppen aktzeptiert.

Soziale Repräsentationen

Sozial geteilte Meinungen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte innerhalb einer Gesellschaft (Krankheit, politische Systeme...), die in sozialen Diskursen innerhalb und zw. Gruppen konstruiert werden.

soziale Funktionen sozialer Repräsentationen von Krankheiten

  • Erklärungs- und Kommunikationsfunktion (Kommunikation der Gesellschaft über bedrohliche Ereignisse auch ohne Erfahrungen)
  • Koordinationsfunktion (Erklärungen bilden Grundlage für gesellschaftl. koordinierte Reaktion)
  • Legitimationsfunktion (moralisch Grundlage für Handeln)

soziale Akzeptanz der Deutungen durch 2 Prozesse:

  1. Verankerung
  2. Vergegenständlichung

Stereotyp-Content-Model von Fiske et al.

Vorhersagen über Merkmale der FG, inhaltl. Dimensionen: Wärme und Kompetenz

Zuschreibung der Eigenschaften hängt ab vom:

  1. Intergurppaler Wettbewerb (Konkurrenz vs. Kooperation)
  2. Statusverhätnis zw. EG und FG

ob kontrollierte Verarbeitungsprozesse von Stereotypen eingesetzt werden hängt ab von:

  • Motivation zur Kontrolle von Vorurteilen
  • Verarbeitungskapazität (Kontrolle benötigt kognitive Ressourcen, wenn Aufmerksamkeit an etw. anderes gebunden, ist automatischer Einfluss wahrscheinlicher)

Ablehnungs-Identifikationsmodell (Branscombe)

wenn starke Identifikation mit EG, wird Diskriminierung abgepuffert

-> von Selbstwertminderungen Personen betroffen, die sich mit EG nicht identifizieren

Stereotyp-Threat Theorie

Angst stereotypisch beurteilt zu werden löst Gefühl der Bedrohung aus

Ursachen von Intergruppenkonflikten

  • Negative Interdependenz
  • Relative Deprivation: Gefühl, weniger zu haben als einem zusteht
    Egoistische r.D.: interpersonale Vergleiche (Person nimmt wahr weniger zu haben als eine andere)
    Fraternale r.D.: intergruppale Vergleiche (fühlt sich selber nicht benachteiltig, aber EG)
  • Negative soziale Identität

Strategien umd positive soziale Identität herzustellen

  • Soziale Mobilität
  • Soziale Kreativität
    - neue Vergleichsdimension
    - Re-interpretation des Vergleichsergebnisses
    - Vergleichsgruppe wechseln
    wenn Gefühl, dass Status quo zw. EG und FG zwar ungerechtfertigt, aber nicht zu ändern ist
  • Sozialer Wettbewerb
    Ziel: sozialer Wandel
    nur möglich, wenn hohe Identifiaktion mit EG

Verringerung von Vorurteilen - Veränderung der sozialen Kategorisierung

soziale Kategorisierung als notwendige Voraussetzung für Stereotypisierung und soziale Diskriminierung

  1. Dekategorisierung (Ziel: geringere Salienz d. Kategorien) durch
    - Förderung personalisierten Kontakt
    - Kreuzkategoreien finden
  2. Rekategorisierung
    -> inklusivität d. Kategorie erhöhen
  3. Wechselseitige Differenzierung
    Ziel: positive Interdependenzbeziehung
    Kategorien bleiben bestehen

Kontaktbedingungen nach Allport

  • gemeinsame übergeordnete Ziele
  • Kooperation
  • gleicher Status
  • Autoritäten, Normen und Gesetze
  • Freundschaftspotential (erweiterter Kontakteffekt)

was ist der erweiterte Kontakteffekt?

Schon das Wissen darum, dass enge Freunde intergruppale Freundschaften pflegen, kann eine Verbesserung eigener Einstellungen gegnüber der FG bewirken.

4 Prozesse, die unter optimalen Kontaktbedingungen zur Veränderung von Einstellungen beitragen (Pettigrew)

  • Wissenserwerb über FG
  • Verhaltensänderung
  • Aufbau affektiver Bindungen
  • Neubewertung der EG

Problem der Generalisierung (übertragung d. positiven Kontakterfahrungen auf alle Mitglieder).

Prozesse, die Generalisierung im Wege stehen
 

  • Wegerklären
  • Substereotypisierung
  • Kontrastierung (Person als Ausnahme von der Regel)
     

Schritte zur Generalisierung

verschiedene Modelle, die auf Annahmen des sozialen Identitätsansatzes aufbauen:

  • Modell der Dekategorisierung (Brewer & Miller)
  • Modell der wechselseitigen Differenzierung (Hewstone & Brown)
  • Modell der Rekategorisierung (Gaertner & Dovidio)

Pettigrew kombinierte diese Modelle, brachte sie aber in eine zeitliche Reihenfolge, die entscheidend ist:

  1. Initialer Kontakt (Dekategorisierung bzw. Personalisierung)
  2. Etablierter Kontakt (wechselseitige Differenzierung)
  3. Gemeinsame Gruppe (Rekategorisierung)

Definition intergruppale Versöhnung

Prozess der Beseitigung emotionaler Barrieren, die den Weg zur Beendigung des Intergruppenkonflikts blockieren.

2 Kategorien emotionaler Barrieren

  • Gefühle des Misstrauens -> instrumentale Versöhnung
  • Gefühle, die einer wahrgenommenen Bedrohung der eigenen Identität entspringen ->sozioemotionale Versöhnung

apology-forgiveness cycle

Eingeständnis von Fehlverhalten durch Täter, Vergebung durch Opfer

Partizipation

= aktive Teilnahem an einer sozialen Bewegung

vier-Stufen Modell sozialer Bewegunsbeteiligung

nach Klanderman

4 Stuffen müssen überwunden werden:

  1. Teil des Mobilisierungspotentials werden
  2. Ziel von Mobilisierungsversuchen werden
  3. Teilnahmemotivation entwickeln
  4. Teilnahmebarrieren überwinden

Collective Action Frame

ein System sozial geteilter Meinungen und Überzeugungen, die zur Interpretation der sozialen Probelmsituation herangezogen werden und asu denen sich angemessene kollektive (Re-)Aktionen ableiten

Mobilisierungspotential

  • wenn collective action frame geteilt wird
  • 3 Kompontenten:
    1) Ungerechtigkeitskomponente
    2) Identitätskomponente
    3) Handlungskomponente

Self-Blame

Zuschreibung eigener Verantwortlichkeit

Motivationsmodell von Klanderman

  • Kombiniert Erwartungs-Wert-Theorie mit Collectiv Action Theory
  • Funktion der erwarteten Kosten und Nutzen der Teilnahme
  • Unterscheidung zw. kollektiven und selektiven Anreizen
  • 3 Motive zur sozialen Bewegungsbeteiligung
    1) Kollektives Motiv
    2) Soziales bzw. normatives Motiv (Erwartung darüber, wieviele andere teilnehmen)
    3) Belohnungsmotiv

Kritik an Klandermans Modell

  • Teilnehmer nur als Kosten-Nutzen Analytiker
    -> Mitglieder engagieren sich auch wenn sie keinen Nutzen davon tragen
  • Vernachlässigung Einflüsse von Gruppenprozessen auf Entscheidungsprozesse

Zwei-Wege Modell sozialer Bewegungsbeteiligung

Simon, Stürmer & Steffens, 2 Wege zur Teilnahmemotivation:

  1. Kalkulation von Kosten und Nutzen
  2. Identifikation mit der politisierten Gruppe
     

Faktoren, die Übernahme eines collective action frames oder einer politisierten sozialen Identität begünstigen:

  • Familiärer Hintergrund
  • Sozio-ökonomischer Status und Bildungsgrad
  • Politische Selbstwirksamkeitserwartung

Umgekehrte Diskriminierung

FG-Mitgliedern wird mehr geholfen als EG-Mitgliedern

Spielt Empathie bei Hilfeverhalten eine Rolle?

Ja, bei EG-Mitgliedern. Bei FG-Mitgliedern nicht.

funktionaler Ansatz von Clary et a. 1998

individuelle Nutzenerwartung hat zentralen Stellenwert bei der Erklärung ehrenamtlichern Engagements:

Mögliche Motive:

  • Ausdruck zentraler humanitärer Werte
  • Erwerb von Wissen
  • persönliches Wachstum und Selbstwertsteigerung
  • soziale Integration
  • Steigerung der Berufschancen
  • Ablenkung von eigenen Problemen

soziale oder kollektive Funktionen von Fremdgruppenhelfen

Aufrechterhaltung von Macht- und Statusdifferenzen

  • Unterstützung kann eigenem Machterhalt dienen
  • Formen von Unterstützung:
    autonomieorienterte U: langfristig selbstständige Lösung von Problemen der anderen Gruppe
    abhängigkeitsorienterite U: Unabhängigkeit der anderen Gruppe wird verhindert

Aufrechterhaltung positiver sozialer Identität

  • EG will durch Helfen in einem postiven Licht erscheinen
  • oder negativem Stereotyp über EG entgegenwirken